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Warum klingt neuerdings UKW so grauenhaft?

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udokarl
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 30. Jul 2020, 13:12
Hallo,

auf UKW ist eine zunehmende Verschlechterung der Klangqualität zu beobachten. Besonders der Einsatz der Kompander ist grauenhaft. Man hört regelrecht das "Pumpen" in der Musik. Laute Passagen werden gekappt und leise Passagen werden lautstärkemäßig angehoben. Des Weiteren wird zum Teil mit hohen Lautstärkepegeln gearbeitet, wo schon das ungeschulte Gehör den Klirrfaktor wahrnimmt. Auf manchen CD´s ist das auch der Fall.

Angefangen hat der Niedergang der UKW-Klangqualität mit der Einführung des Verkehrsfunk Anfang der 80er Jahre, RDS tat dann noch ein Weiteres.
DAB ist auch nicht viel besser. Es fehlt oft Volumen und Räumlichkeit. Manche Sender klingen regelrecht grauenhaft und andere wiederum passabel. Das hängt sicherlich von der übertragenen Bitrate ab.

Ich kann mich noch erinnern, wie gut vor 30-40 Jahren die UKW-Qualität war, wo im Südwestfunk Konzerte oder Kunstkopf-Stereophonie in erstklassiger Qualität übertragen wurden. Besonders abends, wo keine Störanteile von Industrie und Verkehr etc. auf UKW zu verzeichnen waren.

Letztendlich bleibt nur noch Streaming übrig?
Otis_Sloan
Inventar
#2 erstellt: 30. Jul 2020, 14:46
Ich denke, dass liegt an der Lautstärkeregulierung, welche von der EU umgesetzt wird.

Durch Kompression und Limiting entsteht genau der Effekt, den du beschrieben hast.

Schau mal hier
https://de.wikipedia.org/wiki/EBU-Empfehlung_R_128
Rascas
Inventar
#3 erstellt: 30. Jul 2020, 15:04
Ich habe SWR3 immer als komprimiert empfunden. Was schade war, weil dort früher die beste Musik lief... Wenn man dort nachfragt wird man wahrscheinlich die Information bekommen, dass man das macht, weil es sich um einen Verkehrsfunksender handelt und im Auto hohe Dynamik eher von Nachteil wäre (was ja auch stimmt).

Das heutige UKW-Signal ist eigentlich nur noch ein analog angezapftes DAB+ Signal. Es wird nicht parallel analog und digital produziert. Deshalb kann es auch nicht besser klingen.

Der Niedergang des Radio-Signals fing für mich mit der Abschaltung von DSR an (1999). Das war ein unkomprimierter Digital-Standard, der nah an der CD war. Als das abgeschaltet wurde waren nicht nur diverse Geräte mit einem Schlag Schrott und damit Kunden verprellt. Das geschah so unerwartet, dass es noch etliche Geräte am Markt gab, die plötzlich wertlos im Regal standen. Sony hatte z.B. einen DSR-Empfänger in Ihrer ES-Serie.

Dass UKW auch hochwertig kann wissen wahrscheinlich nur noch diejenigen, die das in den 70/80ern selbst erlebt haben.

Wenn es nicht so viele funktionierende super UKW Tuner aus dieser Zeit gäbe, würde ich sagen: schaltet es doch bitte endlich ab. Aber was mache ich dann mit meinem Pioneer TX 9500 II?!
Passat
Inventar
#4 erstellt: 30. Jul 2020, 15:37
UKW ist nur hier so komprimiert.
In anderen Ländern gibt es diverse Bestimmungen nicht.
Da wird auch mit größerem Sendehub gearbeitet.

Und bei der großen Sendervielfalt hierzulande machen viele Sender ein absichtliches Soundprozessing, damit man lt. deren Aussage "Den Sender gleich am Klang erkennt".
Besonders die Privatsender machen den Schrott exzessiv. Und die Dudelwellen des ÖRs meinen, das man das nachmachen muß.
Ergo klingen auch die mieß.

Furchtbar finde ich auch die Unsitte (fällt mir insbesondere in Hessen (z.B. FFH) auf), die Sendernamensanzeige als Radiotext zu mißbrauchen.
Die Sendernamensanzeige (Dienst PS bei RDS) ist als statische Anzeige gedacht.
Für das, was die Sender da treiben, gibt es den Radiotext (Dienst RT bei RDS).
Mich stört die ständig wechselnde Anzeige im Radiodisplay beim Autofahren massiv, weshalb ich, wenn ich in Hessen unterwegs bin, so gut wie nie Radio höre.

Und was das Signal angeht:
Da wird nichts "abgezapft", sondern das Signal kommt aus dem Studio, geht digital zur Sendestation und wird dort entweder per UKW gesendet oder in DAB+ kodiert und gesendet. Wobei bei DAB+ die Signale vorher noch zu einem Ensemble zusammengefasst werden. Es werden da ja auf 1 Kanal mehrere Programme gleichzeitig übertragen.

Heutzutage liegt die Musik bei den Sendern auch nicht mehr unkomprimiert vor, sondern z.B. als MP3.
Eine CD legt da niemand mehr ein, das kommt alles von einem Server.

Und dementsprechend mieß klingt das dann auch.

Den besten Klang über UKW bekommt man immer noch bei den Klassikwellen und den Programmen abseits des Mainstreams.
SWR 1 und 2 klingen z.B. deutlich besser als SWR 3.

Und bei DAB+ ists auch nicht viel besser. Insbesondere die Privatsender senden da mit rel. niedrigen Datenraten.
Bei Internetradio ist es ähnlich.

Den besten Klang bei Radio bekommt man heutzutage über Kabel (DVB-C) und Satellit (DVB-S).
Jeder TV-Receiver kann auch Radio empfangen. Und einige Sender senden über DVB-C/S sogar 5.1!

Grüße
Roman


[Beitrag von Passat am 30. Jul 2020, 15:40 bearbeitet]
dacander100
Stammgast
#5 erstellt: 31. Jul 2020, 22:07
Wie die heutige UKW-Qualität ist kann ich nicht sagen, ich habe keinen UKW-Tuner mehr. Es dürfte aber nicht nur neuerdings so grauenhaft klingen, sondern schon seit vielen Jahren. Angefangen dürfte die Verschlechterung vor mehr als 20 Jahren, als die Studios von rein analog auf digital umstellten.

Zu dieser Zeit dürfte auch das heutige Format mp2 bzw. mp3 eingeführt worden sein. Es soll einige Hörer gegeben haben, die sich danach beim SWF über die auf einmal schlechtere Klangqualität beschwert heben sollen. mp2 oder mp3 ist aber nicht das Problem, es ist das Soundprozessing bzw. die Dynamikkorrektur, heute wahrscheinlich noch mehr als vor 20 Jahren. Und möglicherweise wird diese bei UKW, wie Passat schon schrieb, noch stärker eingesetzt als z.B. bei DVB-S.

Ich höre seit 20 Jahren nur noch mit Satellit. Vor 20 Jahren gab es auch noch ADR (Astra-Digital-Radio). Das war damals eine Digitalübertragung auf der noch analogen Astraschiene. Ich habe davon noch unzählige Mitschnitte im Waveformat. Wenn ich mir diese heute anhöre, bin ich oftmals über die Klangqualität erstaunt, und das wo nur mit 192 kbs gesendet wurde, wobei es natürlich auch da schon Abstriche gab. Das Signal war aber in der Dynamik unkomprimiert und das hörte man, auch schon in den Lautstärkeunterschieden einzelner Titel. Aber auch DVB-S mit mp2 kann heute, je nach Sender, durchaus akzeptabel klingen.


[Beitrag von dacander100 am 31. Jul 2020, 22:13 bearbeitet]
Otis_Sloan
Inventar
#6 erstellt: 31. Jul 2020, 22:31
Außer Nachrichten höre ich gar kein Radio mehr.
Sound ist schlecht und es wird immer das Selbe in Dauerschleife gespielt.

Die "Radiosender" von Amazon Music Unlimited sind ehr mein Geschmack.
Passat
Inventar
#7 erstellt: 31. Jul 2020, 23:53
UKW könnte, wenn man es ließe, sehr nahe an der CD-Qualität dran sein.

In den 80ern haben die HiFi-Zeitschriften den Klang von Tunern mit eigenen Meßsenders geprüft:
Vom CD-Player direkt, ohne irgendwelche Effektgeräte etc in den Meßsender.
Tuner an Anlage, dazu auch den CD-Player, der am Meßsender hängt, ebenfalls an die Anlage.
Dann CDs abgespielt und zwischen Eingang, an dem der CD-Player hängt und Eingang an dem der Tuner hängt, umgeschaltet.

Außer minimal weniger Höhenauflösung waren bei sehr guten Tunern keine Unterschiede hörbar.
Das minimal höhere Rauschen durch die UKW-Kette war in der Praxis nicht relevant.
Gute Tuner schaffen ca, 75 dB Rauschabstand, sehr gute sogar knapp 80 dB.

Das Problem bei UKW ist das, was die Sender draus machen.
Viele Privatsender wenden das ekelige Prozessing übrigens auch bei DAB+ an.

Grüße
Roman
fotoralf
Inventar
#8 erstellt: 01. Aug 2020, 18:56

Passat (Beitrag #4) schrieb:
UKW ist nur hier so komprimiert.
In anderen Ländern gibt es diverse Bestimmungen nicht.


Dann fahr mal nach Frankreich. Danach wirst Du selbst unseren Privatsendern die Füße küssen.


Otis_Sloan (Beitrag #2) schrieb:
Schau mal hier
https://de.wikipedia.org/wiki/EBU-Empfehlung_R_128


Die Empfehlung (!) R128 der European Broadcasting Union, einer Vereinigung der europäischen ÖR-Sendeanstalten - die wohlgemerkt keine EU-Einrichtung ist - hat nun wirklich gar nix damit zu tun, und soll vielmehr das genaue Gegenteil bewirken: Sie soll der Dampframmenkomprimierung ein Ende bereiten.

Es hat auch nichts mit MP3 oder der Umstellung der Studios auf Digitaltechnik zu tun.

Die Ursache für diesen grauenhaften Sound, den es ja nicht nur auf UKW sondern auch auf Tonträgern zu hören gibt, sitzt in den Marketingabteilungen der Sender und der Musikindustrie.

Dort gilt seit Jahren die Devise: je lauter desto besser. Und da man die Aussteuerung nicht beliebig hoch treiben kann, muss die durchschnittliche Lautstärke angehoben werden, also in den leisen Stellen. Und wenn das immer noch nicht reicht, müssen einzelne Frequenzbänder in der NF nochmal getrennt hochgepuscht werden, bis die Ober- und Unterkante der Hüllkurve linealglatt ist.

Dann kommen bei den Sendern noch externe Berater hinzu, die jedem Sender einen eigenen Sound verkaufen, von wegen der Wiedererkennung.

Zum Schluss heben wir dann nochmal kräftig die Bässe an, damit auch aus dem letzten Küchenbrüllwürfel noch was richtig fettes herauskommt.

Und das Ergebnis gibt es dann auf UKW zu hören, teilweise sogar schon auf DAB, denn der Hörer soll ja den tollen Sound seines Senders auch da erkennen.

So, und nun schließe die Entwickler der R128 brav in Dein tägliches Nachtgebet ein, dann wird es vielleicht irgendwann wieder besser. :-)

Ralf


[Beitrag von fotoralf am 01. Aug 2020, 18:59 bearbeitet]
Otis_Sloan
Inventar
#9 erstellt: 01. Aug 2020, 19:13
@fotoralf


Die Empfehlung (!) R128 der European Broadcasting Union, einer Vereinigung der europäischen ÖR-Sendeanstalten - die wohlgemerkt keine EU-Einrichtung ist - hat nun wirklich gar nix damit zu tun, und soll vielmehr das genaue Gegenteil bewirken: Sie soll der Dampframmenkomprimierung ein Ende bereiten.


Ja. Du hast recht.
Es war nicht die EU sondern die deutsche Regelung.

Zitat (https://de.wikipedia.org/wiki/EBU-Empfehlung_R_128):

"Bisher galt im deutschen Rundfunk eine Aussteuerungsgrenze, die sich ausschließlich am Spitzenpegel orientierte. So durfte ein Maximalpegel von +6 dBu, gemessen mit einem Quasi-Spitzenpegelmessgerät, nicht überschritten werden. Da für das menschliche Ohr ein gleicher Pegel nicht ein gleiches Lautheitsempfinden bedeutet, hat in den vergangenen Jahrzehnten sowohl die Musik- als auch die Werbeindustrie durch den massiven Einsatz von Kompressoren dafür gesorgt, dass Musikstücke und Werbespots immer lauter wurden, ohne dabei den Spitzenpegel zu überschreiten. In der Fachwelt wird dieses Phänomen „Loudness War“ („Lautheits-Krieg“) genannt."

Danke für die Verbesserung
burkm
Inventar
#10 erstellt: 01. Aug 2020, 19:14
Man sollte auch nicht die anvisierten Zielgruppen laut ermittelten Hörer- und Verbreitungs-Daten vergessen.

Hier werden hauptsächlich, Küchen-, Auto- und Wecker-Radios bedient, deren Anforderungsprofile ganz anders positioniert sind als bei einem HiFi-Gerät. Leider hat sich herausgestellt, dass diese Gerätegruppen inzwischen das Haupt-Klientel in diesem Bereich sind. Darauf hat man sich eingestellt mit den entsprechenden Konsequenzen. UKW- oder DAB+-Radio ist ansonsten (mit Ausnahme wohl der meisten Klassik-Kanäle) kaum noch in Benutzung, da meist Streaming Angebote genutzt werden, außer in den o.g. Konstellationen. Man kann das ja auch an den veröffentlichten Finanzierungs-(Spar-)Plänen für die Öffentlich-Rechtlichen erkennen. Da wird derzeit wegen der abnehmenden Hörerschaft und Verbreitung "kräftig" gespart.


[Beitrag von burkm am 02. Aug 2020, 07:51 bearbeitet]
Passat
Inventar
#11 erstellt: 01. Aug 2020, 20:41
Das ist aber ein Henne-Ei-Problem, das die ÖRs sich da selbst geschaffen haben.
Da kommt man so schnell nicht wieder heraus.

Grüße
Roman
fotoralf
Inventar
#12 erstellt: 02. Aug 2020, 11:05
Das Problem der ÖRs ist, dass sie sich ohne Not auf ein Wettrennen mit den Privaten eingelassen haben. Kaputtformatierung, Programmverflachung und Klangverschandelung inklusive.
dacander100
Stammgast
#13 erstellt: 03. Aug 2020, 00:41
Schon schade das sich UKW so entwickelt hat. Wie Passat schon schrieb war das früher eine exzellente Übertragung. Mit Einführung der Digitaltechnik wurde das nicht besser, sondern nur verschlimmbessert. Ein Digitalsignal läßt sich durch Software leichter bearbeiten als ein analoges Signal. Und wenn der Senderchef es möchhte durch einen Klick auch mal ausschalten, was wohl kaum vorkommen wird.

Da ich früher ortsbedingt in einer schlechten Empfangslage wohnte, war ich mit der Einführung des digitalen Rundfunks (ADR) erst einmal erfreut. Das klang für mich gut, weil rauschfrei und ich viele Sender mehr empfangen konnte. Leider wurde ADR nach wenigen Jahren wieder abgeschaltet, dann blieb für mich nur noch DVB-S übrig.

Das ist kein Vergleich mit der früheren UKW-Qualität. Was ich mit der Dachantenne rauschfrei vom Sender Donnersberg empfangen konnte war SWF 1. Aufgenommen auf einem Dual Tapedeck mit Dolby B und einem zusätzlichem schaltbaren Dynamikkompressor, der die Dynamik erhöhte und nicht wie heute verringert, waren diese Aufnahmen besser als von meinem Dual Plattenspieler und zu 98 % rauschfrei. Und besser als die meißten CD´s der heutigen 08/15 Musikindustrie.
sohndesmars
Inventar
#14 erstellt: 03. Aug 2020, 11:14
Halten wir fest: Tuner wie der Onkyo T-9990 oder die Revox-Boliden sind mittlerweile Perlen vor die Säue. Ich verkaufte so gegen 2011 ein Tivoli-UKW-Radio über eBay explizit mit dem Hinweis, dass ich die miese Qualität von UKW nicht mehr ertrage. Für's Auto gerade noch erträglich, für ein Untermküchenschrankplärer sicher auch. Mit HIFI hat das aber immer weniger zu tun. Bestenfalls noch so mancher Klassiksender (NDR-Kultur....) steuert niedriger aus und vermindert die akustische Kompimierung. Selbst über Youtube bekommt man heute oft höhere Qualität.
Irgendwann in nicht ferner Zukunft wird die letzte analoge Austrahlung eingestellt, dann ist unser Jammern aber ein ganz anderes. Ich sehe es schon kommen.
Passat
Inventar
#15 erstellt: 03. Aug 2020, 11:25
Tuner wie der Onkyo oder die Revox waren in 90% der Anlagen auch noch zu der Zeit, als UKW noch gut klang Perlen vor die Säue.

Die klingen nicht besser als Mittelklasse-Tuner.

Das, was die heraushebt ist die Empfangsleistung, d.h. Trennschärfe, Empfindlichkeit und Übersteuerungsfestigkeit.
Wer viele dicht beeinander liegende Sender hat oder Fernempfang will, der nimmt solche Tuner-Boliden.
Und wer es damit richtig ernst meint, hat auch eine große Antenne auf dem Dach, die zudem per Rotor drehbar ist.
Diverse Revox haben sogar einen Anschluß für einen Antennenrotor und die Position der Antenne lässt sich mit auf die Stationstasten programmieren.

Grüße
Roman


[Beitrag von Passat am 03. Aug 2020, 11:26 bearbeitet]
Bollze
Inventar
#16 erstellt: 03. Aug 2020, 11:51
Nach meiner Einschätzung (Theorie) wird derzeit verstärkt am Prozessing gedreht, um den Ton an den DAB/ HE-AAC Codec anzupassen. Dabei ist der Mitteltonbereich besser zu definieren, damit der HE-AAC Decoder brauchbare Fakehöhen hinzurechnen kann. Aber, durch die bessere Auflösung des Mitteltonbereich können störende Artefakte des Prozessings im Ton mit auftauchen. Anders gesagt ,der HE-AAC funktioniert am besten bei natürlichen Dynamikverhältnissen, aber bereits der Loudnesswar auf der CD ist dabei schon kontraproduktiv. Eine weitere Verschlechterung für UKW tritt ein, wenn UKW mit den analogisierten DAB-Signal versorgt wird, wobei der Ton dann noch durch einen Limiter laufen muss, damit die Fakehöhen nicht den Hub und die zulässige MPX-Leistung sprengen. Dann gibt es auch noch Fakehöhen und noch schlechteren Klang über UKW, als bis jetzt. In wie weit das heute bereits so gemacht wird, weiss ich nicht, bei manchen Sender habe ich aber den Verdacht, dass es so gemacht wird. Da man den Dogma verfallen ist, dass alle Empfangswege gleich klingen müssen, so müsste das minderwertige HE-AAC Audio von DAB dann auch noch über das Internetradio bzw. DVB-S zu hören sein.
Es einer der wenigen Sender sendet der HR seine Dudelfunkradios in besseren LC-AAC Codec, der das herkömmliche UKW-Soundprozessing problemlos wiedergeben kann, so kann alles beim Alten bleiben.

Bollze

Das Argument, was pro Prozessing sprechen soll, dass die Hörer die Sender an Hand des Klangbildes wiedererkennen soll, kann nach meiner Erfahrungen, auch aus meinen Umfeld, nicht bestätigen. Es ist auch unheimlich schwer auf den üblichen China-Plastikradio, die Sender nach dem Klang zu unterscheiden, zu schlecht ist die Klangwiedergabe und zu gross sind bereits Verzerrungen , die die billigen Radios mitbringen.


[Beitrag von Bollze am 03. Aug 2020, 12:00 bearbeitet]
dacander100
Stammgast
#17 erstellt: 03. Aug 2020, 18:51

einem zusätzlichem schaltbaren Dynamikkompressor


Entschuldigung, ich muß mich da korrigieren, bin gestern nicht auf den Namen gekommen. Das war kein Dynamikkompressor, sonder ein Dynamik Compander, als Kompressor und Expander umschaltbar. Eleminierte das noch Restrauschen vom Tape, mit deutlicher Dynamiksteigerung. War so etwas wie meine Zaubermaschine damals. Das könnte man auch heute wieder gebrauchen :).
Ralf65
Inventar
#18 erstellt: 04. Aug 2020, 10:31
sagen wir eher, es holte damit das mögliche aus dem Tape heraus, was ja generell nicht das Dynamik Wunder im Vergleich zum Open Real war, da es eben u.a. mehr Grundrauschen besaß, dabei diente das Expandieren vor der Aufnahme und komprimieren bei der Wiedergabe zur Absenkung des Rauschpegels, aber nicht zur einer zusätzlichen Dynamik Steigerung im Vergleich zum Original.

aus der teilweise so kaputt komprimierten UKW Ausstrahlung kann man auch mit einem nachgeschalteten Expander nicht mehr das Original herausholen, sondern verschlimmert das Ergebnis wahrscheinlich nochmals, bestes Beispiel sind diverse Dance Tracks mit Schlagzeug Solis, die teilweise dann so deutlich expandiert werden, das Gesang dann plötzlich deutlich leiser ist und die ganz Sache mit einer Art pumpen rüber kommt
pixelpixel
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 04. Aug 2020, 11:24
Interessantes Thema.

Also bei uns in Österreich ist mir eigentlich keine Verschlechterung der Tonqualität bei UKW aufgefallen, allerdings kommt es mir so vor, dass da die Sendeleistung der Sendestationen immmer mehr abnimmt, so hat meine Mutter mit ihrem Küchenradio immer öfter schlechten Empfang...


[Beitrag von pixelpixel am 04. Aug 2020, 11:24 bearbeitet]
Bollze
Inventar
#20 erstellt: 04. Aug 2020, 14:34
Nun ob die Sendeleistung abnimmt, da kann man ja mal bei Wikipedia die Seite für den heimischen Sender studieren, oft werden da die Leistungen angegeben.
Das Empfang von Radio im Gebäuden immer schlechter wird, kann daran liegen, dass die elektronischen Geräte immer mehr Schaltnetzteile oder DC/DC Konverter verwenden, die einen ordentlichen Störnebel erzeugen können, ausserdem werden immer Class D Audioverstärker eingesetzt die auch nicht ohne sind, oder das Radio lässt empfangstechnisch nach.


Den Prozessingsound wieder zu normalisieren ist kaum möglich, das ist wenig sinnvoll, wie ein Grillhähnchen versuchen wiederzubeleben. Es laufen zu viele Prozessoren, selbst die menschliche Stimme wird noch extra durch den Kakao gezogen.

Antenne Bayern lässt sich da mal in das Prozessing schauen. Vorher habe ich immer gedacht, das ist ein Privatsender, der mit möglichst wenig Aufwand, einen "geilen Sound" machen will , es kling jedenfalls schrottig und billig. Aber falsch gedacht, da stehen zig tausend Euro rum.
Videoserie "Technik Inside: Antenne Bayern " auf den Youtubekanal Zerobrain
https://www.youtube....YfQr1KmoPZ3IS8-KazEU

Bollze


[Beitrag von Bollze am 04. Aug 2020, 19:41 bearbeitet]
dacander100
Stammgast
#21 erstellt: 04. Aug 2020, 20:57

sagen wir eher, es holte damit das mögliche aus dem Tape heraus, was ja generell nicht das Dynamik Wunder im Vergleich zum Open Real war, da es eben u.a. mehr Grundrauschen besaß, dabei diente das Expandieren vor der Aufnahme und komprimieren bei der Wiedergabe zur Absenkung des Rauschpegels, aber nicht zur einer zusätzlichen Dynamik Steigerung im Vergleich zum Original.



Das Gerätchen war glaube ich von MKL und hatte einstellbare Kompressor und Expanderstufen, und man mußte natürlich aufpassen nicht zu hoch zu expandieren, dann fing es natürlich an zu "pumpen". Richtig eingestellt hörte es man aber kaum und das Grundrauschen war auch deutlich leiser. Das es dann nicht mehr am Original war ist klar. Da die Dynamik der Musik damals aber deutlich höher war als heute, konnte die Elektronik im Compander schon nahe am Original arbeiten.

Bei der heutigen kaputten Dynamik, wüßte die Elektronik gar nicht wo die Schaltschwelle ist. Das würde sich wahrscheinlich grauenhaft anhören.
Passat
Inventar
#22 erstellt: 04. Aug 2020, 22:07
Solche Geräte arbeiten i.d.R. auch statisch, d.h. die Dynamik wird um einen festen Wert verändert.

Bei den Teilen, die im Rundfunk eingesetzt werden, geschieht das dynamisch, d.h. die Dynamikkomprimierung ist auch abhängig vom Tonsignal.

Und so etwas kann man mit keinem Gerät wieder rückgängig machen.

Grüße
Roman
dacander100
Stammgast
#23 erstellt: 05. Aug 2020, 01:03
Es war für mich auch nur ein Gedankenspiel, was nichts daran ändert, das es in Verbindung mit dem damaligen UKW-Rundfunk erstklassige Aufnahmen waren.

Meine heutigen im Waveformat gespeicherten Rundfunkmitschnitte von DVB-S konvertiere ich, meißt mit Any Video Converter, in AC3. Ist wahrscheinlich kontraproduktiv, aber was soll ich sagen, es klingt für mich danach reiner und klarer, mit einem Hauch mehr an Dynamik. Ob dadurch Informationen, die ich sowieso nicht höre, verloren gehen ist mir egal.

Bei der heutigen Rundfunkübertragung ist mir jedes mittel recht, damit es für mich subjektiv einigermaßen gut klingt. Ist schon skurril das man überhaupt versuchen muß einen besseren Klang zu bekommen. Und dafür bezahlt man auch noch Rundfunkgebühren. Das sagt man doch auch noch heute dazu?


[Beitrag von dacander100 am 05. Aug 2020, 01:17 bearbeitet]
Ralf65
Inventar
#24 erstellt: 05. Aug 2020, 04:08

dacander100 (Beitrag #21) schrieb:

sagen wir eher, es holte damit das mögliche aus dem Tape heraus, was ja generell nicht das Dynamik Wunder im Vergleich zum Open Real war, da es eben u.a. mehr Grundrauschen besaß, dabei diente das Expandieren vor der Aufnahme und komprimieren bei der Wiedergabe zur Absenkung des Rauschpegels, aber nicht zur einer zusätzlichen Dynamik Steigerung im Vergleich zum Original.



Das Gerätchen war glaube ich von MKL und hatte einstellbare Kompressor und Expanderstufen, und man mußte natürlich aufpassen nicht zu hoch zu expandieren, dann fing es natürlich an zu "pumpen". Richtig eingestellt hörte es man aber kaum und das Grundrauschen war auch deutlich leiser.


Im Prinzip ein externen Rauschunterdrückungssystem für Bandgeräte, wie es es z.B. von Telefunken als High-Com, Nakamichi als Dolby B/C, oder Tascam als DBX gab


[Beitrag von Ralf65 am 05. Aug 2020, 04:12 bearbeitet]
Klipsch66er
Stammgast
#25 erstellt: 05. Aug 2020, 04:20
Man merkt es auch stark an SWR4 zum Beispiel. Ich höre hier ja alles zuhause über Webradio über die große Anlage.
SWR4 ist fast bassfrei (Subwoofer sind klanglich nicht vorhanden) und extrem dünner Sound. Schalte ich auf den Schweizer Sender SRF3 den ich auch gerne hier im Süden höre, ballern meine 2 Subwoofer richtig los, auch electroradio.fm wo ich täglich höre, da gehts richtig zur Sache...

Ob es in den 1980ern besser klang, kann ich jetzt nachträglich nicht bestätigen. Früher war zumindest Analog und alles aus Holz, das war dann auch alles besser.
Ralf65
Inventar
#26 erstellt: 05. Aug 2020, 06:26
ich kann mich zumindest noch an die Ben Liebrand Grand Mixe in den 80ern erinnern, die im Niederländischen Radio jeweils kurz vor Weihnachten ausgestrahlt wurden, das kam seinerzeit richtig gut rüber, auch diverse andere Sendungen dort hatten m.M.n. einen wirklich guten Sound...
Bollze
Inventar
#27 erstellt: 05. Aug 2020, 06:48
Der verzerrte Klang hat nichts mit analog oder digital zu tun. Digital bietet immer mehr Möglichkeiten beim Prozessing, was immer absurdere Ergebnisse bringt, jetzt gerade bei der Umstellung von UKW auf DAB mit HE-AAC Codec, da wird wieder an vielen Knöpfen gedreht. Die nächste Prozessingdrehzeit wird dann kommen, wenn UKW abgeschalten ist, in X Jahren oder es fällt ganz aus.
SWR 4 ist ein Sender für ältere Leute, die alterbedings etwas schlechter hören, dann ist es sinnvoll nicht die Bässe reinzudrehen, der Ton ist so für ältere Hörer verständlicher. Auch z.B. bei Mikrofonen zur Sprachwiedergabe bei 0815- PA-Anlagen ist durchaus sinnvoll, alles unter 100..150Hz wegzufiltern, die Stimme kommt dann viel verständlicher über die Boxen, das Ploppen wirkt nicht mehr so störend
SWR 3 und SFR 3 ist der typische Dudelfunk, die typischen Bassreindreher, ein Bass von den man auf dem Plastikradio nicht viel hat. Und was bei den meisten Anlagen, z.B. im Auto, die so tief wiedergeben, so eine Art "Dauerwummern" erzeugt. Die meisten Woofer sind auch ehern Basspauken, die dann ständig von dem Verstärker bzw, Audiosignal getrommelt werden müssen, damit sie (er-)klingen.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 05. Aug 2020, 08:11 bearbeitet]
DOSORDIE
Inventar
#28 erstellt: 08. Aug 2020, 16:18
Ich glaub eigentlich, dass gerade SWR4 noch ein recht neutrales Processing hat. Es ist eher so, dass SRF3 krasser ballert als es sollte und im direkten Vergleich dann natürlich erst mal „voller“ wirkt. SWR4 klingt dann aber eben fast so, wie von der CD, während SRF3 was dazu dichtet und gerade durch das Processing und die höhere Lautheit hat man dann nach einiger Zeit, wenn man auf SWR4 Schaltet das Gefühl, da hat Einer die Bässe raus gedreht und es ist viel zu leise und dünn... ist aber genau umgekehrt.

Wenn das Soundprocessing gut eingestellt ist, kann das aber auch echt Laune machen. R.SA hat z.B. ein ganz angenehmes Soundprocessing, das offenbar sehr schnelle Filter hat. Wenn abends die Maxis laufen klingt die Kick immer sehr präzise, für Parties find ich das super, auch die leichte Basisverbreiterung. Im Gegensatz dazu ertrage ich z.B. Radio BOB! oder Rock Antenne kaum. Sunshine Live ist auch brutal, das ist keine Badewanne mehr, das ist schon ein V. Richtig eklig ist auch Globus Guld aus Dänemark, Fundament ist komplett weg und dann plärrt es richtig.

LG Tobi


[Beitrag von DOSORDIE am 08. Aug 2020, 16:24 bearbeitet]
Bollze
Inventar
#29 erstellt: 09. Aug 2020, 09:30
RSA Sachsen sendet auch auf DAB mit HE-AAC. Das Prozessing ist in der Tat ein guter Kompromiss aus Bässe reindrehen aus Lautheit und die nötige Anpassung an HE-AAC. Letzterem haben wir wahrscheinlich den "Kick" zu verdanken, man hört erstaunlich viele Details, auch auf einfachen Empfängern z.B. den Küchenradio mit mit Spannholzgehäuse von RFT, ( Bild) Auf meiner guten Stereoanlage stört wieder der "Kick", die Bässe dreh ich etwas raus. Den Tuner nutze ich dort kaum noch.

Der Marketingvorteil des Radios "Rock Antenne" ist der Name, der mal neugierig macht, wenn man diese Musik mag, dessen Klang (Prozessing) sorgt wahrscheinlich ehern dafür, dass man diesen Sender ehern weniger hört oder nur einmal.

Bollze



Strelasund 1021


[Beitrag von Bollze am 09. Aug 2020, 09:42 bearbeitet]
fotoralf
Inventar
#30 erstellt: 09. Aug 2020, 13:41
DOSORDIE
Inventar
#31 erstellt: 09. Aug 2020, 15:05
Naja das Programm von Rock Antenne finde ich erstaunlich vielseitig - besser als Radio BOB! Wir meckern immer darüber, dass die Vielfalt im Radio verloren gegangen ist, aber es gibt ja doch noch durchaus gute Programme und wenn man mal abends einschaltet, dann laufen auch noch die kleinen Besonderheiten.

Seit die BöFis weg sind höre ich nicht mehr so viel R.SA, obwohl ich immer noch ab und zu sehr nette Kontakte zu einigen Moderatoren habe. Christoph und Poschi sind nach wie vor wie Bekannte, wenn mal was ist, sind die immer noch da. Letztes Jahr hatte ich einer Freundin Cassetten zum Geburtstag gemacht und Beide kurzfristig gebeten für sie eine Ansage zu machen, die ich dann vor die Songs geschnitten habe, das hat nach meiner Anfrage ein paar Minuten gedauert, dann hatte ich die per Mail, die liefen nicht im Radio. Sowas finde ich immer besonders und dann weiß ich auch, dass ich in Leipzig irgendwie Freunde habe. Das war schon immer mein Knuddelsender. Irgendwie sind die da anders - herzlicher und wenn dann wieder sowas passiert wie an Pfingsten und ich dann noch eine liebe Grussbotschaft von Jürgen Karney und Lippi bekommen habe, dann geht mein Radioherz wieder auf. Das war eine derart liebevolle Sendung, das gibts wo anders nicht. Da dachte ich echt mal wieder, ich bin auf einem anderen Planeten. Lippi ist schon sehr blumig, der findet immer Alles „ganz wunderbar“, aber irgendwie mag ich das manchmal. Die waren so locker und lieb miteinander, wenn er bei damals war’s vom Teleprompter abliest, dann wirkt das Alles so steif und inszeniert, aber bei R.SA war irgendwie Alles so aus dem Bauch heraus. Es gibt keinen anderen Sender, der es immer wieder aufs Neue schafft, mich so zu beeindrucken, immer wenn ich denke, dass die fetten Jahre jetzt vorbei sind, kommt wieder so eine schöne Aktion. Und gerade die Ostrock Fahne als Privatsender so hochzuhalten, finde ich sehr mutig und das ist ein absolutes Alleinstellungsmerkmal.

Und zum Sounding: vom DAB+ Sound war ich aufgrund der geringen Bitrate nicht sonderlich begeistert, wenn sich das gebessert hat, wäre es natürlich sehr sehr toll. Es gab mal ne Zeit wo es bei bestimmten Songs gezischt hat. Ich hab mich dann da gemeldet und die haben sich drum gekümmert, ein paar Tage später war es weg. Hatte dann auch noch mal nachgefraft und Carsten Richter hatte mir gesagt, dass er nicht weiß, was es war, dass sich aber Techniker drum gekümmert haben und es wohl auch mehreren Hörern aufgefallen war. Es ist schön, wenn man als Hörer ernst genommen wird.

LG Tobi
Bollze
Inventar
#32 erstellt: 10. Aug 2020, 10:42
Anderseits lässt es auch Blicken, wenn erst Hörer darauf hinweisen müssen, dass das Prozessing fehlerhaft ist. Also, ich gehe oder ging davon aus, dass das Prozessingsignal auch über die Kopfhörer oder die Monitore im Studio läuft. Oder tut man sich den verzerrten Sound selbst nicht an ? unter Kopfhörer wäre das auch verständlich.

Wie RSA über DAB derzeit klingt, weiss ich nicht, Erwarten würde ich nicht viel, bei den HE-AAC Codec und der niedrigen Bitrate. Derzeit habe ich auch kein DAB-Radio mehr. Mein letztes war ein Digitradio 1 von Technisat, das hatte ein mittelmässen Empfang, mutet oft auch bei gute Empfangslage das DAB-Signal und unter Kopfhörer klang UKW (über SDR) eindeutig besser, als die DAB-Sender (HE-AAC). Der UKW-Klang kann heute immer besser durch die SDR-Technologie demoduliert werden und das immer billger. Dabei wird der ZF-Filter, die Demodulation, der Stereodecoder über einen DSP erledigt, der heute in einem Chip passt, der kleiner ist, als eine Briefmarke.

@fotoralf, "ehern" habe ich falsch geschrieben, richtig ist es "eher" Danke für den Hinweis.
Bollze


[Beitrag von Bollze am 10. Aug 2020, 10:44 bearbeitet]
DOSORDIE
Inventar
#33 erstellt: 10. Aug 2020, 15:03
Naja ich war da mal zu Besuch, normalerweise laufen da Monitorboxen im Hintergrund, aber man kann es auch auf die Kopfhörer legen. Das fiel echt kaum auf. In der Zeit wo ich gehört habe, betraf das eigentlich nur ein Lied (Shannon - Let the Music Play) mir kam es aber trotzdem komisch vor. Ich hab ne Shannon Maxi, die auch sehr zischelig ist, kannte das aber von genau dem Track eigentlich nicht, deshalb hatte ich zur Sicherheit mal geschrieben. Als ich das Lied ein paar Tage später wieder dort gehört habe, war das Zischen weg.

LG Tobi
turbo_rolf
Stammgast
#39 erstellt: 11. Aug 2020, 19:17

Bollze (Beitrag #32) schrieb:
Also, ich gehe oder ging davon aus, dass das Prozessingsignal auch über die Kopfhörer oder die Monitore im Studio läuft. Oder tut man sich den verzerrten Sound selbst nicht an ? unter Kopfhörer wäre das auch verständlich.
ich kenne das aus meiner Zeit mit dem Rundfunk so, dass der Optimod von Orban erst im Technikraum kurz vor der Ortssendeleitung sitzt. Im Studio ist noch der Originalklang der Quelle zu hören.
Anekdote dazu: zur Abstimmung des Klangs saß der Technikchef vor dem Funkhaus in seinem Kleinwagen und hat Rückmeldung gegeben, wie es aus seinem Autoradio klingt.
Bollze
Inventar
#41 erstellt: 11. Aug 2020, 19:29
Hier eine Führung beim Sender Scholzplatz Berlin, mit Audiokommentar, zu sehen ist auch ein Optimod, der mal am Sender steht, mal im Studio, es wird auch erklärt, warum das so ist.
https://www.wwwagner.tv/?p=21754
fotoralf
Inventar
#42 erstellt: 11. Aug 2020, 20:21

turbo_rolf (Beitrag #39) schrieb:
ich kenne das aus meiner Zeit mit dem Rundfunk so, dass der Optimod von Orban erst im Technikraum kurz vor der Ortssendeleitung sitzt. Im Studio ist noch der Originalklang der Quelle zu hören.


Genau so. Welchen Sendeweg hätte man z.B. in der Senderegie beim DLF auch abhören wollen? Den für UKW, den für die Mittel- und Langwelle oder - nach meiner Zeit - den für DAB? Haben wir alles gekonnt, wenn wir wollten, aber normalerweise hingen Pegelmessung und Abhöre am Ausgang vom Sendepult. Alles weitere war nicht unser Bier.

Ralf
_ES_
Administrator
#53 erstellt: 14. Aug 2020, 22:18
Diese Nachricht wurde automatisch erstellt!

Das Thema wurde aufgeteilt und einige themenfremde Beiträge wurden verschoben. Das neue Thema lautet: "Der SONY EFFEKT in Bild und Ton"
SonyKassettenkaiser
Inventar
#56 erstellt: 14. Aug 2020, 21:54
Das mit UKW finde ich auch erbärmlich. Ich habe sogar mal erlebt, das der Phil Collins Song Paradise mit einem teilweise beschnittenen Intro gesendet wurde und das schlimmste; nach dem Intro wurde es LEISER.

Aber ich habe UKW auch schon lange aufgegeben. Nur mit meinem FM Sender nutze ich das regelmäßig. Der hat auch kein Sounding oder so, und da merkt man erst was mit UKW eigentlich gehen würde. Rauschen ist kaum ein Thema. Allerdings gibt es manchmal Wetter bei denen es einfach nicht vernünftig geht.

Aber man muss sich auch mal überlegen, das das Klientel, was UKW eh nur nur Hintergrundberieselung hört, was leider ein Großteil zu sein scheint, die würden bessere Qualität, nicht mal wenn es markiert wäre merken.

edit : bezuglos gewordener part entfernt.


[Beitrag von _ES_ am 14. Aug 2020, 22:19 bearbeitet]
ChristianKurz
Stammgast
#57 erstellt: 15. Aug 2020, 11:42
Das ein Lied auf UKW nicht genauso klingt wie wenn man es von einer CD laufen lässt sollte jedem klar sein. Dort werden Kompressoren etc. eingesetzt um auch einen einigermaßen guten Klang auf kleinen Geräten wie im Büro, Küche oder Auto zu ermöglichen.

Das das natürlich auf einer großen guten Stereo-Anlage mit ordentlichen Boxen nixht so prickelnd ist ist in meinen Augen nicht ein so großes Problem, denn wenn mir ein Lied im Radio gut gefällt gucke ich auf dem Streaming-Dienst meiner Wahl und werde es dann von dort möglichst unverfälscht abspielen in aller Ruhe.

Eine Abhilfe könnte für die Rundfunk-Anstalten sein selbst einen Stream ohne Veränderung hochauflösend zu senden und die Leute nicht nur mit runterkomprimierten mp3 oder vielleicht AAC Streams abzuspeisen.
DOSORDIE
Inventar
#58 erstellt: 15. Aug 2020, 11:50
So haben das die öffentlich rechtliche Jahrelang gemacht. Digital ohne DSP. So habe ich dann im DVB-C Radio Eins vom rbb gehört. Das war ätzend. Viele erzählen ja wie toll das war, aber jedes Mal wenn Jingles kamen wurde es viel zu laut, ich hab immer einen Herzinfarkt bekommen, das taugt so auch nix. Ich bin für (Gutes) Sounding. Es gibt halt viele Sender, die das beschissen machen. An der Arbeit höre ich z.B. Total ungern DLF, weil man ständig am Lautstärkeregler drehen muss. Wenn es Hintergrundgeräusche gibt, dann hört man nix, wenn Wortbeiträge sind und wenn Musik kommt ist die dann viel zu laut und dann beschweren sich die Kollegen im Umfeld. Im Auto nervt das auch.

Wie gesagt, gibt ja viele Positivbeispiele für Sounding, wo das nicht nervt. R.SA macht das z.B. gut, wenn auch vom Originalsound dann nix mehr übrig ist, oder sehr neutral macht das Schwarzwaldradio, hr4 klingt auch sehr fein und da ist trotzdem immer konstant ein Pegel.

LG Tobi
ChristianKurz
Stammgast
#59 erstellt: 15. Aug 2020, 12:05

DOSORDIE (Beitrag #58) schrieb:
Digital ohne DSP. So habe ich dann im DVB-C Radio Eins vom rbb gehört. Das war ätzend. Viele erzählen ja wie toll das war, aber jedes Mal wenn Jingles kamen wurde es viel zu laut, ich hab immer einen Herzinfarkt bekommen, das taugt so auch nix. Ich bin für (Gutes) Sounding.


Genau das ist das Problem, auf der Arbeit soll mich das Radio nicht großartig ablenken und ich will und muss mich auf die Arbeit konzentrieren..Drehen müssen am Lautstärkeregler so über Tag geht gar nicht, das soll sehr gleichbleibend sein in solchen Situationen.

Zu Hause dann alleine auf der Couch am Abend bei einem Bier oder so dann kann es gerne etwas dynamischer zugehen und es ruhig mal etwas lauter und leiser werden.

Dafür nehme ich aber dann nicht unbedingt UKW.


[Beitrag von ChristianKurz am 15. Aug 2020, 12:07 bearbeitet]
DOSORDIE
Inventar
#60 erstellt: 15. Aug 2020, 14:25
Klar. Dynamik ist „vorhersehbar“ völlig ok, z.B. Auf nem gut gemasterten Album, aber wenn ich schon halb am Einschlafen bin und das Radio dudelt noch so vor sich hin, kann ich es auch zuhause echt nicht gebrauchen, wenn grad jemand gediegen redet oder Musik lief und dann ballert gefühlt doppelt so laut das Verkehrsservice Intro rein, das ist einfach nicht schön, da kann mir auch Niemand erzählen, dass das Spaß macht. Auch im Hintergrund, wenn man Besuch hat sorgt sowas immer für unangenehme Schreckmomente. Bei hr4 fehlt ja z.B. Auch keine Dynamik, da hört man zur CD bei den Songs keinen großen Unterschied und Jingles und Moderation heben sich lautstärketechnisch nicht davon ab. Über das Programm lässt sich natürlich Musikmässig streiten, zu bestimmten Strecken absolut nicht mein Fall, aber vom Sound her bin ich damit komplett einverstanden!

LG Tobi
Bollze
Inventar
#61 erstellt: 16. Aug 2020, 10:57
Eine gleichmässige Lautheit auch aus unterschiedlichen Quellen bekommt jeder guter DJ hin. Nur beim Radio, gibt es halt eine härtere Begrenzung des Pegels. Ich habe Radio eins ohne Prozessing nie gehört, über den Monitor im Studio wird wohl damals weiterhin das Prozessingsignal gelaufen sein, dass Signal ohne Prozessing blieb sicher unkontrolliert.
Dadurch, das die Technik immer mehr das Denken abnimmt, stellt auch bei den Radiomachern eine Art Dekadenz ein. Software übernimmt sogar die Auswahl der Musik. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass bei den grossen Sendern, wie z.B. der MDR, NDR, usw. so eine Art Wasserkopf herrscht und so die Kreativität der Leute im Studio ausbremst oder verhindert wird. Oder das kreative Leute, die in aller Regel auch Querdenker sind , gar keinen Zugang bekommen, z. B. aus bürokratischen Gründen.
z.B. Radiolegende Gregor Rottschalk, eine Seiteneinsteiger, beim SFB nicht genommen...
http://www.rias1.de/sound4/rias_/rott/20060206interview_.mp3

Bollze


[Beitrag von Bollze am 16. Aug 2020, 12:14 bearbeitet]
DOSORDIE
Inventar
#62 erstellt: 16. Aug 2020, 12:18
Hängt aber vielleicht auch einfach mit irgendwelchen Studiopegeln und Peaks zusammen, die im Summensignal eingehalten werden müssen oder so. Ich steuere meine Mixtapes z.b. Auch immer auf maximalen Pegel pro Titel aus und nicht insgesamt auf eine Lautheit, weil man sonst Dynamik verschenkt, bei digital ist das zwar egal, aber viele Regelungen stammen ja noch aus analogen Zeiten und wenn der Kompressor das dann angleicht merkt der Hörer nichts davon. Ist etwas leiser als es sein müsste nimmt stattdessen das Rauschen zu, was der DSP ja mitverstärken würde und was um 1993, als das anfing durchaus noch aufgefallen wäre, als die Optimods kamen, weil da noch mit Bandmaschinen gearbeitet wurde.

LG Tobi
Thomaswww
Stammgast
#63 erstellt: 23. Aug 2020, 22:59
(Achtung, gefährliches Halbwissen)
Wenn Produzenten für Streamingdienste mischen, muss die Dynamik anders gehandhabt werden, da die Streaminganbieter alle eingehenden Songs auf -13 LUFS (z.b. Spotify, Apple Music -16 LUFS) absenken. Zu Tode komprimierte Songs werden dann halt Leiser wiedergegeben, als Musik die noch Dynamik im Track hat.
Hoffentlich hat der Wandel von Radio zum Streaming so auch etwas Gutes.

Meine Infos habe ich aus diesem Video: https://www.youtube.com/watch?v=EiRMYoqU3ys

Ab hier: https://youtu.be/EiRMYoqU3ys?t=1439 wird drauf eingegangen.
fotoralf
Inventar
#64 erstellt: 24. Aug 2020, 19:41

Thomaswww (Beitrag #63) schrieb:
Zu Tode komprimierte Songs werden dann halt Leiser wiedergegeben, als Musik die noch Dynamik im Track hat.


Das ist genau das, was R128 bezweckt.

Ralf


[Beitrag von fotoralf am 24. Aug 2020, 19:42 bearbeitet]
liebrandfantv
Ist häufiger hier
#65 erstellt: 01. Sep 2020, 21:03

Ralf65 (Beitrag #26) schrieb:
ich kann mich zumindest noch an die Ben Liebrand Grand Mixe in den 80ern erinnern, die im Niederländischen Radio jeweils kurz vor Weihnachten ausgestrahlt wurden, das kam seinerzeit richtig gut rüber, auch diverse andere Sendungen dort hatten m.M.n. einen wirklich guten Sound...

Hallo zusammen.

Die Mixe von Ben Liebrand waren Soundmässig fast perfekt.
Die habe ich damals alle mitgeschnitten und mittlerweile digitalisiert.
Der Radio-sender war hilversum 3 bzw 3FM
(Radio Veronica)
Sehr gut war auch die Cd-show auf dem Sender (TROS).

Grüße
Liebrand fan TV (tönisvorst)
DOSORDIE
Inventar
#66 erstellt: 02. Sep 2020, 05:47
Wenn die Holländer damals schon so wüst komprimiert haben wie jetzt, klang das aber eher schlechter, als heutige deutsche Radiosender. Ich glaube auch dass das vor Allem in Holland von den Seesendern kommt, die ja alle Auf AM gesendet haben und dort stark komprimiert werden mussten, damit nicht so viel Schwund mit durch kommt. Ich höre nämlich regelmäßig 100% NL und Radio Extra Gold NL und die sind Beide sehr sehr sehr krass zusammengepresst, haben deutlich mehr Lautheit, als die heftigsten deutschen Sender. In meinem Kofferradio kommt das gut, zuhause in der Anlage tun einem nach ner Weile die Ohren weh.

LG Tobi
liebrandfantv
Ist häufiger hier
#67 erstellt: 02. Sep 2020, 13:30
Hallo zusammen,

In den 80's war das vielleicht anders.
Die Mixe von ben liebrand sind von 1983 - 1992 gesendet worden.

Die cd show mit Wim Van Puetten
War klanglich sehr weit vorne.
Die Sendung gab es ab 1983.
Man war sehr stolz nur cd's abzuspielen und entschuldigte sich, wenn man nur ein Exemplar hatte, wovon mehrere Titel abgespielt wurden.

Born in the USA von Springsteen habe ich dort zuerst gehört.

Gruss
Thomas
doni1294
Stammgast
#68 erstellt: 02. Sep 2020, 18:08
Ich persönlich habe leider als Jahrgang 97 die goldene Zeit des Radios leider nicht mehr mitbekommen. Nichtsdestotrotz höre ich gerne immer mal wieder Radio. Dann allerdings auch lediglich Sender, die nicht unbedingt üblich für mein Alter sind. Darunter zählen z.B. Deutschlandfunk, NDR Info, NDR 1 Niedersachsen und NDR 90,3. Also Sender mit hohem Wortanteil bzw. Wenn Musik dann eher Musik der 60er-80er.
Dudelsender wie Radio Hamburg (absolut grauenhaft) oder NDR 2 und ähnliche höre ich so gut wie nie, da ich sowohl die Moderation als auch die gespielte Musik einfach furchtbar finde.

Mir ist beim durchhören verschiedener Sender immer mal wieder aufgefallen, dass diese extrem basslastig klingen. Sogar die Stimmen der Moderatoren klingen wie durch einen Bassbooster gedrückt. Das Argument, dass man anhand des Soundprocessings seinen „Sender direkt erkennen soll“ kann ich für mich als absoluten Kokolores abtuen. Ich höre da keinen Unterschied und erkenne keinen Sender am Klang. Ich muss schon die Frequenz kennen oder den Sendernamen hören, um einen Sender identifizieren zu können.
Rufus49
Stammgast
#69 erstellt: 04. Sep 2020, 21:14
Im Auto kann man schnell mal zwischen UKW und DAB+ umschalten.
Auffallend ist, dass DAB+ immer etwas höhenlastig klingt, der Bassbereich hingegen auffallend "schlank", daherkommt. UKW klingt ausgewogener über den gesamten Hörbereich, vor allem der Bassbereich kommt mit mehr Druck und irgendwie "satter" - eher so, wie ich es auch im Home-Bereich bei einer guten Steroanlage kenne.

Der Klangunterschied im Auto ist bei mir jedenfalls gewaltig, das sind klanglich fast 2 Welten zwischen UKW und DAB+, wobei ich kaum abschätzen kann, ob es an den Qualitätsunterschieden der beiden Empfangssysteme liegt. Überrascht hat mich die sehr gute Empfangsstabilität bei DAB+, hier hatte ich schlimmeres befürchtet.
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