Verobjektivierung von "warmen", "neutralen" und "analytischem" Klang

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aloa
Stammgast
#1 erstellt: 03. Feb 2009, 21:48
Guten Tag,
mich bewegt schon seit langem eine Frage, die man öfter im Rahmen der Diskussion über das Klangverhalten von A/V-Receivern diskutiert.

Yamaha-Receiver wird ein "analytischer" Klang nachgesagt, während

Onkyo eher "warm" klingen soll und

Denon "neutral".



Für mich stellt sich die Frage, ob man solche Begriffe verobjektivieren kann.
Als Grundlage hierfür bietet sich das Frequenzgangspektrum von 20Hz - 20kHz an.

Gehen wir davon aus, dass eine gradlinie Wiedergabe "neutral" ist, stellen sich die folgenden Fragen:

1. Wie ist "warm" zu definieren?
Wahrscheinlich findet eine Betonung des Basses statt? Wie lässt sich dieses auf das Frequenzspektrum übertragen? Z.B. +2db im Bereich von 80Hz - 200hz?

2. Wie lässt sich dann "analytisch" beschreiben?
Anhebung der Höhen ab 5kHz um X db?

Ich bin gespannt auf euere Antworten.

Gruß
Aloa
aloa
Stammgast
#2 erstellt: 04. Feb 2009, 16:09
Hallo,
mich verwundert es etwas, dass trotz oftmaliger Benutzung dieser Begriffe mir niemand von den Verwendern eine Antwort geben kann?

Gruß
Aloa
LCS_ASZ
Stammgast
#3 erstellt: 04. Feb 2009, 18:45
Genau deshalb verwende ich sie so ungern. Bei dem Begriff warm könnte die Abbildung mit dem Frequenzspektrum noch hinkommen, aber analytisch hat doch nichts mit einer Höhenbetonung zu tun. Dabei geht es um das Herausarbeiten und die Darstellung von Details.

Hör dir mal einen gezupften Bass über verschiedene Wiedergabeketten an. Bei manchen kannst du förmlich sehen und spüren wie die Saite nachschwingt, bei anderen geht das völlig zwischen den Tönen unter. Und IMO werden diese Unterschiede in erster Linie durch die Lautsprecher gemacht und nicht durch die Elektronik. Aber wenn es diese Begriffe nicht gäbe, hätten wir ja nichts zu diskutieren und Zeitschriften wie Audio etc. nichts zu verkaufen.

Gruss
Lothar
aloa
Stammgast
#4 erstellt: 06. Feb 2009, 13:41
Könnte man "warm" als Badewannencharakteristik beschreiben, d.h. Überhöhung im Bereich von 80-250 Hz und ansteigendem Hochton ab 6khZ?
HiLogic
Inventar
#5 erstellt: 06. Feb 2009, 17:41

mich verwundert es etwas, dass trotz oftmaliger Benutzung dieser Begriffe mir niemand von den Verwendern eine Antwort geben kann?

Ganz einfach: Dieses Forum wird größtenteils von Klangschwurblern und Schwätzern bevölkert. Heraus kommen die blumigsten Beschreibungen eines ganz persönlichen subjektiven Eindrucks. Bullshit wie ich es auch gerne nenne...


mich bewegt schon seit langem eine Frage, die man öfter im Rahmen der Diskussion über das Klangverhalten von A/V-Receivern diskutiert.

Alles Käse... Bei heutigen Verstärkern gibt es kein "Klangverhalten" der AVRs, es sei denn der Hersteller hat es speziell darauf angelegt. Ich kenne allerdings keinen der das tut...


Yamaha-Receiver wird ein "analytischer" Klang nachgesagt, während
Onkyo eher "warm" klingen soll und
Denon "neutral".

Alles Quatsch. Ich hatte einen Onkyo und nun einen Yamaha. Kurze Zeit einen Denon ausgeliehen. Fazit: In Pure-Direct klingen alle gleich! Sobald deren DSPs / EQs zum Einsatz kommen sieht es allerdings anders aus.


Könnte man "warm" als Badewannencharakteristik beschreiben, d.h. Überhöhung im Bereich von 80-250 Hz und ansteigendem Hochton ab 6khZ?

So wie ich es in mehreren Gesprächen immer wieder erfahre, verstehen die meisten unter "warm" eine Loudness-Charakteristik (extreme Badewanne). Leider gibt es kaum AVRs die eine Loudness bieten (in der Regel +10dB Low-Shelf Filter unter ca. 200Hz und High-Shelf ab 5Khz).

Tatsächlich klingt dies für die meisten Menschen der Welt sehr viel angenehmer als ein Linearer Frequenzgang (analytisch), da das Ohr selbst nicht linear hört. Eine "neutrale" Auslegung ist mir noch nie untergekommen. Entweder gesoundet (warm) oder linear (analytisch).
Knizzle
Stammgast
#6 erstellt: 06. Feb 2009, 20:04
Gibt es eigentlich einen Unterschied zwischen "pure direct" und "Sur.Decode"(oder so ähnlich) bei Yamaha?
HiLogic
Inventar
#7 erstellt: 06. Feb 2009, 22:21

"Sur.Decode"(oder so ähnlich)

Yamaha hat viele Modi, aber es gibt nur einen einzigen "Pure Direct". Egal was Du also genau meinst... Es ist nicht das gleiche.
dharkkum
Inventar
#8 erstellt: 07. Feb 2009, 11:36

Knizzle schrieb:
Gibt es eigentlich einen Unterschied zwischen "pure direct" und "Sur.Decode"(oder so ähnlich) bei Yamaha?


Bei Pure Direct werden die DSPs komplett übergangen, das Signal wird so an die Ausgänge rausgegeben wie es reinkommt, ohne EQ, Bassmanagement und Laufzeitanpassung, nur Lautstärkeregelung greift. Zusätzlich wird auch noch die gesamte Videosektion und das Gerätedisplay abgeschaltet.
Knizzle
Stammgast
#9 erstellt: 07. Feb 2009, 14:12

dharkkum schrieb:

Knizzle schrieb:
Gibt es eigentlich einen Unterschied zwischen "pure direct" und "Sur.Decode"(oder so ähnlich) bei Yamaha?


Bei Pure Direct werden die DSPs komplett übergangen, das Signal wird so an die Ausgänge rausgegeben wie es reinkommt, ohne EQ, Bassmanagement und Laufzeitanpassung, nur Lautstärkeregelung greift. Zusätzlich wird auch noch die gesamte Videosektion und das Gerätedisplay abgeschaltet.


Ah, ok. Danke.
eL_Pecado
Stammgast
#10 erstellt: 17. Feb 2014, 10:54

HiLogic (Beitrag #5) schrieb:




Yamaha-Receiver wird ein "analytischer" Klang nachgesagt, während
Onkyo eher "warm" klingen soll und
Denon "neutral".

Alles Quatsch. Ich hatte einen Onkyo und nun einen Yamaha. Kurze Zeit einen Denon ausgeliehen. Fazit: In Pure-Direct klingen alle gleich! Sobald deren DSPs / EQs zum Einsatz kommen sieht es allerdings anders aus.


Hallo Zusammen,

würde gerne das Thema nochmals aufgreifen.
Lässt sich den eine Klangbeschreibung der Receiver unter Benutzung des DSPs / EQs abgeben?
Wenn ja, wie wäre diese?

Hintergrund ist, dass ich die Kombo Onkyo und Jamo habe und der Klang mir viel zu "warm" ist. Ich mag den "analytischen" Klang viel lieber. Da ich eh bald einen neuen Receiver brauche, will ich da vielleicht noch ein bißchen was im Klangbild verändern.

Gruß
eL_Pecado
Stammgast
#11 erstellt: 05. Mrz 2014, 22:27
Keiner mit Erfahrungswerte bezüglich des DSP / EQ - Klang?
Eine zeitlang war doch der Receiverklang ein heiß diskutiertes Thema. Will das jetzt nicht nochmal aufwärmen, aber mit dem EQ müssen doch unterschiedliche Klangcharaktere der Receiver hörbar sein, oder?

Gruß
RocknRollCowboy
Inventar
#12 erstellt: 05. Mrz 2014, 22:42

aber mit dem EQ müssen doch unterschiedliche Klangcharaktere der Receiver hörbar sein, oder?


Sicher, wenn man den Frequenzgang verbiegt.
Das hat aber nichts mit Onkyo, Denon oder Yamaha zu tun.
Ist eine reine Einstellungssache.

Schönen Gruß
GEorg
eL_Pecado
Stammgast
#13 erstellt: 05. Mrz 2014, 23:46
Ok, hab mich halt auf die Aussage von HiLogic bezogen und gehofft das ich mit einem neuem Receiver mehr an meine persönliche Klangvorliebe rankomme. Letztendlich ist es mir eigentlich egal, ob das mit Hilfe eines verbogenen Frequenzgang durch den Einsatz von EQ kommt.
Bei meinem jetztigen Onkyo (TX SR 508 ) habe ich "Treble" auf maximal gestellt, weil mir das ganze Klangbild viel zu dumpf war. Selbst bei dieser Einstellung ist es mir noch zu dumpf.


[Beitrag von eL_Pecado am 05. Mrz 2014, 23:48 bearbeitet]
RocknRollCowboy
Inventar
#14 erstellt: 06. Mrz 2014, 00:57

Selbst bei dieser Einstellung ist es mir noch zu dumpf.

Dann hast Du entweder die falschen Lautsprecher, oder eine falsche Aufstellung derer, oder einen sehr, sehr stark bedämpften Hörraum, oder die Hochtöner sind kaputt.

Schönen Gruß
Georg
dialektik
Inventar
#15 erstellt: 06. Mrz 2014, 01:12

oder die Hochtöner sind kaputt

Hört sich noch am wahrscheinlichsten an
Ich habe in meinen 40 Jahren HiFi noch nie am Höhenregler gedreht........
eL_Pecado
Stammgast
#16 erstellt: 06. Mrz 2014, 01:35
Lautsprechertausch wäre wohl am sinnvollsten. Habe mal gehört das die Triangle eher als analytisch beschrieben werden. Dynaudio glaub ich auch, oder?
Ich habe halt über die Jahre gemerkt, dass mir diese Art von Klang mehr zusagt.
Die momentanen Lautsprecher sind von der Firma Jamo. Speziell der Center find ich sehr dumpf klingend. Hier wurde mal der Mitteltöner ausgewechselt (nicht von mir, sondern von einem "Fachmann")
Am Raum selber wirds eher nicht liegen. Auch schließe ich aus das der Hochtöner defekt ist. Zumindest kommt da ein Ton raus.
Mickey_Mouse
Inventar
#17 erstellt: 06. Mrz 2014, 01:41
also wenn dir Treble = Max noch zu dumpf vorkommt und du den Raum und einen Defekt der Hochtöner ausschließt, dann bleibt für mich nur noch als einzig logische Schlussfolgerung ein Defekt deiner Ohren übrig
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