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Müssen Lautsprecherkabel gleich lang sein?

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thelivingyears
Stammgast
#51 erstellt: 03. Mai 2017, 15:55
Noch mal kurz zum Thema "Klangunterschiede bei Lautsprecherkabeln hören. Hier wird ja meistens eher angezweifelt, ob man da (große) Unterschiede hören kann. Ich selbst habe keine Ahnung, weil mir die Erfahrung fehlt.

Aber wie erklären sich dann solche Posts?

http://www.pauls-ref...600&start=450#p65385
Mickey_Mouse
Inventar
#52 erstellt: 03. Mai 2017, 16:47
bei solchen Posts/Berichten ist es schade um die Elektronen die dafür umher wandern mussten

nachdem erst "Kabel bereitgestellt" kam und dann der Hinweis, dass wegen der Bi-Wiring Kabel auf die "klangverschlechternden Brücken" verzichtet werden kann, habe ich mir diesen Blödsinn nicht weiter durchgelesen.

wenn man (mit mir) über Kabel diskutieren möchte, dann bitte auf Basis der allgemeinen Leitungstheorie.
JULOR
Inventar
#53 erstellt: 03. Mai 2017, 17:09
Kabelklang entsteht im Kopf.

Solche Wahrnehmungen lösen sich regelmäßig in Luft auf, wenn man nicht weiß, was spielt. In solchen Blindtests ist es dem Hörer unbekannt, welches Kabel gerade benutzt wird. Das Umschalten erfolgt verdeckt. Über pures Raten kommen die Teilnehmer dann nicht hinaus, obwohl natürlich immer irgendwas anders wahrgenommen wird. Das physikalische Signal, welches auf das Ohr trifft, ist nur ein kleiner Teil dessen, was daraufhin im Gehirn verarbeitet wird.

Im Extremfall geht das soweit, dass man gar nichts ändern muss und nur ankündigt, jetzt ein anderes Kabel, Bi-Wiring oder sonstwas zu verwenden und schon sind alle begeistert. So z.B. hier: http://www.hifiaktiv.at.xserv08.internex.at/?page_id=87

Allein die Erwartungshaltung, das "Vorwissen" aus Tests und Forenberichten oder der Preis führen zu solchen subjektiven Eindrücken. Ein dickes Kabel klingt fett, ein Silberkabel fein, ein teures Kabel ausgewogener usw. Wenn ich eine neue Komponente testen will, höre ich ganz genau hin und höre plötzlich neue Details, die ich nie gehört habe. Beim Zurückschalten sind sie aber auch dann hörbar. Nur dass ich nie darauf geachtet hatte.

Dazu kommt, dass unsere Aufmerksamkeit stark schwankt. Einen Song oder nur eine Passage immer gleich zu hören, gelingt eigentlich nie. Wenn ich ein und dasselbe Stück mehrfach nacheinander höre, klingt es immer anders, manchmal klingt der Bass knackiger, dann die Stimme klarer oder ich höre plötzlich ein Verstärkerbrummen oder ein anderes Detail - auch wenn ich gar nichts verändere. Tagesform, Stimmungslage, Alkohol, Ablenkung durch andere Dinge, all das beeinflusst das Hörerlebnis. Unser Gehirn ist eben kein Messapparat, sondern verarbeitet jede Information sehr subjektiv, vergleicht sie mit bekanntem Wissen und Vorerfahrungen und ist dabei nie unabhängig von dem, was die anderen 4 Sinne gerade aufnehmen und was sonst noch so im Kopf vorgeht.

Für Kabelklang müssen also zwei Bedingungen erfüllt sein:
1. Ich muss daran glauben, dass Kabelklang existiert und
2. Ich muss wissen, dass ein bestimmtes Kabel angeschlossen ist (genauer: es reicht die Überzeugung, dass dem so ist. Es muss gar nicht angeschlossen sein).

Ein schöner Selbsttest ist ein tickender Wecker: Hör mal eine Minute genau auf das Ticken. Gelingt das? Ist es immer gleich laut? Fehlt plötzlich ein Tick?


[Beitrag von JULOR am 03. Mai 2017, 17:28 bearbeitet]
Mickey_Mouse
Inventar
#54 erstellt: 03. Mai 2017, 17:33
zwei Kollegen haben immer fehlenden Bass bei meiner Anlage bemängelt (Raumakustik -> Auslöschungen, leider)
ich habe ihnen dann gesagt, dass ich mal einen Bi-Amping Test vorbereiten werde und sie sich das dann mal anhören sollen. Also nicht einfach Bi-Wiring sondern zwei Endstufen, die kleinere der beiden mit 25kg Kampfgewicht und 2kW Anschlussleistung.
Alles schön vor dem eigentlichen HiFi Turm aufgebaut und als sie den ersten Titel gehört haben, war sofort klar: das klingt jetzt doch wesentlich besser als vorher, überhaupt kein Vergleich!

die Kinnladen fielen als sie gesehen haben, dass die Kabel von den Endstufen gar nicht an den LS angeschlossen waren und stattdessen ein winziger 2*60W Stereo Amp gespielt und diesen "wahnsinnig präzisen und kräftigen aber niemals aufdringlichen Bass" produziert hat

es reicht die Anwesenheit solcher Dinge aus, von denen die Leute "wissen" dass sie teuer und/oder exklusiv (und in ihren Augen damit auch automatisch gut!) sind und schon klingt es besser.
Es ist immer wieder herrlich zu sehen wie sich die Leute verarschen lassen und auf jeden Mist reinfallen.

bei den LS Kabeln müsste man eigentlich direkt dazwischen umschalten, anderes kann man solche Tests eh nicht machen (ich habe fernbedienbare Umschalter). Nur ist das Problem: wer an Kabelklang glaubt, der kann doch auch so einen Schalter nicht ernst nehmen, da klingen ja auch die Bi-Brücken. Daher ist es recht schwer bei solchen Leuten irgendwie den Hebel anzusetzen.
thelivingyears
Stammgast
#55 erstellt: 03. Mai 2017, 18:28
Sehr Interessante Antworten! Und die Geschichte mit dem billigen Verstärker, den die Experten als klar überlegen beschrieben ist schon witzig. Klar, wenn man so was mal erlebt hat, glaubt man an nichts mehr ;).

Ich bin so weit, nun doch die billigen Kabel zu kaufen. Gibt es denn eigentlich nur immer schwarze Kabel, die gut sind? Die vorgeschlagenen Modelle waren so. Mein Fußboden ist helles Holz, da wäre was helleres, gerne auch Kupferfarben (ist es aktuell, fährt eigentlich gar nicht auf) toll. Scheinen aber irgendwie alle schwarz zu sein.

Hat jemand einen Tipp? Auf Bi-Wiring könnte ich ja dann auch verzichten. 4mm wäre nett.
Lacelte
Inventar
#56 erstellt: 03. Mai 2017, 19:21
Mal wieder ein solcher Thread, erstaunlich wie viele Menschen sich um soetwas Gedanken machen - Ich glaube sogar, das sich mehr Menschen über das Kabel Gedanken machen, als über die Aufstellung und Raumakustik. Das wären aber 2 Punkte mit einer Kausalität, wo Ursache und Wirkung sofort zu hören sind.

Da kann man eig. auch gar nichts mehr zuschreiben, da das Thema durch gekaut worden ist, bis zum abwinken.
Wer an 100 Jungfrauen im Himmel glaubt, der soll es tun. Aber das Geld, was so manche in Kabel stecken, ist in besseren LS, in der Raumakustik oder meinend wegen in "besseren" Verstärkern sinniger aufgehoben.
JULOR
Inventar
#57 erstellt: 03. Mai 2017, 19:30
Mickey_Mouse
Inventar
#58 erstellt: 03. Mai 2017, 21:31

thelivingyears (Beitrag #55) schrieb:
Sehr Interessante Antworten! Und die Geschichte mit dem billigen Verstärker, den die Experten als klar überlegen beschrieben ist schon witzig. Klar, wenn man so was mal erlebt hat, glaubt man an nichts mehr ;).

naja, das zeigt auch mal wieder wie die Leute an Verstärker Voodoo glauben...

das war schon ein "ordentlicher" Verstärker (niedrige 4-stellige Euro Klasse) und wir haben auch später nochmal einen Test mit fernbedientem Amp Umschalter gemacht, immer jeweils zwei gegeneinander hin und her geschaltet. Bedienung per PC, der nach mehreren Schaltvorgängen irgendwann als einziger weiß welches Gerät gerade läuft. Das kann man dann sehr schön per Diktiergerät protokollieren und anhand der timestamps im Nachhinein feststellen wer mit seinem Tipp richtig lag.
Niemand kann "wissenschaftlich belegbar" einen Unterschied zwischen meinen Verstärkern hören, niemand liegt besser als Kollege Zufall
nur extreme Ausreißer die eben "anders" (nicht neutral, einige Leute sagen besser ) klingen werden relativ eindeutig erkannt.
nrwskat1
Stammgast
#59 erstellt: 03. Mai 2017, 22:06
Kondo Theme Ls4.1 Cinch Kabel

Ein Porsche kostet nun mal. Ein Kabel eben mal 4.000,--€

Der Klang ist übrigends auch bei 5.1 Lowbudget hervorragend.
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