Wie erkennt der Verstärker die Ohm der angeschlossenen Lautsprecher?

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testt25
Stammgast
#1 erstellt: 16. Jul 2013, 14:18
Hallo,

mich würde mal interessieren wie ein Verstärker seine Ohm umschaltet und wie er auch erkennt welche Ohm die Lautsprecher wollen.
Kenn mich bei den Ohm nicht so ganz aus.

Wie erkennt eigentlich ein Verstärker die Ohm?
Ist es gefährlicher mehr Ohm (versehentlich z.B.) in die Lautsprecher zu betreiben oder umgekehrt mit weniger?
Ist es bei jedem Verstärker in PA, Car Hifi oder Home Hifi das selbe mit die Ohm?

Wenn z.B.: die Lautsprecher 4Ohm angegeben haben und der Verstärker 2, 4 und 8 Ohm betreiben kann, betreibt er die LS dann mit 2, 4 oder 8 Ohm? Kann man das selber einstellen (bei manchen Verstärker geht das, habe schon gesehen, aber nur von 4 oder 8, 6 oder 12 Ohm)?
Theoretisch wenn man auf zwei Ohm schalten könnte, dann würden mehr Watt herauskommen und damit lauter hören können oder?
Haben die Ohm mit dem Klang was genau zu tun?

Nebenbei noch, warum fangt erst bei so ca. 50hz bei den LS der Sound bzw. die Lautstärke erst an? Tiefe Frequenzen sind immer leiserer.


Grüße
testt25
RocknRollCowboy
Inventar
#2 erstellt: 16. Jul 2013, 16:15

mich würde mal interessieren wie ein Verstärker seine Ohm umschaltet und wie er auch erkennt welche Ohm die Lautsprecher wollen.

Gar nicht. Er schickt den Strom durch, der durch die Formel U = R * I (Spannung = Widerstand * Strom) gefordert wird. (Siehe auch hier: Wiki
Die Spannung wird durch den Lautstärkeregler vorgegeben. Der Strom ergibt sich dann durch den Widerstand der Lautsprecher.

Ein Verstärker kommt mit hochohmigeren LS besser zurecht, da nicht soviel Strom fließen muss.
Fällt die Ohmzahl, z. Bsp. durch parallelschalten von Lautsprechern immer weiter ab, muß ein immer höherer Strom fließen.
Der wird irgendwann dann so hoch, dass es einem Kurzschluss nahekommt und damit der Verstärker zersört wird oder zumindest in die Schutzschaltung geht.


Wenn z.B.: die Lautsprecher 4Ohm angegeben haben und der Verstärker 2, 4 und 8 Ohm betreiben kann, betreibt er die LS dann mit 2, 4 oder 8 Ohm?

Siehe oben.
Die Ohmzahl wird durch die LS vorgegeben, der Verstärker hat darauf keinen Einfluß.


Theoretisch wenn man auf zwei Ohm schalten könnte, dann würden mehr Watt herauskommen und damit lauter hören können oder?

Nein, da der Widerstand von den Lautsprechern vorgegeben ist.


Haben die Ohm mit dem Klang was genau zu tun?

Absolut nichts, solange der Verstärker genügend Strom für Deine Lautsprecher liefern kann.


Nebenbei noch, warum fangt erst bei so ca. 50hz bei den LS der Sound bzw. die Lautstärke erst an? Tiefe Frequenzen sind immer leiserer.


Weil Deine LS vermutlich unter 50 Hz nichts mehr wiedergeben können, bzw. nur leiser.
Weil tiefere Frequenzen durch das Ohr als leiser empfunden werden als höhere.
Darum gibt es auch eine Loudnesstaste am Verstärker.

Schönen Gruß
Georg

PS: Ich bin kein Elektroniker und hab versucht das für einen Laien zu erklären.
Bei weiteren Fragen müssen dann die Spezialisten ran.
testt25
Stammgast
#3 erstellt: 16. Jul 2013, 22:58
Vielen Dank für die ausfürliche Erklärung!

Warum kann man dann bei Yamaha AX-496 hinten die Ohm von 4 oder 8 auf 6 oder 12 Ohm umschalten, wenn der Verstärker damit nichts zu tun hat?
RocknRollCowboy
Inventar
#4 erstellt: 16. Jul 2013, 23:36
Das ist eine Art Schutzschaltung damit der Verstärker nicht überlastet wird.

Wie das genau funktioniert muss ein Elektronikexperte erklären. Mein Wissen reicht dafür nicht mehr aus.

Ich vermute:
Da bei einem 4 Ohm LS ein höherer Strom fliesst als bei einem 8 Ohm Speaker begrenzt dieser Schalter den Strom, wenn er auf der 4 Ohm Stellung ist.
Bei der 8 Ohm Stellung wird dann die volle Leistung abgegeben, da hier auch kein so hoher Strom, bedingt durch den Widerstand der LS, fliessen kann.
Wie gesagt, das ist eine Vermutung, die von einem Experten bestätigt oder widerlegt werden sollte.

Schönen Gruß
Georg
Amperlite
Inventar
#5 erstellt: 23. Jul 2013, 13:10

testt25 (Beitrag #3) schrieb:
Warum kann man dann bei Yamaha AX-496 hinten die Ohm von 4 oder 8 auf 6 oder 12 Ohm umschalten, wenn der Verstärker damit nichts zu tun hat?

Das ist eine grobe Vorwahl der Schutzschaltung.
Es gibt da sicherlich verschiedene Konzepte, was diese Schutzschaltung tut.
Zum Beispiel wird die interne Versorgungsspannung limitiert, sodass bei niedrigen Impedanzen erst gar kein so großer Strom fließen kann (bzw. gar nicht so viel Leistung zur Verfügung steht, deren Verluste die Kühlung des Gerätes garnicht mehr abführen kann).
testt25
Stammgast
#6 erstellt: 23. Jul 2013, 13:34
Danke für die vielen Erklärungen!
Jetzt verstehe ich das mit den "Ohm" schon im Allgemeinen um einiges besser.
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