DVB-S Radio mit externem DAC

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Mc_hörer
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 02. Aug 2010, 18:50
Hallo,

ich plane in Kürze von Kabel auf Satellitenempfang umzusteigen. TV-seitig findet ein Fuba ODE 990 Verwendung. An dessen digitalen Cinch-Ausgang möchte ich über ein 10 m langes Digitalkabel einen externen Dac anschließen der dann die Hifi-Anlage speist.

Frage 1: Sind 10 m Leitungslänge kritisch ? (bei digital dürfte es doch keine große Rolle spielen...)

Frage 2: Kann ich jeden externen Wandler nehemen oder gibt es da Inkompatibilitäten z.b. hinsichtlich "Taktfrequenz" oder was auch immer. Ich würde beim DAC dann evtl. auch ein gebrauchtes Schnäppchen machen, z.B. eine Arcam Black Box Delta oder ähliches.

Frage 3: Gibt es außer dem sündhaft teueren Restek DVB-S Radio eigenlich keinen weiteren reinen DVB-S Radioempfänger (Falls ja: damit würden sich dann Frage 1 + 2 erledigen).

Gruß
Carsten
blabupp123
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 02. Aug 2010, 19:11
Hallo!

1. Hatte selbst schon 10m-Kabel liegen (sowohl Koax, als auch optisch) und hatte keinerlei Probleme.
Ein optisches Kabel hätte allerdings den Vorteil, absolut immun gegen Brummeinstreuungen zu sein.

2. Inkompatibilitäten gibt es keine, das Signal wird ja schliesslich erst im DAC "bearbeitet".

3. Mir ist keiner bekannt. Würde auch nicht unbedingt Sinn machen bei einem externen DAC.
Master_J
Inventar
#3 erstellt: 02. Aug 2010, 19:52
Sehe auch keine Probleme, ausgenommen Toslink bei über 5 Metern:
Kann gehen, muss aber nicht.

Achte beim Receiver darauf, dass er ohne Fernseher bedienbar ist.
Macht sonst wenig Spass...

Gruss
Jochen
blabupp123
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 02. Aug 2010, 20:06

Master_J schrieb:
Achte beim Receiver darauf, dass er ohne Fernseher bedienbar ist.

Jupp, auch der Sendername im Display wäre nicht schlecht.
Mc_hörer
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 15. Aug 2010, 11:05
So, ich wollte mal Rückmeldung geben: Bei mir läuft jetzt radioseitig folgende Konfiguration:

-Sat-Receiver Fuba ODE 990 (Klarschrift-Display, sehr gutes TV-Bild)
- über 15 m optisches Kabel der D/A Wandler ELV ADA 24

Für das optische Kabel habe ich mich entschieden, da mir das bei der Länge von 15 m nicht so störanfällig erschien. Funktioniert auch prima. Den "billig"-Wandler für 39,- EUR hab ich gewählt, um überhaupt erst mal etwas zu hören. Ich werde mich jetzt in Ruhe auf die Suche nach einem hochwertigen gebrauchten DAC machen. Ein Traum wäre z.B. ein gebrauchter Audio Reserach, der würde prima zu meiner Mac-Kombi passen. Der ELV-DAC hat etwa die Klasse eines einfachen CD-Players. Ein Probelauf an meinem Yamaha CDX 993 ergab, dass dessen interner Wandler besser klang (mehr Raum, feinere Höhen) Der ELV-DAC ist also nur eine Notlösung.

Zum DVB-S Radio kann ich nur sagen, dass es für Klassik-Hörer ein Traum ist, alle ARD-Kulturprogramme in 1 A Qualität zu hören. Die Pop-Wellen kommen über DVB-S allerdings genauso totkomprimiert, wie über UKW.

Gruß
Carsten
Radiowaves
Inventar
#6 erstellt: 16. Aug 2010, 21:57

Mc_hörer schrieb:
Zum DVB-S Radio kann ich nur sagen, dass es für Klassik-Hörer ein Traum ist, alle ARD-Kulturprogramme in 1 A Qualität zu hören. Die Pop-Wellen kommen über DVB-S allerdings genauso totkomprimiert, wie über UKW.

Nicht alle. SR1 ist beinahe absolut unprozessiert (sie hatten 1:1.2 Kompression mit nem Jünger d07 vor einigen Jahren), die RBB-Programme sind auch vor dem UKW-Processing abgegriffen, haben aber offenbar teils anderswo Dynamikbearbeitung erlebt. Der Unterschied zu UKW in Berlin ist aber gewaltig. MDR Jump und Sputnik sollen auch sauber sein, ich habe bei Sputnik aber auch schon Kompression gefunden - allerdings nicht die von UKW, sondern eine sehr merkwürdige, die zwar die Dynamik verschwinden läßt, aber das Kawumm von UKW nicht erzeugt. Folglich klingts einfach nur platt. Warum?

Höre mal nachts SR gegen die anderen Programme, die die Popnacht übertragen (hr1, hr3, Bremen 4). Da tun sich Welten auf...
Mc_hörer
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 17. Aug 2010, 21:48
Danke für den Tip! Ich habe eben reingehört, die gute alte Europawelle Saar klingt bei Musik wirklich besser als andere - soweit es die bereits komprimierten CD´s halt zulassen. Bei Sprache klingt es aber auch irgendwie bearbeitet und ich hab den Eindruck, dass generell die Höhen etwas angehoben sind. Vielleicht liegts aber auch an dem billig-Wandler, dass es obenrum etwa spitz tönt.

Zur Europawelle Saar fällt mir noch ein, dass ich die als Kind in den Siebzigern auf Mittelwelle gehört habe. Das waren noch Zeiten

Gruß
Carsten
waldvogt
Neuling
#8 erstellt: 18. Aug 2010, 14:33
Hallo Carsten,

höre auch DVB-S über externen DAC, allerdings mittels Pc mit eingebauter Fernsehkarte. War ein steiniger Weg.

Als Klassikhörer bin ich auch über die Sende- und Aufnahmequalität der ARD-Kultursender begeistert. Häufig Liveübertragungen, wobei man die Akustik (bester) Konzertsäale weitgehend unmanipuliert ins Wohnzimmer geliefert bekommt. Vor allem die künstliche Verhallung, die für meinen Geschmack auf CD übertrieben wird, unterbleibt.

Manchmal ist eine Übertragung auch ernüchternd, wie vor kurzem ein Konzert aus der wieder auferstandenen Frauenkirche, Hallallallallallallallallallall...

Gibt allerdings auch Klassiksender die vom Sounding angekratzt sind, vor allem solche die sich populär geben (wollen).

Als DAC verwende ich einen RME Adi2, um 500 E, grundsolides Gerät. Wird in audiophilen Kreisen verschmäht, ist nicht esoterisch genug.
Das Gerät hat zwei digitale Eingänge, optisch und Cinch, und lässt sich zwischen den Eingängen umschalten.

Der digitale Cincheingang ist trafosymetriert, also galvanisch getrennt, sodaß auch mit diesem Eingang keine Brummschleife entstehen kann.
Analoge Ein- und Ausgänge sind xlr, liesen sich aber problemlos mit Adapterkabeln an Heimelektronik mit Cinch anschliesen.

In einem Verbund aus mehreren digitalen Geräten darf nur ein Gerät den Takt bestimmen, also Master sein, die anderen müssen sich dann danach richten, sind dann Slave.
Der Adi läßt beide Möglichkeiten zu, andere DACs sicherlich auch.

Ich habe ihn über Optikkabel mit meiner PC-Soundkarte verbunden. Die Masterfunktion hat bei mir die Soundkarte weil ich auch CD über PC höre. CD hat ja 44,1khz, DVB-S 48khz, so schaltet die Soundkarte je nach Quelle automatisch die richtige Samplingfrequenz ein und der Adi folgt brav hinterher.

Gruß
Helmut
Radiowaves
Inventar
#9 erstellt: 18. Aug 2010, 15:25

Mc_hörer schrieb:
Bei Sprache klingt es aber auch irgendwie bearbeitet und ich hab den Eindruck, dass generell die Höhen etwas angehoben sind. Vielleicht liegts aber auch an dem billig-Wandler, dass es obenrum etwa spitz tönt.

Ja, die klingt aus meiner Erinnerung heraus sehr "spitz", aber eben sauber. Ich vermute mehrere Gründe: zum einen sind wir nicht mehr gewohnt, saubere Mikrofonkanäle zu hören. Das dumpfe Summenprocessing vieler Programme wird ja oft noch durch die Verwendung der aus dem Amiland rübergeschwappten Privatsender-RE20-Mikrofone (die wurden niemals für Sprache entwickelt) und nachgeschaltete Voiceprozessoren gesteigert. Letztere haben dann oftmals zur Symmetrisierung der Hüllkurven einen Phasenrotator eingebaut, der als Nebeneffekt hübsch muffelig klingt. Kurz: Stimmen im Radio klingen meist dumpf-muffig.

SR1 verwendet anständige Kondensatormikrofone von Microtech Gefell. Die weisen eine deutliche Höhenanhebung auf ab ca. 6 kHz - die ist schon seit Anbeginn der Mikrofontechnik bekannt als notwendig, um einen für den Menschen transparent und ausgeglichen wirkenden Klang hinzubekommen. Möglicherweise übrtreibt man es hier ein kleinwenig, aber ich habe SR1 persönlich nicht als zu spitz empfunden, sondern eher als Prüfstein für nachgeschaltete Elektronik: zerrt sie dort oder zerrt sie nicht?
KLM-U
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 23. Aug 2010, 23:11
Hallo,

angefangen hat es bei mir mit ADR (nicht zu verwechseln mit DVB-S). Schade das ADR nur noch eingeschränkt zur Verfügung steht (auch keine Neugeräte mehr). ADR wird 2012 mit der Analogschiene abgeschaltet. Als mein ADR-Receiver den Geist aufgab war ich gezwungen zu DVB-S zu wechseln. Nach den ersten Höreindrücken war mir klar, ADR hat besser geklungen.

Nun mußte ich aus DVB-S das beste machen, und das war dann, das DVB-Signal über einen extrenen DAC (mittlerweile ist es der V-DAC) laufen zu lassen, anfangs mit dem Kathrein-Receiver, doch mittlerweile benutze ich auch die Sat-Karte (Techni-Sat) dafür, weil die Aufnahmen damit am besten klingen, denn alles was ich höre wird aufgezeichnet und dann rausgeschnitten.

Weil fast jeder zweite DVB-S Radiosender schlecht (oder sagen wir mal nicht optimal) klingt war ich auch mit den Aufnahmen nicht so zufrieden. Mittlerweile benutze ich nicht mehr den direkten digitalen Weg (der sollte ja eigentlich am besten klingen), sondern nehme den analogen Umweg über den V-DAC. Das Signal geht also aus der Sat-Karte in den V-DAC und von da analog wieder in die Sounkarte. Man kann sagen es sind so zwei hintereinader geschaltete D/A A/D Wandler. Ich wollte erst meinen Ohren nicht trauen, dieser analoge Umweg klingt reiner, klarer, räumlicher und nicht so spitz. Für mich war es auch ein steinerner Weg über mehrere Jahre um aus DVB-S das beste zu machen.

Und warum?, weil manche DVB-S Radiosender in teilweiser schlechter Qualität senden. Da ich ein Schlager und Country-Fan bin, ist (war) mein Lieblingssender SWR 4, (ganz früher RPR 2, gibts leider nicht mehr). Doch die Klangqualität hat bei SWR 4 meiner Meinung nach nachgelassen, und was schlecht klingt höre ich nicht mehr. Das komische ist nur, wenn man auf SWR 4 die Countrysendung Samstagabend hört, ist die klnglich wieder in bester Qualität. Aber das hat man hier ja schon gelesen, das es starke Klangunterschiede bei DVB-S Radio gibt, nicht nur zwischen den einzelnen Sendern, sondern komischerweise auch unter den einzelnen Sendungen eines Senders.

Kann natürlich auch vom schlechten Ausgangsmaterial (CD) abhängen, vor allem bei dem Massenprodukt wie Schlagern. Klassikfans sind mit DVB-S glaube ich besser bedient. Doch auch bei Schlagern hört man zwischen den verschiedenen Sendern starke Unterschiede.

Fazit: Digital ist nicht gleich digital, bei den vielen Bearbeitungsmöglichkeiten die man digital hat. Früher bei analog mußte man für einen guten Klang nur dafür sorgen das das Signal weitgehend unverfälscht übertragen wird. Heute bei digital kann keiner so genau sagen was das beste ist, weil die Meinungen hierfür auseinander gehen.


P.S. Danke wenn sich jemand die Zeit genommen hat den ganzen Beitrag zu lesen, denn dieses Thema ist nicht mit ein paar Sätzen erledigt.

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