Musik in mehreren Räumen per Funk - Eine Übersicht

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fififlix
Schaut ab und zu mal vorbei

#1 erstellt: 11. Jan 2017, 12:01

Liebe Community,

ich suche nach einer einfachen Lösung neben dem Wohnzimmer zwei weitere Räume (später vielleicht auch mehr) mit Musik aus der Hauptanlage (Receiver Pioneer VSX1015 + 2 Nubert NuLine84) zu versorgen. Der Anschluss des Senders wäre am Line-Out des Receivers und an den Empfängern hängen aktive Lautsprecher per analog Cinch oder SPDIF. Bis jetzt habe ich AirPort Express von Apple im Einsatz. An diesem Setup stört mich jedoch, dass es oftmals zu Aussetzern kommt, nur Apple Geräte streamen können und das Gleichschalten von allen Räumen einen Rechner mit iTunes benötigt. Sonos hatte ich mir auch überlegt, aber hier sind viele Funktionen dabei, die ich nicht benötige. Ich will einfach nur die gleiche Musik in allen Räumen hören, mehr nicht. Bei meiner Suche bin ich auf Funk gestoßen. Der Vorteil bei diesen Systemen ist, meiner Meinung nach, das unkomplizierte Setup und das geschlossene System. Man ist z.B. nicht von Firmwareupdates oder WLAN abhängig, die Geräte dürften auch noch in vielen Jahren nutzbar sein.

In Kurzfassung: Gesucht wird ein zuverlässiges System, das Lautsprecher in mehreren Räumen ohne Kabel gleichschalten kann.

Ich habe eine Übersicht von Funksystemen erstellt. Die Reichweite der einzelnen Produkte habe ich nicht aufgelistet, da dies je nach Einsatzort variiert und individuell getestet werden muss. Ich hoffe, diese Übersicht ist auch für andere User hilfreich.

Die Preise gelten für einen Sender und zwei Empfänger.

Nubert
Produkt: NuFunk E-1 & NuFunk EU-1
Frequenz: ?
Anschlüsse: Cinch Stereo analog und SPDIF
Latenz: 20ms
Max. Zahl an Empfängern pro Sender: 4
Preis: 367€
Besonderheiten: Besonders kompakte Empfänger verfügbar

Syncronice
Produkt: 1 Syncronice Hub & 2 Synronice DX
Frequenz: 2,4 gHz
Anschlüsse: Cinch Stereo analog und SPDIF
Latenz: ?
Max. Zahl an Empfängern pro Sender: 4
Preis: 577€
Besonderheiten: Audioübertragung soll lippensynchron sein

Marmitek
Produkt: 1 Audio Anywhere 625 & 1 zusätzlicher Empfänger
Frequenz: 2,4 GHz
Anschlüsse: 3,5 mm Klinke analog
Latenz: ?
Max. Zahl an Empfängern pro Sender: Unendlich
Preis: 105€
Besonderheiten: Mit Abstand die günstigste Lösung

Denon
Produkt: Denon DN-202WR/T
Frequenz: 2,4 GHz
Anschlüsse: XLR und 6,3 mm Klinke
Latenz: 20ms
Max. Zahl an Empfängern pro Sender: ?
Preis: 300€
Besonderheiten: Keine

Alto
Produkt: Alto Stealth Wireless
Frequenz: 865 MHz
Anschlüsse: XLR und 6,3 mm Klinke
Latenz: ?
Max. Zahl an Empfängern pro Sender: 10
Preis: 363€
Besonderheiten: Einzige Lösung mit UHF-Band, soll weniger störungsanfällig sein

Welches der aufgelisteten Systeme könnt Ihr empfehlen? Oder gibt es noch andere Lösungen?

Ich freue mich auf Eure Antworten!

Master_J
Inventar

#2 erstellt: 11. Jan 2017, 21:34

Schöne Aufstellung.
Die zerpflücke ich doch gerne.

fififlix (Beitrag #1) schrieb:

Der Anschluss des Senders wäre am Line-Out des Receivers und an den Empfängern hängen aktive Lautsprecher per analog Cinch oder SPDIF

Am analogen Line-Out kommen praktisch nie Signale raus, die digital in den Receiver rein gegeben wurden.

fififlix (Beitrag #1) schrieb:

Sonos hatte ich mir auch überlegt, aber hier sind viele Funktionen dabei, die ich nicht benötige.

Noch nicht, weil Du sie noch nicht ausprobiert hast.

100.000 Radiosender aus aller Welt.
Millionen von Titeln über Streaming-Dienste.
Da gibt es jeden Tag was zu entdecken.

Lokale Musik (mp3, FLAC, ...) kommt aus Deinem Netzwerk oder auch vom PC/MAC/Handy/Tablet (auch Android).

Und es ist eben stabil und zuverlässig.
Reichweiten sind kein Problem, da jedes Sonos-Gerät ein Repeater ist (Mesh-Netzwerk).

fififlix (Beitrag #1) schrieb:

Die Preise gelten für einen Sender und zwei Empfänger.
...
Alto Stealth Wireless

Der Sender ist Stereo.
Die beiden Empfänger jeweils Mono.

Syncronice (früher Audiofly) scheint mir die technische Basis für nuFunk.
Zumindest ist im nuForum ein Mitarbeiter von Syncronice unterwegs.
Wird dann wohl eher Partner als Konkurrent sein...

Gruss
Jochen

fififlix
Schaut ab und zu mal vorbei

#3 erstellt: 11. Jan 2017, 21:55

Danke für Dein Feedback, Jochen!

Das Line-Out am Receiver war nur exemplarisch gemeint, kann ja auch ein anderer (digitaler) Ausgang sein. Mir geht es vielmehr um die Funkverbindung.

Sonos ist super, keine Frage. Aber ich möchte meine eigenen Lautsprecher verwenden und mehrere Sonos Connect für den einfachen Zweck des Gleichschaltens ist mir zu kostspielig. Selbst das teure System von Syncronice ist da noch günstiger. Und wie zukunftssicher ist Sonos? Funktioniert das System in 5-10 Jahren noch genauso? Sonos will ja auch neue Geräte verkaufen und könnte zu einem bestimmten Zeitpunkt ältere Geräte nicht mehr unterstützen.

[Beitrag von fififlix am 11. Jan 2017, 21:56 bearbeitet]

Master_J
Inventar

#4 erstellt: 11. Jan 2017, 22:16

fififlix (Beitrag #3) schrieb:

Und wie zukunftssicher ist Sonos? Funktioniert das System in 5-10 Jahren noch genauso?

Das allererste Gerät (aus 2005!) hat alle Updates und neuen Funktionen erhalten.
Andere aus dem Programm genommene Geräte (Apple-Dock mit dem breiten Anschluss, die Original-Controller) funktionieren weiterhin.
Lediglich beim Ur-Controller gehen Rand-Funktionen nicht mehr, da der Speicher für neue Funktionen sonst nicht reicht.

fififlix (Beitrag #3) schrieb:

Sonos will ja auch neue Geräte verkaufen und könnte zu einem bestimmten Zeitpunkt ältere Geräte nicht mehr unterstützen.

Richtig, aber wer vier- bis fünfstellig investiert hat, wird sicher nichts mehr beim gleichen Hersteller kaufen, wenn plötzlich das halbe Haus still ist.
Gerade in den USA würden sie da viel Druck von den Profi-Installern kriegen, die ihrerseits von ihren Kunden aufs Dach gekriegt haben.

Das weiß die Firma, die sonst keine anderen Produktkategorien hat.
Sicher gibt es auch Statistiken, welche Alt-Geräte noch beim Kunden im Einsatz sind.

Zum eigentlichen Funk-Thema kann ich sonst leider wenig beitragen.
Immerhin ist der Thread nun wieder ganz oben.

Vielleicht mal die Nubert-Hotline anrufen.
Da ist ja auch Rückgabe kein Problem.

Gruss
Jochen

fififlix
Schaut ab und zu mal vorbei

#5 erstellt: 11. Jan 2017, 22:39

Ok, das mit der Unterstützung von alten Geräten hört sich gut an. Ich werde auch nochmals Sonos in Betracht ziehen.

Im Moment tendiere ich zum System von Nubert. Die Hotline hat mir bis jetzt nicht viel geholfen, dort hieß es, das System sei nicht unbedingt für Multiroom geeignet sondern eher für Lautsprecher eines Surroundsystems im gleichen Raum. Auf der anderen Seite wird das System auf der Webseite explizit für Multiboom beworben. So sicher sind sie sich scheinbar noch nicht

Master_J
Inventar

#6 erstellt: 11. Jan 2017, 23:00

Du musst seitens der Latenz wirklich aufpassen:

Quellen direkt am Receiver kommen sofort ans Ohr.
Alles "weitergefunkte" führt schnell zu einem Echo, wenn die Räume akustisch nebeneinander sind.

Andersrum kann der Receiver selbst ein Delay einbauen (durch seine DSPs), wenn er z.B. einen Connect als externe Quelle hat und dieser die anderen Sonossen direkt anfunkt.

Die nuHotline versteht unter "Multiroom" das, was es auch ist:
Unterschiedliche Musik in unterschiedlichen Räumen, zumindest als Möglichkeit.

Gruss
Jochen

ForgottenSon
Inventar

#7 erstellt: 11. Jan 2017, 23:20

fififlix (Beitrag #1) schrieb:

An diesem Setup stört mich jedoch, dass es oftmals zu Aussetzern kommt, nur Apple Geräte streamen können und das Gleichschalten von allen Räumen einen Rechner mit iTunes benötigt.

Sind die Aktivboxen in den anderen Räumen aus der Nubert nuPro-Serie?
Falls ja, kannst Du in jeden Raum ein Raspberry Pi 3 direkt per USB an die nuPros
anschliessen. Mit Kodi (z. B. openelec) werden die nuPros dann per Airplay
oder DLNA streamingfähig.
Streamen kannst Du z. B. per Airplay mit dem Programm AirFoil. Das kann gleichzeitig
auf mehrere "Speaker" streamen, d.h. so hat man Multiroom. AirFoil gibt es auch für PC
und es läuft ohne iTunes.
Bleibt das Problem, wie Dein Receiver zum Airplay-Empfänger wird. Das lässt sich
mit einem weiteren Raspi 3 mit zusätzlichem externen DAC lösen.

fififlix
Schaut ab und zu mal vorbei

#8 erstellt: 12. Jan 2017, 11:11

Danke für Deine Antwort, Torsten!

Das ist eine gute Idee. Ich finde den Raspi auch sehr praktisch, aber mit dieser Lösung wäre ich wieder vom WLAN abhängig und genau das wollte ich vermeiden. Die Aktivboxen sind übrigens keine NuPros.

ForgottenSon
Inventar

#9 erstellt: 12. Jan 2017, 19:46

fififlix (Beitrag #8) schrieb:

Das ist eine gute Idee. Ich finde den Raspi auch sehr praktisch, aber mit dieser Lösung wäre ich wieder vom WLAN abhängig und genau das wollte ich vermeiden.

So ganz hab ich noch nicht verstanden, warum die Abhängigkeit von einer sowieso
vorhandenen Standardinfrastruktur schlechter ist, als die Abhängigkeit von einer neu
aufzubauenden, zusätzlichen und proprietären Infrastruktur.

detonatione
Ist häufiger hier

#10 erstellt: 16. Jan 2017, 23:19

Danke für Deine schöne Aufstellung,
Die kommt mir gerade sehr gelegen ;>)
Ich suche derzeit auch eher etwas Simples um die zum Wohnzimmer/Essbereich übergehende Küche
synchron vom vorhandenen oder neuen AV-Receiver (ohne störende) Delays zu beschallen,
ohne neue Kabel verlegen zu müssen.
Und ich will mich nicht auf ein Hersteller-proprietäres System festlegen, wie HEOS (Denon/Marantz) oder
Yamaha Musicast.
Auch bei den Lautprechern würde Ich lieber eigene vorhandene oder selbstgebaute Einbau-Lautsprecher verwenden.
Lese also interessiert mit und freue mich über Eure Erfahrungen und Anregungen zu hören.

Gruß Ralf

Nikkie
Neuling

#11 erstellt: 31. Dez 2019, 01:14

Na ja ... für den TE hat es sich bestimmt erledigt.
Für mich aber nicht.
Also das Marmitek-Teil hatte ich. Auch das Austauschgerät habe ich nach einigen Monaten, genau wie das erste Gerät, an Conrad zurück gegeben. Bei beiden wurde die Funkübertragung mit der Zeit immer schlechter, bis das zu sendende "Geräusch" wirklich nur noch ein Geräusch war.

ABER:
Was ist nun bessser? Das von Denon oder das von Nubert?

Nebenbei: Brauche ich im Einsatz in einem Raum zusammen mit direkter Verkabelung ein Delay (20 ms) für den verkabelten Weg?
Immerhin hat der Schallweg von 3 Metern auch etwa 10 ms Delay.