Fragen zu Muttis F.A.S.T.

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ChrisVolker93
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 04. Dez 2020, 14:10
Aloha! Ich letzten Wochen habe ich immer wieder euren Rat erfolgreich erfragt, Danke dafür. Ihr seid Klasse!

Ich plane gerade ein FAST mit getrenntem BB-Topteil und einem Sub-Teil, siehe Foto. Gewählt habe ich den BB4 black und den W8-670Z von Omnes Audio.

Nun die Frage, da der Omnes-Sub nicht der schönste ist und er diesen hässlichen "Von-Hinten-Montier-Gummiring" hat, ob ich den wie im Bild verdecken darf. Trennfrequenz war angebeilt bei ca. 200Hz. Mach ich mir da den F-Gang kaputt, weil ich quasi ne kleine Druckkammer baue, oder ist das beim angepeilten Einsatzbereich zu vernachlässigen?

Das BR-Rohr würde entweder gen Boden bollern oder zwischen den Kisten im Schlitz herauskommen (vom Verschiebevolumen her würde das passen). Rückwärtiger BR-Kanal fällt durch wandnahe Aufstellung flach und vorn will ich ihn ungern...

FAST1

Bin auch noch unschlüssig, ob es zwei oder vier Sub-Chssis je Box werden. Mutti sagt, sie wills im Brustkorb drücken haben; reicht da einer?

Ich würd mich über euer Feedback freuen!

LG Chris
MBU
Inventar
#2 erstellt: 04. Dez 2020, 17:01
Hallo Chris,

ein paar Tipps:

- Wenn du 300 Hz Trennfrequenz wählst reduzierst du die Membranauslenkung des BB-ers um die Hälfte - würde ich empfehlen.
- Nimm keinen Subwoofer-Treiber sondern einen "ordentlichen" Tieftöner. Subwoofertreiber fangen oftmals schon bei 100 Hz an auf "Tauchstation" zu gehen.

Soll das Ganze aktiv oder passiv werden?
ChrisVolker93
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 04. Dez 2020, 18:14
Hey, danke für den Hinweis! Ich habs grad mal mit Boxsim sinuliert und so tief kriege ich den sowieso nicht getrennt. Wird so tatsächlich auf 300Hz hinauslaufen. Der Hintergrund war erstens der Preis und andererseits die niedrige Resonanzfrequenz. Der Sub läuft zwischen 38 und 300Hz nir mit einer leichten Überhöhung. In 40l läuft der bei -3db auf knapp 30Hz runter. Kirchenmusik ohne Subwoofer zwingt mich in die Richtung. ;-).

Darf ich eigentlich bei sowas auch die Polung des Subs umkehren? Würde die Weiche deutlich vereinfachen. Habe gehört, dass man das bei MehrwegeLS manchmal macht...

Die Lautsprecher sollen passiv laufen, um die Kosten niedrig zu halten.

LG Chris
MBU
Inventar
#4 erstellt: 04. Dez 2020, 18:37

ChrisVolker93 (Beitrag #3) schrieb:

Die Lautsprecher sollen passiv laufen, um die Kosten niedrig zu halten.


Wenn du dich da mal nicht irrst. Schau dir die Bauteilewerte an, die du für eine passive Trennung benötigst. Da ist ein minidsp 2x4 und eine zusätzliche Endstufe, zumindestens auf Dauer, die preiswertere Löung.
ChrisVolker93
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 05. Dez 2020, 03:48
Halli Hallo, ich hab die Bauteile (6db-Weiche bei 300Hz und notch-filter), fünf an der Zahl mal bei R*****lt in den Wahrenkorb geworfen. Für beide LS wäre ich bei 36,60€ zzgl. Versand. Ich glaub da komme ich mit nem DSP nicht hin :D.

Über Boxsim bekomme ich allerdings nur nen Wirkungsgrad von um die 81 db. Beide Treiber haben laut Datenblatt 86db Kernschalldruck... bekomme ich das mit Muttis Stereoverstärker, geschätzte 80Watt, über Zimmerlautstärke betrieben?

LG Chris
MBU
Inventar
#6 erstellt: 05. Dez 2020, 04:41

ChrisVolker93 (Beitrag #5) schrieb:
Halli Hallo, ich hab die Bauteile (6db-Weiche bei 300Hz und notch-filter) ...


6 dB - meinst du nicht, daß das übertrieben steil ist?

Woher kennst du überhaupt die Bauteilewerte? Frequenzweichenrechner oder Simulation ohne Messdaten der Treiber im Gehäuse? Vergisss das ganz schnell, das wird so nix.

Mal "Butter bei die Fische" - bei so einem FaST sind eher 24 dB angesagt. Rechne mal nach: Wenn du 300 Hz 6 dB trennst, dann bekommt der BB-er bei 75 Hz gerade mal -12 dB. Eine ordentliche Hubentlastung sieht anders aus.

Edith sagt, daß du vielleicht mal diesen Thread ansehen möchtest. Da siehst du, was kleine Unterschiede in der Treiberpositionierung ausmachen können.


[Beitrag von MBU am 05. Dez 2020, 04:45 bearbeitet]
quecksel
Inventar
#7 erstellt: 05. Dez 2020, 15:17

ChrisVolker93 (Beitrag #1) schrieb:

Nun die Frage, da der Omnes-Sub nicht der schönste ist und er diesen hässlichen "Von-Hinten-Montier-Gummiring" hat, ob ich den wie im Bild verdecken darf. Trennfrequenz war angebeilt bei ca. 200Hz. Mach ich mir da den F-Gang kaputt, weil ich quasi ne kleine Druckkammer baue, oder ist das beim angepeilten Einsatzbereich zu vernachlässigen?

Lässt sich schwer sagen. Überschlägig entspricht die maximale Distanz zwischen Kammeröffnung und -ende einem Viertel der Wellenlänge der tiefsten Resonanz. Kannst du ja mal ausrechnen Aber warum nicht von hinten montieren?
Außerdem ist das eh ein Subwoofer, gut möglich dass die Membran selbst vorher schon ordentlich resoniert.


Das BR-Rohr würde entweder gen Boden bollern oder zwischen den Kisten im Schlitz herauskommen (vom Verschiebevolumen her würde das passen). Rückwärtiger BR-Kanal fällt durch wandnahe Aufstellung flach und vorn will ich ihn ungern...

Die Nähe zum Boden oder Topteil wird zu einer Senkung der Abstimmfrequenz führen. Das lässt sich schwer berechnen und das Reflexrohr muss solange angepasst werden bis es passt. Seitlich geht übrigens auch


Bin auch noch unschlüssig, ob es zwei oder vier Sub-Chssis je Box werden. Mutti sagt, sie wills im Brusterekorb drücken haben; reicht da einer?


Wann es im Brustkorb drückt ist halt subjektiv. Ich finde ein Achter mit soviel Hub in BR geht ordentlich laut. Mit mehr Treibern fängt man sich dann auch wieder andere Probleme ein (Impedanz, Volumen, Interferenz im Vertikalen) und der Breitbänder kommt auch schnell nicht mehr mit.


Im Fazit: Weniger ist mehr. Und hör auf Uibel, der hat Ahnung. Mit Aktivweiche wirst du hier sicher sparen, und ohne Mikro gehts halt nicht.
ChrisVolker93
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 05. Dez 2020, 15:46
Danke für eure Mithilfe! Also ich habe Boxsim erstmal grob gefüttert, nur um zu wissen, ob ich die beiden Treiber überhautpt sinnvoll miteinander verheiraten kann. Der Weg, den jeder bei den Entwicklung macht und ich auch gehen werde, wird die Eingangsmessung der Treiber im Gehäöuse --> Impedanz und F-Gang. Danach Impedanzlinearisierung und die Weiche.

Das Projekt wird mein erster "MehrwegeLS", deshalb bin ich über eure Einwände sehr dankbar. Vor allem dein einwand, MBU, zur Flankensteilheit der Weiche hat mir die Augen geöffnet. Ich mache meine Hausaufgaben, versprochen. Deinen Thread kannte ich schon; ich habe aber gesehen, dass du - sofern ich das richtig interpretiere - im DSP zwei Linkwitz (zu je 12db) übereinandergelegt hast? kämst also auf 24db. Das ist natürlich ein ganz anderer Schnack. Bzgl. der Treiberposition: Macht das wirklich DEN riesen Unterschied, so mit Hand aufs Herz?

Die Frequenzen und Bauteile für die Weichen kriege ich über Boxsims Weichentool, VirtuixCAD oder mein tolles Buch von Herrn Klinger (105). Das hacke ich da rein und schau mal, was er prophezeit. Dennoch nur als erster Anhaltspunkt, denn erst wird gemessen, dann die Teile bestellt; wie sich das gehört.

Bzgl. der Treiberposition habe ich über Edge die Position außermittig gesetzt, das macht die baffle-step-kompensation einfacher. Das Modell ist ein erster Entwurf...

Ein Mikrofon ist vorhanden und auch eine Einrichtung zur Impedanzmessung.

Mir reicht im Heimkino auch ein 20er Sub. Das ist manchmal schon unangenehm dolle. Ich bekäme ja auch mit den Pegeln ein Problem, wenn ich einen zweiten reinsetze. So harmoniert das ganz gut.

Deinen EInwand mit der Kammeräffnung versteh ich leider nicht. ein Viertel der Wellenlänge von 300Hz wären 28,5cm. Wo finde ich das Maß? Bedeutet das, dass miene Platte, die ich davor schreuben möchte nicht dicker sein darf, als 28,5cm? Klär mich bitte auf!

Ja gut, dann muss das BR-Rohr halt nach vorn strahlen; ist weniger frickelei am offenen Herzen.

Gibt es die Aktivweichen nur im Rackformat?

LG Chris
MBU
Inventar
#9 erstellt: 05. Dez 2020, 16:11

ChrisVolker93 (Beitrag #8) schrieb:
Macht das wirklich DEN riesen Unterschied, so mit Hand aufs Herz?


Ja - die Weiche bzw. die DSP-Einstellung muß darauf angepasst werden.


ChrisVolker93 (Beitrag #8) schrieb:

Gibt es die Aktivweichen nur im Rackformat?


Die gibt es im Zigarrenkistchen-Format.

- minidsp 2x4
- minidsp 2x4 HD - hier mein Senf dazu


[Beitrag von MBU am 05. Dez 2020, 16:13 bearbeitet]
ChrisVolker93
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 05. Dez 2020, 17:11
Naja, das ist schon ne feine Sache mit dem miniDSP; doch könnte ich das ja so nicht mit dem Stereo-Amp meiner Ma verknoten, denn ich müsste bei den LS dann Bi-Amping fahren, sprich auch einen Versärker mit 4 Eingängen fahren?

Nochmal zum Delay bzw. der Phase des Basstreibers: Macht mir der BR-Kanal das nicht sowieso alles zunichte?

Vom Prinzip her müsste ich zwei Testgehäuse bauen, um dann die Sprungantwort der beiden LS zu messen, dann den Versatz in die Gehäuseplanung einbeziehen, richtig? Habe da das schräge Bassteil der Focal Utopia im Hinterkopf, das hat garantiert nicht nur optische Gründe...

EDIT: Bin grade über die Angelina gestolpert. http://www.hifi-foru...d=125&postID=493#493 Dort wird die Weiche beschrieben, die hat für den Hochton eine 3. und für den Tiefton eine 2. Ordnung. Das scheint dort zu funktionieren. Trennfrequenz ist da um die 350 Hz.


[Beitrag von ChrisVolker93 am 05. Dez 2020, 18:39 bearbeitet]
bizarre
Inventar
#11 erstellt: 05. Dez 2020, 19:03
Jo, bei 350Hz geht auch schon ein relativ kurzhubiger 3,5" BB ( Vifa 10BG120/6). Vom gleichen Entwickler wie die Angelinas gibts die ScanTaFAST..

Da wird für den BB ganz schön getrickst : ein Sperrkreis, ein Shelving Filter, ein Saugkreis....

Ich hab die Angelinas schon ein paar Jahre, gefallen mir immer noch sehr gut... Wenn ich die ( resp. ähnliche ) heute nochmal bauen würde, nur noch aktiv..
Wenn man MKPs nimmt, kostet das MEHR als ein Einsteiger DSP.
MBU
Inventar
#12 erstellt: 05. Dez 2020, 20:46

ChrisVolker93 (Beitrag #10) schrieb:
sprich auch einen Versärker mit 4 Eingängen fahren?

Korrekt erkannt!


ChrisVolker93 (Beitrag #10) schrieb:
Nochmal zum Delay bzw. der Phase des Basstreibers: Macht mir der BR-Kanal das nicht sowieso alles zunichte?

Nein


ChrisVolker93 (Beitrag #10) schrieb:
Vom Prinzip her müsste ich zwei Testgehäuse bauen, um dann die Sprungantwort der beiden LS zu messen

Du hast den Baßreflexkanal vergessen. Dessen Output muß unter Beachtung des Flächenverhältnisses Bass zu BRK einbezogen werden. Dazu kommt dann noch der Gehäuseeinfluss. Hier ist das ausführlich beschrieben.


ChrisVolker93 (Beitrag #10) schrieb:
EDIT: Bin grade über die Angelina gestolpert.


Ein fertig entwickelter Bauvorschlag wäre natürlich zielführend.

Tipp: Ein FaST würde ich als erste Eigenentwicklung auch nicht in Angriff nehmen. Die Erfolgschancen sind - na ja - reden wir nicht drüber. Ich würde an deiner Stelle mit einem Breitbänder ohne Bassunterstützung anfangen. Hier findest du ein paar Anregungen. Wenn deine Eigenentwicklung nicht klappt kannst du immer noch meine DSP-Einstellungen verwenden. Hardware wird nicht benötigt, da die Funktion mittels Software von der Soundkarte deines PCs übernommen wird.
bizarre
Inventar
#13 erstellt: 05. Dez 2020, 22:37
Wenn man mal selber Lautsprecher entwickeln können will, sollte man möglichst einfach anfangen... Und auch nicht gleich Hunderte Euros investieren, um festzustellen, daß die Sache doch Einiges an Hintergrundwissen und Erfahrung braucht..

Michaels Tipp. mit nem kleinen Breitbänder einzusteigen, finde ich genau richtig.. Für 20€ incl Versand gibts da schon kaum zu toppende Sahneschnittchen

Top Infos auch hier :
MBU
Inventar
#14 erstellt: 06. Dez 2020, 06:34
Na ganz so klein muß der Breitbänder nicht sein. Meine 3" Fullrange-Breitbänder sehe ich eher als "Fingerübung" und Lösung bei akutem Platzmangel auf dem Schreibtisch an. Ein 4-Zöller darf es schon sein und auch dessen Kaufpreis macht nicht arm, resultiert aber in einem Lautsprecher, der auch Bass gut kann. Den Subwoofer kann man sich in diesem Fall sparen.
Rufus49
Stammgast
#15 erstellt: 06. Dez 2020, 13:57
Der BB 4 Black ist eine gute Wahl, ist ein guter Breitbänder für FAST, der einen Hochtöner überflüssig macht. Ich habe ihn bei mir als "Mittelhochtöner" in einer 4-Wege-Box laufen. Durch die Unterhang-Schwingspule hat der BB4 eine superfeine Auflösung, ist aber nicht unendlich belastbar in tieferen Frequenzbereichen.

Warum nicht diesen Tieftöner dazu kombinieren, Trennfrequenz ca. 300-350 Hz.
Tieftöner
Der sieht nicht nur Klasse aus, sondern ist auch technisch besser als der W8 670er und spielt auch bis 1000 Hz sauber.

Eine 2-Wege-F.A.S.T System mit einer 12 dB-Frequenzweiche abzustimmen, ist kein Hexenwerk, wenn man über einiges an Grundlagenwissen verfügt. Messtechnik wäre natürlich hilfreich, um gerade im Übergangsbereich das Phasenverhalten überprüfen zu können und die Frequenzweiche entsprechend anpassen zu können.


[Beitrag von Rufus49 am 06. Dez 2020, 14:03 bearbeitet]
ChrisVolker93
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 06. Dez 2020, 14:21
Ich danke euch, allerdings ist dies meine dritte Eigenentwicklung. Die beiden Vorgänger waren Breitbänder. Ein BG20 geschlossen und ein FR10 ind BR, aus denen ich mein Heimkinosystem aufgebaut habe. Ich stehe jetzt an dem Punkt informationen zu sammeln, um mehrwegetechnisch anzufangen. Deshalb nochmals die Bitte: kein DSP, das ist für Mutti zu kompliziert. Sie will auch keinen neuen Verstärler kaufen.

Ich Höre gerade einen, wenn auch seh preiswerten 4"BB. Da muss mehr Druck her. Die Selbstverständlichkeit vermisse ich. Da möchte ich gern mit einem FAST hin und ihr würdet die Sache sehr verkürzen, wenn ich mich nicht jedes mal rechtfertigen müsste ein FAST bauen zu wollen.

Passiver FAST, bb4 black. Trennung bei 300Hz. Danke für die Sub-Alternative, ist eine Überlegung wert! Ich habe Fragen gestellt, die noch nicht beantwortet im Raum stehen.

Danke für den Link zur Sprungantwort. Den schmöker ich nachher noch weg.

Ich hoffe, ich trete niemanden auf den Schlips, aber das Getätschle auf den Kopf brauch ich nicht. Ich wende mich mit Fragen an euch, die mir bei meiner dritten Eigenentwicklung helfen sollen, die die erste Mehrwegekombi wird. Deshalb die Fragen. Ich möchte als erste Gehversuche auch keine Perfektion. Die kommt mit den Jahren der Weiterentwicklung ganz von allein.

Der Dialog war sehr gewinnbringend bisher, danke dafür, aber bitte seht davon ab, mit Vorschläge zu machen, die nicht weiterhelfen.

LG und einen ruhigen 2.Advent im Kreise eurer Liebsten, Chris
bizarre
Inventar
#17 erstellt: 06. Dez 2020, 14:32
Zur unbeantworteten Frage : ich seh da kein Problem. Auch bei 300-350Hz Trennung nicht....
ChrisVolker93
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 06. Dez 2020, 14:44
Ja, ein Problem scheint das nicht zu sein. Wohl aber unterschiedliche Philosophien, die ich jeweils gut nachvollziehen kann. Eine Steile Trennung täte dem BB sicher gut zwecks Hubentlastung. Eine flachere Trennung würde zumindest beim noch favourisierten W8 die Ankopplung erleichtern.

Ich habe in meiner Literatur bisher keine Formel gefunden, die mich den Hub bei einer bestimmten Frequenz und Pegel ausrechenn lässt. Da da sicher ein einfacher physikalischer Zusammemhang besteht, die Frage an MBU, wie du die berechnest; oder lässt sich das aus einer Simu ablesen?

Ich habe immer wieder Bauvorschläge gesehen, die durchaus Weichen unterschiedlicher Ordnungen für Hoch- und tiefton benutzen. Ist das durchaus legitim oder zerhau ich mir da irgendwas und ich sollte auf weichen gleicher Ordnungen zurückgreifen.

Klinger sagt, Weichen grader Ordnung wären besser... er lässt das in seinem Buch jedoch unkommentiert. Habt ihr da vielleicht eine Erklärung für?

LG Chris
MBU
Inventar
#19 erstellt: 06. Dez 2020, 15:08

ChrisVolker93 (Beitrag #18) schrieb:

Ich habe in meiner Literatur bisher keine Formel gefunden, die mich den Hub bei einer bestimmten Frequenz und Pegel ausrechenn lässt. Da da sicher ein einfacher physikalischer Zusammemhang besteht, die Frage an MBU, wie du die berechnest; oder lässt sich das aus einer Simu ablesen?


Das kommt aus einer Simulation. Meine wirst du nicht nutzen wollen, da MS DOS-Programm, aber das können sicher auch andere.
quecksel
Inventar
#20 erstellt: 07. Dez 2020, 05:18
N'Abend


Ich habe immer wieder Bauvorschläge gesehen, die durchaus Weichen unterschiedlicher Ordnungen für Hoch- und tiefton benutzen. Ist das durchaus legitim oder zerhau ich mir da irgendwas und ich sollte auf weichen gleicher Ordnungen zurückgreifen.


Die elektrische Übertragungsfunktion kombiniert sich ja mit der akustischen Übertragungsfunktion meines Chassis. Relevant ist am Ende aber nur die resultierende akustische Übertragungsfunktion. Wenn ich unterschiedliche elektrische Ordnungen benutze dann um auszugleichen dass eines der Chassis im relevanten Frequenzbereich einen steigenden oder fallenden Schalldruck hat. So ergeben sich letztendlich wieder die symmetrisschen akustischen Flanken.


Klinger sagt, Weichen grader Ordnung wären besser... er lässt das in seinem Buch jedoch unkommentiert. Habt ihr da vielleicht eine Erklärung für?


Würde ich nicht so pauschalisieren. Bei ungerader (akustischer, siehe oben) Trennungsordnung brauche ich zwar 3dB mehr auf der Trennfrequenz da die Phase nicht deckungsgleich verläuft aber genau das hilft mir evtl in der vertikalen ein schöneres Energieverhalten zu erzeugen. Lautsprecherbau ist Kompromissabwägung.


Deinen EInwand mit der Kammeräffnung versteh ich leider nicht. ein Viertel der Wellenlänge von 300Hz wären 28,5cm. Wo finde ich das Maß? Bedeutet das, dass miene Platte, die ich davor schreuben möchte nicht dicker sein darf, als 28,5cm? Klär mich bitte auf!


Es geht um den entstehenden Spalt zwischen Chassis/Gehäuse und "Abdeckung". Der hat eine Tiefe, und da bildet sich quasi eine kleine Transmissionline also ein Viertelwellenresonator aus. Dessen Freuenz sollte nicht in den Übertragungsbereich des Chassis fallen.
ChrisVolker93
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 07. Dez 2020, 13:27
Danke für Deine ausführliche Antwort! Die Weoche werde ich dann also so simulieren, dass der BB nen steilen Abfall hat ubd den sub, so wie es passt.

Okay, das klärt jetzt die Tiefe der Front, aber in wieweit dürfte ich einen Basstreiber verdecken, dass ich keinen nennenswerten Verlust habe. Ein Sub ist ja eher bedingt ein Direktstrahler.
quecksel
Inventar
#22 erstellt: 07. Dez 2020, 14:06

Okay, das klärt jetzt die Tiefe der Front, aber in wieweit dürfte ich einen Basstreiber verdecken, dass ich keinen nennenswerten Verlust habe. Ein Sub ist ja eher bedingt ein Direktstrahler.


Nicht die Tiefe. Es geht genau um die Verdeckung der Membran. Wenn du s genau wissen willst wirst du um ein Testgehäuse nicht herumkommen.
ChrisVolker93
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 07. Dez 2020, 15:32
Aaales klar, also bau ich mir übertrieben gesehen eine frontloaded TML. Und die Länge und der Querschnitt bestimmem den "Wirkbereich". Von der Druckkammer ganz zu schweigen die ich mir da ja bastle.

Bzgl. der akustischen Zentren wird der Treiber wahrscheinlich sowieso auf die Front kommen. Interessiert hats much trotzdem. Sah man in den vergangenen Dekaden häufiger, deshalb dachte ich, ich frag mal. Danke für die Hinweise!
ChrisVolker93
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 07. Dez 2020, 19:58
Nächste Frage: Wie sieht das mit den Gehäusegüten aus, Sollte ich da für den Klang bei Bass und BB die gleichen Gehäusegüten anpeilen oder ist das kombinierbar, wie ich lustig bin?

Je tiefer man gräbt... :D, ich hoffe, ihr seht es mir nach. Das ist hier so schön konstruktiv und ich lerne so viel von euch, das muss ich jetzt mal ausnutzen ;-).
quecksel
Inventar
#25 erstellt: 07. Dez 2020, 20:19
Gegenfrage Welche Gründe würden dafür sprechen die Güten anzugleichen? Also was ist dein Ziel und inwiefern würde dir das dabei helfen dein Ziel zu erreichen?

Etwas pragmatischer: In welchem Frequenzbereich ist die Einbaugüte relevant und in welchen Frequenzbereichen spielen die Chassis?
Rufus49
Stammgast
#26 erstellt: 07. Dez 2020, 20:34
Die Güten sind erstmal zweitrangig.

Der Breitbänder braucht ein geschlossenes Volumen von 3-4 l, gut bedämpft, das reicht vollkommen.
Beim Tieftöner hängt das Volumen schon eher von der Auslegung des Tieftöners ab. Für einen klassischen Tieftöner (20er) in Bassreflex braucht man ca. 40-50 Liter. Subwoofer brauchen zwar weniger Volumen, haben allerdings einen schlechteren Wirkungsgrad, das würde mich stören, wenn es um ein 2-Wege-System geht.
ChrisVolker93
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 07. Dez 2020, 21:07
Ne, alles gut. Will da jetzt auch keine Wissenschaft draus machen, hat mihc nur interessiert, ob es in irgendeiner Form relevant wäre. Rein zufällig passt das tatsächlich von der Simulation der beiden Chassis.

Der BB4 soll in 3l gut bedämpft laufen. Einbaugüte ca. 0,5; der Sub in 35l auf 35Hz mit IHA gegen die stehende Welle, wo ich grad dabei war. Habe damit bei den 1m hohen BG20 gute erfahrungen mit gemacht.

Das BB-Teil ist trapezförmig hinten spitz zulaufen, damit da auch keine Resonanz entsteht. Material 15mm MPX mit 4mm Alubutyl drauf. Rein kommt zur Dämpfung (richtig? :D) vielleicht ein bisschen Rockwool.

Das Sub-Teil bekommt die doppelte Wandstärke (30mm MPX), unten einen IHA rein auf die Innenhöhe des Sub-Teils abgestimmt. Die Resonanz wäre bei etwas über 200Hz und damit im Arbeitsbereich...Einbaugüte liegt hier auch bei 0,5.

Das Bild wird konkreter :D.

fast2

LG Chris


[Beitrag von ChrisVolker93 am 07. Dez 2020, 21:16 bearbeitet]
ChrisVolker93
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 08. Dez 2020, 12:33
Wenn ich den IHA an den Boden setze, habe ich doch die stehende Welle im Gehäuse durch den geringeren Abstand nach oben verschoben, oder? Müsste ich dann nicht den IHA auf das neue Maß abstimmen? Oder juckt das nicht, weil der IHA außerhalb der Resonanzfrequenz transparent ist oder bezieht sich die Aussace rein auf das Volumen?

LG Chris
ChrisVolker93
Ist häufiger hier
#29 erstellt: 17. Feb 2021, 10:32
Moin Leute,
Ich habe den BB4 erstmal eingemottet. Die Kombi hätte von der Impedanz nicht gepasst. Ich habe einen Monacor DT-107 bestellt, eingebaut und gemessen: mit einem Kondensator und Spannungsteiler passt das gut. Trennfrequenz zum Monacor SPH-175HQ bei ca. 2500Hz, auch mit 6db. Ich weiß um die Vor- und Nachteile einer solch flachen Trennung und wollte es einfach mal ausprobieren.

Und ja, mittlerweile hättet ihr auf jedenfall Recht behalten, dass eine aktive Entzerrung günstiger wäre. Ich würds für mich mal ausprobieren, aber für Mutti ists nach wie vor keine Option.

Muttis Verstärker ist ein älterer Yamaha, der kann A+B ab 8 Ohm. Also bekam der LS zwei Paar Terminalstecker, damit Bi-Amping möglich ist.

Das Thema FAST ist nur auf die lange Bank geschoben, da ich sehr davon überzeugt bin, denn es funktioniert im Wohnzimmer FR10 + 2x Sub sehr gut. Zweiwege als TMT plus HT erschien mir für das Projekt irgendwie geeigneter.

Da ich keine eindeutigen Infos bzgl. des IHAs gefunden habe, habe ich einen akustischen Sumpf aus Rockwool mit ner Lage Noppenschaumstoff drüber eingesetzt. Die stehende Welle bei 210Hz ist nun auch nicht messbar.

Nach Mailverkehr mit Karl-Heinz Fink werde ich im nächsten Projekt Viertelwellenresonatoren einbauen.
Reference_100_Mk_II
Inventar
#30 erstellt: 17. Feb 2021, 12:00
Bi-Amping erfordert, wie der Name schon sagt, zwei Endstufen pro Box
also vier Endstufen insgesamt für ein Stereoanlage.

Ein normaler Stereo-Verstärker mit A und B Klemmen hat aber nur zwei Endstufen insgesamt.
Eine für die rechte Box, eine für die linke Box.

Die Klemmenpaare werden intern einfach parallel miteinander verbunden, wenn man den Boxenschalter auf "A+B" stellt.

Du hast da also Bi-Wiring.
ChrisVolker93
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 17. Feb 2021, 12:03
Und Zack, wieder was gelernt!

Aber wenn der Verstärker bei A oder B sowie bei A und B acht Ohm haben will, der die Lautsprecher intern aber parallelschaltet (dann sinds ja 4Ohm), ist das doch beschiss, oder?
Reference_100_Mk_II
Inventar
#32 erstellt: 17. Feb 2021, 12:12
Wie meinen?

Im Betrieb mit nur einem Lautsprecher-/Klemmenpaar A or B verkraftet der Verstärker bis zu 4Ω pro Klemme.
Denn 4Ω = 4Ω.

Im Betrieb mit beiden Lautsprecher-/Klemmenpaaren A and B verkraftet der Verstärker bis zu 8Ω pro Klemme.
Denn 8Ω parallel zu 8Ω = 4Ω Gesamtwiderstand.



Beschiss?
Wieso?

Diese Schaltung gibt es, damit man zwei Boxenpaare in unterschiedlichen Räumlichkeiten nutzen kann.
Z.B. die Hauptanlage im Wohnzimmer und dann draußen auf der Terrasse noch zwei kleine Boxen.

Wenn nun beide Paare je 4Ω pro Box haben muss man sich entscheiden: Wohnzimmer oder Terrasse.
Denn 4Ω parallel zu 4Ω = 2Ω Gesamtwiderstand = zu hoher Strom = Defekt.

Haben aber beide Paare je 8Ω pro Box so kann man Wohnzimmer und Terrasse gleichzeitig mit Musik versorgen.
Denn, wie oben, 8Ω parallel zu 8Ω = 4Ω Gesamtwiderstand.
ChrisVolker93
Ist häufiger hier
#33 erstellt: 17. Feb 2021, 12:16
Beschiss, weil auf dem Verstärker hinten ein Aufkleber prankt, auf dem

A or B: 8...16 Ohm
A and B: 8...16Ohm

Steht.
Reference_100_Mk_II
Inventar
#34 erstellt: 17. Feb 2021, 12:31
Das ist dann sehr ungewöhnlich.
Exakte Teilenummer?



Es gab auch mal einige Amps, ich meine von Sony oder Technics, die die Boxen in Reihe schalteten.
Von Uher hab ich mal was gesehen, da wurden die Boxen über Widerstände miteinander verschaltet...
ChrisVolker93
Ist häufiger hier
#35 erstellt: 17. Feb 2021, 12:34
Traue keinem Scan, den du nicht selbst gemacht hast. Gucke mir das die Tage mal an, dann klärt sich das bestimmt auf.
ChrisVolker93
Ist häufiger hier
#36 erstellt: 02. Mrz 2021, 21:31
Moin, die Verwirrung hat sich erledigt. Der Versärker gibt keinen Muks von sich. War ein Glücksspiel. DIe Jahre in der Garage haben ihm scheinbar nicht gut getan.

Der Verstärker von Mutti kann ab 6 Ohm. Der Simulation mit VituixCad nach habe ich die nur minimal unterschritten. Passt also.

Die Weiche ist fertig soweit (6db bei ca. 2400Hz). Ich habe es leider nicht geschafft, die TreiberSEOs baulich auf eine Linie zu bringen, also musste ich den HT verpolen. Passt jetzt aber sowohl vom Messen als auch vom Hören.

Der DT-107 ist echt seidig unterwegs, wobei ich mich erschrocken habe, als meine Breitbänderohren mal Hochton abbekamen :D. Die Kombination gefällt mir aber sehr und ich werde den SPH-175HQ mit DT-107 in meinem Nächsten Projekt ebenfalls verwenden.

Ich danke euch für euren Rat und den Gehirnshcmalz!

Christian
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