Radioklangtest in einem HiFi-magazin: Was wollen die denn gehört haben!

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Bruxelles
Stammgast
#1 erstellt: 27. Feb 2007, 16:50
Hallo,

wie ich in einem anderen Forum, daß sich mit Radioempfang beschäftigt laß, testete eine häufiger diskutierte HiFi-Zeitschrift den Klang der ARD-Hörfunkprogramme auf dem ARD-Hörfunktransponder (Astra 1, 12,266 GHz H, Mpeg2 >=320 kbit/sek).

Der Klang der Programme wurde im Schulnotensystem vermutlich subjektiv bewertet.

Wie alle wissen, setzen nahezu alle Radiosender Dynamik und Klangprozessoren in ihren UKW-Sendewegen mehr oder weniger exzessiv ein, die "schwarzen Schafe" zermatschen den Klang (Beispiele: SWR 3, NDR 2) währen die "guten" sich lediglich darauf beschränken, die Dynamik an den Übertragungsweg anzupassen (ca. 50 dB, Beispiele DLF, Bayern 4).

Auf dem Satellit sieht das jedoch anders aus: Während die meisten ARD-Anstalten aus Infrastrukturgründen das für UKW komprimierte Signal 1:1 auf den Satelliten übernehmen, nutzt in diesem konkreten Fall der RBB Berlin eine andere Zuführung, nämlich Mischpultsumme völlig unbearbeitet, also völlig neutral, rein-wie-raus.

Nimmt man einen Titel digital aus dem RBB-Radio auf und vergleicht ihr mit einem Rip der entsprechenden CD, fallen nur marginale, auch bei einer hochwertigen Wiedergabekette fast ausschließlich meßbare Unterschiede auf, die höchstens auf die Güte des Audioteils des Empfängers und die Datenreduktion auf MPEG 1 L2 48 kHz 320 kbit/sek zurückzuführen sind.

Somit sollte eines dieser Programm theoretisch die Note 1 bekommen, da das Signal so unverfälscht wie technisch möglich übertragen wird.

Doch was macht die Zeitschrift: RBB radio eins & RBB Fritz Note 3-4, RBB 88,8 Note 4.

Ein klanglich durch einen SPL Tube Vitaliser angedicktes (Klassik-)Programm hingegen erhielt die Note 1.

Kann sich jemand erklären, unter welchen Umständen da jemand was gehört hat oder evtl. gehört haben will? Denn eine auch irgendwie geartete Abhängigkeit von Testzeitschriften zu einzelnen ARD-Anstalten kann wohl ausgeschlossen werden.
Albus
Inventar
#2 erstellt: 27. Feb 2007, 17:45
Tag,

nun, der Urteilsstandard ist sicherlich nicht mitgeteilt; also, Bahn frei für das Allerlei der Banalität des Lebens.

MfG
Albus
LogicDeLuxe
Stammgast
#3 erstellt: 27. Feb 2007, 18:28
Also, ich finde NDR2 klingt immer noch wesentlich besser als die Privatsender (UKW-Empfang). Hier in der Gegend wären das ffn, Antenne Niedersachsen und Radio 21. Könnte der "zermatschte Klang" nicht auch in der Musikauswahl begründet sein? Bekantermaßen sind vor allem im Popbereich ordentlich produzierte CDs leider keine Selbstverständlichkeit.
Und wenn der UKW-Betrieb demnächst eingestellt wird, zählt das Rauschabstandargument sowieso nicht mehr.

Ich kenne den Testbericht nicht. Wie lange haben die sich die jeweiligen Sender angehört? Nur an ein paar Liedern kann man sicher nicht auf die Qualität schließen. Haben die mit den Original-CDs verglichen? Das bringt sicher aussagekräftige Ergebnisse.

Interessant ist sicher auch, welche Sender Original-CDs und welche lediglich MP2 oder MP3 vom Server spielen. Gerade wenn dann als MP2 gesendet wird, bedeutet dies ein Transcodieren.
Bei den Musikkanälen von Premiere kommen MP2 mit 160 bkps von der Festplatte, die dann MP2 mit 192 kbps gesendet werden, soweit ich weiß. Den Sinn der Sache hat wohl keiner Verstanden.
Albus
Inventar
#4 erstellt: 27. Feb 2007, 18:42
Tag,
und Tag LogicDeLuxe,

ja, ich erinnere mich an einen Beitrag (einstige Production Partner), wonach im Netz des NDR komprimiert und digital intern übertragen wird, mit Ausnahme NDR Kultur. Allerdings meine ich seit einiger Zeit zu hören, dass die Magazin-Sprecher des NDR Kultur markant angedickt sind (Tiefenanhebung).

MfG
Albus
RoA
Inventar
#5 erstellt: 27. Feb 2007, 18:49

TSD15 schrieb:
Wie alle wissen, setzen nahezu alle Radiosender Dynamik und Klangprozessoren in ihren UKW-Sendewegen mehr oder weniger exzessiv ein, die "schwarzen Schafe" zermatschen den Klang (Beispiele: SWR 3, NDR 2) währen die "guten" sich lediglich darauf beschränken, die Dynamik an den Übertragungsweg anzupassen (ca. 50 dB, Beispiele DLF, Bayern 4).

Auf dem Satellit sieht das jedoch anders aus: Während die meisten ARD-Anstalten aus Infrastrukturgründen das für UKW komprimierte Signal 1:1 auf den Satelliten übernehmen...



Das ist genau der Punkt. Als die Nachricht kam, dass die öffentlich-rechtlichen theoretisch in CD-Qualität senden würden, hatte ich es ausprobiert. Bereits auf einer halbwegs anständigen Anlage klingt es bescheiden. Chance vertan und Gebühren verschwendet, da hilft auch der Test nicht weiter. Der Radio-Klang ist dermaßen schlecht, dass ich davon ausgehe, dass dies einen Kopierschutz darstellen soll. Darum rechne ich auch nicht damit, dass sich das ändert, d.h. zu Hause wird weiterhin nicht mehr Radio gehört.


Kann sich jemand erklären, unter welchen Umständen da jemand was gehört hat oder evtl. gehört haben will? Denn eine auch irgendwie geartete Abhängigkeit von Testzeitschriften zu einzelnen ARD-Anstalten kann wohl ausgeschlossen werden.


Welche Zeitschrift hat denn da getestet, und was waren die Testkriterien?
Amin65
Inventar
#6 erstellt: 27. Feb 2007, 18:57

TSD15 schrieb:

Kann sich jemand erklären, unter welchen Umständen da jemand was gehört hat oder evtl. gehört haben will? Denn eine auch irgendwie geartete Abhängigkeit von Testzeitschriften zu einzelnen ARD-Anstalten kann wohl ausgeschlossen werden.


Wieso fragst Du hier im Forum nach und nicht bei den zuständigen Autoren? Oder willst Du nur wilde Spekulationen hören?

Grüße, Amin
Bruxelles
Stammgast
#7 erstellt: 27. Feb 2007, 20:11
[quote="LogicDeLuxe"]Also, ich finde NDR2 klingt immer noch wesentlich besser als die Privatsender (UKW-Empfang)
[/quote]

Das stimmt wohl, aber auch alles andere als neutral. Nur hier ist die Soundaufbereitung nicht ganz so drastisch eingestellt.

[quote="RoA"]
Das ist genau der Punkt. Als die Nachricht kam, dass die öffentlich-rechtlichen theoretisch in CD-Qualität senden würden, hatte ich es ausprobiert. Bereits auf einer halbwegs anständigen Anlage klingt es bescheiden. Chance vertan und Gebühren verschwendet, da hilft auch der Test nicht weiter.
[/quote]

Naja, ganz so drastisch würde ich es auch nicht sehen. Es gibt ja durchaus ARD-Sender mit angenehmen Klang und das auch auf UKW.
Schade ists schon, allerdings muß man berücksichtigen, das es bei regionalisierten Servicewellen wie bsp. WDR 2 es technisch nicht eben einfach ist, ein nicht oder anders aufbereitetes Signal zur Sat-Strecke zu führen. Mal ganz davon abgesehen, daß es wohl bei den unkomprimierten Musikprogrammen Hörerbeschwerden in der Technik gibt, man sende "zu leise" .
Irgendwelche Beraterhirngespinste, man müsse sich auch über einen "unverwechselbaren Sound" definieren außen vor gelassen (trifft nämlich i. d. R. nur den Privatfunk).

[quote="LogicDeLuxe"]
Interessant ist sicher auch, welche Sender Original-CDs und welche lediglich MP2 oder MP3 vom Server spielen. Gerade wenn dann als MP2 gesendet wird, bedeutet dies ein Transcodieren.
[/quote]

Außer in speziellen Musiksendungen sendet wohl keine Anstalt mehr von CD/LP/Band. Gängig sind MP2s, i. d. R. 320 oder mindestens 256 kbit/sek. Die werden per se ausgespielt, weil sie übers Mischpult müssen. Danach gehts dann vereinfacht gesagt noch durch diverse Geräte, mindestens aber einen Limiter zum MPEG-Coder fürn Sat. In der Praxis sollte das allerdings keine so drastische Beeinträchtigung darstellen, um wie im Test mindestens drei Schulnoten nach unten zu gehen, zumal das alle Sender trifft. Evtl. ist nach oben dadurch bei 17-18 kHz schluß.


[Beitrag von Bruxelles am 27. Feb 2007, 20:14 bearbeitet]
Bruxelles
Stammgast
#8 erstellt: 27. Feb 2007, 20:15

Amin65 schrieb:

Wieso fragst Du hier im Forum nach und nicht bei den zuständigen Autoren? Oder willst Du nur wilde Spekulationen hören?


Hören will ich eigentlich Eindrücke und Meinungen von anderen (Sat-) Radiohörern.
RoA
Inventar
#9 erstellt: 27. Feb 2007, 20:24

TSD15 schrieb:
Es gibt ja durchaus ARD-Sender mit angenehmen Klang und das auch auf UKW.


Angenehm ist aber nicht die versprochene CD-Qualität, und davon kann im allgemeinen nicht die Rede sein. Nicht einmal ansatzweise, und von der Programmqualität will ich gar nicht sprechen.


Schade ists schon, allerdings muß man berücksichtigen, das es bei regionalisierten Servicewellen wie bsp. WDR 2 es technisch nicht eben einfach ist, ein nicht oder anders aufbereitetes Signal zur Sat-Strecke zu führen.


Das ist den Hörern egal, ob das einfach ist oder nicht. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, und es ist technisch lösbar.


Welche Zeitschrift hat denn nun getestet oder ist das ein Geheimnis?
LogicDeLuxe
Stammgast
#10 erstellt: 27. Feb 2007, 22:21

TSD15 schrieb:
Mal ganz davon abgesehen, daß es wohl bei den unkomprimierten Musikprogrammen Hörerbeschwerden in der Technik gibt, man sende "zu leise" :|.
Unbearbeitet wäre eigentlich nichtmal leiser, weil fast alle Sender einen Limiter auf -9 dB drin haben. Denn Sinn der Sache habe ich sowieso nie verstanden. Beim CD-Mastering setzt man schließlich auch keinen Limiter bei -9 dB an.
Bruxelles
Stammgast
#11 erstellt: 28. Feb 2007, 00:26

RoA schrieb:

Angenehm ist aber nicht die versprochene CD-Qualität, und davon kann im allgemeinen nicht die Rede sein. Nicht einmal ansatzweise, und von der Programmqualität will ich gar nicht sprechen.


Na, die Programmqualität steht auf nem anderen Blatt. Es gibt gutes Radio, man muß es nur suchen.

Annähernde CD-Qualität (das technisch machbare) solltest Du zumindest bei DLF, DKultur, allen RBB-Stationen, SWR 2, Bayern Mobil und WDR 5 finden. Da gibts bestimmt noch mehr, die nicht processen, das waren die ersten, die mir einfielen.


RoA schrieb:

Welche Zeitschrift hat denn nun getestet oder ist das ein Geheimnis? :?


Die Stereoplay wars. Hab ich in Print aber noch nicht hier
(wohne im Ausland), außerdem ist das immer so ne Sache, das Dingen zu kaufen, wenn ich die Ergebnisse auch woanders lesen kann.


LogicDeLuxe schrieb:

Unbearbeitet wäre eigentlich nichtmal leiser, weil fast alle Sender einen Limiter auf -9 dB drin haben. Denn Sinn der Sache habe ich sowieso nie verstanden. Beim CD-Mastering setzt man schließlich auch keinen Limiter bei -9 dB an.


Naja, die "Lautheit" in RMS ist durch einen Kompressor gedrückt schon lauter, die erreicheten Spitzenpegel sinds nicht.
Und wenn Du mit Gewalt in den Limter aussteuerst wirds auch laut, weil der aufgrund seiner Regelzeiten dann wie ein sehr, sehr harter Kompressor wirkt (und beginnt, schlecht zu klingen).

Genrell hats beim Radio einen MPX-Limiter im Sendeweg, weil man keinesfalls zu viel Pegel auf eine UKW-Strecke geben darf. Dann wird der Frequenzhub des Senders zu groß und man stört ggf. benachbarte Sender. Das ist nicht nur unschön, sondern führt auch zur Zwangsabschaltung nebst saftiger Geldstrafe seitens der Regulierungsbehörde.

Digital ists so: In der EBU hat man sich darauf geeinigt, daß 0 dB -9dB(FS) bedeuten, was bezogen auf den Studionormpegel +6dB(u) bedeutet. So hat man 9 dB "Reserve" bis zur digitalen Clippinggrenze. Manche Sender halten sich an die EBU-Empfehlung und steuern bis -9dB(FS) aus (bsp. MDR), andere deutlich höher (bsp. RBB Radio 1, WDR Einslive).
Albus
Inventar
#12 erstellt: 28. Feb 2007, 12:43
Tag,

eine Ansicht lautet, dass das Hören des Publikums von Dekade zu Dekade schlechter wird (Bob Katz, Mastering Audio, Seite 264). Sogenannte Tester sind auch nur Publikum.

MfG
Albus
Bruxelles
Stammgast
#13 erstellt: 28. Feb 2007, 13:36

Albus schrieb:

eine Ansicht lautet, dass das Hören des Publikums von Dekade zu Dekade schlechter wird (Bob Katz, Mastering Audio, Seite 264). Sogenannte Tester sind auch nur Publikum.


Das bringt mich wiederum auf die Idee, daß auch landläufige Stereoanlagen schlechter werden. Der Trend geht ja leider zum unsichtbaren Brüllwürfel, der auch Kaffee kochen kann.

Von einigen Sounddesignern - die sich zumindest beim Privatfunk in Form von outgesourceten Drittfirmen um die Prozessoreinstellungen kümmern - ist ja auch bekannt, das sie den Klang gezielt auf unzureichende Wiedergabemöglichkeiten optimieren. Das muß auf dem Ghettoblaster fetzen oder auf den Breitbändern im Auto.

Deshalb ist der Sat-Weg ja die ideale Möglichkeit, ein unbearbeitetes Signal anzubieten, den hört man nicht auf dem Ghettoblaster oder im Auto. Der RBB macht das ja so und kassiert für den unverfälschten Klang dann auch noch Schelte einer Fachzeitschrift...
Albus
Inventar
#14 erstellt: 28. Feb 2007, 13:47
Tag erneut,

in gewisser Branche ist es mit Fachzeitschriften wohl oder übel so wie bei Kottan ermittelt mit dem Titel 'Inspektor': "Inspektor giebt's koan."

MfG
Albus
RoA
Inventar
#15 erstellt: 28. Feb 2007, 13:51

TSD15 schrieb:
ist ja auch bekannt, das sie den Klang gezielt auf unzureichende Wiedergabemöglichkeiten optimieren.


Da kann man noch so viel optimieren, die zunehmend als Ghettoblaster verwendeten Handys klingen einfach bescheiden... . Jeder Brüllwürfel klingt besser.
LogicDeLuxe
Stammgast
#16 erstellt: 28. Feb 2007, 14:19
Warum sollte man für Ghettoblaster optimieren? Die haben doch eingebaute Kompressoren wie Megabass und wie sie alle heißen. Wer phetten Sound will, soll doch die vorhandenen Mittel einschalten, alle anderen lasses es halt.

Mich wundert es, daß es noch keine Handys mit Subwoofer gibt.
Bruxelles
Stammgast
#17 erstellt: 28. Feb 2007, 16:09

LogicDeLuxe schrieb:
Warum sollte man für Ghettoblaster optimieren? Die haben doch eingebaute Kompressoren wie Megabass und wie sie alle heißen.


Das fing Anfang der 90er im Privatfunk an. Bei der Suche klingt der komprimierte und klangverbogene Sender erstmal lauter und dicker als die linearen Nachbarn. Man erhoffte sich dadurch mehr Hörer. Der Rest der Geschichte ist wohl "loudness race".


RoA schrieb:

Da kann man noch so viel optimieren, die zunehmend als Ghettoblaster verwendeten Handys klingen einfach bescheiden..


Oh ja... ich fahre ja ganz selten Zug oder Straßenbahn, aber kaum eingestiegen quäkt mir immer son Mistding von irgendwo entgegen, daß ich am liebsten direkt aus dem Fenster werfen würde. Ohne geschlossenen Kopfhörer geht nix mehr :(.
LogicDeLuxe
Stammgast
#18 erstellt: 28. Feb 2007, 21:47

TSD15 schrieb:
Das fing Anfang der 90er im Privatfunk an. Bei der Suche klingt der komprimierte und klangverbogene Sender erstmal lauter und dicker als die linearen Nachbarn. Man erhoffte sich dadurch mehr Hörer. Der Rest der Geschichte ist wohl "loudness race".
Am Anfang fand ich Radio ffn ganz gut, aber eher wegen der Programmgestaltung. Vor allem Grenzwellen und Früstyxradio haben mir viel Spaß gemacht. Die Tonqualität empfand ich aber schon von Anfang an als schlechter gegenüber NDR2. Klang schon immer ziemlich komprimiert. Das heutige ffn hat aber sowieso nur noch den Namen behalten. Mit dem ursprünglichen Sender hat das nichts mehr zu tun. Am besten Abschalten.
Duncan_Idaho
Inventar
#19 erstellt: 01. Mrz 2007, 11:24
Bei den Massensendern ist das Übel, daß zu den teilweise gnadenlos übersteuerten und durch den Kompressor gejagten Aufnahmen noch der studioeigene Kompressor hinzuaddiert wird und damit haben wir dann die bescheuerte Dynamik von max 6db, die aber voll Laut klingt. Als Negativbeispiel sei hier nur Californication und Stadium Arcadium von RHCP genannt. Die sind eh schon übel gemastert und nach der Radiobehandlung endgültig für den Lokus.
lumi1
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 01. Mrz 2007, 11:44
Moin!

Also von hartgesottenen Radiofreaks mal abgesehen;
Wer braucht noch Radio?
Der Klang, ob analog Antenne/Kabel/Sat oder das gleiche digital; es klingt zu 90% beschi..en.
Das ist noch nicht alles.
Titel werden meistens nicht ausgespielt, ewiges Gelaber, Preisrätsel, und praktisch nur Werbung für alles u. sich selbst....
Meine Radiozeiten sind seit mindestens 15 Jahren vorbei.

Wenn überhaupt, im hessischen/Frankfurter Raum, RADIO-X.
Da ist´s klanglich original, sogar richtige Moderation wie in alten Zeiten,und oft ausgefallene Musik, die auch noch "aufgelegt" wird.

Für´s Auto gibt´s MP3 in allen Variationen;
damit kann ich fahren bis ich umfalle,ohne generve und sch..ß Klang.

Radio ist zur Ohrstöpselgeneration u. Werbeplattform der Major`s verkommen....
Und für so einen Dreck wird man noch genötigt zu zahlen...

MfG.


[Beitrag von lumi1 am 01. Mrz 2007, 11:46 bearbeitet]
suchtgutenklang
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 01. Mrz 2007, 13:07
Hallo LUMI,

ich muss Dir heftigst widersprechen!

zumindest, insoweit das Radio als Informationsquelle genutzt wird!

Vor 15 Jahren habe ich für mich entschieden, keinen Fernseher mehr zu haben, weil das Fernsehen mich verblödet und meine Welt oberflächlicher macht---ich bereue es bis heute nicht, im Gegenteil ich bin froh über den Zeitgewinn etc..

Seither ist neben dem Lesen das Radiohören meine Informationsquelle ...ich denke, ich bin/ich werde dadurch besser informiert als die meisten anderen (wie vermessen von mir, das zu behaupten ...und arrogant dazu)

ABER: das hängt natürlich primär davon ab, welchen Sender Du hörst UND, DASS DER ZUHÖRER BEREIT IST INHALTLICH WIRKLICH ZUZUHÖREN ... das bedeutet STILLE UND AUFMERKSAMKEIT UND MITDENKEN....Radiogedüdel nebenher ist auch nicht mein Ding

...und leider: als Musikhörquelle gibt es nur noch ein paar gute Jazzsendungen und Klassiksendungen..da gebe ich Dir Recht...der Rest ist schlicht ungeügend.


Die sogenannten Radio-"Kultursender" sind nach wie vor mit das Beste, was die Informationsgesellschaft /also wir/ in Sachen Non-Print-Medien hervorbringt!
Danach kommt erst Mal nichts --naja ARTE...OK

und dann irgendwann weit abgeschlagen der Rest mit fancy und vor Allem verwirrenden Bildern..., die doch eigentlich verdeutlichen sollen...


Ich finde den GEZ-Laden auch blöde...aber hier geht es um den Rest an Kultur, der noch existiert...der sollte uns zumindest die Radiogebühr wert sein...denn man kann ganz klar festhalten: exakt seit Herr Kohl die Privatisierung der Medienlandschaft eingeführt hat...ist die Qualität überall..auch bei den öffentlichen Anstalten rapide bergab gegangen
Albus
Inventar
#22 erstellt: 01. Mrz 2007, 14:10
Tag,

da geselle ich mich doch auch dem Widerspruchsgeist hinzu. Nicht alle Spartenradios machen auf Blankheit im Geiste. Wer hören will, der kann Anregungen empfangen aus Programmen von Sendern wie Deutschlandfunk, Deutschlandradio, auch NDR Kultur, NDR 4 u.a.m.

MfG
Albus
LogicDeLuxe
Stammgast
#23 erstellt: 01. Mrz 2007, 15:36

suchtgutenklang schrieb:
exakt seit Herr Kohl die Privatisierung der Medienlandschaft eingeführt hat...ist die Qualität überall..auch bei den öffentlichen Anstalten rapide bergab gegangen
Das kann man ihm aber sicher nicht vorwerfen. Wenn er das nicht gemacht hätte, hätten die Privaten halt vom Ausland aus gesendet. Seit es in jedem Baumarkt Schüsseln gibt, wohl kein wirkliches Hindernis für die Sender. Die hätten höchstens ein paar Jahre länger gebraucht, um groß zu werden.
suchtgutenklang
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 01. Mrz 2007, 17:10
Hallo LogicDeLuxe,

darüber kann man zugegebenerweise streiten...und dabei sprichst Du denke ich aber in erster Linie "Düdelradio" ohne ernstzunehmenden Zuhörfaktor an (deshalb hören die meisten ja auch gar nicht mehr Radio...alleine schon, weil sie auch gar nicht mehr erwarten, dass es da etwas Gutes gibt!!);

ABER

ich kann nur empfehlen desöfteren Österreich 1 und 3 zu hören...unsere Nachbarn sind nach meiner Einschätzung in der Entwicklung des "Marktes" "liberalisierte Medienlandschaft" eigentlich etwa 10 Jahre zurück...das spürt man in der höheren Qualität der Beiträge (in der Breite über alle Beiträge hinweg/ Durchschnitt)und in dem selbst geäusserten Anspruch: irgendwie schaffen Sie es, dem Hörer zu vermitteln:"Hör her, wir machen etwas wertvolles für Dich und geben uns viel Mühe dabei." Bei uns in Deutschland scheinen selbst die Kultursender noch nicht begriffen zu haben, dass die Losung "Easy Entertainment" einfach nicht zu den "seriöseren Inhalten" passt----alleine S2-Kultur schafft es in meinen Augen ansatzweise, herüberbringen zu können: " He, hör zu; auch anspruchsvolles kann Spass machen---sowohl in Text, als auch in Musik"...Naja....

...und im Vergleich kann man dann schon sehen, was Herr Kohl mit seinen Leo Kirch-Verquickungen bewirkt hat.


Übrigens: Dein Hyperlink in der Signatur zum Thema "Loudness" ist richtig klasse!! Danke

Gruss
xlupex
Inventar
#25 erstellt: 01. Mrz 2007, 17:15
Mit der technischen Seite kenne ich mich nicht aus. Hören tue ich jedoch sehr viel Radio - seit einem Jahr auch per Sat. Der Klang ist besser als per UKW. Allerdings nutze ich einen externen DAC der recht gut klingt (Aqvox). Das Signal ist wesentlich "feiner" als über Kabel und Grundig T-7500.
Ich mache sehr viele Radioaufnahme und fülle so mein Musikarchiv.
Es gibt natürlich Radiosender die klingen sauscheixxe, z.B. 1Live. Die scheinen aber auch Sendezeiten und Sendungen zu haben, die qualitativ weniger abfallen: Raum&Zeit/Klaus Fiehe & Elektronische Melodien/Hans Nieswandt.
Generell gut höre ich WDR3, WDR5, Fritz (Anja Schneider), 1Live (o.g. genannte), HR2, B4, B2Radio.

Ich kaufe mir seit langer Zeit so gut wie meine CDs mehr, meist ist eh 3/4 der CD schlecht.
Wer nu immer wieder Dire Straits etc. hören möchte ist mit CDs bestimmt besser bedient.
Wer qualitativ gute Musik und Wortbeiträge hören will, sowohl Klassik, Jazz, Weltmusik und modernste (!!) Elektronische Musik, der hat die Möglichkeit ausgezeichnete Sendungen zu empfangen - und der braucht quasi keine CDs mehr - v.a. zu dem Preis!!
Duncan_Idaho
Inventar
#26 erstellt: 01. Mrz 2007, 17:45
Solange es kein Mainstream ist bekommt man auf CD´s eigentlich eine sehr gute Auswahl an Musik. Schon lange nicht mehr im Müller gewesen?
Bruxelles
Stammgast
#27 erstellt: 01. Mrz 2007, 19:14

Duncan_Idaho schrieb:
Bei den Massensendern ist das Übel, daß zu den teilweise gnadenlos übersteuerten und durch den Kompressor gejagten Aufnahmen noch der studioeigene Kompressor hinzuaddiert wird und damit haben wir dann die bescheuerte Dynamik von max 6db, die aber voll Laut klingt.


Nächstes Thema: Selbstfahrerstudio. So manchem Moderator ist es herzlich egal, ob sein Pegelmesser grad dauerleuchten hat. Die Aufbereitung im Sendeweg wirds schon richten...
Das die aber mit dem viel zu lauten Eingangspegel auch schon überfordert ist steht auf einem anderen Blatt.
Da viele Privaten keinen Techniker mehr im Hause haben, der entsetzt in Studio rennt und dem Übersteurer auf die Finger haut, klingts auf dem Sender halt matschig.

Glücklicherweise gibts auch technikergefahrene Sender.


lumi1 schrieb:

Titel werden meistens nicht ausgespielt, ewiges Gelaber, Preisrätsel, und praktisch nur Werbung für alles u. sich selbst....


Liest sich wie eine Beschreibung der deutschen Privatradioszene (OK, und wie die zweier öffentlich/rechtlicher im Süden und Osten).


lumi1 schrieb:
Und für so einen Dreck wird man noch genötigt zu zahlen...

Naja, für den Privatfunk zahlst Du höchstens an der Supermarktkasse. Und die öffentlich/rechtlichen Popwellen sind die mit Abstand günstigsten Wellen der Anstalten. Da kommt ein Großteil des Materials ja schon fertig ins Haus. Was richtig Asche kostet sind Wortproduktionen.
Duncan_Idaho
Inventar
#28 erstellt: 01. Mrz 2007, 20:36
Naja.... es fängt ja schon beim Aufnehmen an....

Ich will mich aufnehmen.... soll aber nicht mehr als 70 Euro kosten......
RoA
Inventar
#29 erstellt: 01. Mrz 2007, 23:14

TSD15 schrieb:


lumi1 schrieb:

Titel werden meistens nicht ausgespielt, ewiges Gelaber, Preisrätsel, und praktisch nur Werbung für alles u. sich selbst....


Liest sich wie eine Beschreibung der deutschen Privatradioszene (OK, und wie die zweier öffentlich/rechtlicher im Süden und Osten).


Bitte NDR2 nicht vergessen, der deckt den Norden und den Westen der Republik ab.
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