Was ist von den alten Mitecs zu halten?

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frikkler
Stammgast
#1 erstellt: 17. Mai 2014, 20:39
Moin Jungs!
Ich als Hifi-Sammler interessiere mich schon seit längerem für alte Mischpulte. Jetzt bin ich vor kurzem auf die Firma Mitec gestoßen. Die ganz alten Pulte der Firma (1202, 1602 oder 1642) find ich irgendwie klasse. Kann man die heute noch ernsthaft als Pa bezeichnen, oder sollte man von den Kisten lieber die Finger lassen?
Die Preise sind ja auf alle Fälle sehr angenehm. Bin auf eure Antworten gespannt.

Gruß,
Lukas

DB
Inventar
#2 erstellt: 18. Mai 2014, 07:30

frikkler (Beitrag #1) schrieb:
Kann man die heute noch ernsthaft als Pa bezeichnen, oder sollte man von den Kisten lieber die Finger lassen?

PA ist alles das, wo ein Ton rauskommt, der an ein Auditorium gerichtet ist.
Sowas ist auch "PA".

Bei der Beurteilung, ob für den angedachten Zweck geeignet, empfiehlt sich immer ein Blick in die Anleitung und auf die Spezifikationen.


MfG
DB
ohne_titel
Inventar
#3 erstellt: 18. Mai 2014, 08:16
ein mitec ex war in den 90ern lange zeit in meinem besitz. die mitecs waren unter den bezahlbaren pulten recht anständig - ein 32er EX kostete neu etwa DM 14.000,-, ein soundcraft 8000 fast das zehnfache. der eq greift mäßig, das hauptproblem ist die schwierig zu beherrschende gainstruktur, vor allem bei den pulten mit gruppen. wenn man sich in die dinger mal eingearbeitet hat, kann man aber gute shows damit machen - wenn ich heute pultmitschnitte von damals höre, wundere ich mich oft, wie gut die mixe teils klangen.
die kleineren (die von dir angesprochenen beigen pulte) waren robuste arbeitstiere.
was mich heute von einem mitec abschrecken würde:
- die von dir genannten pulte haben keinen parametrischen eq.
- die verbauten potis und fader waren o.k., die buchsen aber alle sehr anfällig.
- diese pulte sind mittlerweile fast 30 jahre alt. in dieser altersklasse kann man einige hochwertige pulte noch sinnvoll erhalten (soundcraft 200/400/500/600/800/6000/8000, yamaha pm1800, pm3000, etc.) bei pulten, die nicht absolute topbauteile verwenden, hast du aber ständigen ärger fast garantiert.
ohne_titel
Inventar
#4 erstellt: 18. Mai 2014, 10:03
ergänzend ist mir noch eingefallen:
- die netzteile werden im betrieb etwas warm. dadurch sind diese meistens mehr "gealtert" als der rest der pulte. da sie einfach aufgebaut sind, ist eine überholung aber machbar.
- ich erinnere mich an eine unsymmetrische belegung der ausgänge mit signal auf pin3. wenn man das nicht weiß, ist heiterkeit beim verkabeln garantiert.
frikkler
Stammgast
#5 erstellt: 18. Mai 2014, 10:15
Das hört sich doch ganz ok an. Die anschlüsse ließen sich umlöten, vielleicht sogar wechseln (eigentlich nur ungerne, da ich ein Verfechter des Original-Zustands bin ) und Lötstellenkaries ist auch kein Problem. Dann werd ich mich mal auf die Lauer legen Die Pulte sehen m.M.n aucht verdammt gut aus, sei es mit Meterbridge oder Zappelzeigern.

Gruß,
Lukas
ohne_titel
Inventar
#6 erstellt: 18. Mai 2014, 10:26
wenn man sich sowas antut, sollte man sich im klaren darüber sein, dass man für den preis eines satzes klinkenbuchsen für ein 1642 auch ein soundcraft 200 bekommen kann, das etwa die gleiche ausstattung hat, deutlich bessere elektromechanische komponenten verbaut hat und vor allem um einige klassen besser klingt.
frikkler
Stammgast
#7 erstellt: 18. Mai 2014, 15:09
Hm ,jetzt hast du was gesagt
Ein Soundcraft 200 hätte ja auch was.....allerdings ist es auch erstmal teurer.

Gruß,
Lukas


[Beitrag von frikkler am 18. Mai 2014, 15:13 bearbeitet]
ohne_titel
Inventar
#8 erstellt: 18. Mai 2014, 15:39
nun ja, ich hatte im laufe der jahre sowohl das angesprochene mitec ex, ein mitec 802, je ein soundcraft 200, delta, 400, 8000 und noch ein dutzend anderer pulte in meinem besitz. während die mitecs und einige neuere billigpulte (spirit, behringer, etc.) nach ein paar hundert shows irgendwann nicht mehr zu retten waren, ist z.B. die soundcraft 200 nach wie vor in einem befreundeten studio im einsatz - einer der leute dort mag die preamps fürs drumrecording. das pult hat grob geschätzt 2500 shows hinter sich und wären wir nicht zu verwöhnt, pulte ohne parametrik noch live einzusetzen, könnte man das jederzeit noch tun.
eine andere geschichte hatte die 400b hinter sich: das ding stand zehn jahre in einem feuchten keller, als ich es gefunden habe. nach einem arbeitsreichen winter war das ding wieder so fit, dass ich es live einsetzen konnte und später für einen vierstelligen dm-betrag in ein studio verkaufen. das alles mit den originalfadern, -potis und -buchsen. es wurden nur im laufe der jahre 3 kanäle weniger, die ich als ersatzteillager opfern musste.
frikkler
Stammgast
#9 erstellt: 18. Mai 2014, 17:26
Das klingt ja sehr überzeugend.
Was ich an den Souncrafts (der älteren Generation) gut finde, ist dei Modulbauweise, sodass man jeden einzelnen Kanalzug ausbauen und austauschen / revidieren kann.
Das kann man beiden Mitecs, trotz sehr übersichtlicher Bauweise vergessen Was mich an den Mitecs angesprochen hat, war sowohl das Design mit Echtholz an den Seiten und der weiß grauen Oberfläche, so wie der sehr angenehme Preis.

Gruß,
Lukas
ohne_titel
Inventar
#10 erstellt: 18. Mai 2014, 19:17
der kanalmodulare aufbau war und ist eigentlich bei allen besseren pulten standard. bei pulten mittlerer preislage ist oft die frontplatte durchgängig oder in 4er/8er blöcken, der interne aufbau aber auch modular. wenn die internen busskabel gesteckt und nicht gelötet sind, ist es auch in diesem fall möglich, relativ schnell einzelne kanalzüge zu wechseln. das echtholz gibt es bei den meisten studiokonsolen, bei livepulten eher selten. bei soundcraft gibts holz bei allen serien ab der 400.
was hast du eigentlich vor mit dem pult?
frikkler
Stammgast
#11 erstellt: 19. Mai 2014, 08:24
Das Pult soll für kleinere Veranstaltungen dienen und ab und zu auch dafür genutzt werden Aufnahme-Mikros in einem großen Veranstaltungssaal abzumischen.


Gruß,
Lukas
ohne_titel
Inventar
#12 erstellt: 19. Mai 2014, 13:02
für diesen zweck wären zumindest schaltbare lowcuts für mich pflicht. leider haben das weder die kleinen mitecs noch die soundcraft 200. das wurde bei den kleinen pulten erst im laufe der 90er standard.
wieviel budget hast du denn?
frikkler
Stammgast
#13 erstellt: 19. Mai 2014, 18:19
Bis 200€ ist drin. Es sollrte auch einetwas älteres Pult sein, was schön anzusehen ist. Bastelerfahrung ist vorhanden. Eine Mischpult Resturation hab ich zwar noch nicht gemacht, wär aber mal was anderes.
Aber komm mir jetzt bloß nicht mit Behringer! Dann geh ich rennen

Gruß,
Lukas


[Beitrag von frikkler am 19. Mai 2014, 18:20 bearbeitet]
frikkler
Stammgast
#14 erstellt: 08. Jun 2014, 11:36
Habe jetzt ein Mitec 1642 MKii für 75€ gefunden. Ist das ein guter Preis?

Gruß,
Lukas
ohne_titel
Inventar
#15 erstellt: 09. Jun 2014, 15:17
für ein gepflegtes pult, bei dem alles incl. VUs funktioniert, ja. für eine leiche, in die du erst noch 20 fader und einen satz buchsen stecken musst, nicht.
vorteil des pultes ist, dass es keine inserts hat, die kaputtgehen können. nachteil ist, dass es keine inserts hat...
schau das ding gut an: fader, potis, buchsen, netzteil (mal 30min laufen lassen, schauen ob dann immer noch alles gut ist...) und überlege dir, ob die ausstattung tatsächlich reicht. (vor allem: keine param. eqs, keine inserts, kein lowcut.)
frikkler
Stammgast
#16 erstellt: 09. Jun 2014, 18:28
Hmmmm, ich werds mir auf jeden Fall mal ansehen.

Danke für deine Einschätzung
frikkler
Stammgast
#17 erstellt: 09. Okt 2014, 11:40
Moin Jungs!
Ich melde moch mal zurück: Ich habe ein Mitec 1202 (12 Kanal, alles Funktioniert) für 50€ an der Angel. Zuschlagen oder nicht?

Gruß,
Lukas
ohne_titel
Inventar
#18 erstellt: 09. Okt 2014, 12:52
alles funktioniert, nichts kratzt, nichts verrostet? kannst du machen. ansonsten: siehe oben.
frikkler
Stammgast
#19 erstellt: 09. Okt 2014, 13:14
Gut, dann werde ich zuschlagen. Und ich werde berichten
Gruß,
Lukas
frikkler
Stammgast
#20 erstellt: 14. Okt 2014, 19:55
Spätestens Freitag kommt es an. *freu*
frikkler
Stammgast
#21 erstellt: 17. Okt 2014, 10:57
Es ist da
Und es sieht noch sehr gut aus. Erste Bestandsaufnahme:
-Kanal 11 hat was am Gain Poti und die Peak LED ist abgetaucht
-Am Kanal 10 fehlt der Knopf fürs PAN Poti (mal in der Grabbelkiste gucken)
-VU Beleuchtung defekt (Tips fürs austauschen?)
-Power Lampe defekt
-Kratzende Potis, lässt sich aber sehr gut durch hin und herbewegen lösen. Die Fader kratzen gar nicht, laufen aber etwas schwer. Kann man die schmieren?

Sonst läufts

Aber jetzt erstmal Bilder (keine Angst, im Karton war noch Füllmaterial )
PICT2557
PICT2559
PICT2563
PICT2564
PICT2565

Gruß,
Lukas
ohne_titel
Inventar
#22 erstellt: 17. Okt 2014, 11:28
vu-beleuchtung: gegen eine warmweiße led mit vorwiderstand austauschen;
fader: schmieren kann man da nichts, höchstens reinigen.
frikkler
Stammgast
#23 erstellt: 17. Okt 2014, 11:36
Ok, dann werd ich das tun.
frikkler
Stammgast
#24 erstellt: 17. Okt 2014, 13:11
Ich habe die Kiste mal geöffnet. Der Fehler, dass die Beleuchtung komplett ausgefallen ist hatte woh auch einen Grund Ich hoffe, dass die VUs jetzt beide beleuchtet sind. Sonst muss man die ja komplett ausbauen
Weiterhin ist mir eine etwas komische Isoband Konstruktion aufgefallen. Was könnte es damit auf sich haben?
Wurden damit die Monitor Outputs zu Master Outputs umgeklemmt? Wo waren die ursprünglich mal dran?
PICT2569
PICT2573
PICT2575



EDIT: Immerhin funktioniert jetzt die Power Funzel. Die VUs bleiben jetzt erstmal dunkel. Auch die Peak LED hat sich wieder an ihrem Platz eingefunden. Jetzt wird erstmal geschrubbt.


[Beitrag von frikkler am 17. Okt 2014, 14:13 bearbeitet]
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