Möchte mich dem Thema Röhre nähern… Meinungen

Autor

Beitrag

__Dirk_B
Neuling

#1 erstellt: 07. Dez 2025, 15:08

Hallo zusammen,

ich würde mich sehr über Meinungen von Euch zu einem Hifi-Thema freuen, das mich beschäftigt.

Vor ein paar Jahren war ich schonmal hier im Forum aktiv, bekomme es aber nicht mehr auf die Kette, meinen damaligen Account wieder zu aktivieren. Aus verschiedenen Gründen war ein paar Jahre „Schluss“ mit dem Thema Musikhören. Vor einiger Zeit habe ich dann wieder Feuer gefangen und ich höre wieder viel unterschiedliche Musik mit folgender Kette: Zu Audio Omen Bookshelf Mk.II Lautsprecher, David Laboga Lv1 LS-Kabel, Atoll IN100 Vollverstärker, Magnat MCD 1050 CD-Player und Luxsin X9 als DAC für Tidal vom iPad). Die Raumakustik (ca. 16 qm) ist leider sehr bescheiden, aber im Moment nicht zu ändern.

Letztlich ist mein Budget für weiteres HIFI ziemlich „endlich“. Dennoch reizt mich immer mehr die Idee, mich dem Thema Röhrenvollverstärker zu nähern bzw. es auszuprobieren. Da die Lautsprecher es hergeben (Efficiency: 98dB/1W@1m) würde mich Single Ended interessieren. Und jetzt das eigentliche Anliegen: nach was sollte ich sinnvoller Weise suchen, um meine ersten Erfahrungen mit dem Röhrenverstärker zu machen? Macht es Sinn, mich für kleines Geld an einem China „Oldchen“, „Reisong“ o.Ä. zu orientieren, wenn ich nicht ein gebrauchtes Gerät jenseits der 1000 Euro kaufen kann? Oder dann lieber gleich die Finger vom Thema lassen? Was meint Ihr?

Würde mich sehr über Eure Meinung freuen.

Viele Grüße, Dirk

flexiJazzfan
Inventar

#2 erstellt: 07. Dez 2025, 15:36

Was versprichst du dir davon? Ich kann mir nicht vorstellen, dass du etwas findest mit dem du mehr Spaß hast als mit dem Atoll 100.

Gruß
Rainer

__Dirk_B
Neuling

#3 erstellt: 07. Dez 2025, 18:09

Hallo Rainer,
es ist auch absolut nicht der Fall, dass ich unzufrieden mit dem Atoll bin. Es ist eigentlich eher die Neugierde, mal etwas „sehr Anderes“ zu hören. Und das soll ja bei Single Ended Röhren wohl so sein. Über einen anderen Transistorverstärker denke ich auch absolut nicht nach. Dafür mag ich die Klangkombi von mir schon zu sehr. Sogesehen gibt es eigentlich auch keinen Grund zur Veränderung - wenn da nicht diese fixe Idee, diese Neugierde bezüglich einer ziemlich anderen Klangcharakteristik wäre. Und die Begeisterung der Leute, die von ihrem Röhrenklang berichten / schwärmen. Vielleicht sollte ich versuchen, mal eine Röhre woanders probezuhören. Bin mir nur nicht sicher, wieviel Sinn das macht. Andere Geräte, andere Raumakustik… ob mich das weiterbringen würde…

Jedenfalls danke für Deine Gedanken zum Thema.

Viele Grüße, Dirk

flexiJazzfan
Inventar

#4 erstellt: 07. Dez 2025, 21:39

Also ganz vorsichtig formuliert: Es könnte sein, dass der Röhrenklang ein modernes Märchen ist.
Man kann gute Verstärker mit Röhren bauen, die dann auch keinen speziellen Klang haben sollten. Nach allem, was ich gelesen, -nicht gehört- habe, gibt es allerdings Röhrenqualitäten und –konstruktionen mit einem speziellen Klang. Für die einen ist es Wohlklang, für die anderen eine Fehlfarbe. Die verschiedenen technischen Erklärungsversuche dazu haben mich nicht überzeugt.

Wer mal einen alten VW Käfer fahren will, soll das tun, macht Spaß. Man sollte allerdings dann auch wissen, was ein Verteilerfinger ist.

Gruß
Rainer

RoA
Inventar

#5 erstellt: Gestern, 06:07

Macht es Sinn, mich für kleines Geld an einem China „Oldchen“, „Reisong“ o.Ä. zu orientieren

Ja, unbedingt, zumal das finanzielle Risiko überschaubar ist. Hier wurde der Oldchen mal fachmännisch seziert:

https://www.youtube.com/watch?v=eMSvjJRkAE8

https://www.youtube.com/watch?v=TICRpxzIgaE

https://www.youtube.com/watch?v=RkHe-SojVvs

Soundcheck in Teil 3.

stoske
Inventar

#6 erstellt: Gestern, 07:56

Ein vernünftig konstruierter Verstärker "klingt" nicht. Was man Zuhause hört ist maßgeblich der Raum in Verbindung mit dem Lautsprecher. Das Ohr, eigentlich das Hirn, gewöhnt sich an diese Konstellation und deshalb wird es irgendwann auch "langweilig". Uralter Keks.

Schafft man sich nun einen Röhrenverstärker an, am Besten einen alten (harmonische Verzerrungen), dann wirkt das in der Regel etwas anders und, in Zusammenspiel mit der Suggestion (die enorm mächtig und immer präsent ist) "natürlich" viel besser, echter, lebendiger (sülz). Uralter Keks.

Ein paar Wochen später, nachdem man alles, was einem lieb ist, ein paar Mal gehört hat, hat man sich daran gewöhnt und steht wieder am gleichen Punkt wie zuvor.

Deutlich mehr Effekt als der Verstärker haben, wie gesagt, Raum und Lautsprecher, mit denen kann man diese Schleife auch beeinflussen, das kann in Sachen Raum kostenfrei, in Sachen Lautsprecher (DIY) auch billiger sein. Am eigentlichen Muster und seinen Aspekten ändert das aber nichts. Uralter Keks.