Mitteltöner (Magnat 3-Wege Boxen) funktionieren nicht mehr. Was ist defekt?

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Sconx
Neuling
#1 erstellt: 09. Aug 2010, 23:11
Hallo Forengemeinde,

ich bin leider ein absoluter Laie, was die Technik angeht, aber dennoch neugierig. Ich habe auch erst vor 2 Tagen gelernt, dass die Lautsprecher, die bei mir nicht mehr funktionieren, Mitteltöner heissen.

Nun zu meinem konkreten Problem:
Vor einiger Zeit fiel mir auf, dass meine Lautsprecher sich nicht mehr so anhören, wie ich es gewohnt war. Irgendwas war anders, irgendwie schwächer. Dennoch aber kein Kratzen, kein Rauschen oder Ähnliches. Ich habe also die Abdeckung entfernt und gefühlt, dass die Mitteltöner komplett tot sind, und zwar an beiden Standlautsprechern (3-Wege Boxen, Hersteller Magnat).

Mein erster Gedanke war, dass die Mitteltöner hinüber sind, weil die WM-Partys dieses Jahr doch recht exzessiv waren. Also habe ich im Internet versucht herauszufinden, wo es Ersatz dafür geben könnte. Nach einer ca. 3 Stunden langen Suche hatte ich schon fast aufgegeben, als mir auffiel dass gewisse Heco-Mitteltöner meinen Magnat-Dingern recht ähnlich waren. Wie der Zufall es so will war der Händler auch in meiner Heimatstadt angesiedelt, also konnte ich ihn persönlich besuchen. Zum Glück hatte ich meine alten Mitteltöner als Muster dabei. Der Händler hat diese gestestet und dabei stellte sich heraus, dass sie noch voll funktionsfähig waren.

Der Händler meinte, dass vlt. was an der Frequenzweiche kaputt ist oder dass sich irgendwelche Kabel gelöst haben.

Meine Frage: ergibt das Sinn? Ich würde das ja verstehen, wenn der Mitteltöner an einer Box kaputt wäre. In meinem Fall sind aber die Mitteltöner an beiden Boxen hinüber. Die Hochtöner und die Bässe funktionieren übrigens tadellos.

Kann es sein, dass vlt. was am Verstärker (Yamaha RX-496RDS) kaputt gegangen ist?

Ich bitte meine Gedankengänge zu entschuldigen, falls diese sich für Profis doof anhören, aber ich bin wirklich nur ein unbeholfener Laie, der versucht seine Anlage zu retten, weil sie mir echt ans Herz gewachsen ist in den letzten 10 Jahren.


[Beitrag von Sconx am 09. Aug 2010, 23:14 bearbeitet]
Amperlite
Inventar
#2 erstellt: 09. Aug 2010, 23:41
Du kannst jedes Chassis auch ohne Frequenzweiche direkt am Ausgang des Verstärkers testen. Tue dies aber speziell beim Höchtöner nur kurz und mit sehr geringem Pegel.

Wenn du die Treiber schon mal rausgeschraubt hast, kannst du auch mal mit der Taschenlampe in das Gehäuse reinleuchten und nachsehen, ob du die Weiche entdecken kannst.
Defekte an dieser Stelle dürften in den meisten Fällen klar ersichtlich sein. Wenn du von "exzessiven Partys" sprichst, halte besonders nach Vefärbungen Ausschau, die durch starke Wärmeentwicklung entstehen.

Sind hinten am Anschlussterminal Brücken angebracht, kontrolliere aber zuerst deren festen Sitz.
ehemals_Mwf
Inventar
#3 erstellt: 10. Aug 2010, 00:24
Hi,
Sconx schrieb:
...und gefühlt, dass die Mitteltöner komplett tot sind...


Genauer
Wie "fühlst" du das?

Gruss,
Michael
Amperlite
Inventar
#4 erstellt: 10. Aug 2010, 00:28

Mwf schrieb:

Genauer
Wie "fühlst" du das?

Den Finger leicht auf den Außenrand der Sicke auflegen, wie sonst?
Der Mitteltöner kann gefahrlos ausgebaut und direkt am Verstärker getestet werden. Keine hohen Pegel!
Sconx
Neuling
#5 erstellt: 10. Aug 2010, 08:22
Vielen Dank für eure Rückmeldungen.

@ Mwf: Ich habe das in der Tat mit dem Finger "gefühlt". Da ich keine Vibrationen gespürt habe, war mir klar dass was nicht stimmt.

@ Amperlite: Ich habe die beiden Mitteltöner am Verstärker direkt ausprobiert und sie funktionieren in der Tat. Somit kann man wohl einen Schaden am Verstärker ausschließen, oder?

Da ich keine Taschenlampe parat habe, dachte ich dass es nicht verkehrt wäre, wenn ich mal meine Digicam in die Boxen - vorsichtig - "einführe".

Dabei kamen folgende Schnappschüsse heraus (sind zwar nicht sonderlich "scharf", aber ich hoffe es passt noch gerade so..):

a. Frequenzweiche links

http://s7.directupload.net/file/d/2247/fqs8it4e_jpg.htm

b. Frequenzweiche rechts

http://s7.directupload.net/file/d/2247/uqthrju4_jpg.htm

Auf beiden Bildern sehen diese blauen Dinger etwas mitgenommen aus, nur weiß ich leider nicht, was das bedeutet...
Amperlite
Inventar
#6 erstellt: 10. Aug 2010, 08:26
Man könnte meinen, hier hätte sich ein Elko verarbschiedet. Leider sind die Bild so unscharf, dass man eigentlich kaum etwas erkennt.


[Beitrag von Amperlite am 10. Aug 2010, 08:27 bearbeitet]
Sconx
Neuling
#7 erstellt: 10. Aug 2010, 20:01

Amperlite schrieb:
Man könnte meinen, hier hätte sich ein Elko verarbschiedet. Leider sind die Bild so unscharf, dass man eigentlich kaum etwas erkennt.


Ich habe es geschafft, bessere Bilder zu schießen.
Kann man jetzt besser beurteilen?

1. Frequenzweiche links

-

-

2. Frequenzweiche rechts

-

-

-
Mahathma
Stammgast
#8 erstellt: 10. Aug 2010, 20:14
Hammerhat! Den Elko hat´s ja voll zerlegt! Da sieht man wo nahmhafte Hersteller sparen. Das sich ein Kondensator vor einem Lautsprecher verabschiedet ist schon ein Ding. Also Frequenzweiche ausbauen, bei den blauen "Töpfchen" nach der Kapazität suchen (Zahlenwert, danach "µF") und Ersatz bei Intertechnik, Visaton oder... bestellen. Entweder ein guter Elko mit glatten Elektroden oder gleich ein MKT. Diese einlöten und wahrscheinlich ein Zugewinn an Klang geniesen... (auch "Upgrade" genannt)
Amperlite
Inventar
#9 erstellt: 10. Aug 2010, 21:13
Vermutlich war der Elko falsch dimensioniert - die sehen auch äußerst winzig aus.
Ich würde sämtliche Elkos gegen welche mit höherer Spannungsfestigkeit austauschen.
Mahathma
Stammgast
#10 erstellt: 10. Aug 2010, 21:29
Ich würd auch alle tauschen. Die Spannung und vor allem die Belastbarkeit bei Wechselstrom ist bei hochwertigeren Typen ohnehin höher. MKT´s sind an normalen Verstärkern kaum noch zu töten (ganz zu schweigen von MKP´s).
ehemals_Mwf
Inventar
#11 erstellt: 10. Aug 2010, 23:28

Mahathma schrieb:
Hammerhart! Den Elko hat´s ja voll zerlegt! Da sieht man wo nahmhafte Hersteller sparen...

In der Tat beschämend. So extrem hab ich das noch nicht gesehen.
Ein ausreichend dimensionierter Elko hätte vielleicht 20 cent mehr gekostet (Industriepreis).

Wie heißt das Modell, welches Jahr, wie teuer original?
Dafür gehört der Hersteller an den Pranger gestellt
Wir wollen ein Typenschild sehen
Sconx
Neuling
#12 erstellt: 11. Aug 2010, 05:42
Vielen Dank nochmal für die netten Antworten. Es fängt auch langsam an, Spaß zu machen, wenn man dem Fehler immer näher kommt. Zu Beginn hatte ich noch Angst, dass womöglich der Verstärker hinüber ist und jetzt ist man bei kleinen und recht günstigen Ersatzteilen gelandet, die man wohl auch problemlos beschaffen kann.

@ Amperlite & Mahathma

Ihr sagt, dass die blauen Dinger (also Elkos) wohl unterdimensioniert gewesen sind und dass ich besseren Ersatz kaufen sollte (evt. wird dadurch auch der Sound besser).

Anbei die Elko-Typen, die eingebaut sind:

1.

2.

Könnt ihr mir vielleicht konkrete Vorschläge posten, welchen Ersatz ich bestellen soll. Ich würde gerne mit den Frequenzweichen und den Ersatzteilen zum Techniker um die Ecke gehen, der die "nur" noch zusammenlöten soll...

@ Mwf:

Ich weiß gar nicht mehr wie teuer die Lautsprecher waren. Hab sie vor 8-9 Jahren gekauft, noch zu den guten alten DM-Zeiten. War aber bislang schon sehr zufrieden damit, deswegen möchte ich sie auch retten.

Anbei der Aufkleber:

Sconx
Neuling
#13 erstellt: 11. Aug 2010, 06:42
PS: habe ein wenig nachgeschaut.

Meint ihr die Elkos wären ok?

- http://www.intertech...768,de,275,3870.html

- http://www.intertech...768,de,275,3872.html

Die µF-Werte sind gleich (3,3 bzw. 4,7), bloß die Spannungswerte sind höher (alt 50V, neu 160V). War das gemeint mit Upgrade oder würdet ihr mir ganz andere Elkos empfehlen?

Elkos mit 50V sind da witzigerweise gar nicht im Angebot...
Mahathma
Stammgast
#14 erstellt: 11. Aug 2010, 22:06
Die sind absolut in Ordnung. Du siehst, bei Intertechnik gibt es gar keine solch billigen Kondensatoren zu kaufen . Die Kondensatoren, die Du ausgewählt hast, sind gar keine Elkos sondern Folienkondensatoren deren Eigenschaften um ein zigfaches besser sind. Die findet man normalerweise nur in sehr hochpreisigen Boxen. Der Preis ist ja wohl nicht besonders hoch und die wird man mit Sicherheit nie wieder zerstöhren können. Hau rein
Mahathma
Stammgast
#15 erstellt: 11. Aug 2010, 22:40
Mxf schrieb:

Dafür gehört der Hersteller an den Pranger gestellt


Hat zwar mit dem eigentlichen Reperaturproblem nichts zu tun, aber es passt hier gerade so schön:

Hab gerade in der aktuellen Stereoplay gebättert, in der Kisten von German Physics für schlanke 44.000€ vorgestellt werden. Gut, der Biegewellenwandler und die Ausführung ist schon außergewöhnlich. Auf Seite 22 ist ein Bild der Frequenzweiche zu sehen. Weil ich gerade auf der Seite von Intertechnik geblättert habe, waren die 5 grünen "Töpfe" auf Rechten Seite (mit Hilfe einer Lupe) als billige 100µF Elkos zu entlarven . Selbst wenn die die Listenpreise zahlen müssten, wären das 275€ Aufpreis für MKT´s zu den Elkos. Bei 44.000€ Paarpreis!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Merken die´s noch? Ganz zu schweigen von Kernspulen und dem knödeligen Layout auf Lochrasterplatten. Wenn ich da den Deckel meiner externen (!) Frequenzweichen an meinen selbstgebauten Lautsprechern öffne, siehts ganz anders aus und die Bestückung hat keine 1000€ gekostet .
Sconx
Neuling
#16 erstellt: 12. Aug 2010, 15:36
Wollte mich bloß nochmals kurz melden. Die Weichen sind repariert, alle Kondensatoren ausgetauscht, die Lautsprecher funktionieren wieder besser denn je und ich bin echt froh, dass die guten Dinger nicht auf dem Sperrmüll gelandet sind (was ursprünglich mein erster Gedanke war)!

Vielen Dank nochmals für eure hilfreichen Antworten!
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