DAC/AMP überhaupt notwendig?

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derpeter210
Stammgast
#1 erstellt: 07. Nov 2018, 16:44
Hallo,

ich habe mir die Beyerdynamic DT 1990 gegönnt und stelle mir jetzt die Frage, ob ich einen DAC/AMP benötige. Ich höre eigentlich nie so laut, dass mir die Ohren platzen und mit dem Onboard Sound (msi B450 Mortar) habe ich eigentlich genug Lautstärke. Die Frage ist jetzt, ob ich mit DAC/AMP vom Klang einen Unterschied erkennen würde. Ich hatte zb auch mal einen Fiio Ek10 gepaart mit einem dt880 600ohm, aber den habe ich wieder verkauft, weil praktisch kein Klangvorteil zum Onboard-Sound vorhanden war und es - ganz im Gegenteil sogar - beim Öffnen mancher Multimedia-Dateien ein kurzes Knarzen gab, was mit Onboard Sound nicht auftauchte. Also unterm Strich sogar eher verschlimmert als verbessert. In der Tat scheinen ja die Onboard-Lösungen mittlerweile brauchbar zu sein, so liest man hin und wieder. Wie beurteilt ihr das?
Dadof3
Moderator
#2 erstellt: 09. Nov 2018, 13:47
Man muss da unterscheiden zwischen dem DAC und dem Kopfhörerverstärker.

Der DAC selbst spielt meiner Meinung nach heutzutage fast keine Rolle mehr. Auch die Billig-DACs in den meisten Onboardkarten arbeiten einwandfrei und so nah dran am Ideal der vollkommen transparenten Wandlung, dass es keine praktisch relevante Verbesserung mehr geben kann. Da werden Standardchips und -schaltungen eingesetzt, die auch keinerlei relevantes Sparpotenzial mehr aufweisen, mit dem der Hersteller den Preis zulasten des Klangs senken könnte.

Beim Kopfhörerverstärker/-ausgang sieht die Sache schon anders aus. Hier muss eben auch genug Strom bereitgestellt werden können, der Dämpfungsfaktor muss ausreichend hoch sein. Das ist bei den meisten Soundkarten und Kopfhörern auch kein großes Thema mehr, aber je nach Kombination der Geräte und nach der gewünschten Lautstärke kann es durchaus auch schon mal vorkommen, dass man durch einen externen KHV noch eine Verbesserung erzielen kann. Da hilft nur ausprobieren.
Basstian85
Inventar
#3 erstellt: 09. Nov 2018, 14:22
Sehe das ähnlich wie Dadof3. DACs kannst du vernachlässigen. Unterschiede macht wenn, dann eher der KHV.

Ein Vorteil der dedizierten KHVs ist zB, dass sie idR eine sehr niedrige Ausgangsimpedanz haben (OnBoard hat oft eine im dreistelligen Bereich). Das kann je nach Kopfhörer einen nicht- bis sehr deutlich hörbaren Unterschied im Frequenzgang haben (idR wird der Bass fetter). Der DT880 zB ist mit seinem flachen Impedanzverlauf recht unkritisch, die hohe Nominalimpedanz von 600ohm hilft auch noch. Ich habe einen DT880 (250ohm Variante) und kann den hier überall anstecken, der klingt quasi immer identisch, im Gegensatz zum K240S zB, der reagiert da sehr empfindlich drauf.

Zum DT1990 habe ich noch keine Messwerte gesehen. Wenn du neugierig bist, kannst du dir ja einen KHV besorgen und ihn testen...


[Beitrag von Basstian85 am 09. Nov 2018, 19:50 bearbeitet]
derpeter210
Stammgast
#4 erstellt: 15. Nov 2018, 15:09
Heißt also, wenn es laut genug geht, brauche ich gar nichts? Man liest ja öfter mal, dass man mit nem DAC/AMP irgendwie nen Zugewinn bekommt. Ich hatte mal nen E10k und einen SMSL A6 hier. Hatte da nichts rausgehört bzw. gabs beim E10k zeitweise Knackser...
Tywin
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 15. Nov 2018, 16:07
Hallo,


Man liest ja öfter mal, dass man mit nem DAC/AMP irgendwie nen Zugewinn bekommt.


im jeweiligen Einzelfall sollte man vielleicht überlegen welche Motivation wirkt wenn so etwas geschrieben wird.

Z.B. Produzenten und Vertriebe bemühen sich in jeder Weise darum, dass ihre Produkte gekauft werden. Dass auch Bewertungen, so genannte Tests, Influenza und ganz andere Mittel dabei wirken, hast Du vielleicht schon mal gehört/gelesen.

Sei vorsichtig, glaube nichts was Du nicht ganz sicher selbst wirklich verstehst. Angestellte Vergleiche sollten geeignet durchgeführt werden. Gehe davon aus, dass Dir diesbezügliches Wissen womöglich fehlt und Du dieses ggf. ergänzen solltest.

VG Tywin
AlexG1990
Inventar
#6 erstellt: 15. Nov 2018, 16:33
Also was man sagen kann, dass die allermeisten Ausgänge von (Onboard-)Soundkarten/PCs/Laptops/Smartphones schonmal besser (!) sein dürften, als z.B. KH-Ausgänge von den meisten HiFi/AV-Verstärkern!
(Die werden nämlich bei den meisten Geräten über einen hohen Serien-Vorwiderstand ~150 Ohm von den Endstufen abgegriffen).

Als nächstes ist zu sagen, dass hochohmige Kopfhörer im Bereich von 250-600 Ohm tendeziell UNkritisch sind, dafür aber für eine ausreichende bis höhere Lautstärke wieder eine deutlich höhere Spannung brauchen.

Die Onbaord-Chips bei Desktop-PCs (Realtek HD-Audio) haben tatsächlich einen (per Software) zuschaltbaren KH-Amp auf dem Chip. Wenn man da was einsteckt, kann man im Realtek-Manager zwischen "Lautsprecher" und "Kopfhörer" auswählen. Bei "Lautsprecher" laufen sie im höherohmigen Line-Out-Betrieb ohne Extra-Amp, und bei "Kopfhörer" mit zusätzlicher Strom-Verstärkung (niederohmiger).

Die reinen DACs dieser "besseren" Realtek-Chips (ALC8xxx/1150/1200 usw.) sind tatsächlich ohne Zweifel sehr gute Wandler.
Wie es mit der Ausgangs-Impedanz im Kopfhörer-Modus bei den Desktop-Chips aussieht kann ich gerade leider nicht sagen (habe keinen Desktop mehr), kann man aber mit einem Sinuston, Multimeter und einem Widerstand (Leerlaufspannung / mit Last) sehr leicht ausrechnen.

Die Ausgänge von besseren Smartphones sind recht niederohmig, im 1-stelligen Bereich.
Bei Laptop-Ausgängen (2-Kanal-Realtek) gibts durchaus welche mit mageren 50 Ohm.
Wie es bei Desktop-Chips ist müsste man wie gesagt messen.

Man kann falls gewünscht problemlos einen separaten, analogen (ohne DAC) KH-Amp anschaffen, und den über den Line-Out der Onboard-Karte speisen...

Bei der Spannung liegen die Onboard-Chips alle im Bereich von 1,4-1,6 Volt RMS. Wenn die recht niederohmig sind, dann geht das mit Kopfhörern bis sagen wir 250 Ohm schon sehr laut!

Wie es bei 600-Ohm aussieht - muss man testen. Da spielt jedenfalls die Ausgangsimpedanz, auch wenn es 50 Ohm sein sollten, kaum noch eine Rolle...

Ist so ein bischen ein Kompromiss mit dem Onbaord-Ausgang:
Bei hochohmigen Hörern kann es sein dass die Laustärke (Spannung) nicht ausreicht, und bei niederohmigeren leidet die Dämpfung durch die höhere Impedanz...


Also...wenn du nicht ERKENNBAR einen Unterschied wahrnimmst, dann lass es so und alles ist Roger!

An sonsten kannst du ja mal einen der besseren analogen FiiO-Verstärker mit Klinkeneingang (ohne DAC) an den Onboard-Line-Out anschließen. Dann kannst du gut vergleichen (mit/ohne KHV). Dann gibts auch keine Knackser, weil der FiiO dann sein Signal analog vom Onboard bezieht...


[Beitrag von AlexG1990 am 15. Nov 2018, 16:46 bearbeitet]
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