Externer DAC bei altem CD Player?

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hifi_guy_
Neuling
#1 erstellt: 16. Dez 2019, 12:33
Folgende Ausgangssituation. Ich höre aktuell eigentlich nur Vinyl (Lenco L3808 -> Nagaoka MP-110 -> Schiit Mani -> Technics SU-810) und bin mit dem Klang und vor allen den Details in den höheren Frequenzen sehr zufrieden. Ich weiß, das ist lange nicht High End, aber das ist erstmal egal jetzt.

Nun habe ich noch einen Technics SL-P377A (Baujahr 1990/1991) CD-Player hier stehen, mit dem ich klanglich eher nicht so zufrieden bin. Soundstage ist recht komprimiert und auch die höhen klingen teilweise eher matschig und es gewisse punch fehlt irgendwie.
Da ich aktuell auch Bock auf Musik aus den 90ern bis heute habe und hier Vinyl meist 5-10 mal teurer und in der Regel ohnehin digital remastered ist, wollte ich mich nun auch mal etwas an CDs ranwagen. Dazu kommt, dass man hier quasi auf brandneue Platten angewiesen ist und oft bei 50 Minuten Musik 2 LPs hat..

Zufällig bin ich auf die Idee gekommen mir einen externen DAC zuzulegen. Denke hier entweder an den DacMagic 100 oder einen Musical Fidelity V-Dac II (gebraucht). Lässt sich hier trotz des alten CD-Players eine Verbesserung im Klang erwarten bzw. hat jemand mal ähnliche Erfahrungen/Test gemacht?
Meine Sorge ist hier, dass dann der CD-Player das Bottleneck wird... Aber der macht ja dann nichts anderes als das digitale Signal einlesen, oder?


[Beitrag von hifi_guy_ am 16. Dez 2019, 12:53 bearbeitet]
Dadof3
Moderator
#2 erstellt: 17. Dez 2019, 10:20
Dein CD-Player stammt noch aus einer Zeit, als DACs nocht nicht völlig ausentwickelt waren. Daher ist nicht ausgeschlossen, dass sich mit einem modernen DAC noch minimale Verbesserungen ergeben könnten. Diese sind aber wirklich sehr gering und nach Auspegelung nur im direkten Vergleich mit Umschalter hörbar.

Effekte wie ,,,
hifi_guy_ (Beitrag #1) schrieb:
Soundstage ist recht komprimiert und auch die höhen klingen teilweise eher matschig und es gewisse punch fehlt irgendwie.
... sind dadurch allerdings praktisch ausgeschlossen, wenn da gerade nicht irgendwas völlig schiefläuft. Wenn es für dich so klingt, liegt das voraussichtlich an anderen Faktoren, insbesondere eine andere Abmischung als beim Vinyl-Pendant (Stichwort Loudness War), ein nichtlinearer Frequenzgang beim Tonabnehmer/PhonoPre, und Einbildung kann auch nie ausgeschlossen werden.


[Beitrag von Dadof3 am 17. Dez 2019, 10:22 bearbeitet]
habkeinennick
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 17. Dez 2019, 19:30
Hallo hifi_guy_,

das wäre mMn einen Versuch wert. Wenn ein externer DAC angeschlossen ist, nutzt du vom CDP nur noch das Laufwerk. Ideal wäre es natürlich, wenn du den externen DAC bei Nichtgefallen zurückgeben könntest.

Gruß,
H.
Ingor
Inventar
#4 erstellt: 18. Dez 2019, 14:34
Bringt nichts. Überhaupt nichts. Da öffnen sich keine Bühnen und da gibt es auch nicht mehr Punch, das reisst nur ein Loch ins Portemonaie.
Die CD-Player der 90 er waren sehr gut.

Mache einfach mal folgenden Test:

Schließe deinen Compi an die Anlage an und nimm die Schallplatte deiner Wahl auf. Brenne eine Audio-CD und schiebe diese dann in den CD-Player. Nun starte die Schallplatte und gleichzeitig die CD. Achte auf gleiche Lautstärke und schalte hin und her. Wenn du nicht total schlecht ausgesteuert hast, oder eine total miese Soundkarte hast, wird sich Platte und CD gleich anhören. Sollte sich aber der selbe Effekt zeigen, den du meinst bei den CDs zu hören, tausch mal den CD-Player aus. Einen DAC für so ein altes Gerät kann ich nicht empfehlen, weil du nicht wissen kannst, wie lange der CD-Player überhaupt noch funktionieren wird.
Dann besser einen neuen kaufen.
Rufus49
Stammgast
#5 erstellt: 18. Dez 2019, 22:23
@Ingor

Die CD-Player der 90 er waren sehr gut.


Nicht Alle!

Ich habe hier 4 ältere CD-Player laufen, kann diese auch parallel anhören, da gibt es schon Unterschiede.
2 der CD Player legen klanglich durch einen externen (rel. guten) DAC Marantz DAC deutlich zu, bei den anderen Playern gibt es keine nennenswerten Unterschiede (höchstens geringe Nuancen).

Da hilft nur testen, ausprobieren und hören, sofern man keine Betonohren hat.
Ingor
Inventar
#6 erstellt: 18. Dez 2019, 23:59
Gibt es nicht auch begeisterte Anhänger der ersten 14 Bit DACs aus den Philips Playern 104 und 304?

Ich halte von dem ganze DAC Geschwurbel gar nichts. Es sind meistens gar nicht die DACs sondern einfach deren Ausgangsstufen, also die nachgeschalteten Operationsverstärker. Aber ich habe wahrscheinlich keine guten Ohren mehr. Daher überlasse ich dieses Thema den Spezialisten auf diesem Gebiet.
Gleitbahn
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 25. Dez 2019, 00:12
moon1883
Stammgast
#8 erstellt: 28. Dez 2019, 01:26

hifi_guy_ (Beitrag #1) schrieb:
Da ich aktuell auch Bock auf Musik aus den 90ern bis heute habe und hier Vinyl meist 5-10 mal teurer und in der Regel ohnehin digital remastered ist, wollte ich mich nun auch mal etwas an CDs ranwagen.

Dann hast Du die CDs aus den 90ern hoffentlich schon von "damals", denn wenn Du das alte Zeug aktuell neu kaufst, ist das in der gleichen Regel genau so modern vermastert und totkomprimiert.

Den fast 30 Jahre alten CD-Player würde ich dann doch nicht mehr mit viel Arbeit beaufschlagen. Zweifel kommen da weniger an dem DAC als vielmehr an dem Laufwerk. Wenn der DAC schon fleissig interpolierte Daten bekommt, nützt ein anderer DAC gar nichts. Gerade solche Uralt-Laufwerke haben mitunter eine erstaunliche "Fehlerkorrektur". Und dazu: wie lange wird das alte Laufwerk wohl noch halten? Klar... kann man auch reparieren lassen...

Mein Vorschlag wäre ein DAP und die CDs akkurat am Rechner einlesen, da weißt Du wenigstens daß es keine Schätzwerte sind und hast gleich auch ein Backup. Mitsamt Speicherkarte billiger als dieser oben verlinkte DAC...
Poetry2me
Inventar
#9 erstellt: 29. Dez 2019, 02:51

hifi_guy_ (Beitrag #1) schrieb:
Nun habe ich noch einen Technics SL-P377A (Baujahr 1990/1991) CD-Player hier stehen, mit dem ich klanglich eher nicht so zufrieden bin. Soundstage ist recht komprimiert und auch die höhen klingen teilweise eher matschig und es gewisse punch fehlt irgendwie.


Ich weiß, dass manche Forumskollegen das anders sehen, aber dies ist meine Sicht der Dinge:

Leider ist es mit vielen alten CD-Playern so: Sie klingen eindeutig dumpf und es fehlt deutlich an Auflösung und impulstreuer Wiedergabe.

Die gute Nachricht: Ein Teil dieses Problems entsteht tatsächlich in der D/A-Wandlung, also in dem eingebauten DAC und dem enthaltenen analogen Ausgangsfilter. Dabei geht es weniger um die Frage, ob es 14-bit oder 16-bit Wiedergabe ist, sondern um die ursprüngliche Qualität und Alterung der verwendeten Bauteile und die Qualität der Stromversorgung.

Die schlechte Nachricht: Auch im digitalen Anteil des CD-Players wird guter Klang beeinträchtigt. Das Universalmaß für erreichbare Klangqualität des digitalen Anteiles ist der Jitter (die "Verzitterung") im digitalen Signal, welche auch innerhalb des Gerätes durch schlechte Taktung, schlechte Stromversorgung und durch Einfluss von HF-Störungen der Bausteine untereinander entstehen kann, sowie durch ungeeignete Bauteile. Der DAC-Baustein selbst, welcher die Digital-Analog-Wandlung vollzieht, ist anfällig für Jitter.

Das sind nur meine persönlichen Erfahrung. Bei nicht-gefallen bitte nicht lang rumdiskutieren.

Ich würde mal einen V-DAC II probieren, der ist schon ganz ordentlich und sollte das klangliche Ergebnis verbessern.


[Beitrag von Poetry2me am 29. Dez 2019, 02:54 bearbeitet]
Ingor
Inventar
#10 erstellt: 29. Dez 2019, 14:16
Tja, für Menschen, die vielleicht in den 90ern das Licht der Welt erblickt haben, mag es so scheinen, dass ein CD-Player aus diesem Jahrzent noch nicht auf der Höhe der heutigen Möglichkeiten gewesen war.
War er aber schon. Da steckten schon 10 Jahre Entwicklung drin. Die ganzen Scheingespenster, wie Jitter, böse Ausgangsfilter, nicht lineare DACs waren alle schon bekannt und auch gelöst. Schon Anfang der 80er waren die HIFI Gazetten ganz zerknirscht, dass sie keinen Unterschied mehr herbeischwurbeln konnten. Das änderte sich aber schnell und aus der Zerknirschung wurde Aberglaube und es wurde und wird gedichtet, was das Zeug hält.
Ich empfehle immer wieder: "Messen". Und da wird der Technics genauso so gut sein, wie ein aktueller Kollege. Auf einer CD sind nun mal "nur" 16 Bit und 44 kHz, da nützt auch kein Super-DAC. Es braucht ihn auch nicht, da das Format für die Speicherung und Widergabe mehr als ausreichend ist. Nur wer digital abmischt wird eine höhere Dynamik schätzen. Aber das ist ein ganz anderes Thema.
Poetry2me
Inventar
#11 erstellt: 29. Dez 2019, 15:04
Kleine Ergänzung zu dem, was ich oben als meine persönliche Sichtweise beschrieben habe:

Die meisten Menschen können Unterschiede problemlos selbst hören und brauchen keine Messgeräte dazu.
Wer auf mehr achtet als Tonalität, also auf Räumlichkeit, Nachhall, Impuls-Wiedergabe, etc, der ist auf der richtigen Spur.

Wie gesagt: These are my five cents.
Ingor
Inventar
#12 erstellt: 29. Dez 2019, 22:18

Wer auf mehr achtet als Tonalität, also auf Räumlichkeit, Nachhall, Impuls-Wiedergabe, etc, der ist auf der richtigen Spur.


Auf was soll er denn noch achten?
Dadof3
Moderator
#13 erstellt: 29. Dez 2019, 22:34

Ingor (Beitrag #12) schrieb:
Auf was soll er denn noch achten?



Poetry2me (Beitrag #11) schrieb:
auf Räumlichkeit, Nachhall, Impuls-Wiedergabe, etc

?

(Nicht, dass ich diesen Jitter-Voodoo glauben würde, aber deine Nachfrage verstehe ich nicht.)


[Beitrag von Dadof3 am 29. Dez 2019, 22:35 bearbeitet]
flexiJazzfan
Inventar
#14 erstellt: 29. Dez 2019, 23:21
Ehe es jetzt grundsätzlich wird bezüglich hören und nicht hören, möchte ich einige ganz praktische Erwägungen beitragen.
1. Seit den 80ern habe ich einige CD Player verschlissen. Immer (!) waren die Fehler bzw. das Versagen in der Lasereinheit begründet. Eine einzige Reparatur war jeweils noch möglich, dann gab es die entsprechende Leseeinheit nicht mehr als Ersatzteil.
Seit den 90ern dürften es meiner Schätzung nach mehr als 40 Generationen von Leseeinheiten gegeben haben. Die Mechanik ist dabei nicht besser aber simpler geworden, die integrierte Spurhalte- und Speicherelektronik aber immer besser. Die Audiodaten sind auf der CD in einem komplexen Blocksystem interlaced abgelegt. Sie müssen also direkt auf Fehler kontrolliert werden und in der richtigen Abfolge zusammengesetzt werden ehe sie in die DA Wandlung geschickt werden. Fazit: Das alte Laufwerk ist ein Risikofall.
2. Der Technics ist auch nicht mehr der jüngste. Er sollte zumindest mit sehr guten Quellsignalen "gefüttert" werden. (oder mal eine Revision bekommen). Außerdem ist ein wirklich guter DA Wandler eigentlich das Herz jeder modernen Audio/Videoanlage. Fazit: Mein Vorschlag wäre ein neuer CD Player mit einem guten DA Wandler, der auch Eingänge für die Nutzung anderer digitaler Quellen bietet.

Gruß Rainer
Ingor
Inventar
#15 erstellt: 30. Dez 2019, 14:13
@ Dadof3

Sein Satz war für mich missverständlich.Tonalität ist für mich völlig unverständlich, daher dachte ich, er definiert es mit dem mit "also" beginnenden Nebensatz.
Für mich hat der Satz damit aber immer noch keinen Sinn, alle genannten Parameter kann man messen. Und hören kann ich diese Parameter nur sehr schlecht, wenn ich nicht penibel auf gleichen Pegel und einen A/B Vergleich mache.

@ flexiJazzfan
Nein, das CD-System ist ja genauso gebaut worden, dass Lesefehler im Normalfall zu keiner Veränderung des Datenstroms führt. Das Verfahren hat sich gar nicht geändert und die Servoschaltungen im Prinzip auch nicht. Sicher hat man heute den günstigen Plastikfriemel durch optimierte Servoschaltungen gut im Griff, aber das war in den 90ern auch nicht anders, da war die Mechanik eben etwas stabiler.
Zudem gibt es einen ganz einfachen Test. Einfach ein paar schmale Klebebandstreifen auf die CD. Bis zu 1 mm Breite sollten diese zu keinen hörbaren Fehlern führen. Und oh Wunder selbst darüber hinaus, findet der Laser noch seine Spur. Man kann auch bei geöffnetem Gerät, Achtung Laser! auf die CD drücken, die CD abbremsen und auch da passiert erst bei fiesen Taten etwas. Das ist nämlcih das tolle an der CD, sie ist sehr fehlerresistent.
Aber ich gebe dir insofern Recht, dass es wenig SInn macht in einen CD-Player unbekannter Herkunft noch viel Geld zu investieren. Und schon gar keinen externen DAC. Den könnte man aber weiterverwenden.

Ich bin nur ganz entschieden gegen den ganzen Aberglauben um die Reinheit der digitalen Daten und den Geheimnissen der D/A Wandlung.
flexiJazzfan
Inventar
#16 erstellt: 30. Dez 2019, 18:09
Bevor wir jetzt alle mit unseren Steckenpferden die Ritterspiele mit den alten Themen vorführen, sollte der Auslöser dieser Grundsatzdiskussionen vielleicht mal wieder einen Ton von sich geben - z. B. zur Frage warum er nicht mal andere CD Player bei einem Händler angehört hat oder welches Budget eigentlich im Raum steht.
Gruß Rainer
Ingor
Inventar
#17 erstellt: 30. Dez 2019, 18:30
Da hast du Recht.
Dadof3
Moderator
#18 erstellt: 31. Dez 2019, 02:02

Ingor (Beitrag #15) schrieb:
Sein Satz war für mich missverständlich.Tonalität ist für mich völlig unverständlich, daher dachte ich, er definiert es mit dem mit "also" beginnenden Nebensatz.

Ah, okay.

Tonalität: https://av-wiki.de/glossar#t
Ingor
Inventar
#19 erstellt: 31. Dez 2019, 13:23
Ah, jetzt verstehe ich den Satz.Tonalität ist ein hübscher Begriff für Frequenzgang. Und Poetry2me meinte, man könne nur den Frequenzgang messen, alle anderen Übertragungseigenschaften wären nur dem Gehör zugänglich. Wenn das so wäre, wäre es wirklich nicht sinnvoll sich auf Messwerte zu verlassen.
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