Jadis Orchestra Reference vs. Reußenzehn Tube Slave S / Röhren-Vollverstärker Beratung

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Dude71
Neuling
#1 erstellt: 12. Nov 2015, 04:28
Liebe Forums-Teilnehmer,
und vor allem Röhren-Spezialisten,

bei mir werkelt seit knapp 20 Jahren ein Harman-Kardon 680 Transistorverstärker, davon seit 5 Jahren vorgeschaltet ein Reußenzehn Living Room Mk IV Röhren-Klangveredler (oder wie auch immer man das Teil nennen mag). Die Klangverbesserung durch den Living Room begeistert mich seit dem ersten Tag. Dies hat mich letztlich nun auch dazu bewogen, mich nach einem Röhren-Vollverstärker umzusehen, den ich mir noch leisten kann (€ 2.500 bis maximal € 3.000).
Schließlich habe ich nun zwei Angebote vorliegen: Erstens einen Jadis Orchestra Reference für € 1.700 (gebraucht, 6 Jahre alt) in der Audioplan-Version incl. Lautstärke-Fernbedienung mit Leistungsröhren des Typs 6CA7, mit einer Leistung von 45 Watt oder zweitens einen neuen Reußenzehn Tube Slave S bestückt mit KT-88 Röhren und ebenfalls 45 Watt zum Preis von € 2.500. Eine Fernbedienung wäre hier laut Hersteller-Auskunft jedoch nur über eine kostenpflichtige Umrüstung meines Living Room Mk IV möglich.
Bei meinen Lautsprechern handelt es sich um Platon ART 5000 (relativ selten, aber hörenswert) mit 150 Watt Sinus und einem Wirkungsgrad von „nur“ 84,5 dB. Da ich gerne mal etwas lauter höre, habe ich deswegen beide Hersteller bzw. Vertrieb kontaktiert und mir wurde mitgeteilt, dass ich meine Lautsprecher durchaus und sehr gut mit den genannten Röhren-Vollverstärkern betreiben kann. Ich nehme das mal so hin. Eine Neuorientierung bei den LS kommt für mich zur Zeit nicht in Frage. Erstens aus finanziellen Gründen und zweitens weil ich wirklich von ihnen überzeugt bin. Im Zweifelsfall (zu wenig Leistung?) würde ich dann lieber das Thema Röhrenverstärker-Kauf vorerst sein lassen. Leider wird es aus logistischen Gründen sehr schwer sein, selbst nur einen der Verstärker mit meinen Boxen zu testen. Beide Verstärker gegeneinander probezuhören wird wohl überhaupt nicht möglich sein. Gerade auch deshalb erhoffe ich mir hier evtl. Erfahrungsberichte oder zumindest ein paar brauchbare Meinungen oder Tipps.

Vielleicht noch ein paar Takte zu meinen Hörgewohnheiten:
Ich höre in der Hauptsache Rock, Blues und auch etwas Jazz, gerne auch Jazzrock bzw. Fusion. Klassik eher selten, wenn dann symphonische Aufnahmen oder Solo Klavier. Ich bin selbst Musiker (Piano). Darum bevorzuge ich eine natürliche Klangabbildung mit guter Räumlichkeit und einem sehr guten Bassfundament. Schrille Höhen meide ich wie der Teufel das Weihwasser.
Folgende Medien benutze ich zur Wiedergabe: gute CDs, gerne auch SACDs und Blu Ray Pure Audio über meinen Cambridge Audio Azur 650 BD sowie manchmal auch hochauflösende FLAC-Dateien (96 Hz, 24-Bit). DVDs oder Blu-Rays schaue ich zwar manchmal über meine Anlage, sie stellen aber keine Priorität dar.

Ich hoffe, ich habe mein „Problem“ differenziert genug dargestellt und freue mich nun über zahlreiche Rückmeldungen hier im Forum. Gerne berichte ich dann auch, wie ich mich entschieden habe, und ob meine Entscheidung glücklich war.

Danke schon mal im Voraus und
liebe Grüße,
Euer Dude.

P.S.: Gutgemeinte Ratschläge bzw. „Warnungen“ vor der Firma Reußenzehn benötige ich nicht. Entgegen ein paar anders lautenden Posts in diversen Foren habe ich mit dem Herrn noch nie auch nur annähernd ein Problem gehabt. Ich besitze außer dem Living Room noch mehrere Musiker- bzw. Studiogeräte von Reußenzehn und war bisher immer sehr zufrieden mit Qualität und Kommunikation. Damit will ich nicht bestreiten, dass andere Leute möglicherweise Probleme hatten. Ich persönlich kann es aus meiner Erfahrung jedoch nicht bestätigen.


[Beitrag von Dude71 am 12. Nov 2015, 12:23 bearbeitet]
Octaveianer
Stammgast
#2 erstellt: 12. Nov 2015, 11:49
Gerade was Leistung und Last Stabilität angeht, schonmal einen Octave V70 in Betracht gezogen? Gute gebrauchte gibt es ab 1800 Euro.
raindancer
Inventar
#3 erstellt: 13. Nov 2015, 00:59
Alle drei genannten Geräte sind gut, den Jadis find ich etwas teuer, der Reussenzehn ist vom Handling leicht im Nachteil (Umschaltkistchen), der Octave wär jetzt mein Favorit, falls sich einer finden läßt. Alle profitieren von hochwertigen Röhren, deren Güte ist wichtiger als die Frage welchen von den dreien.

aloa raindancer
Dude71
Neuling
#4 erstellt: 13. Nov 2015, 01:23
Danke schön @Octaveianer und @raindancer für die bisherigen Antworten. Den Octave V70 kannte ich bisher nicht. Hört sich nicht uninteressant an. Für den genannten Kurs von € 1.800 konnte ich aber auf die Schnelle kein Gebrauchtgerät im Internet finden. Einziger Nachteil wäre die Optik. Diese steht zwar nicht an oberster Stelle für mich. Aber ich muss zugeben, dass mich die Hochglanzoptik und die Art der Platzierung der Röhren und Transformatoren von Jadis und Reußenzehn deutlicher mehr ansprechen, als die matte Schlichtheit der Octave Geräte. Ein bisschen "hört" das Auge eben sozusagen auch mit Aber das ist natürlich alles Geschmackssache.


[Beitrag von Dude71 am 13. Nov 2015, 04:16 bearbeitet]
raindancer
Inventar
#5 erstellt: 13. Nov 2015, 21:55
Im audio markt steht ein V70 für einen ähnlichen Kurs. Btw ev gefällt dir der V50 besser, allerdings sind die Röhren da erst auf den zweiten Blick zu erkennen.

Bemerkung: Eine Fernbedienung an einem tube amp ist für mich ein Stilbruch.

aloa raindancer
Octaveianer
Stammgast
#6 erstellt: 13. Nov 2015, 23:04
Imho, der V70 ist 300 Euro zu teuer. Der V50 ist n ordentlicher Solider Verstärker und der Preis passt da. Wenn Du es lieber etwas "bauchiger" magst ist der 50er die bessere Wahl. Wenn hochauflösend brillanter dann der 70er wobei man mit Tube roling mit zb der KT88 Gold Lion ein tick Wärme einhauchen kann.
Dude71
Neuling
#7 erstellt: 14. Nov 2015, 03:16
@Octaveianer und @raindancer :
Ich werde mal schauen, ob ich den ein oder anderen Octave Verstärker bei mir in der Gegend irgendwo probehören kann. Vielleicht überzeugt mich ja der Höreindruck derart, dass ich über die Optik hinwegsehen kann. Beim V50 habe ich da aber große Zweifel. Wobei ich es tatsächlich lieber etwas "bauchiger" mag. Das mit dem Tube Rolling beim V70 wäre dann natürlich eine Alternative. Mir kam schon zu Ohren, dass die KT88 dieser Ästhetik entsprechen. Reußenzehn verbaut die bei seinen teuersten Verstärkern auch.

@raindancer :
Ich respektiere Deinen puristischen Ansatz und kenne auch genügend Leute, die es ähnlich sehen würden Trotzdem sehe ich es für mich nicht als Stilbruch, wenn ein High-End Röhrenverstärker über eine Lautstärke-Fernbedienung verfügt (und wenn, so wäre es mir reichlich egal). Denn auch bei hochwertigsten CDs und SACDs (und beim Hören von verschiedenen FLAC-Dateien sowieso) kommt es von Song zu Song teilweise zu erheblichen Pegelsprüngen nach oben und unten. Da möchte ich nicht jedesmal aus meiner "Audio-Genuss-Position" aufstehen müssen, um die Lautstärke anzupassen (Hallo! Wir haben das Jahr 2015!).
Und wenn Hersteller wie Octave Ihre Geräte sogar serienmässig mit Fernbedienung ausstatten, und Jadis sogar sein Vollverstärker Topmodell DA88 S für über € 12.000 mit einer optionalen FB liefert, kann daran nicht soviel falsch sein. Das Problem der Einstreuungen liegt auf der Hand. Aber scheinbar bekommen es die Hersteller durch Kreativität und jahrzehntelange Entwicklungserfahrung geregelt. Was man in der heutigen Zeit und bei den aufgerufenen Preisen durchaus auch erwarten kann. Aber wie gesagt .... "just my 2 cents".


[Beitrag von Dude71 am 14. Nov 2015, 03:18 bearbeitet]
Octaveianer
Stammgast
#8 erstellt: 14. Nov 2015, 13:14
Röhren tauschen und experimentieren geht auch beim v50
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