Gibt es Mikrofone mit einer Max.-Frequenz > 20kHz ?

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mannemerich
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 03. Mrz 2023, 13:15
Ich bin auf der Suche nach einem (bezahlbaren) Mikrofon jedweder Bauart, das ein hohe Empfindlichkeit hat, d.h. einen großen Frequenzgang "nach oben" hin, also größer als 20 kHz bietet und möglichst einen 3,5mm-Stecker-Ausgang hat oder ggf. USB-Ausgang.

Beim ZOOM N1 oder N1n Digitalmikrofon ist die maximal erfassbare Frequenz 20kHz, was mir für meine Anwendung zu "unempfindlich" ist.
Achtung, ich meine nicht die Sampling Rate (Abtastrate)! Die Angaben für die Sampling Rate sind typischerweise 48kHz/16 (bit) oder z.B. 96kHz/16 (bit). Diese Angabe hat m.M.n. nichts bzw. nur bedingt etwas mit dem Frequenzgang zu tun.
Gibt es ggf. eine Firma, welche diese Geräte bzw. Mikrofone u.U. gegen Gebühr ausleiht?
Hassi$7
Stammgast
#2 erstellt: 03. Mrz 2023, 13:23
Hallo,

......es gibt - nur zum Beispiel, das Sennheiser MKH 800 Twin Nx, welches bis 50kHz aufnimmt.

Einfach mal bei Thomann oder Music Store unter Mikrofone gucken.

Diese Mikrofone sind allerdings in aller Regel sehr teuer.


Viele Grüße


[Beitrag von Hassi$7 am 03. Mrz 2023, 13:24 bearbeitet]
Passat
Inventar
#3 erstellt: 03. Mrz 2023, 13:36
Solche Mikrofone gibt es bei vielen Herstellern, wurden im Zuge der Einführung der SACD anno 1999 eingeführt.
Einfach mal bei den einschlägigen Mikrofonherstellern, wie Sennheiser, Beyerdynamik, MBHO, etc. schauen.


Und was die Samplingfrequenz angeht:
Die hat sehr wohl etwas mit dem Frequenzgang zu tun, denn die Samplingfrequenz muß lt. Shannon-Theorem immer minmal doppelt so hoch sein wie die Audiofrequenz, um das Signal zu 100% exakt aufnehmen und wiedergeben zu können.

Bei 48 kHz Samplingfrequenz sind also maximal 24 kHz Audiofrequenz möglich, bei 96 kHz Samplingfrequenz max. 48 kHz Audiofrequenz, etc.
I.d.R. liegt die real nutzbare max. Audiofrequenz aber wegen des nötigen Antialiasingfilters etwas niedriger, da die Steilheit des Filters nicht beliebig groß sein kann.

Grüße
Roman
Slatibartfass
Inventar
#4 erstellt: 03. Mrz 2023, 13:43

mannemerich (Beitrag #1) schrieb:
Die Angaben für die Sampling Rate sind typischerweise 48kHz/16 (bit) oder z.B. 96kHz/16 (bit). Diese Angabe hat m.M.n. nichts bzw. nur bedingt etwas mit dem Frequenzgang zu tun.

Die Samplerate ist die grundlegende Kenngröße für die maximal verarbeitbare Frequenz. Gemäß dem Nyquist-Shannon-Abtasttheorem muss die Samplerate mehr als doppelt so groß sein, wie die maximal digitalisierbare Frequenz des Analogsignals. Das sind bei 48kHz ca. 24kHz und 96kHz ca. 48kHz.
Das ZOOM Mikrofon sollten sicher auch elektronisch mehr als 20KHz verarbeiten können, die Du ohnehin nicht hören wirst.
Empfindlich kann auch ein Mikrofon mit eingeschränktem Frequenzumfang in seinem verarbeitbaren Frequenzbereich sein. Die ZOOM Mikros sind schon ziemlich empfindlich, da sie über einen guten Signal-Rauschabstand verfügen.

Slati
mannemerich
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 03. Mrz 2023, 14:29
Vielen Dank für die Info. Leider bin ich kein Profi bzw. kann diesen Preis (unter 4000 €) nicht aufbringen.
Es gibt einen Hersteller, Earthworks, der bietet u.a. das SR40V an, das einen Frequenzgang von bis zu 40kHz bieten soll, aber da sind immer noch bis zu 800€uronen fällig.
mannemerich
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 03. Mrz 2023, 14:42
Danke dir für die Info!
Hier im Link die Behandlung des von dir angesprochenen Themas zur Abtastrate: https://chrishoermann.at/abtastrate-samplerate-samplingfrequenz/

In einem Musikstudio wird man aber mit einem ZOOM H1(n) qualitätsmäßig nicht hinkommen. Es kommt also immer auf die Ver-/Anwendung an.
Ich brauche ein empfindliches Mikro um eine Frequenzanalyse im Bereich ca. 18kHz-40kHz durchzuführen.


[Beitrag von mannemerich am 03. Mrz 2023, 14:46 bearbeitet]
mannemerich
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 03. Mrz 2023, 15:24
Noch eine Nachfrage:
Es gibt z.B. ein Digitalmikrofon TASCAM DR-05X. Im Handbuch hierzu (Amazon) sind auf Seite 49 drei unterschiedliche Frequenzbereiche (max.) angegeben, bei (offensichtlich) unterschiedlichen Abtast-Raten:
20kHz bei 44,1kHz, 22kHz bei 48kHz und 40kHz bei 96kHz Sampling rate (siehe auch Seite 14 - englische Fassung), was natürlich Sinn macht.

Meinst du/meint ihr, dass diese Angaben bezüglich der Max.-Grenzen des Frequenzbereichs mit Vorsicht zu genießen sind? Ist das TASCAM DR-05X eine "Eier legende Wollmilchsau"?

Das Digital-Mikro ZOOM H1(n) "bietet" in der Beschreibung nur einen (1) max. Frequenzbereich von 20kHz an. Es bietet ebenfalls unterschiedliche Abtastraten an z.B. 48kHz/16Bit und 96kHz/16Bit. Das hieße dann, dass der Frequenzbereich je nach gewählter Abtastrate erweitert werden könnte? Kann das funktionieren oder ist hier "der Wunsch der Vater des Gedanken"?
DB
Inventar
#8 erstellt: 03. Mrz 2023, 15:36
Gefell Kapsel MK301/A mit Mikrofonverstärker MV201: 30Hz ... 100kHz. Meßgrenze 172dB.
Slatibartfass
Inventar
#9 erstellt: 03. Mrz 2023, 17:08

mannemerich (Beitrag #7) schrieb:

Das Digital-Mikro ZOOM H1(n) "bietet" in der Beschreibung nur einen (1) max. Frequenzbereich von 20kHz an. Es bietet ebenfalls unterschiedliche Abtastraten an z.B. 48kHz/16Bit und 96kHz/16Bit. Das hieße dann, dass der Frequenzbereich je nach gewählter Abtastrate erweitert werden könnte? Kann das funktionieren oder ist hier "der Wunsch der Vater des Gedanken"?

Meistens ist bei Audio die Angabe 20kHz ein Standardwert, da hierdurch der hörbare Frequenzbereich bereits abgedeckt ist.
Ich glaube aber nicht, dass die Membran des ZOOM H1(n) bei 20kHz ihre Schwingungen abrupt einstellt. Somit sollten auch höhere Frequenzen bei entsprechenden Abtastrate verarbeitet werden. Natürlich kenne ich nicht die einzelnen Komponenten und exakten Werte dieser Mikrofone.
Das kann man dann nur Messtechnisch ermitteln.

Slati
mannemerich
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 03. Mrz 2023, 23:28
Besten Dank für den Kommentar!

Nun, ich war immer der Meinung, dass eine der wichtigsten Kenngrößen eines Mikros der angebebene Frequenzbereich ist und der ist durch die Bauart und Geometrie eigentlich begrenzt und lässt sich eigentlich nicht beliebig erweitern.
Wenn jetzt das TASCAM DR-05X in der Bedienungsanleitung drei (3) unterschiedliche Frequenzbereiche angibt (bei unterschiedlichen Abtast-Raten bzw. Sampling Rates) und ich deiner Logik folge, dass die Angabe des (in der Bed.Anltg. angeführten 1.) oberen Frequenzbereich von 20kHz nicht das "abrupte Ende" des Sensivität bedeutet und was sicherlich richtig ist, dann müsste dieses Mikro eigentlich von vorneherein für 40kHz und ggf. darüber hinaus konstruiert worden sein. Erst dann kann ich ja mittels der passenden Sampling Rate einen nach oben hin höhere Frequenz auswerten. Sehe ich das nicht richtig verstanden?

Nun, ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass "die Chinesen" diese dann erheblich kompliziertere bzw. viel teuere Technik in einem Digital-Mikro vorsehen, das bei den Langnasen für schlappe 110-120€ verhökert wird. Ein Studio-Mikro mit einer definierten Grenzfrequenz von 40kHz kostet mind. 700€ oder gar knapp 4000€.

Deshalb versuche ich die Angaben in der Betriebsanleitung des TASCAM DR-05X zu hinterfragen. Für das Digi-Mikro ZOOM H1 werden als obere Grenze des Frequenzbereichs 20kHz genannt. Das kann ZOOM wohl auch garantieren. Wie du schon sagtest, reicht der tatsächliche Frequenzbereich darüber hinaus. ZOOM bietet eine max. Abtast-Rate von 96 kHz/24Bit zur Einstellung an. Theoretisch müsste dann das ZOOM H1 auch 40kHz als obere Grenze erfüllen können. In der Bedienungsanleitung von ZOOM werden jedoch nicht solche Halbwahrheiten zum Besten gegeben, wie bei TASCAM!

Ich benötige ein gutes Mikro für eine Frequenzauswertung im Bereich von ca. 18kHz-40kHz. Ich würde liebend gerne glauben, was TASCAM schreibt, aber es gibt aber gute Gründe, nicht alles für bare Münze zu nehmen, was schwarz auf weiß gedruckt ist.
DB
Inventar
#11 erstellt: 03. Mrz 2023, 23:41

mannemerich (Beitrag #10) schrieb:

Ich benötige ein gutes Mikro für eine Frequenzauswertung im Bereich von ca. 18kHz-40kHz. Ich würde liebend gerne glauben, was TASCAM schreibt, aber es gibt aber gute Gründe, nicht alles für bare Münze zu nehmen, was schwarz auf weiß gedruckt ist.

Zunächst einmal kommt es darauf an,was für eine "Frequenzauswertung" das sein soll. Dann würde ich auch nicht davon ausgehen, daß der Amplitudenfrequenzgang so eben und definiert weitergeht wie im durch den Hersteller propagierten Frequenzbereich. Das läßt sich ausmessen, macht aber Mühe. Aus diesem Grunde empfahl ich auch von vornherein ein extra für den genannten Bereich konzipiertes Meßmikrofon.
mannemerich
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 04. Mrz 2023, 14:50
Servus DB,
besten Dank für die bisherigen Kommentare:
- Die Geräte von Microtech Gefell sind sicherlich Spitzenklasse und sicherlich auch die Preise. Ich werde trotzdem dort man anrufen. Ich lerne dann weiter dazu.
- mit Frequenzanalyse meine ich die Messung der Schallimmissionen auf unsere Wohnung mit einer sog. App mittels Smartphone, z.B. mit einem "Sound Analyzer" über einen vorher definierten Frequenzbereich. Ich konnte bereits verdächtige Peaks bzw. Ausschläge auf dem Bildschirm erkennen.
Ich vermute aber, dass das Interface meines lächerliche Smartphones mit einem dieser Spitzenklasse-Mikros nicht harmoniert.
DB
Inventar
#13 erstellt: 04. Mrz 2023, 17:04
Nein, fürs Smartphone ist das nichts. Zur echten Bewertung brauchst Du einen kalibrierten Schallpegelmesser. Das genannte Mikrofon ist in diesem Zusammenhang für den Präzisions-Impulsschallpegelmesser 00 023 vorgesehen. Gefell wird sicherlich noch einen Nachfolger herstellen.
Ultraschall in der Wohnung würde mich aber wundern, höchstens elektroakustische Marderscheucheinrichtungen für Autos würden mir spontan einfallen.
stoneeh
Inventar
#14 erstellt: 04. Mrz 2023, 18:07
Earthworks M50 fällt auf die schnelle ein. Da kommt dann aber noch die entsprechende Elektronik dazu. Smartphone / Apps schlag dir dafür mal ganz schnell aus dem Kopf. Bei einer Analyse im Raum, also nichts was explizit auf Achse gemessen werden soll, wird auch die Richtcharakteristik wichtig.

Leihen wird dir sowas übrigens niemand, da bei unsachgemäßem Umgang die empfindlichen Messinstrumente Schaden nehmen können. Aber, insb. wenn's eh eher was einmaliges sein sollte, würde ich mich bei entsprechenden Dienstleistern umsehen. Das wird dir wohl billiger kommen als ein Kauf der geeigneten Hardware.
Buddy_Casino
Stammgast
#15 erstellt: 04. Mrz 2023, 19:45
Eine Möglichkeit wäre auch erstmal mit einem günstigen Mic zu schauen ob es überhaupt ein Ultraschall-Signal gibt, und dann erst im zweiten Schritt es mit einem richtigen Messmikrophon zu untersuchen. Günstige MEMS Mikrophone gibts zB aus dem Automotive Bereich, wo man mit Ultraschall Entfernungen misst. Das Knowles SPH0641LU4H-1 More geht bis ~100khz, wenn du bastlerisch begabt bist könntest du das an einen Mikrocontroller anschließen der USB kann, zB den RP2040 und ein bestehendes Projekt leicht abändern.


[Beitrag von Buddy_Casino am 05. Mrz 2023, 00:18 bearbeitet]
mannemerich
Schaut ab und zu mal vorbei
#16 erstellt: 04. Mrz 2023, 22:43
Der Marder ist eine "Marderin, stehend auf 2 Beinen".

Toll, das es so eine Firma wie Microtech Gefell noch gibt und damals nicht platt gemacht worden ist, wie soviele gute und "lebensfähige" Betriebe, wie z.B. die VEB "DKK Scharfenstein", die den ersten FCKW-freien Kühlschrank der Welt produziert hatten und dann doch offensichtlich "abserviert" wurden! Mehr möchte ich jetzt nicht mehr sagen, um nicht gegen die Regularien des Forums zu verstoßen.
mannemerich
Schaut ab und zu mal vorbei
#17 erstellt: 04. Mrz 2023, 22:53
Als Techniker sollte man auch trotzdem den Blick über den Zaun werfen.
Hier ein Link <https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/wirtschaft/treuhand/fckw-freier-kuehlschrank100.html>
Hoffentlich langweile ich Sie nicht. Noch einen schönen Samstag und Sonntag. Und nochmals Danke für ihren Kommentar!
mannemerich
Schaut ab und zu mal vorbei
#18 erstellt: 04. Mrz 2023, 23:47
Es ist eine US-Quelle. Ja, das wäre erstmal eine gute und interessant Alternative zu den 1-Sterne-Mikrofonlieferanten. Bei https://www.digikey....PH0641LU4H-1/5332438 ist die Standard-Lieferzeit allerdings mit 19 Wochen angeben. Sicherlich gibt noch andere Bezugsquellen. Conrad?
Ich prüfe das ab und informiere dich, ob's wie wie's geklappt hat.

Erstmal vielen Dank für die Info und noch einen angenehmen Samstag Abend usw.!
Buddy_Casino
Stammgast
#19 erstellt: 05. Mrz 2023, 00:16
Das ist die Standardlieferzeit des Herstellers, nicht des Distributors, der versendet sofort. Das ist nur von Interesse wenn der Distributor nichts mehr auf Lager hat oder man große Mengen benötigt. Das Teil gibts auch bei Mouser btw: https://octopart.com/search?q=SPH0641LU4H-1¤cy=EUR&specs=0


[Beitrag von Buddy_Casino am 05. Mrz 2023, 00:17 bearbeitet]
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