Denon DRA-900H vs Marantz Model 40n

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Hoerer_von_musik
Stammgast
#1 erstellt: 19. Feb 2025, 20:14
Moin an alle Forennutzer,

hatte die Tage bereits einen Thread als ich nach Nachfolgern für meine seligen Hecos gesucht hatte. Nach längerem Gesuche bin ich am Ende irgendwie bei einem Paar Vento 100 gelandet.... Mit dem Klang bin ich wirklich zufrieden. Der tiefe Bass ist etwas weniger, dafür ist der Bass generell viel knackiger, schneller. Insgesamt klingt alles viel runder und es sind deutlich mehr Details zu hören. Vor allem aber klingt es mittig und nicht irgendwie "verschoben".
Nun frage ich mich, ob mit einem anderen Receiver noch etwas rauszuholen wäre. Da ich im Rest des Hauses auf Heos setze, würde ich gerne in der Welt bleiben. Insgesamt ist die Wahl dadurch natürlich eingeschränkt, da ich vorrangig streamen möchte. Letztlich lande ich dann beim Marantz Model 40n. Nun frage ich mich, ob ein Wechsel Sinn ergeben würde. Zum Denon findet sich insgesamt leider wenig, direkte Vergleiche schon gar nicht. Bei Hifi.de liegt der Denon sogar über dem Marantz (Subjektivität und Wert solcher Tests.... keine Frage, aber zumindest wird der Marantz nicht in eine andere Welt geschoben). Leider habe ich keinen Händler in der Nähe für einen Vergleich. Am besten wäre es natürlich direkt zuhause zu vergleichen, das ist mir klar. Aber bevor ich mir nun ein Gerät für 1700€ bestelle (und dann wieder zurücksende), habe ich gehofft hier vielleicht etwas Erfahrung bezüglich der Sinnhaftigkeit zu finden.
An den Grundbedingungen hat sich wenig geändert zu meinem Vor-Thread:

Räumlichkeit
Wohnzimmer. Ca 40qm und angrenzendes Esszimmer (teilweise abgetrennt) ca 20qm. Deckenhöhe ca 2.60cm

Was höre ich:
Eigentlich alles außer Metall und Elektro.

Welchen Klang mag ich:
Eher ausgewogen. Nicht zu neutral, aber auch nicht basslastig bzw tiefenbetont.

Wie höre ich:
Primär wird gestreamt. Dienst habe ich mich noch nicht so festgelegt. Probiere noch etwas durch. Am Ende wohl Spotify oder Tidal.

Vielen Dank für eure Hilfe!
Highente
Inventar
#2 erstellt: 19. Feb 2025, 20:29
Mir persönlich gefällt der 40n deutlich besser als der dra900. Wenn dir die Ausstattung reicht, ist das sicherlich ein gutes Gerät. Das du aber einen klanglichen Unterschied hörst, der den dreifachen Preis rechtfertigt halte ich für unwahrscheinlich.
Times
Inventar
#3 erstellt: 19. Feb 2025, 23:40
...wenn du in der HEOS-Welt bleiben, Tidal- und/oder Spotify Connect nativ nutzen und eine reale Klangverbesserung (im Sinne von HiFi) herausholen UND ein gutes Stück weniger als 1.700€ ausgeben möchtest:

Der Denon X4800H ist immer wieder für ~1.200€ zu haben, den kleineren Bruder X3800H gibt's für rund 800€. Da bliebe sogar noch Luft für die DIRAC Lizenz.
marantz-fan
Inventar
#4 erstellt: 20. Feb 2025, 17:03
Also ich würde so ein schönes Stereo-System mit den Ventos nicht mit einem AVR betreiben, aber da gehen hier die Meinungen auseinander.

Den Model 40n kann ich aus eigener Erfahrung wärmstens empfehlen. Auch wenn ich mich der Aussage von Highente durchaus anschließe, so sind klangliche Unterschiede oftmals eher in Nuancen oder im Grenzbereich wahrzunehmen (Stromlieferfähigkeit des Netzteils, Laststabilität an kritischen LS, etc.). Schade, dass Du kein Vinyl benutzt (zumindest hast Du es nicht erwähnt) - die Phonostufe im 40n ist richtig gut! Auch hier gibt es Unterschiede. Neben Klang und Optik spielt (für mich) auch die Haptik und Verarbeitungsqualität eine Rolle... und gerade in Kombi mit derart guten LS, wie Du sie Dir gegönnt hast, wäre mir eine "passende" Schaltzentrale auch wichtig.

Ich empfehle Dir noch diesen Thread. Dort habe ich auch schon einiges zu dem Thema geschrieben (ab Beitrag #7). Auch die verschiedenen Meinungen der Stereo- und AVR-Fraktion werden hier mal wieder deutlich...

Den dort erwähnten Marantz Stereo 70s würde ich übrigens als durchaus vergleichbar zum Denon DRA-900H sehen. Wenn Dir der 40n am Ende doch zu teuer ist... auch der kleinere Bruder 60n ist schon richtig gut sowie dessen Vorgänger PM7000n - sofern Du den noch bekommen kannst, ein echter P/L-Tipp! Beide würde ich dem Denon vorziehen.
Times
Inventar
#5 erstellt: 20. Feb 2025, 18:37

Hoerer_von_musik (Beitrag #1) schrieb:
...Insgesamt klingt alles viel runder und es sind deutlich mehr Details zu hören. Vor allem aber klingt es mittig und nicht irgendwie "verschoben". Nun frage ich mich, ob mit einem anderen Receiver noch etwas rauszuholen wäre.


In meiner Wahrnehmung hat der TE gefragt, ob mit einem anderen Receiver klanglich noch was rauszuholen wäre.

Wenn man "klanglich" mit "objektiv messbar, im Sinne von HiFi" gleichsetzt (unabhänig von Hapitk, Optik, Verarbeitungsqualität und dem daraus entstehenden guten Gefühl, das, unter Anderem ausgelöst durch die Erwartungshaltng, Einfluss auf die subjektiv empfundene Klangqualität haben kann) dann ist die Antwort: Ja, sofern der eine/neue Receiver eine Möglichkeit zur Anpassung des Klangs besitzt, die der andere/alte nicht hat.

Das könnte bspw. eine gut implementierte Loudness Funktion sein. Oder ein (parametrischer) EQ. Oder eben eine Raumkorrektur wie YPAO, RoomPerfekt, Audyssey oder DIRAC.

Ausreichend Leistung und Laststabilität vorausgesetzt, wirst du mit ausgeschalteten Klangreglern (welcher Art auch immer) kaum eine objektive Veränderung wahrnehmen können.

---

Aber nehmen wir spaßeshalber einmal an, dem wäre so und unterschiedliche Verstärker würden wirklich ein deutlich zu unterscheidendes Klangbild liefern, einen jeweils eigenen Klangcharakter mitbringen:

Woher willst du wissen, ob der dir überhaupt gefällt? Noch dazu an deinen Lautsprechern und in deinem Raum? Das ist doch reines Glücksspiel. Oder kann man hier die einfache Gleichung teurer = besser einsetzen? Oder neuer = besser? Und was ist, wenn der neue Verstärker ein bisschen günstiger ist? Und muss man die UVP heranziehen oder den Straßenpreis?

Mir ist das ehrlich gesagt alles zu kompliziert. Weshalb ich mein "schönes Stereo System" mit einem AVR betreibe und die Zielkurve der Raumkorrektur nach meinem Geschmack anpasse.

Hoerer_von_musik
Stammgast
#6 erstellt: 20. Feb 2025, 20:36
Vielen Dank euch allen für die Antworten.

Ich warte keinen 3x besseren Klang Meine Frage zielte aber tatsächlich darauf ab, ob mit einem 40n ein hörbarer Unterschied unter "normalen" Bedingungen zu erwarten ist (zB bessere Auflösung, mehr Details, noch knackigere Bässe). Mir geht es nicht darum, wie es sich in extrem Situationen verhält zB hohe Lautstärke, da ich Musik fast ausschließlich in gemäßigter Lautstärke höre. Wenn das zu erwarten wäre, hätte ich mir den Marantz durchaus mal bestellt und dann angehört, ob es mir klanglich zusagt. Alleine für die bessere Verarbeitung / Haptik würde ich keine 1500€+ ausgeben. Der Verstärker steht in einem Sideboard unter dem Fernseher, da ist er nicht wirklich im Blickfeld.
So wie ich aber raushöre, kann ich nicht wirklich einen Unterschied erwarten. Dann werde ich den Kauf wohl zurückstellen und eher spontan zugreifen, sollte sich mal ein Schnäppchen ergeben.

Plattenspieler habe ich noch meinen alten Thorens, aber ehrlicherweise habe ich den seit Jahren nicht mehr betrieben. Leider fehlt mir dazu auch der Platz. Davon würde ich meine Entscheidung aktuell also nicht abhängig machen.

Was die AVR / Stereo Diskussion angeht, bin ich mittlerweile bei Stereo angekommen. Hatte mir vor Jahren mal einen H/K 5000 gekauft. Seinerzeit einer der ersten mit Einmessung. Sinnvoll genutzt habe ich das nie und subjektiv hatte das Gerät einfach auch viel schnickschnack den ungenutzt bezahlt war. Auch der Denon hat viel dabei, das ich nicht brauche. Als mir allerdings mein H/K abgeraucht ist, habe ich zunächst nur via Wlan LS gehört und schließlich aus der Lust nach richtiger Musik und besserem Film-Sound heraus den Denon mitgenommen (schien mir den Preis wert), weil ein Freund begeistert war.
marantz-fan
Inventar
#7 erstellt: 20. Feb 2025, 22:35
Hast Du keinen Händler in der Nähe, der Dir mal den oder die Wunschkandidaten als Vorführer übers Wochenende mit nach Hause gibt? Ich konnte meinen so ein ganzes langes Wochenende bei mir zu Hause testen, bevor ich ihn gekauft habe. Das wäre sicher am aufschlussreichsten.
Valentino_II
Stammgast
#8 erstellt: 21. Feb 2025, 10:48

Hoerer_von_musik (Beitrag #6) schrieb:
Meine Frage zielte aber tatsächlich darauf ab, ob mit einem 40n ein hörbarer Unterschied unter "normalen" Bedingungen zu erwarten ist.
Was die AVR / Stereo Diskussion angeht, bin ich mittlerweile bei Stereo angekommen.

Ich bin der Meinung, daß du einen hörbaren Unterschied erwarten kannst, auch wenn der zunächst gering erscheint. Diese vordergründigen Effekte beim hin und her vergleichen sind nur eine Sache. Wenn du da raus bist und einfach wie bisher deine Musik hörst, wirst du das viel besser bewerten können. Vielleicht ist es auch nur das kleine Plus an Auflösung, was dir bisher gefehlt hat. Also ich würde es auf einen Versuch ankommen lassen und nach Möglichkeit einen Verstärker ausleihen.


[Beitrag von Valentino_II am 21. Feb 2025, 10:49 bearbeitet]
Times
Inventar
#9 erstellt: 21. Feb 2025, 11:26

Valentino_II (Beitrag #8) schrieb:
Ich bin der Meinung, daß du einen hörbaren Unterschied erwarten kannst.


Zwei ernst gemeinte Fragen dazu:

1. Mal angenommen dieser Hörbare Unterschied existiert:
Weshalb sollte dieser in eine Richtung gehen, die ihm besser gefällt als bisher? Könnte doch - in seinen Ohren - auch schlechter klingen, oder nicht?

2. Wenn Haptik, Optik, Verarbeitung, Exklusivität, etc. und das daraus entstehende gute Gefühl keine Faktoren sind:
Was könnten Gründe dafür sein, dieses Art Glücksspiel einer kontrollierten und gezielten Anpassung vorzuziehen?
Valentino_II
Stammgast
#10 erstellt: 21. Feb 2025, 12:32
Hallo Times,
ich kenne ja deine Vorliebe für AV-Receiver, aber das Thema wurde doch schon oft genug behandelt.
An einer weiteren Diskussion Stereo vs AVR habe ich kein Interesse.

Die Entscheidung liegt beim TE, entweder er probiert es aus oder nicht. Mich würde das an seiner Stelle interessieren.
Worst Case: Er schickt den Verstärker wieder zurück, wovon ich eigentlich nicht ausgehe.
Aus meiner Sicht kann er nur gewinnen.
Times
Inventar
#11 erstellt: 21. Feb 2025, 14:40

Valentino_II (Beitrag #10) schrieb:
...ich kenne ja deine Vorliebe für AV-Receiver...


Ich kann nachvollziehen, dass das bisher so bei dir angekommen ist, ganz stimmig ist es allerdings nicht:
In meiner (Audio und HiFi) Welt erscheint es sinnvoller, Entscheidungen auf einer Basis aus Erkenntniss und Wissen zu treffen, um dann zielgerichtet Anpassungen machen zu können.

Die Möglichkeit zu haben, die Einflüsse von Raum, Aufstellung und Hörposition nicht nur messen und (in Teilen) ausgleichen, sondern auch aktiv anpassen zu können - im Sinne von HiFi und an meinen persönlichen Geschmack - ist aus meiner Sicht ein Feature, das einen unfassbar großen Gewinn in Sachen Klangqualität bringen kann.

Jetzt ist es nunmal so, dass klassische Stereo-Verstärker dieses Feature eher selten mitbringen und sich die wenigsten Nutzer die Mühe machen werden, dies über einen PEQ (Software oder Hardware) anderweitig einzuschleifen. Und die Stereo-Verstärker, die das an Bord haben (bspw. die Yahamas ab dem 800er, Lyngdorf, Anthem, Arcam, NAD, etc.) stellenweise deutlich teurer als die Brot-und-Butter-AVRs sind.

Wenn es daher um bestmögliche Klangqualität zu möglichst fairen Konditionen geht, sind letztere (aktuell und leider) fast unschlagbar.

Als Ergänzung: Ich höre auch gerne über meine Röhre Musik. Und auch gerne von Vinyl. Beides erzeugt bei mir ein verdammt gutes Gefühl. Und ich habe meine 3-Kanal-Purify-Endstufe von Apollon Audio aus genau diesem Grund auch behalten, obwohl ich keinen hörbaren und kaum einen messbaren Unterschied feststellen konnte.


Valentino_II (Beitrag #10) schrieb:
An einer weiteren Diskussion Stereo vs AVR habe ich kein Interesse.


Diese möchte ich auch nicht schon wieder aufmachen, ich will es tatsächlich nur besser verstehen. Daher auch keine Aussagen von mir, sondern offene, ehrliche Nachfragen:


Valentino_II (Beitrag #10) schrieb:
Mich würde das an seiner Stelle interessieren. [...] Aus meiner Sicht kann er nur gewinnen.


Weshalb würde dich (an seiner Stelle) interessieren, was er ggf. mit einem anderen Stereo-Verstärker noch herausholen könnte und nicht, zu welchem Gewinn DIRAC Live mit einer gezielten Anpassung des Frequenzverlaufs und einer Korrektur der Impulsantwort in der Lage wäre?

Wo siehst du persönlich den Vorteil?

Und warum kann er aus deiner Sicht nur gewinnen?
marantz-fan
Inventar
#12 erstellt: 21. Feb 2025, 14:44

Valentino_II (Beitrag #10) schrieb:
An einer weiteren Diskussion Stereo vs AVR habe ich kein Interesse.

Zumal diese auch für den TE bereits durch ist:

Hoerer_von_musik (Beitrag #6) schrieb:
Was die AVR / Stereo Diskussion angeht, bin ich mittlerweile bei Stereo angekommen.



Times (Beitrag #9) schrieb:
1. Mal angenommen dieser Hörbare Unterschied existiert:
Weshalb sollte dieser in eine Richtung gehen, die ihm besser gefällt als bisher? Könnte doch - in seinen Ohren - auch schlechter klingen, oder nicht?

Glaub ich nicht, aber dennoch: Klar, deshalb sollte er ja auch Probe hören!


2. Wenn Haptik, Optik, Verarbeitung, Exklusivität, etc. und das daraus entstehende gute Gefühl keine Faktoren sind:
Was könnten Gründe dafür sein, dieses Art Glücksspiel einer kontrollierten und gezielten Anpassung vorzuziehen?

Weil man für vergleichbares Geld ein wertigeres, konkret auf den Anwendungszweck ausgelegtes Gerät bekommt -> keine x Kanäle, von denen nur 2 benötigt werden, keine x (HDMI-)Anschlüsse, obwohl ich nur ein externes Gerät habe etc. Die bessere Verarbeitung schlägt sich auch in hochwertigeren Bauteilen nieder (etwa Ringkerntrafo statt einfachem EI-Kern), dadurch potentere Stromversorgung und geringeres Streufeld, was wiederum zu geringeren Störungen durch Brummen und Rauschen führen kann, üppiger dimensionierte Elkos, (je nach Modell) mehrere Transistoren pro Kanal, Abschirmbleche für sensible Einheiten wie Phono- oder Digitalboard etc. pp.

Ich hatte schon einige Amps bei mir stehen, bislang arbeitete noch keiner so völlig frei von jeglichem Brumm und Rauschen wie der Model 40n, für mich eine große Freude und auch ein Aspekt, der sich im Klang niederschlägt! Ich verteufele keine Raumeinmessung - im Gegenteil halte ich sie in vielen kritischen räumlichen Situationen sogar für äußerst nützlich. Für ein normales Stereo-System in einem normalen Raum kann man aber auch sehr gut ohne leben - ich zumindest.
Valentino_II
Stammgast
#13 erstellt: 21. Feb 2025, 17:04

marantz-fan (Beitrag #12) schrieb:

Weil man für vergleichbares Geld ein wertigeres, konkret auf den Anwendungszweck ausgelegtes Gerät bekommt -> keine x Kanäle, von denen nur 2 benötigt werden, keine x (HDMI-)Anschlüsse, obwohl ich nur ein externes Gerät habe etc. Die bessere Verarbeitung schlägt sich auch in hochwertigeren Bauteilen nieder (etwa Ringkerntrafo statt einfachem EI-Kern), dadurch potentere Stromversorgung und geringeres Streufeld, was wiederum zu geringeren Störungen durch Brummen und Rauschen führen kann, üppiger dimensionierte Elkos, (je nach Modell) mehrere Transistoren pro Kanal, Abschirmbleche für sensible Einheiten wie Phono- oder Digitalboard etc. pp.

Allein diese Aufzählung wäre es mir schon wert, den Verstärker auszuleihen und auszuprobieren. Ich hatte auch schon einige Marken zur Probe hier. Wichtig ist ja das Zusammenspiel mit den Lautsprechern, da muß man eben Zuhause hören.
Nach meiner Erfahrung bringt gerade eine gut dimensionierte Stromversorgung mit hochwertigen Bauteilen immer einen klanglichen Vorteil mit sich. Wenn dann die Ausstattung, Verabeitung und Design paßt, dann gebe ich auch gerne etwas mehr dafür aus. Bisher habe ich das nicht bereut, im Gegenteil.
Der Marantz 40n ist ein schönes Gesamtpaket, wie ich finde, an dem man sehr lange seinen Spaß haben kann.
Times
Inventar
#14 erstellt: 21. Feb 2025, 17:18

marantz-fan (Beitrag #12) schrieb:
Zumal diese auch für den TE bereits durch ist...


Mit Verlaub: Der Harmann/Kardon AVR5000 wurde vor 25 Jahren gebaut und verkauft. Es könnte durchaus sein, dass sich im Bereich der AV-Receiver und Einmessungen inzwischen so viel getan hat, dass man einen erneuten Blick in diese Richtung schon mal riskieren kann.


marantz-fan (Beitrag #12) schrieb:
Glaub ich nicht


Auch hier, ernstgemeinte Frage: Wieso könnte, wenn sich der Klang ändert, dieser in den Ohren des TE nicht schlechter sein als vorher?


marantz-fan (Beitrag #12) schrieb:
Weil man für vergleichbares Geld ein wertigeres, konkret auf den Anwendungszweck ausgelegtes Gerät bekommt -> keine x Kanäle, von denen nur 2 benötigt werden, keine x (HDMI-)Anschlüsse, obwohl ich nur ein externes Gerät habe etc


Wertig ≠ besserer Klang. Die (im Moment) überflüssig erscheinende Ausstattung kann man ignorieren.


marantz-fan (Beitrag #12) schrieb:
Die bessere Verarbeitung schlägt sich auch in hochwertigeren Bauteilen nieder (etwa Ringkerntrafo statt einfachem EI-Kern), dadurch potentere Stromversorgung und geringeres Streufeld, was wiederum zu geringeren Störungen durch Brummen und Rauschen führen kann, üppiger dimensionierte Elkos, (je nach Modell) mehrere Transistoren pro Kanal, Abschirmbleche für sensible Einheiten wie Phono- oder Digitalboard etc. pp.


Vielen Dank für die ausführliche Auflistung. Du schreibst korrekt, dass dies allesamt Maßnahmen sind, die zu geringeren Störungen führen können. Sind die Unterschiede messbar? Mit den richtigen Werkzeugen, bestimmt. Sind sie hörbar? Dazu müsste das zu vergleichbare Gerät bei laufender Musik schon ordentlich Brummen oder Rauschen.

Nicht falsch verstehen: Ich bin ein absoluter Freund von hochwertigen technischen Geräten, in jeglicher Hinsicht. Wenn ich weiß, dass hochwertige Bauteile, Stecker, Buchsen und Kabel verwendet werden, dann beruhigt das meinen Verstand und ich höre entspannter. Was zu einem besseren Erlebnis für mich führt.

Aber das sind alles Dinge, die - wenn überhaupt - den Klang in Nuancen beeinflussen.

Wenn ich dagegen den (Pure-) Direct Modus meines AVRs (mit oder ohne externer Endstufe) mit dem Vergleiche, was nach der Korrektur durch DIRAC Live rauskommt, dann sind das im Vergleich dazu himmelweite Unterschiede.

Und darauf basiert meine Frage:

Warum sollte ich, wenn WIRKLICH nur die Klangqualität zählt, 1.700€ in ein Gerät investieren, dass diese VIELLEICHT IN NUANCEN verändert, in eine von mir weder kontrollierbare noch anpassbare Richtung, wenn ich für den selben Betrag eine mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit deutlich hör- und an meinen Geschmack anpassbare Verbesserung bekommen kann?
Times
Inventar
#15 erstellt: 21. Feb 2025, 17:37

Valentino_II (Beitrag #13) schrieb:
Wenn dann die Ausstattung, Verabeitung und Design paßt, dann gebe ich auch gerne etwas mehr dafür aus. Bisher habe ich das nicht bereut, im Gegenteil. Der Marantz 40n ist ein schönes Gesamtpaket, wie ich finde, an dem man sehr lange seinen Spaß haben kann.


Da bin ich absolut bei dir, das unterschreibe ich sofort.


Valentino_II (Beitrag #13) schrieb:
Nach meiner Erfahrung bringt gerade eine gut dimensionierte Stromversorgung mit hochwertigen Bauteilen immer einen klanglichen Vorteil mit sich.


Bei anspruchsvollen Lautsprechern und entsprechenden Lautstärken kann das in Grenzbereichen durchaus sein. Die Frage ist: Wie wahrscheinlich ist es, dass ein Verstärker oder AV Receiver (regelmäßig) in einem solchen Bereich betrieben wird, dass diese Unterschiede hörbar werden? Um bei unserem Beispiel zu bleiben: Die Canton Vento 100 haben einen absolut unkritischen Impedanzverlauf, der über das komplette Frequenzspektrum kaum unter 4 Ohm fällt. Und 86dB Wirkungsgrad stellen ebenfalls nicht übermäßig hohen Anspruch.

Was mich zur selben Frage bringt:

Wenn wirklich nur die Klangqualität zählt... wo sind die Vorteile einer solchen Investition?
Valentino_II
Stammgast
#16 erstellt: 21. Feb 2025, 19:03

Times (Beitrag #15) schrieb:
Bei anspruchsvollen Lautsprechern und entsprechenden Lautstärken kann das in Grenzbereichen durchaus sein.
Und 86dB Wirkungsgrad stellen ebenfalls nicht übermäßig hohen Anspruch.

Nach meiner Erfahrung ist das nicht nur in Grenzbereichen so, sondern schon bei normaler Zimmerlautstärke.
Wir gehen hier also von unterschiedlichen Erfahrungen aus und ziehen deshalb unterschiedliche Rückschlüsse.

Die 86db Wirkungsgrad der Canton entsprechen dem einer Dynaudio Contour 20i.
Nach Aussagen der Contour-Besitzer steigt die Klangqualität hier frappierend mit der Qualität der Verstärker.

Aber sei´s drum, diese Diskussionen sind müßig und wie bereits erwähnt, bin ich daran nicht interessiert.
Ich bin einfach der Meinung, der TE sollte sich das selbst anhören und sich im Vorfeld nichts ausreden lassen.
JeGo84
Stammgast
#17 erstellt: 21. Feb 2025, 21:54
Dies ist auch meine Erfahrung. Hatte bisher kein AVR hier, welcher bei gleichem Preis mit einem Stereo Verstärker mithalten konnte.

Was wohl vor allem an Kondensator Kapazität / Stromlieferfähigkeit und Netzteil hängt.
Und das war bei diversen LS deutlich hörbar, egal ob Canton Ergo 1200DC, Triangle Esprit Antal (diese hat den zu dem Zeitpunkt vorhandenen AVR Denon AVR3600H regelmäßig in die Schutz Schaltung gejagt) oder bei den aktuellen KEF R3.

Dazu fand ich auch das die Raumkorrektur Systeme für hifi einfach murks waren, egal ob Audyssey oder Dirac.

Aktuell werkelt bei mir ein Lyngdorf TDAI1120, dieser ist sowohl ohne, aber vor allem mit RoomPerfect jeden AVR in der Klang Qualität deutlich überlegen.


[Beitrag von JeGo84 am 21. Feb 2025, 21:54 bearbeitet]
Hoerer_von_musik
Stammgast
#18 erstellt: 23. Feb 2025, 10:33
Spannende Diskussion und ich kann mich nur einmal mehr bei euch bedanken. Wie ich einsehen muss, es gibt nur eine Lösung. Der 40n muss mal ins Wohnzimmer. Gibt ja zZ das ein oder anderen Schnäppchen, was es psychologisch irgendwie leichter macht, es mal drauf ankommen zu lassen.

Was das Einmessen angeht, so ist das so eine Sache. Einerseits braucht es durchaus Zeit, zumindest war das beim H/K so (und der bot sicher weniger Optionen). Und leider neigt meine besseren Hälfte zur ständigen Umdekoration (Bilder, Kissen, Matratzen.......ich traue mich fast nicht zu sagen, dass teilweise auch in Lautsprecher einbezogen werden....), von den Kids gar nicht zu sprechen. Man könnte sagen, das Wohnzimmer lebt. Das ist so ein Grund, warum ich eine grundsätzliche Verbesserung wünschte, also unabhängig von "äußeren Faktoren".
Times
Inventar
#19 erstellt: 23. Feb 2025, 11:07
Ich kann dir sagen, was sehr wahrscheinlich passieren wird:

Du wirst den Marantz zu dir nach Hause holen und begeistert sein, weil es ein Premium-Produkt ist und dir die Kombination aus Haptik, Optik und Verarbeitungsqualität auch einen entsprechenden Zugewinn in der Klangqualität suggerieren wird. Und wenn dich das dann glücklich macht, ist das auch absolut in Ordnung.

Der wirklich vorhandene Unterschied wird, wenn du die oben genannten Faktoren ausblendest, deutlich geringer bis nicht mehr vorhanden sein. Und ich möchte meine Behauptung auch entsprechend untermauern:

Nachdem ich mir eine sündhaft teure Endstufe als "Upgrade" für meinen AVR gekauft habe, habe ich mir die Mühe gemacht und sowohl gehör- als auch messtechnisch verglichen, wie groß die Unterschiede tatsächlich sind. Anschließend habe ich verglichen, welche Unterschiede vom Direct Modus zur Standard-Einmessung mit Audyssey XT32 und Dirac Live gibt. (Die positiven Auswirkungen der Korrektur der Impulsantwort von Dirac sind nicht zu sehen.)

Das waren die Ergebnisse:

1. Vergleich verschiedene Verstärker / Receiver

Vergleich-AVRs&Amps_2023-11-29

2. Vergleich Direct / Audyssey / Dirac

X4800H_L+R-Vergleich-Audy-Flat_Dirac-rec-Direct_2023-11-29

Sind diese Messungen der Weisheit letzter Schluss und die ganze Wahrheit? Sicherlich nicht. Aber sie können helfen, die tatsächlichen Unterschiede und Verhältnisse ins rechte Licht zu rücken.

Wir sind eine vierköpfige Familie - unser offener Wohn- und Essbereich "lebt" definitiv auch. Und dennoch kann ich dir sagen, dass in Sachen Klangqualtität nichts so viel gebracht hat, wie Optimierung von Aufstellung und Raumakustik, sowie die anschließende Korrektur durch Audyssey und DIRAC.

Und nochmal: Ich sage nicht, dass man ohne diese Maßnahmen nicht gut Musik hören kann. Ganz im Gegenteil. Aber im Bezug auf deine Ausgansfrage...


Hoerer_von_musik (Beitrag #1) schrieb:
Nun frage ich mich, ob mit einem anderen Receiver noch etwas rauszuholen wäre.


...sind das die Maßnahmen, die dich wirklich weiter bringen und einer Überprüfung standhalten, die über subjektive Anekdoten hinausgehen.

Schönen Sonntag und viel Erfolg!

Beste Grüße,
Times
Synercon
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 23. Feb 2025, 17:19
Bei mir schied der Denon schon rein der Haptik wegen sofort komplett aus. Aber natürlich hat jeder andere Prioritäten. Macht auch wenig Sinn zwei so unterschiedliche Geräte/Klassen zu vergleichen.
Hoerer_von_musik
Stammgast
#21 erstellt: 02. Mrz 2025, 12:48
Habe beim aktuellen Preis einfach mal zugegriffen, dann muss ich nicht mehr hin und her grübeln, ob es nicht manchmal doch besser klingen könnte.

Eine Frage hätte ich diesbezüglich noch. Wenn ich leiser höre, dann rücken die Stimmen aktuell sehr stark in den Hintergrund. Ist dies auch Verstärker bedingt oder liegt das einzig an den Lautsprechern?

@Times
Vielen Dank für deine ausführlichen Antworten. Vielleicht widme ich mich dem Thema tatsächlich auch mal, wenn wieder Zeit ist. Aktuell zählt für mich eher das ootb. Wenn der Marantz nicht wirklich besser scheint (klar subjektiv ist das natürlich immer so eine Sache), dann geht er durchaus zurück. Selbst mit dem Verkauf des Denon wäre das ja immernoch ein stattlicher Betrag.
Hoerer_von_musik
Stammgast
#22 erstellt: 18. Mrz 2025, 20:54
Wie bereits geschrieben, hatte ich den 40n aufgrund eines akzeptablen Angebots bestellt.
Da ich nicht messen kann, kann ich nur meine subjektiven Eindrücke schildern. Schon beim ersten Hören gab es für mich einen Unterschied zum Denon. Obwohl der Denon auf dem Papier weniger Leistung hat, muss ich den Regler deutlich weniger aufdrehen. Ich höre oftmals her leise und insbesondere hier klingt der Marantz viel ausgeglichener. Während beim Denon die Stimmen bei niedriger Lautstärke untergegangen sind, ist es beim Marantz gefühlt kein Unterschied wie laut oder leise ich höre. Subjektiv nehme ich deshalb Dinge wahr, die ich vorher in Liedern so nicht gehört habe und verstehe viel besser, was gesungen wird. Insgesamt ist der Klang auch etwas "sauberer" als beim Denon, ich weiß nicht, wie ich es anders beschreiben soll. Ich für meine Wahrnehmung habe damit einen Receiver gefunden, der mir gemeinsam mit den LS akustisches Wohlbefinden verschafft. Preislich habe ich mich zwar weit von meinem ursprünglich angedachten Budget entfernt..... aber naja es ist wie es ist. Optisch finde ich den Marantz übrigens gar nicht mal so beeindruckend bzw mir hat das größere Display des Denon sogar besser gefallen. Haptik natürlich kein Vergleich. Besonders die etwas verzögerte und zT extreme langsame Lautstärkeregelung des Denon ist passe.
Danke nochmals allen für Ihre Kommentare!
Valentino_II
Stammgast
#23 erstellt: 18. Mrz 2025, 22:06
Danke für die Rückmeldung. 👍
Btw: Den Preis hast du irgendwann vergessen, aber der Musikgenuß bleibt.

Viel Spaß mit dem Marantz !
marantz-fan
Inventar
#24 erstellt: 19. Mrz 2025, 11:23
Glückwunsch, freut mich sehr, dass Du mit dem 40n offensichtlich genauso zufrieden bist wie ich.


Valentino_II (Beitrag #23) schrieb:
Btw: Den Preis hast du irgendwann vergessen, aber der Musikgenuß bleibt.

Genau so ist das! Im Gegenteil: Man ärgert sich viel eher im Nachhinein, wenn man zur Geldersparnis einen Kompromiss eingegangen ist, den man später bereut. Zumindest geht mir das so.
Ich habe meinen damals sogar recht kurz nach Erscheinen noch zur UVP gekauft und es dennoch keine Sekunde bereut, weil er mir jeden Tag musikalisch große Freude bereitet.


Viel Spaß mit dem Marantz !

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