Warum keine All-In-One Lösung ?

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laie11
Neuling
#1 erstellt: 18. Okt 2008, 13:14
Hallo,

wie mein Benutzername schon sagt bin ich ein Audio/Video -Laie. Da meine ca. 25 Jahre alte Stereoanlage einschließlich Boxen langsam den Geist aufgibt, der alte Videorecorder muckt und der Röhrenfernseher doch zu klein ist, suche ich eine neue komplette Anlage, die auch auf die ( technische ) Zukunft ausgerichtet ist( um den Fernseher geht es bei meiner Frage eher nicht ). Ich habe einen Kabelanschluß und möchte 1. Radio hören 2. Filme aufnehmen können 3. das/die Gerät(e) zum abspielen meiner CD´s verwenden können 4.ausreichen tut mir eine normale Klangqualität ( bin kein High-End Freak ).
Beim diesbzgl. herumschauen bin ich auf die Geräte von Pioneer gestoßen die z.B. mit den Geräten RCS LX 01 und RCS LX 60D eine Komplettlösung anbieten ( beim letzen Gerät mit einem erstaunlichen Preis von 800-900 € ). Keine andere Firma bietet solch eine " All-In-One lösung an. Wenn ich so die Foren anschaue ist so eine Komplettlösung mit allen Funktionen in einem Gerät eher kein Thema. Was spricht für was gegen solch ein Gerät?
Vielen Dank
Laie11
jopetz
Inventar
#2 erstellt: 18. Okt 2008, 13:47
Hallo,

nur ein paar Gedanken dazu:

All-in-one-Lösungen haben m.E. folgende (potenzielle) Probleme:
Es geht in den Kisten recht eng zu, daher sind die Verstärker meist eher leistungsschwach und die Netzteile eher unterdimensioniert; Wärmeabfuhr kann zum Problem werden und lässt Bauteile tendenziell schneller altern; für den 'normalen' Gebrauch reichen sie aber natürlich.
Ein weiteres Problem: wenn eines der Geräte einen Defekt hat, bist du komplett ohne Musik bis das Teil aus der Reparatur kommt.

Aber es hat natürlich auch mit Tradition und Prestige zu tun: eine 'ordentliche' Anlage hat aus einzelnen Bausteinen zu bestehen, schon um sich vom Quelle-Universum-Plastikmüll abzugrenzen.

Tatsächlich gibt es im Stereobereich auch gute und sehr gute CD-Receiver (vielleicht auch bei Heimkino, da kenn ich mich nicht aus), aber die kosten dann auch gutes Geld: z.B. von NAD so ab 500 Euro den C 715 -- ohne Boxen.

Das Set RCS LX 60D bekommst du ja sogar schon für 600 Euro (hier) -- inklusive Boxen. Da sagt schon der Preis (leider), dass hier keine klangliche Top-Qualität zu erwarten ist.

Grundsätzlich musst du dir überlegen, was du willst: eher Filme in surround-sound gucken oder eher Musik (Stereo) in Hifi-Qualität hören. Fürs gute Musik-Hören (in Stereo) sind die 5.1 Sets mit winzigen Satelliten m.E. nämlich nicht bis gar nicht geeignet.


Jochen


[Beitrag von jopetz am 18. Okt 2008, 13:47 bearbeitet]
baerchen.aus.hl
Inventar
#3 erstellt: 18. Okt 2008, 13:47
Hallo,

das wichtigste Argument ist dabei, wenn mal ein Teil des Gerätes kaputt ist, muss gleich die ganze Anlage zur Reparatur oder ggf. neu angeschafft werden. Was, wenn man die Daten des Festplattenrecorders nicht auf externe Datenträger gesichert hat, u.U. den Verlust der ganzen Musiksammlung bedeuten kann.

Zweitens ist diese Gerätegattung noch relativ neu und keiner hat mittel- oder langfristige Erfahrungen damit.

Im Zeichen der ständig steigenden Energiepreise liegt der Vorteil der Geräte darin, dass nur ein Netzteil Strom verbraucht. Ferner haben diese Geräte einen hohen Frauenakzeptanzfaktor. Speziell für den Pio spricht, das Pioneer keine Wildwestmarke ist und normal passable Geräte baut.

Gruß
Bärchen
kaskara
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 18. Okt 2008, 14:47
...oben wurde das ja bereits sehr schön erklärt. Kann mich da nur anschliessen....

Was mir jetzt noch einfällt ist die "Gewichtung":

Alle Bausteine, die verbaut werden, müssen einen Kompromiß darstellen.

Einstiegsklasse, Mittelklasse, Spitzenklasse etc...

Mein Tuner läuft im Vergleich zum CD-Player relativ wenig. Deshalb reicht mir der "billigste" Tuner von Denon voll und ganz aus. Das gesparte Geld stecke ich lieber in Lautsprecher.

Du kannst Dir Deine Bausteine individueller zusammenstellen. Wenn Du bei diesem Hobby erst ´mal Blut geleckt hast, bist Du mit einer Kompaktanlage in Bezug auf eine Aufrüstung sehr schnell eingeschränkt.

Gruß

Hans-Jörg
braunschweiger35
Stammgast
#5 erstellt: 18. Okt 2008, 15:19

kaskara schrieb:
Was mir jetzt noch einfällt ist die "Gewichtung":

Hallo, DAS halt ich für ein sehr guten Argument. Insbesondere auch unter Berücksichtigung der fehlenden "Aufrüstmöglichkeit".
Aber das Reparaturproblem (von der Festplattenproblematik mal abgesehen) ist doch bei beiden Varianten das gleiche: Ob nun der Verstärker in einer Kompaktanlage defekt ist oder der separate Amp ist eigentlich egal. Musik kann man in beiden Fällen nicht mehr hören.

Ich würde einen Kompromiss wählen. Man kann ja einige Komponenten in einem Gehäuse kombinieren - aber nicht alle.
Netzwerkplayer oder Festplatten gehören m.E. nicht in den Verstärker!

Gruß,
Carsten
Hifi-Tom
Inventar
#6 erstellt: 18. Okt 2008, 16:25
Hallo,

eine schöne All-In-One Anlage ist das Musikcenter Easy8 (ohne Festplattr) von Advance Acoustic, wirf mal einen Blick u. eventuell ein Ohr drauf, es lohnt sich.



laie11
Neuling
#7 erstellt: 19. Okt 2008, 14:40
Hallo,

vielen Dank liebes Forum für die Meinungen und Ratschläge zu der Frage All-In-One Lösung sinnvoll oder nicht.
Zusammengefasst sprechen danach folgende Gründe dagegen:
1. Ausfall aller Funktionen bei Defekt nur einer Komponente
2. Nur schwer eventuell gewünschte Aufrüstungen durchzuführen
3. Keine Gewichtungsmöglichkeiten der einzelnen Komponenten
4. Fraglich ausreichende Klangqualität
5. Ggf. kürzere Lebensdauer

Die Argumente dafür fallen anscheinend nur sehr spärlich aus:
1. Markenprodukt
2. Frauenakzeptanz ( müsste noch weiter definiert werden)

Was noch überhaupt nicht diskutiert worden ist ist der Anschaffungspreis und das damit verbundene
Preis/Leistungsverhältnis. Bei der RCS LX 60D Anlage für 600€ ( vielen Dank für den Kauftipp bei Saturn )habe ich ( zumindest scheinbar ) gut aufeinander abgestimmte Komponenten von einem führenden Hersteller ( die selbe Technik ist auch in anderen Einzelgeräten verbaut worden und diese haben in verschiedenen Tests gut abgeschnitten ),
vielleicht mit einem kleinen Klangdefizit. Der Preis für eine Anlage mit Einzelkomponenten die zumindest in den technischen Daten vergleichbar wäre kostet ca. 3 Mal so viel.
Ist das nicht ein Pro - Argument?
Vielen Dank
Laie11
audiophilanthrop
Inventar
#8 erstellt: 19. Okt 2008, 16:31
Technische Daten sind nicht selten Schall und Rauch. Als Schwachstelle des Pioneer-Systems würde ich ganz eindeutig den Bereich Lautsprecher ausmachen. Das Brüllwürfelsystem hat mit HiFi nicht so furchtbar viel am Hut, soviel läßt sich schon rein durch optische Begutachtung sagen.
Moosman
Inventar
#9 erstellt: 19. Okt 2008, 16:46
Die angesprochen Defizite (bzw. die meisten) hast du aber nur, wenn du die All-In-One-Lösung als direkte Konkurrenz zu einer individuell zusammengestellten Komponentenanlage begreifen möchtest.

Nicht jeder hat Lust, sich zu Hause die Komponenten hinzustellen, weil nicht jeder Spaß am Hantieren mit (oder am Betrachten von) technischen Geräten hat und viele einfach Musik wollen - ohne die ganzen Geräte.
Ich kann das schon gut nachvollziehen.


2. Nur schwer eventuell gewünschte Aufrüstungen durchzuführen

Richtig, aber ich behaupte einfach mal, dass die Zielgruppe von solche Geräten nicht dauernd was aufrüsten möchte: Wie gesagt, keine Freude an vielen tollen Geräten, sondern in erster Linie an Musik.

3. Keine Gewichtungsmöglichkeiten der einzelnen Komponenten und 4. Fraglich ausreichende Klangqualität

Sehe ich relativ unkritisch: Ein tauglicher CD-Player besteht aus Standard-billig-Komponenten und ein ordentlicher Amp ist heutzutage auch kein Luxus mehr - höchstens die Leistung vielleicht. Ein anständiger Radio ist imho vorauszusetzen.

5. Ggf. kürzere Lebensdauer

Das muss nicht wirklich sein bei qualitativ guten Geräten - höchstens halt: 1. Ausfall aller Funktionen bei Defekt nur einer Komponente
djofly
Inventar
#10 erstellt: 19. Okt 2008, 17:13

Hifi-Tom schrieb:
Hallo,

eine schöne All-In-One Anlage ist das Musikcenter Easy8 (ohne Festplattr) von Advance Acoustic, wirf mal einen Blick u. eventuell ein Ohr drauf, es lohnt sich.





Das ist ja ein geniales Gerät! Da würde ich auch glatt mal zu einer All-In-One Lösung greifen!
kaskara
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 19. Okt 2008, 19:07

laie11 schrieb:
Der Preis für eine Anlage mit Einzelkomponenten die zumindest in den technischen Daten vergleichbar wäre kostet ca. 3 Mal so viel.
Ist das nicht ein Pro - Argument?
Laie11


Vergiss jetzt einfach ´mal den Preis. Sicherlich ist ein Preis immer auch ein "Wertmesser"! Etwas Teures muss automatisch besser sein... In vielen Fällen ist das ja auch so!

Was Du jetzt angesprochen hast, bezeichnet man im Marketing als "retrograde Preiskalkulation".

Man kann ein Gerät heute nicht mehr nach einer Vollkostenkalkulation berechnen. Dazu müsstest Du wissen, wieviele Geräte Du im Jahr produzierst und auch absetzt.

Deshalb - und das ist auch mein täglicher Job - überlegt man(n), was man für das Gerät am Markt verlangen könnte. Es wird von oben nach unten gerechnet.

Ein 1.000-Euro-Amp soll laut den Technikern etwa einen Materialwert von Euro 100 - 150,- besitzen.

Schau´ Dir nur ´mal einen Yamaha-Surround-Receiver für € 1.000,- von Ihnen an, und dann im Vergleich einen Acram oder Cambridge zum gleichen Preis. Der Yamaha ist vollgestopft mit Technik und ähnelt bald einem Computer...und wie siehts in der Stereoregion aus?

Klar, vergessen wir einmal die Stückzahlen, Image, Werbung etc. - gefertigt wird das Zeugs eh in China - aber der Stereohörer ist eben bereit, für sein Hobby mehr auszugeben. Natürlich ist der Surroundmarkt härter umkämpft, aber warum sollte der Konzern dem reinen Stereohörer nicht tiefer in die Tasche greifen, wenn er es dies doch bezahlen möchte? Deshalb "klammere" Dich nicht zu sehr an die Preise!

Sicherlich kommt jetzt noch Steuer, Marge des Händlers, Garantierückstellungen, Werbung etc. dazu!

Das Problem ist, dass Du als Hersteller nicht weisst, wieviel Stück Du im Jahr verkaufst (Einkauf beim Vorlieferant).

Das 2. Problem ist der Wettbewerb! Du musst Dein Preis anhand des Wettbewerbs positionieren.

Wenn Du aufgrund Deiner eigenen Kalkulation höher liegst, musst Du bezüglich der Marktpreise Deine Marge nach unten schrauben...eventuell sogar ohne Deckungsbeitrag verkaufen. Dies macht man, wenn man sich als Full-Liner auf dem Markt positionieren möchte.

Verkaufst Du zu billig, kratzt Du vielleicht an Deinem Image oder verschenkst nur unnötig Geld, da die Käufer auch mehr für Dein Produkt zahlen würden. Deshalb werden Preise teilweise auch künstlich hoch gehalten. Aber dies hat doch nichts mit der Qualität zu tun.

Und selbstverständlich muss die Lebensdauer begrenzt werden, sonst würden die Geräte ja ewig leben und der Neuverlauf leiden.

Aus diesem Grund werden auch sogenannte "Sollbruchstellen" eingebaut. In der Regel erhält der Vorlieferant die Vorgabe für die Lebensdauer seines Produkts.

Gruß

Hans-Jörg
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