UKW, DAB, DAB+ Klangqualität

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darkphan
Inventar
#51 erstellt: 12. Nov 2018, 17:02
Wer hört denn heute noch Radio mit einem batteriebetriebenem Kofferradio oder so ner kleinen MW-Tröte (etwa von Tchibo), die ich als kleines Kind mal von der Omma geschenkt bekam? Die wenigen Leute, die Radio unterwegs hören, nutzen dazu das Smartphone.

Wie gesagt, ob es UKW in Notlagen braucht, kann ich nicht beurteilen, aber ich vermute mal, die Experten sagen da: Nö, braucht es nicht mehr - weil: Kein System ist sicher gegen elektromagnetische Anschläge oder Angriffe auf Computernetze.

Fest steht: UKW ist nicht derart toll, dass es sich lohnt, daran aus empfangstechnischen und klanglichen Qualitäten festzuhalten. Das mag nicht gelten für die Leute, die störungsfreien UKW-Empfang haben - aber den hatte und hab ich am Mittelrhein nie gehabt, und das mit drei zur Versorgung zuständigen Sendern: Koblenz, Bad Marienberg, Linz. Ich bin als Kind/Jugendlicher beim Top-Ten-Aufnehmen schier verzweifelt an dem ganzen akustischen Schmutz und an den Verzerrungen selbst beim Hauptsender SWF3, und die Hitparade international von HR3 (Landesgrenze nur 30/40 km entfernt) war stets verrauscht. Piratensender wie das 120 km entfernte RTL hab ich nur stundenweise empfangen können - zum Aufnehmen hat sich die Qualität nie gelohnt.

Ich finde es langsam lächerlich, wie sich eine bestimmte Klientel ("Früher war alles besser", "Röhre ist besser", "Platte ist besser als CD", ...) stets gegen neue Technologien stemmt, sei es digitales Fernsehen oder HDTV - oder eben nun Digitalradio. Ich bin froh, dass ich Audio und Video in einer Qualität habe, von der ich als Kind in den 70ern und Anfang der 80er nur hätte träumen können. Manchmal, ganz selten, schaue ich mir noch mal ne alte VHS-Kassette an oder hör mal in ne alte Musikkassette - mit HiFi hat das aber nichts zu tun, nur mit Nostalgie ...
DB
Inventar
#52 erstellt: 12. Nov 2018, 17:41

darkphan (Beitrag #51) schrieb:
Wer hört denn heute noch Radio mit einem batteriebetriebenem Kofferradio

Ich zum Beispiel, mit einem Stern Elite N deLuxe. Das klingt auch noch ordentlich, im Gegensatz zu den Plastebrotbüchsen, die der Handel sich heutzutage anzubieten erdreistet.


darkphan (Beitrag #51) schrieb:
Die wenigen Leute, die Radio unterwegs hören, nutzen dazu das Smartphone.

Wie gesagt, 8h. Dann ist Schluß.


darkphan (Beitrag #51) schrieb:

Wie gesagt, ob es UKW in Notlagen braucht, kann ich nicht beurteilen, aber ich vermute mal, die Experten sagen da: Nö, braucht es nicht mehr - weil: Kein System ist sicher gegen elektromagnetische Anschläge oder Angriffe auf Computernetze.

Dann beurteile es auch nicht.


darkphan (Beitrag #51) schrieb:

Fest steht: UKW ist nicht derart toll, dass es sich lohnt, daran aus empfangstechnischen und klanglichen Qualitäten festzuhalten.

Besser als DAB+ mit dazuerfundenen hohen Tönen und Aussetzern / komplettem Abbruch der Übertragung bei sinkender Feldstärke ist es schon.


darkphan (Beitrag #51) schrieb:

Das mag nicht gelten für die Leute, die störungsfreien UKW-Empfang haben - aber den hatte und hab ich am Mittelrhein nie gehabt,

Da hatte ich nie Probleme, aber auch eine vernünftige Antenne und ein richtiges Empfangsteil (Heli oder Goldpfeil). Wenn Du beides nicht wolltest, kannst Du das dem UKW-Rundfunk als solches nicht anlasten.


darkphan (Beitrag #51) schrieb:

Ich finde es langsam lächerlich, wie sich eine bestimmte Klientel ("Früher war alles besser", "Röhre ist besser", "Platte ist besser als CD", ...) stets gegen neue Technologien stemmt, sei es digitales Fernsehen oder HDTV - oder eben nun Digitalradio. Ich bin froh, dass ich Audio und Video in einer Qualität habe, von der ich als Kind in den 70ern und Anfang der 80er nur hätte träumen können.

Ich habe nichts gegen tatsächlichen Fortschritt, beim Digitalfernsehen ist das Bild wirklich besser geworden und mittlerweile sind Flachbildglotzen auch bei schnellen Bildern fast sowas wie erträglich (das Programm hingegen zumeist nicht). Dieser Mehrwert ist mit DAB+ nicht gegeben.
Ich habe auch nichts gegen Ewigmorgige, die jedem Trend hinterherlaufen, der ihnen als sogenannter Fortschritt suggeriert wird.
Man sollte aber nichts ändern, nur um des Änderns willen.


MfG
DB
darkphan
Inventar
#53 erstellt: 12. Nov 2018, 20:38

DB (Beitrag #52) schrieb:
Da hatte ich nie Probleme, aber auch eine vernünftige Antenne und ein richtiges Empfangsteil (Heli oder Goldpfeil). Wenn Du beides nicht wolltest, kannst Du das dem UKW-Rundfunk als solches nicht anlasten.


Warum erinnert mich das jetzt an die Vinylisten-Fraktion mit ihrem Spruch: Man muss es nur richtig machen ...

Nein, die von dir aufgelisteten Empfangsteile hab ich vermutlich nie gehabt, es waren die ganz normalen Empfangsteile in einem Philips-Radiorecorder, einem Grundig-Receiver und einem Onkyo-Tuner sowie die üblichen Empfangsteile in Autoradios von Pioneer oder Hersteller-Hausmarken. Da muss das funzen und nicht mit Spezialausrüstung.

Ich stimme dir zu, dass es mir auch lieber wäre, wenn die Datenreduktion bzw. Komprimierung nicht so hoch wäre, denn grundsätzlich bevorzuge ich auch unkomprimierte verlustfreie Signale. Das wäre wünschenswert zur Verbesserung. De facto spielt das aber im Autoradio gar keine Rolle - im Gegenteil: UKW ist da viel störanfälliger und klanglich schlechter. Und zuhause höre ich kein Radio bzw. würde Internetradio oder Kabel-Radio hören. Mir geht es also vorwiegend um den Autoradioempfang, und da hab ich auf SWR2 und HR2 (die Sender, die ich am meisten höre) eine sehr gute Qualität - trotz Datenreduktion. Und ich habe bisher, wie beschrieben auch schon mal einen Totalausfall erlebt - was ich aber verschmerzbar finde, wenn es nicht allzuoft vorkommt.

Das Radio hat sich sehr verändert und ich habe mich verändert und kann Dudelradio nicht mehr ertragen. Für mich ist das DAV+-Angebot und die Qualität im Auto ein Gewinn. Ich würde mir also außerdem noch wünschen, dass ich in Mainz WDR2 empfangen kann (wegen Bundesliga-Berichterstattung, der SWR beleuchtet halt nur die Vereine in seinem Sendegebiet). Aber so ist das eben mit dem ARD-Prinzip, Rundfunk für die jeweiligen Bundesländer zu machen.
DB
Inventar
#54 erstellt: 13. Nov 2018, 08:21

darkphan (Beitrag #53) schrieb:

DB (Beitrag #52) schrieb:
Da hatte ich nie Probleme, aber auch eine vernünftige Antenne und ein richtiges Empfangsteil (Heli oder Goldpfeil). Wenn Du beides nicht wolltest, kannst Du das dem UKW-Rundfunk als solches nicht anlasten.


Warum erinnert mich das jetzt an die Vinylisten-Fraktion mit ihrem Spruch: Man muss es nur richtig machen ...

Vielleicht, weil es so ist? Guter Radioempfang ist nun mal nur mit ordentlichen Empfängern und brauchbaren Antennen möglich. Schau Dir mal an, was die Leute im Raum Dresden für einen Aufwand an Antennen getrieben haben, wenn sie Westradio hören wollten. Davon war ich mit meiner Zweielementantenne für UKW und 15m Draht für LMK weit entfernt. Die Radios, nun, ich hatte schon immer ein Faible für Großsuper (Klick!, Klick!).
UKW mit Wurfantenne geht nur in den allerwenigsten Fällen zufriedenstellend und mit den heute erhältlichen, für Kabelempfang optimierten, tauben Empfangsteilen, kaum noch.


darkphan (Beitrag #53) schrieb:
Das Radio hat sich sehr verändert und ich habe mich verändert und kann Dudelradio nicht mehr ertragen.

Das hingegen ist unbestritten. Ich höre auch fast nur noch einen Kultursender.


MfG
DB
fotoralf
Inventar
#55 erstellt: 13. Nov 2018, 10:27
"Two feet of wire down the back of the shelf may work but why waste a precision tuner on a useless aerial?"

(J.E. Sugden)


[Beitrag von fotoralf am 13. Nov 2018, 10:28 bearbeitet]
Bollze
Inventar
#56 erstellt: 13. Nov 2018, 15:13
Der hessischen Rundfunk nutzt kein HE-AAC Codec...Die Wellen laufen alle in den besseren LC-AAC Codec. Die Infowelle hat man auf mono geschaltet und so sind 88 kbit/s LC-AAC auch gut, eine clevere Lösung, um Bandbreite sparen. Ich meine, wer braucht Wortbeiträge schon in Stereo.. Hura, es gibt noch Hirn bei der ARD.
Bollze

https://www.ukwtv.de/cms/deutschland-dab/hessen-dab.html


[Beitrag von Bollze am 13. Nov 2018, 15:15 bearbeitet]
blauescabrio
Stammgast
#57 erstellt: 08. Jan 2019, 14:47

darkphan (Beitrag #51) schrieb:
Wer hört denn heute noch Radio mit einem batteriebetriebenem Kofferradio oder so ner kleinen MW-Tröte (etwa von Tchibo), die ich als kleines Kind mal von der Omma geschenkt bekam?


Waren bei uns als "Schrachelradios" bekannt, wurden mit einem 9 Volt-Block betrieben, empfingen oft nur Mittelwelle und kamen häufig von Quelle oder Neckermann.



Ich finde es langsam lächerlich, wie sich eine bestimmte Klientel ("Früher war alles besser", "Röhre ist besser", "Platte ist besser als CD", ...) stets gegen neue Technologien stemmt, sei es digitales Fernsehen oder HDTV - oder eben nun Digitalradio. Ich bin froh, dass ich Audio und Video in einer Qualität habe, von der ich als Kind in den 70ern und Anfang der 80er nur hätte träumen können. Manchmal, ganz selten, schaue ich mir noch mal ne alte VHS-Kassette an oder hör mal in ne alte Musikkassette - mit HiFi hat das aber nichts zu tun, nur mit Nostalgie ...


Wir kannten damals keine bessere Technik und somit waren wir froh mit dem, was wir hatten. Und sie hat ja trotz aller Unzulänglichkeiten ihren Sinn für uns erfüllt. Aus Nostalgiegründen hantiere ich auch sehr gerne mit MCs, LPs und Tonbändern. Allerdings nehme ich die Technik als unperfekt und so wie sie eben ist hin, und versuche nicht, einen Kassettenrekorder durch Revision und Tuning auf das Klangniveau eines CD Players zu bringen.

Wenn wir mal ehrlich sind, ist die heutige Technik so weit, dass viele Menschen sie gar nicht vollumfänglich ausnutzen können. Wenn ich den Unterschied zwischen HD ready und Full HD erkennen soll, muss ich schon die Brille aufsetzen, während 4K für mich vollkommen überflüssig ist. Ich befürchte mal, dass es mit dem Gehör nicht anders sein wird. Und deshalb bin ich mit DAB+ auch sehr glücklich. Selbst wenn bei geringen Bitraten Details verloren gehen (von denen ich nicht sicher bin, ob ich sie überhaupt wahrnehmen kann), so ist die Rauschfreiheit doch ein absoluter Segen. Was hat mich das als Teenager immer genervt bei Mitschnitten der hr3 Hitparade. Um auf UKW ein Stereosignal rauschfrei zu bekommen, müsste man wohl einen Antennenaufwand betreiben, der oftmals gar nicht möglich ist. Es ist doch Blödsinn, zu glauben, dass es in 40 Jahren tatsächlich keine Verbesserung in der Technik gegeben hätte. Mit der Begründung könnten wir alle noch Platten vom Kurbelgrammophon hören.
Bollze
Inventar
#58 erstellt: 08. Jan 2019, 19:28
"Wenn wir mal ehrlich sind, ist die heutige Technik so weit, dass viele Menschen sie gar nicht vollumfänglich ausnutzen können," die können daher auch ganz gut mit UKW leben. Hier Forum gibt es auch meist nur Freaks, die sich für DAB interessieren, es geht nicht um den Klang, es geht um ein neues Spielzeug oder wo und wie man welche Sender empfangen können, kriechen durch die Landschaft, klettern auf die Berge, und scannen die Frequenzen, bauen sich eine DX-Antenne auf das Dach und freuen sich, wenn sie mal ein Mux von weiter weg empfangen können, mir ist das egal, es sei ihn die Freude gegönnt. Die Anzahl der Programme ist dann das Mass der Dinge, naja ob man nun 3 oder 100 Dudelfunkstationen hat, was bringt es.
Ich habe zu DDR-Zeiten auch DX betrieben, hier gab es aber einen echten Mehrwert durch den Empfang der Weststationen (Radio war damals das Medium Nr1) und die grosse UKW-Antenne hat mir die Ostsender gleich mit in sauberen Stereo gebracht, damals war Stereo noch interessant, mit der Einführung von Soundproessing brauche ich das nicht mehr oder die Plastikschüssel die in der Küche steht und nebenbeidudelt, auch nicht.

Eine der wenigen Klang-Ausnahmen bei DAB bildet, wie schon mal gesagt, der HR mit der Verwendung des besseren LC-AAC Audiocodec,
Offensichtlich steigt Akzeptanz von DABplus durch Verwendung des LC-AAC Codec, wird es von Hörern mehr auch als klanglicher Mehrwert angesehen.
Ich gehe davon aus, dass die einige Hörer, auch unbewusst, bei der Verwendung des HE-AAC Codec, mal öfters das Radio auslassen, weil sie von den Sound mit Fakehöhen unbewusst genervt sind.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 08. Jan 2019, 19:37 bearbeitet]
darkphan
Inventar
#59 erstellt: 09. Jan 2019, 16:22
Ich muss da mal genauer drauf achten: Bisher hab ich im Autoradio keine überzogenen Höhen feststellen können. Auf den Kultursendern, die meistens höre (SWR2 und HR2), bemerke ich da keinen Unterschied, wenn das Radio an einer bestimmten Stelle im Hunsrück mal auf UKW umschaltet - allerdings merkt man sofort, dass die Klarheit und der Stereoraum weg sind bzw. eingestampft sind. Ich denke aber nicht, dass ich mehr Klarheit empfinde, weil die Höhen verstärkt sind ...

Ich spreche hier ausschließlich vom Autoempfang. Würde ich zuhause an der guten Anlage auf DAB angewiesen sein, wäre ich womöglich auch enttäuscht, wäre da doch nur der eine Mist gegen den anderen ausgetauscht worden, aber da ich zuhause kaum Radio höre und auch gar keinen DAB-Radio habe, kann ich da nichts zu beisteuern ...
fotoralf
Inventar
#60 erstellt: 09. Jan 2019, 20:49

Bollze (Beitrag #58) schrieb:
"Wenn wir mal ehrlich sind, ist die heutige Technik so weit, dass viele Menschen sie gar nicht vollumfänglich ausnutzen können," die können daher auch ganz gut mit UKW leben. Hier Forum gibt es auch meist nur Freaks, die sich für DAB interessieren, es geht nicht um den Klang, es geht um ein neues Spielzeug...


Das ist mit Verlaub Quatsch.

Ich habe auf dem Weg von Köln nach Lüttich jahrelang den DLF auf Lang- bzw. Mittelwelle hören müssen, weil auf UKW spätestens bei Kerpen Schluss war und es erst hinter Düren wieder vernünftig ging. Auch der AM-Empfang war keine Freude, weil entlang fast der ganzen Strecke große Hochspannungsleitungen verlaufen.

Seit DAB+ geht das problemlos und ohne Aussetzer von Köln bis ein gutes Stück weit nach Belgien hinein.

Ralf
darkphan
Inventar
#61 erstellt: 09. Jan 2019, 21:43
Das ist in der Tat so: Den DLF kannte man via UKW überhaupt nicht, der bekam wohl nur die schwächsten Frequenzen, die noch zu vergeben waren ... Jetzt kann ich ihn (und die beiden Schwestersender) überall, wo ich bin, in Top-Quali empfangen ...
Bollze
Inventar
#62 erstellt: 10. Jan 2019, 12:55
Ich habe geschrieben "meist(ens)" das heisst nicht alle oder jeder.
Und Top Qualität mit HE-AAC-Codec ?

Der DLF hat meines Erachtens zu lange auf den AM-Bereich gesetzt. Man hat UKW verschlafen.
Bei UKW hat man dann oft auf UKW-Funzel gesetzt, gerade im Flachland, eine falsche Strategie. Hier bei uns hat sich der DLF mit 5 KW in Löbau eingerichtet, ein Grundnetzsender und erreicht damit eine sehr grosse Fläche ist auch im Auto gut zu empfangen, im Osten war der DLF dann schlauer nach der Wende.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 10. Jan 2019, 12:57 bearbeitet]
darkphan
Inventar
#63 erstellt: 10. Jan 2019, 16:26
Hab gestern Nacht mal im ARD-Nachtkonzert hin- und hergeschaltet zwischen SWF2 und HR2. Es ist sehr schwer zu sagen, was besser klingt - beim HR hatte ich tatsächlich den Eindruck, dass die Höhen etwas stärker sind, beim SWR nicht. Dafür glaube ich beim HR etwas mehr Details herausgehört zu haben. Aber ich will mich da nicht festlegen: Es war im Auto und es war Bruckner, was für jede einfache Stereoanlage (und im Auto is ja nix Dolles) eine Herausforderung ist ...
Bollze
Inventar
#64 erstellt: 10. Jan 2019, 17:03
SWR 2 sendet ebenfalls in LC-AAC Codec. Unterschied dürfte man da nicht hören, bei einer 0815 Wiedergabe.

In selben Mux sendet "Das Ding" der Jugendsender ebenfalls im LC-AAC- Codec. Es ist ein Jugendsender, wahrscheinlich muss man der Jugend schon etwas mehr bieten als HE-AAC, damit sie das Radio überhaupt noch nutzen, statt Youteube, Streamingdienste oder das unendliche Musikarchiv auf den Handy und weil sie die besseren Ohren noch haben, obwohl die Dauerbeschallung durch die Kopfhörer da auch schon Schäden hinterlassen haben dürfte bei vielen Jugendlichen.
Die Jugendlichen sind die Musik aus den Netz und Handy gewohnt, fast CD-Qualität, sind damit gross geworden sind, die Musik wird meist über den Kopfhörer gehört. Der typische Optimodsound dürfte ehern befremdlich sein, als einladend, wenn auch der verzerrte Radiosound über den gewohnten Kopfhörer angehört wird.
Ich hab mal einen Azubi gefragt, ob sie den "angesagten" Jugendsender Radio Fritz kennt, den örtlichen Jugendsender, den der MDR hat hier sein Jugendsender Sputnik ins All geschossen und keine UKW-Frequenz gegeben. Antwort Nein.
MDR Sputnik ist auf DAB aufgeschalten, wem interessiert es ? Die Jugend wahrscheinlich nicht (mehr)
Bollze


[Beitrag von Bollze am 10. Jan 2019, 17:13 bearbeitet]
darkphan
Inventar
#65 erstellt: 10. Jan 2019, 17:15
Wäre mal interessant zu wissen, wie Leute das einschätzen, die auf DAB angewiesen sind mit der heimischen Stereoanlage, weil sie keinen Kabel- oder Sat-Empfang haben ... aber das dürften eh nicht viele sein, schätze ich ...
Bollze
Inventar
#66 erstellt: 10. Jan 2019, 17:28
Ob es nun DAB liegt oder an generellen Radiomüdigkeit, keine Ahnung, vielleicht es nur kurzzeitig so ist und es bessert sich wieder ->>

https://www.tagesspi...-radio/22916908.html


DAB Norwegen, niedrige Bitraten, fast ? ausschliesslich HE-AAC, ähnlich wie in die Schweiz
selbst die Kultwellen, Zwei reiche Länder fahren DAB mit DAB ( Dünne Audio Bitrate)
https://www.ukwtv.de/cms/norwegen-dab.html


[Beitrag von Bollze am 10. Jan 2019, 17:32 bearbeitet]
darkphan
Inventar
#67 erstellt: 10. Jan 2019, 17:42
Das ist bedauerlich - aber ganz sicher nicht der Klangqualität geschuldet, denn die war ja seit jeher auch bei UKW nicht dolle - im Gegenteil, wie ich weiter oben schrieb: Noch nie hatte ich auf dem Weg von Koblenz nach Mainz durchgehend sauberen UKW-Empfang. Noch nie konnte ich länger als 5 Minuten im Auto DLF hören über UKW. Mein UKW-Radiowecker empfängt mit seiner Wurfantenne seit jeher nicht sauber - die Historie als an Gerausche und Gekritschel verzweifeltes Kind, das mit seinem Radiorecorder die Top Ten aufnehmen wollte, erwähnte ich bereits ...

Also ist etwas anderes der Grund, dass die Leute auf den Umstieg auf DAB-Radio verzichten. Ich vermute mal, sie hören verstärkt Internet-Radio oder über Satellit (und in den Städten Kabel). Sie sehen deshalb keinen Sinn in der Anschaffung eines DAB-Geräts ... im Auto ist es automatisch im Neuwagen drinne, irgendwann hat sich das dann mit UKW, ohne dass es jemanden bzw. viele juckt ...


[Beitrag von darkphan am 10. Jan 2019, 17:43 bearbeitet]
blauescabrio
Stammgast
#68 erstellt: 10. Jan 2019, 18:34

Bollze (Beitrag #58) schrieb:
"Wenn wir mal ehrlich sind, ist die heutige Technik so weit, dass viele Menschen sie gar nicht vollumfänglich ausnutzen können," die können daher auch ganz gut mit UKW leben.
Bollze


Nein, weil UKW im Auto derart unzulänglich ist, dass das Zuhören wirklich keinen Spaß mehr macht. Gerausche, Zwangsumschaltung auf Mono, Umschalten auf eine Alternativfrequenz, wieder Gerausche, Zurückgeschalte auf die ursprüngliche Frequenz - es macht mich direkt nervös. Zuhause mit einer Richtantenne mit Rotor mag das anders aussehen. Aber wer will sich solch eine Gebilde heute noch aufs Dach setzen? Persönlicher Vorteil für mich (und natürlich alle Leute, die in meiner Gegend wohnen): der Tunnel, durch den ich täglich pendele, muss mit einem DAB-Repeater ausgestattet sein, denn ich habe während der ganzen Durchfahrt lückenlosen Empfang, während UKW nach ein paar Metern im Tunnel abkackt. In meiner Gegend hat der DAB+ Empfang im letzten halben Jahr ungeheuer aufgeholt und mittlerweile UKW von der Empfangsqualität hinter sich gelassen. Das mag in anderen Gegenden anders aussehen. Aus dem Grund haben alle mir bekannten DAB+ Radios ein UKW Fallback.

Und wie bereits angesprochen: Man empfängt Sender, die ins UKW-Netz gar nicht eingespeist werden.


[Beitrag von blauescabrio am 10. Jan 2019, 18:39 bearbeitet]
fotoralf
Inventar
#69 erstellt: 10. Jan 2019, 20:48

blauescabrio (Beitrag #68) schrieb:
In meiner Gegend hat der DAB+ Empfang im letzten halben Jahr ungeheuer aufgeholt und mittlerweile UKW von der Empfangsqualität hinter sich gelassen.


Um einmal auf den Titel des Threads zurückzukommen...

Hier werden immer wieder fröhlich Klang- und Empfangsqualität in einen Topf geworfen.

Wenn DAB+ geht, dann geht es. Die Klangqualität ist mäßig bis bescheiden und wird auch bei stärkerem Signal nicht besser.

UKW neigt bei Mobilempfang in der Tat zu Rauscheinbrüchen und Störungen. Bei ausreichendem Signal kann die Klangqualität jedoch wesentlich besser sein als bei DAB+. Als wir hier auf dem Haus noch eine Gemeinschaftsantennenanlage mit einen simplen UKW-Kreuzdipol hatten, konnte man beim DLF teilweise hören, wenn ein Regler aufgezogen wurde, und im Hintergrund tickte bisweilen hörbar die Armbanduhr des Nachrichtensprechers.

Die Klangqualität der Kulturwellen ist auf UKW auch heute noch besser als bei DAB. Dafür, dass die restlichen Programme klanglich zu Tode prozessiert werden, kann das Übertragungsmedium nichts, zumal der Unsinn bei diesen Wellen auch auf DAB stattfindet.

DAB hat - eine vernünftige Versorgung vorausgesetzt - klare Vorteile beim Mobilempfang. Die Klangunterschiede fallen in einem normalen PKW ohnehin nur denen auf, die auch Kabel auseinander hören können oder das jedenfalls glauben.

De bessere Klangqualität bei ordentlichem Empfang bietet eindeutig der UKW.

Das alles ist aber wohlgemerkt nicht dem System DAB geschuldet, sondern dem, was sie daraus gemacht haben.

Ralf


[Beitrag von fotoralf am 10. Jan 2019, 20:50 bearbeitet]
darkphan
Inventar
#70 erstellt: 10. Jan 2019, 21:27
Gibt es offizielle Zahlen, wie viele Leute DAB+-Geräte an ihren HiFi-Anlagen haben?
fotoralf
Inventar
#71 erstellt: 10. Jan 2019, 23:09

darkphan (Beitrag #70) schrieb:
Gibt es offizielle Zahlen, wie viele Leute DAB+-Geräte an ihren HiFi-Anlagen haben?


Wohl kaum.

Die dürfte auch sehr gering sein. Erstes gibt es so gut wie keine Geräte, die von Form und Funktion einem normalen Tuner entsprechen, und zweitens sind an der heimischen Anlage DVB-S, DVB-C und in zunehmendem Maße auch Internet die qualitativ besseren Optionen.

DAB ist im Auto eine feine Sache, aber zu Hause möchte ich mir das nicht antun, zumal mir die Programmauswahl zu gering wäre.

Ralf
emmis
Ist häufiger hier
#72 erstellt: 11. Jan 2019, 08:40

fotoralf (Beitrag #71) schrieb:

darkphan (Beitrag #70) schrieb:
Gibt es offizielle Zahlen, wie viele Leute DAB+-Geräte an ihren HiFi-Anlagen haben?




Die dürfte auch sehr gering sein. Erstes gibt es so gut wie keine Geräte, die von Form und Funktion einem normalen Tuner entsprechen, und zweitens sind an der heimischen Anlage DVB-S, DVB-C und in zunehmendem Maße auch Internet die qualitativ besseren Optionen.


Ralf

Ich habe z.B. diesen hier und bin mehr als zufrieden.
Bollze
Inventar
#73 erstellt: 11. Jan 2019, 09:01
Klangunterschiede z.B. zwischen mp3 und HE-AAC, fallen Vielen nicht bewusst auf. Für Radiomacher sollte es auch entscheidend sein, welchen Einfluss der Klang auf die Hördauer hat. So manches Prozessing , womit man Leute anlockt, sorgt dafür, dass man das Radio auch schneller wieder ausmacht, auch unbewusst.
In diesen Zusammenhang sehe ich Vorteile bei den LC-AAC Codec im Vergleich zu HE-AAC.
Stationär ist mir UKW meist lieber als ein Sender mit HE-AAC.

Die Anzahl der Sender auch nur ein schwaches Argument, eine Bekannter will ein Sender aus Berlin hören, der andere will eine Sportübertragung über einen Regionalsender hören, beides lässt sich hier mit DAB nicht bedienen. Viele habe ihren Stammsender, der halt auf UKW läuft und selbst wenn dort ein Dauerton von 1 kHz laufen würde, würde sie den Sender im Hintergrund laufen lassen. (das war eine Übertreibung)

Im Auto habe ich ziemlich guten Empfang von Dudelfunk und sogar DLF in meinen Umfeld. DLF höre ich aber fast nie. Den Dudelfunk kann man heute durch die eigne Musiksammlung ersetzen, es passt alles auf ein Stick /Handy , dann die Zufallswiedergabe rein.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 11. Jan 2019, 09:19 bearbeitet]
darkphan
Inventar
#74 erstellt: 11. Jan 2019, 11:09

Bollze (Beitrag #73) schrieb:
Die Anzahl der Sender auch nur ein schwaches Argument, eine Bekannter will ein Sender aus Berlin hören, der andere will eine Sportübertragung über einen Regionalsender hören, beides lässt sich hier mit DAB nicht bedienen.


Wenn ich dich richtig verstehe, beziehst du dich darauf, dass anders als im Kabel nur die regional zugelassenen Sender über DAB zu empfangen sind. Das bedauere ich auch, ich würde gerne in Mainz im Auto WDR2 oder WDR Event hören können, wenn Fußball angesagt ist. Das geht leider nicht.

Aber nun zum Positiven: Hatte man vorher im UKW-Spektrum nur die Programme des Haussenders (SWR) und schwächer der Nachbarn (HR) hören können, DLF nur partiell, Nova und Kultur überhaupt nicht, so hat man jetzt alles das sauber im Autoradio über 100 Kilometer Strecke. Plus einige kommerzielle Sender, die ich aber eh nicht höre, weil ich den Dauerdudelfunk nicht mag. Schon 10 Minuten SWR3 machen mich regelrecht kirre, das ist kaum auszuhalten - übrigens auch deren Sounding.
Rufus49
Stammgast
#75 erstellt: 11. Jan 2019, 13:22
@blauescabrio

Nein, weil UKW im Auto derart unzulänglich ist, dass das Zuhören wirklich keinen Spaß mehr macht. Gerausche, Zwangsumschaltung auf Mono, Umschalten auf eine Alternativfrequenz, wieder Gerausche, .........


Solche "qualifizierten" Aussagen kommen nur von Leuten, die noch nie ein anständiges Radio im Auto hatten.
Bei meinen beiden letzten Fahrzeugen war jeweils ein gutes Autoradio mit Antenndiversity verbaut. Hier sind 2 oder 3 UKW Antennen in den hinteren Scheiben verbaut und es wird in Bruchteilen von Sekunden jeweils auf die Antenne mit der besten Signal geschaltet.

Im BMW war sogar zusätzlich noch ein UKW-Doppeltuner verbaut. Der UKW-Empfang war sogar in ungünstigen Lagen (Täler/Abschattungen, etc.) erstklassig stabil und dazu noch mit einer sehr guten Klangqualität.

Wenn man natürlich ein Gurke von Autoradio hat (billiges UKW-Empfangsteil für 40 € ohne Antennendiversity) dann darf man sich nicht über die schlechte Empfangsqualität beschweren.

Das UKW Empfangsteil in meinem 5er BMW (Radio Business) hat klanglich sogar meinen Onkyo-Receiver zuhause (mit Außenantenne) in den Schatten gestellt - ich war immer echt beeindruckt. Radiohören im Auto war ein Genuss.
An diese UKW-Qualität kommt man mit DAB+ sicher nicht hin - man darf also nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.


[Beitrag von Rufus49 am 11. Jan 2019, 13:23 bearbeitet]
darkphan
Inventar
#76 erstellt: 11. Jan 2019, 13:59

Rufus49 (Beitrag #75) schrieb:
Solche "qualifizierten" Aussagen kommen nur von Leuten, die noch nie ein anständiges Radio im Auto hatten.


... sagt einer, der den 5er-BMW zum anständigen Standard erklärt - aha!

Ich finde es schon sonderbar, dass bei berechtigter Kritik an einer veralteten unzulänglichen Technologie immer jemand kommt, der meint, es brauche ein Super-Equipment, mit dem das dann ganz fantastisch läuft. So ähnlich argumentieren auch Schallplatten-Freaks. Nur dass kaum jemand die Super-Technologie hat. Der Siegeszug von Kabel- und Sat-Empfang kam ja nicht von ungefähr - allen Diversity- und Doppeltuner-Radios zum Trotz (die es damals vermutlich noch gar nicht gab - damals baute der UKW-Freak sich halt einen Antennenturm aufs Dach)
DB
Inventar
#77 erstellt: 11. Jan 2019, 14:15
Antennen- und Empfängerdiversity lohnt sich größtenteils nur bei Mobilempfang. Dort sollte das aber mittlerweile Standard sein (mein GM2700M1 hat das auch nicht, aber 1978 war sowas noch wesentlich aufwendiger als heute).
Es geht natürlich auch anders: man bohrt Mittel- bzw. Langwelle vom Übertragungsbereich her auf und hat dann Empfang in guter Qualität und auch konstant.
Rufus49
Stammgast
#78 erstellt: 11. Jan 2019, 15:16

DB (Beitrag #77) schrieb:
Antennen- und Empfängerdiversity lohnt sich größtenteils nur bei Mobilempfang. Dort sollte das aber mittlerweile Standard sein.


Natürlich ist Antenndiversity nur bei Mobilempfang wichtig. Für die Empfangsstabilität ist das ein Riesenfortschritt und wird schon häufig verbaut, auch in Kompakt- u. Mittelklassefahrzeugen, leider nicht bei allen Fabrikaten.
DB
Inventar
#79 erstellt: 11. Jan 2019, 15:37
Nicht ausschließlich. Sowohl Antennen-als auch Empfängerdiversity hat man auch bei kommerziellen Funkverbindungen in stationären Anlagen verwendet.
Dort wurde das wegen der stark schwankenden Empfangsbedingungen auf der Kurzwelle angewandt.
blauescabrio
Stammgast
#80 erstellt: 21. Jan 2019, 21:26

darkphan (Beitrag #76) schrieb:

Rufus49 (Beitrag #75) schrieb:
Solche "qualifizierten" Aussagen kommen nur von Leuten, die noch nie ein anständiges Radio im Auto hatten.


... sagt einer, der den 5er-BMW zum anständigen Standard erklärt - aha!



Funfern-BMW, Dragan!

Zumal er ja überhaupt nicht weiß, was für Radios ich bis jetzt im Einsatz hatte. Darf man also getrost als unreflektiertes Geschwafel abtun. Man kann übrigens auch mit ungeheurem technischem und finanziellen Aufwand einen analogen Cassettenrecorder nahezu auf HiFi-Niveau bringen. Oder einfach die Unzulänglichkeit des Systems erkennen und auf ein anderes setzen, das dann zu einem Bruchteil des Geldes besseren Klang bietet.
Bollze
Inventar
#81 erstellt: 23. Jan 2019, 10:10
Ein DAB Radio zu bauen verlang bereits ein hohen Aufwand als Minium, vor paar Jahren war das noch richtig teuer, dank der Fortschritte bei den Halbleitern ist das heute für Masse erschwinglich geworden, auch kleiner und mit geringeren Stromverbrauch.
Würde man den Aufwand bei UKW Empfänger machen, so würde der Mehraufwand bei einen Auto nur die zweite Antenne bedeuten. Moderne SDR-Technologie würde es ermöglichen diese Empfänger in einen Briefmarken-grossen IC zu packen, mit paar passive Bauteile rum. Die digitale Verarbeitung der Signale könnte eine weitere Verbesserung des Empfanges bringen.
Es stellt sich aber die Frage, ob die Welt das nun wirklich braucht, ähnlich wie bei DAB.
Das Gute oder das Schlechte an UKW ist, dass man einen Empfänger auch billig bauen kann und damit teilweise grauenhafte Empfangsleistungen erhält, was gut gern auf ein Grossteil der Empfänger zutrifft.
Bei DAB geht das "Gespare" auch bereits los, die meisten Empfänger haben zwar eine gute Empfindlichkeit, sind aber nicht besonders Stör/Grosssignalfest. Man spart also einer guten Selektion, AGC und an der Schirmung der Empfänger, ein Schicksal was man von den billigen UKW-Radios auch kennt.

Das DAB in Auto so gut funktioniert, liegt auch daran, dass hier z.B. bei VW die Japaner Panasonic die Herstellung der VW-Radios übernommen hat. Ich hatte jetzt mal der Vergnügen in einen Auto der gehoben Klasse der VW-Konzerns mitzufahren und DAB zu gniessen. Stabiler Empfang . Es lief Radio BOB, bei geringen Fahrgeräuschen und einen guten Soundsystem merkt man auch hier die Artefakte des HE-AAC- Codec.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 23. Jan 2019, 10:18 bearbeitet]
Pauliernie
Inventar
#82 erstellt: 27. Jan 2019, 00:15
Hallo,

ich gehöre auch noch zu den Radiohörern und schalte neben Internetradio auch regionale DAB-Sender ein. Auch da höre ich diverse Unterschiede.
Über den Lautstärkeregler muss ich einiges korrigieren.

Frage an die Experten ob es eine Aufstellung / Liste gibt, mit welchen Codec die Sender übertragen ? Und warum es soviele "Lautstärke/Dynamik" Unterschiede von Sendern gibt ?


[Beitrag von Pauliernie am 27. Jan 2019, 00:15 bearbeitet]
Bollze
Inventar
#83 erstellt: 27. Jan 2019, 12:22
DAB in Deutschland arbeitet meist HE-AAC, wenige Ausnahmen mit LC-AAC
https://www.ukwtv.de/cms/deutschland-dab.html
Internet meist mit mp3, auch mit AAC- Codec bei Radios.
DVB-S mp2 /AC3 (DD, Dolby) DVB-C ähnlich. DVB-T 2 in Deutschland mit HE-AAC und DDplus ( Hier in Sachsen bei den Öffis)
Die unterschiedliche Sound, mit unterschiedlichen Lautstärken kommt meist durch das Soundprozessing. Ein Standardaufreger hier im "HIFI"- Forum,
Das Prozessing bei Antenne Bayern
https://youtu.be/MFgwR1fMUfM?t=325

Bollze


[Beitrag von Bollze am 27. Jan 2019, 12:23 bearbeitet]
Pauliernie
Inventar
#84 erstellt: 27. Jan 2019, 12:49
Hallo Bollze,

danke für die Erklärung und die Links. Die Sender könnten somit scheinbar mehr Qualität liefern/senden wenn Sie wollten. Technisch dürfte das ja kein Problem sein.
Pauliernie
Inventar
#85 erstellt: 27. Jan 2019, 13:00
Moin nochmal,

ich habe gerade diesen Link entdeckt. Hier wird das ganze Übertragungsdesaster erklärt und deutlich.

https://www.radiosze...ound-processing.html
fotoralf
Inventar
#86 erstellt: 27. Jan 2019, 17:08

Pauliernie (Beitrag #84) schrieb:
Die Sender könnten somit scheinbar mehr Qualität liefern/senden wenn Sie wollten. Technisch dürfte das ja kein Problem sein.


Den Marketingleuten der Sender geht es aber nicht um Qualität, sondern um 'Sound'.

Ral
Bollze
Inventar
#87 erstellt: 27. Jan 2019, 18:24
Ich denke den Marketingleuten der Sender sind von Marketingleuten der Soundprozessorenhersteller das Gehirn gewaschen worden. Es geht wahrscheinlich schon in der Ausbildung der Toningenieure los.
Der Klang der Stationen ist trotzt immer leistungsfähiger Prozessoren nicht besser geworden, ehern schlechter, ein Kunstprodukt, die Suppe ist mehr und mehr versalzen.
Die bei UKW erforderliche HUB- und MPX-Leistungsbegrenzung lässt sich auch ohne grossartiges Verbiegen der Sounds erreichen.

Dazu eine kleine Story,
Vor einiger Zeit habe ich bei einen Bekannten das Internetradio an die Dolby 5.1 Anlage angeschlossen. Ich schalte zum Test zwischen den MDR Sachsen über Internet und ein Schlagerinternetradio, was clear sendet, um. Selbst mein Bekannter, dem ein guter Klang relativ egal ist , bemerkt die schlechte Qualität des Sounds des MDRs, ohne dass ich ihn darauf hingewiesen hab.
Bollze


[Beitrag von Bollze am 27. Jan 2019, 18:31 bearbeitet]
Pauliernie
Inventar
#88 erstellt: 27. Jan 2019, 18:33
ja, gerade die öffentlich rechtlichen Sender klingen über Internet und Dab+ sehr bescheiden.
fotoralf
Inventar
#89 erstellt: 27. Jan 2019, 22:41

Bollze (Beitrag #87) schrieb:
Ich denke den Marketingleuten der Sender sind von Marketingleuten der Soundprozessorenhersteller das Gehirn gewaschen worden. Es geht wahrscheinlich schon in der Ausbildung der Toningenieure los.


Den Toningenieuren rollen sich dabei genauso die Zehennägel auf. Ich kenne jedenfalls keinen einzigen Kollegen, der das gut findet.

Die Bösewichter sitzen in den Marketingabteilungen der Sender. Das sind keine Techniker. Dazu kommen selbsternannte externe 'Berater', die den Sendern ihren ganz speziellen Sound verkaufen. Das ist die gleiche Sorte, die auch für die grauenhafte Durchformatierung der Programme verantwortlich ist.

Ralf
Bollze
Inventar
#90 erstellt: 28. Jan 2019, 08:38
Ich meinte, dass man in der Ausbildung wahrscheinlich versucht die angehenden Techniker zu beeinflussen. In den Video zu Antenne Bayern /Rock Antenne hatte ich den Eindruck, dass der Techniker dort den Prozessing relativ unkritisch gegenübersteht, ihm ist aber die Kritik bekannt. Die beiden Radiosender aus Bayern, habe ich bei den Zappen (DVB-S) immer schnell übersprungen, der Sound ist einfach zu kaputt.
Wer für seinen Job immer ein paar Berater braucht, der könnte auch mal mal einen Berufsberater aufsuchen.


Bollze


[Beitrag von Bollze am 28. Jan 2019, 08:40 bearbeitet]
fotoralf
Inventar
#91 erstellt: 28. Jan 2019, 10:27

Bollze (Beitrag #90) schrieb:
Ich meinte, dass man in der Ausbildung wahrscheinlich versucht die angehenden Techniker zu beeinflussen.


Ich wüsste nicht, wo das passieren sollte. In den mir bekannten renommierten Ausbildungseinrichtungen jedenfalls nicht.

Was im privatwirtschaftlichen 'SAE Institute' läuft, kann ich nicht beurteilen. Aber "Du hast ein Gespür für Bässe, ein Händchen für Mitten und setzt auf hochwertigen Sound?" lässt ganz allgemein Schlimmes ahnen.


In den (sic!) Video zu Antenne Bayern /Rock Antenne hatte ich den Eindruck, dass der Techniker dort den (sic!) Prozessing relativ unkritisch gegenübersteht, ihm ist aber die Kritik bekannt.


Privatsender halt. Die Kollegen in den ÖR-Funkhäusern, die ich kenne, finden das alle grauenhaft. Auf die hört nur niemand.


Wer für seinen Job immer ein paar Berater braucht, der könnte auch mal mal einen Berufsberater aufsuchen.


...und 5 Euro ins Phrasenschwein.

Ralf


[Beitrag von fotoralf am 28. Jan 2019, 10:32 bearbeitet]
Bollze
Inventar
#92 erstellt: 28. Jan 2019, 11:07
Ich würde mich wundern, wenn die Firmen keinen Einfluss auf die Ausbildung an den Unis nehmen würden, dass kann z.B. durch Vorträge, wirtschaftliche Abhängigkeiten von Uni und Dozenten oder andere Seilschaften passieren. Wie gesagt, ich vermute es nur.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 28. Jan 2019, 17:04 bearbeitet]
EisenPM
Stammgast
#93 erstellt: 09. Aug 2019, 19:40
Ich grabe den Thread hier mal aus.

Da ich demnächst umziehe und mein UKW-Radio aus verschiedenen Gründen nicht mitnehmen kann, stelle ich mir folgende Frage:

Die Beste Klangqualität für Deutschlandfunk in einer Großstadt, in der Wohnung - UKW, DAB+ oder per Stream?

Je nach Geräteanschaffung kann ich das natürlich selbst testen, aber wenn es da eine eindeutige Antwort geben sollte, hat dies eben auch Auswirkungen auf die Geräteauswahl. Leider scheint es da aber keine eindeutige Antwort zu geben?


[Beitrag von EisenPM am 09. Aug 2019, 19:41 bearbeitet]
Bollze
Inventar
#94 erstellt: 10. Aug 2019, 07:16
Ich würde dann den Webstream mit MP3 128kbit/s nutzen.

https://www.deutschlandfunk.de/unsere-live-streams.2396.de.html

Der Rest ist bekannt... DLF sendet über DAB im minderwertigen HE-AAC Codec. Das heisst der Decoder im Radio rechnet Fakehöhen hinzu, die besonders bei Wiedergabe über hochwertige Stereoanlagen auf Dauer störend wirkt oder wirken kann, manche finden das Klangkunstprodukt ja toll, und ich kann mir auch vorstellen, dass besonders jüngere Hörer, "Fakehöhen" als besonders störend empfinden. Aber das schnallen die meist alten Entscheidungsträger bei Radiostationen wahrscheinlich nicht mehr, das Gehör hat schon nachgelassen...

Bollze
EisenPM
Stammgast
#95 erstellt: 10. Aug 2019, 07:39
Ah ok, danke. Obwohl ich den Thread gelesen hatte, hatte ich das mit den Fake-Höhen so noch gar nicht verstanden.

Fällt mir schwer, auf MP3 als bestes Pferd zu setzen, aber nun gut.

Ich denke, es wird eh auf ein Gerät hinauslaufen, welches alles drei kann und dann kann ich ja vergleichen, was in Sachen Empfang und Klangqualität insgesamt am besten für mich passt. Heute morgen schon wieder eine üble Störung im DLF per UKW gehabt (zu Hause), das nervt mich einfach.
Bollze
Inventar
#96 erstellt: 10. Aug 2019, 08:21
Fakehöhen, sind alles über ca.10kHz Ton und wird durch Empfänger hinzugerechnet.
bis 10 kHz, dass ist ungefähr der Übertragungsbereich, denn billigen Kassettenrecorder auf Normalband erreichen, klingt es etwas dumpf und topfig, um den Sound aufzumöbeln, werden Höhen berechnet und hinzugefügt.
Mit den Alter lässt unser Gehör in den Höhen nach, als Kind konnten wir bis zu 20 kHz hören und mit den Alter geht es bergab, der ältere Mensch hört vielleicht noch bis 10 kHz oder bis 12 KHz oder braucht ein Hörgerät.

Der DLF hat jahrelang den FM-Empfang verschlafen und hat dann grossflächig versucht die Lücken mit UKW-Funzeln stopfen, anstatt sich mehr um Grundnetzsender mit hoher Leistung zu bemühen. Grundnetzsender hängen ihren an Senderantennen auch nicht irgendwo hin, der Standort ist gut gewählt, meist auf Bergen oder auf den Fernsehturm.
Funzelsender versorgen über die Fläche einfach nur schlecht, nicht gleichmässig, der Autoempfang ist oft schlecht.
Das der Empfang früh schlecht ist, hängt vielleicht mit den Wetter zusammen, früh gibt besonders im Sommer oft Übereichweiten, dann tauchen weit entfernte Sender auf, die auch DLF stören können, spätestens ab 10 Uhr ist der Spuk im Sommer meist vorbei. Mit weiteren Ausbau von DAB wird dieses Problem auch bei DAB verstärkt auftreten, nur dass der DAB-Empfang mit Aussetzer reagiert oder gar ganz schweigt, der Witz daran ist, im Vergleich zu UKW, dass dann immer ein kompletter Mux gestört wird, z.B. alle Sender der örtlichen ARD-Sationen ausfallen bzw. gestört sind.

Bollze

HE-AAC Erklärung, Funktionsweise, besser erklärt, als von mir :

https://www.radiofor...en.41060/post-764733


[Beitrag von Bollze am 10. Aug 2019, 08:30 bearbeitet]
EisenPM
Stammgast
#97 erstellt: 10. Aug 2019, 11:19
Danke für die Ausführungen und den Link. Wie schaut es mit DVB-C bei Deutschlandfunk aus?


[Beitrag von EisenPM am 10. Aug 2019, 11:19 bearbeitet]
fotoralf
Inventar
#98 erstellt: 10. Aug 2019, 11:42

EisenPM (Beitrag #97) schrieb:
Danke für die Ausführungen und den Link. Wie schaut es mit DVB-C bei Deutschlandfunk aus?


Gut, wenn man nicht gerade bei Unitymedia ist.

Ralf
EisenPM
Stammgast
#99 erstellt: 10. Aug 2019, 12:08
Ich meinte in Bezug auf die Klang- / Codecfragen.


[Beitrag von EisenPM am 10. Aug 2019, 12:08 bearbeitet]
fotoralf
Inventar
#100 erstellt: 10. Aug 2019, 17:24
Das kommt auf den Kabelprovider an.

Am einfachsten ist Unitymedia. Da gibt es überhaupt keinen Deutschlandfunk mehr.

Bei den anderen gibt es zwei Möglichkeiten: entweder sie reichen die vollen 320 kBit durch oder sie kastrieren das Signal zur weiteren Gewinnoptimierung auf 128 kBit.

Die 320 kBit entsprechen im Grunde dem, was aus dem Funkhaus kommt und auch per DVB-S verbreitet wird. Besser geht nicht, weil auch im Funkhaus alles damit gespeichert wird. Die 128 kBit kann man sich sparen. Die gibt es auch ohne Kabelgebühr im Internet.

Jetzt klar?

Ralf
EisenPM
Stammgast
#101 erstellt: 10. Aug 2019, 19:55
Ja, vielen Dank für die Erklärung!
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