Subwoofer-Endstufe auf 100% ?

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Daniel1207
Stammgast
#1 erstellt: 31. Jul 2015, 11:55
Hallo liebe Mitverrückten,
ich habe in einer Facebook-Gruppe die Aussage aufgeschnappt, dass man im AVR möglichst den Sub weit im negativen Bereich einstellen soll und die Endstufe des Subwoofers voll aufdrehen soll.
Ich habe mal vor Jahrzehnten gelernt, dass man Verstärker nie auf 100% fahren soll, da man sich in den nicht-linearen Bereich der Leistungstransitoren begibt und der Verstärker anfängt zu verzerren bzw. die Gefahr von clipping gegeben ist.
Angeblich soll das mit der Einstellung dem clipping entgegen wirken.
Wie sehen das die Experten hier?

Ich bin der Meinung, dass das Schwachsinn wegen der o.a. Argumente ist. Das wäre ja wie Vollgas mit angezogener Handbremse und die Endstufe muss das "kleine" Eingangssignal (da ja total bedämpft) noch mehr verstärken.

Kann aber auch sein, dass ich mich dadurch voll auf dem Holzweg befinde.
Daher meine Frage mit der Bitte um Erklärung/Aufklärung

Vielen Dank!

Gruß
Daniel
sealpin
Inventar
#2 erstellt: 31. Jul 2015, 12:01
(fast) korrekt...üblicherweise gibt man Kleinsignale möglichst stark aus und regelt (wenn möglich) am Zielgerät die Verstärkung runter.
Grund: der Rauschabstand von z.B. Vorverstärkern ist schlechter bei geringer Ausgagsspanung und man will den dann nicht noch mit verstärken.

Das Thema Vermeiden von Clipping geht man anders an: zum einen sollte man sich mit dem Eingangssignal noch im zugelassenen Bereich der Eingangsstufe am Zilegerät bewegen (dazu gibt es ja Normpegel...) und zum Anderen soll das (gefälligst) die Schutzelektronik des Amps verhindern.

Leider ist die Pegelabstimmung im HiFi Bereich nicht so klar geregelt wie bei Studioequipment.

ciao
sealpin
Daniel1207
Stammgast
#3 erstellt: 31. Jul 2015, 12:08
Danke für die schnelle Antwort. Also wäre es gut, wenn das Eingangssignal (LFE-Kanal vom AVR) verstärkt ausgegeben wird und ich an der Endstufe vom Subwoofer die Verstärkung eher gering halte.
Richtig?
So habe ich deine Aussage jetzt verstanden
sealpin
Inventar
#4 erstellt: 31. Jul 2015, 12:12
generel ja, aber aufpassen: übliche AVReceiver haben einen "Regelbereich" von +/- 12 dB.
Das bedeutet, wenn die Einmessung des Receivers diese Werte (alternativ) für die Ausgänge (auch für den LFE, der ja ein Vorverstärkerausgang darstellt) anzeigen, kann das bedeuten, dass sich der "echte" Pegel außerhalb des Regelbereiches des Receivers befindet.

Wenn Du z.B. den Eingangspegel am Subwoofer so einstellst, dass bei der Einmessung durch den Receiver der LFE Pegel bei z.B. +6dB liegt, ist alles paletti.

ciao
sealpin
Daniel1207
Stammgast
#5 erstellt: 31. Jul 2015, 12:22
Ich lasse den Receiver nicht einmessen, ich mache das manuell und ich habe meine Subs auf 11Uhr am Volumeregler und die LFE-Kanal bei 0 db.Laufzeiten sind mit einem Metermass eingestellt, die Fronts eingedreht und der Center auf einer Dynaudio-Base auf den Hörplatz angewinkelt. Damit ergibt sich ein Pegel von 68 db am Referenzplatz, während die anderen LS auf 75db eingepegelt sind. (billiges db-Messgerät von Amazon, passt aber besser als Handy-Apps )
Die Raummoden hat der Anti-Mode weggebügelt, da ich leider keine Akustikmassnahmen im Wohnzimmer umsetzen kann. Laut einer Messung mit REC eine wahre Katastophe
Aber der Tag des Aussuges meines Sohnes kommt und dann kann ich das Heimkino komplett richtigt umsetzen. Ging mir mit der Frage nur um das allegemine Verständnis, denn man betreibt eigentlich nie einen Verstärker auf 100% und regelt am AVR.
Ein Bekannter hat diesen Tipp nämlich bekommen und soll seinen neuen Sub unbedingt so betreiben, wobei sich mir die Haare dabei aufstellen.
sealpin
Inventar
#6 erstellt: 31. Jul 2015, 12:34
Dein Unbehagen ist korrekt.
0dB am LFE des Receivers ist auch ok und solange Du damit nicht den Eingang Deines Subs übersteuerst (bie 11Uhr Pegelregler ist das nicht zu erwarten...) ist alles gut.

edit:
hab hier ein paar Seiten gefunden, die Grundlagen dazu geben:
http://www.adt-audio.de/ProAudio_Grundlagen/Pegel.html
http://www.sengpielaudio.com/Rechner-db-volt.htm


[Beitrag von sealpin am 31. Jul 2015, 12:35 bearbeitet]
Mickey_Mouse
Inventar
#7 erstellt: 31. Jul 2015, 15:30
nochmal zur Ausgangsfrage:
das ist relativ einfach, wenn man sich mal (grob) anguckt wie ein Verstärker funktioniert.
die eigentliche Endstufe hat keine "variable Verstärkung", sondern hat einen festen Verstärkungsfaktor (ganz grob in der Größenordnung von 30, also aus 1V am Eingang werden 30V am Ausgang).
Der Lautstärke Knopf ist nur ein einstellbarer Spannungsteiler, der dien Eingangsspannung um einen Faktor X reduziert (eben abhängig von der Einstellung).
Am Ende ist es also für die Lautstärke egal, ob man:
a) 1V auf den Eingang vom Sub gibt und das auf 50% reduziert
b) 0,5V auf den Eingang gibt und am Sub voll aufdreht
in beiden Fällen werden hinten 15V ausgegeben.

Wenn man das mit einem Auto vergleichen möchte, dann eher so: der Motor dreht immer bei maximaler Drehzahl und man ändert die Geschwindigkeit über die Kupplung. Natürlich hinkt der Vergleich mehrfach, weil das Auto nach <1km kaputt wäre, der Elektronik macht das aber nichts aus.

das Clipping setzt ein, wenn die Endstufe einen Wert ausgeben soll, den sie aufgrund ihrer Versorgungsspannung nicht liefern kann. Bleiben wir beim Beispiel von oben: der Sub ist voll aufgedreht und bekommt jetzt auf einmal am Eingang 2V. Er müsste die jetzt um Faktor 30 auf 60V verstärken. Wenn er aber vom Netzteil nur 50V bekommt, dann kann er auch beim besten Willen nicht mehr ausgeben. Das hat nichtmal mit der "Stärke" der Transistoren oder Überlastung zu tun, sondern es kann nichts ausgegeben werden, was vom Netzteil nicht geliefert wird.
Wenn man sich das mit einer Sinus-Welle anguckt, dann kann der Ausgang dem Verlauf bis kurz vor 50V noch folgen und dann ist Schluss. Die obere "Kappe" der Welle wird einfach abgeschnitten, weil der Ausgang nicht höher kommt.
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