warum so unterschiedliche leistungsangaben bei Home/Car Hifi?

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Poweruser181
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 20. Sep 2015, 01:02
Hallo,
ich hab mir die letzten tage in Media Markt & Co HiFi Verstärker (=Receiver?) angeschaut, dabei ist mir aufgefallen, dass die Heim Receiver viel weniger Leistung (sinus&max) pro kanal als gängige verstärker im auto bieten. Woran liegt das denn? ist es nicht so, dass heim lautsprecher idr sogar höhere impedanzen als car hifi ls haben? bräuchte man da nicht eher mehr power für "ordentlich bums"?
mfg
Böötman
Inventar
#2 erstellt: 20. Sep 2015, 01:49
Der Witz an Receivern ist, das sie durchaus 9x120 W liefern können, jedoch nicht gleichzeitig an allen kanälen. Kleiner Tipp: wirf auch mal einen Blick auf die maximale Aufnahmeleistung auf der Geräterückseite, da wird dir einiges auffallen.

Vermutlich liegt die geringere Leistungsabgabe an zu schwachen, internen Netzteilen als auch am Thermomanagement.
Poweruser181
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 20. Sep 2015, 14:20
ja aber an meiner Krüger & Matz z.B. hab ich für meine Bühne schon 125 WSinus (auf jeweils 4 Kanälen) und noch mal n extra monoblock. Das ist ordentlich leistung und passt ziemlich gut. und an so einem heim HiFi receiver hab ich nicht mal 100 WSinus auf einem haufen kanäle... Und der zu beschallende Raum ist viel größer. Und sind die Ω sind doch im Heim Bereich auch größer oder? Wie macht man das, dass man da auch ordentlich Dampf bekommt? Ist man dannn auf geräte für mehrere Tausend € angewiesen oder was? Werden dann die zig kanäle auf jeden Speaker einzeln aufgedröselt?
Wie funktioniert das????
mfg
Böötman
Inventar
#4 erstellt: 20. Sep 2015, 14:37
Der besseren Übersicht halber:

1: - die Impendanzen sind im HH (4 bzw. 8 Ohm für die Mains, id.R. aktive Subs) meist etwas höher als im CH (i.d.R. 4 Ohm für´s FS und 1 bzw. 2, mittlerweile seltener 4 Ohm für Subs)
2: - "ordentlich Dampf" bekommt man im HH nur mit ordentlichen Amps (mit m.E. meist überteuerte HH Amps, mit PA Technik oder Carhifi @ Home)
3: - die zig Kanäle werden mittels Sourroundprozessor aufgedröselt wobei jeder Kanal (mit Ausnahme der Sub´s) seinen eigenen Verstärker und Lautsprecher hat
audiophilanthrop
Inventar
#5 erstellt: 20. Sep 2015, 15:14
Davon abgesehen sollte man vielleicht nicht gerade AV-Receiver mit Car-HiFi-Endstufen vergleichen. Das sind Äpfel und Birnen. Der AVR braucht so nebenbei noch einen DSP nebst Wandlern, einen vernünftigen Eingangswähler/PGA, allerlei Digitaleingänge, diversen Videokram, und die Lizenzgebühren läppern sich auch zusammen (diverse Ton- und Videoformate, HDMI, Einmeßverfahren). Und dann braucht man noch mindestens 5 Endstufen, bei den größeren Modellen 7 oder gar noch mehr. Der Netztrafo will auch irgendwo herkommen (Car-HiFi hat es da zwar einerseits schwerer, da Aufwärtswandler benötigt werden, dafür entfällt das Thema Potentialtrennung). Und die Standards für Verzerrungsarmut sind dann vielleicht doch auch nochmal andere.

Der Preisdruck war dabei über Jahre hinweg extrem hoch. Kein Wunder, daß man nur zu gern wieder auf Stereo umgeschwenkt ist, als abzusehen war, daß dieser deutlich profitablere Bereich (2 Kanäle, weniger drin) wieder im Kommen ist. Man konnte in den letzten Jahren auch regelrecht zusehen, wie bei AVRs gerade im unteren Preisbereich die Anschlußvielfalt mehr und mehr dahinschwand, auch die lizenzierten Einmeßverfahren mußten zusehends dran glauben. Und Pioneer z.B. hat ja das Geschäftsfeld inzwischen ganz verkauft. Bei der Komplexität von AVRs sollte es einen nicht wundern, daß da so einige tickende Zeitbomben dabei sind.

Was HiFi-Gerät angeht: Wenn da was von Marantz dabei war, die haben in der Tat meist ziemlich wenig Leistung im jeweiligen Preisbereich. Man darf hoffen, daß im Gegenzug die Teilequalität und Konstruktion so ausfällt, daß einem nicht gleich nach 2 Jahren irgendwas um die Ohren fliegt. Wobei Denon/Marantz es ganz gerne mal mit schlechten Lötstellen hat.


[Beitrag von audiophilanthrop am 20. Sep 2015, 15:18 bearbeitet]
Poweruser181
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 20. Sep 2015, 18:51

Böötman (Beitrag #4) schrieb:
Der besseren Übersicht halber:

1: - die Impendanzen sind im HH (4 bzw. 8 Ohm für die Mains, id.R. aktive Subs) meist etwas höher als im CH (i.d.R. 4 Ohm für´s FS und 1 bzw. 2, mittlerweile seltener 4 Ohm für Subs)
ja, so dachte ich das bisher auch, und für höhere wiederstände braucht man mehr verstärkerleistung, oder?
2: - "ordentlich Dampf" bekommt man im HH nur mit ordentlichen Amps (mit m.E. meist überteuerte HH Amps, mit PA Technik oder Carhifi @ Home)
auf überteuerte Home HiFi Amps hab ich eigentlich keine lust, das sollte recht preisgünstig nach möglichkeit bleiben ^^
3: - die zig Kanäle werden mittels Sourroundprozessor aufgedröselt wobei jeder Kanal (mit Ausnahme der Sub´s) seinen eigenen Verstärker und Lautsprecher hat

wenn also boxen mit mehr als einem LS an so einem surround verstärker angeschlossen werden, dann haben die an der rückseite auch mehere anschlüsse für pro LS 1 Kanal?


audiophilanthrop (Beitrag #5) schrieb:
Davon abgesehen sollte man vielleicht nicht gerade AV-Receiver mit Car-HiFi-Endstufen vergleichen. Das sind Äpfel und Birnen. Der AVR braucht so nebenbei noch einen DSP nebst Wandlern, einen vernünftigen Eingangswähler/PGA, allerlei Digitaleingänge, diversen Videokram, und die Lizenzgebühren läppern sich auch zusammen (diverse Ton- und Videoformate, HDMI, Einmeßverfahren). Und dann braucht man noch mindestens 5 Endstufen, bei den größeren Modellen 7 oder gar noch mehr. Der Netztrafo will auch irgendwo herkommen (Car-HiFi hat es da zwar einerseits schwerer, da Aufwärtswandler benötigt werden, dafür entfällt das Thema Potentialtrennung). Und die Standards für Verzerrungsarmut sind dann vielleicht doch auch nochmal andere.
Also AVR = Audio Video Receiver? ich bin bisher immer davon ausgegangen, dass Receiver und Verstärker relativ synonyme Worte sind, da die doch beide in etwa das selbe machen, nämlich ein eingangssignal verstärken???

Der Preisdruck war dabei über Jahre hinweg extrem hoch. Kein Wunder, daß man nur zu gern wieder auf Stereo umgeschwenkt ist, als abzusehen war, daß dieser deutlich profitablere Bereich (2 Kanäle, weniger drin) wieder im Kommen ist. Man konnte in den letzten Jahren auch regelrecht zusehen, wie bei AVRs gerade im unteren Preisbereich die Anschlußvielfalt mehr und mehr dahinschwand, auch die lizenzierten Einmeßverfahren mußten zusehends dran glauben. Und Pioneer z.B. hat ja das Geschäftsfeld inzwischen ganz verkauft. Bei der Komplexität von AVRs sollte es einen nicht wundern, daß da so einige tickende Zeitbomben dabei sind.
Also ein wort der erklärung zum hintergrund meiner Fragen: Ich baue zZ an einem Media PC für mein Schlafzimmer der den Fernseher dort als Videoquelle befeuern soll. Da wird wahrscheinlich auch noch ne extra soundkarte drin landen, also brauch ich großartige (surround) DSP Fähigkeiten im Verstärker auch nicht. vor allem deshalb, weil eine Surround beschallung derzeit überhaupt nicht gefragt werden, im augenblick ist eigentlich geplant, eine 2(.1) Lösung zu fahren. sprich, schöne große Flimmerkiste an die wand, Rechts und links daneben an die wand 2 große Boxen mit Ht (evntl BB) und TT /TMT. Eventuell noch eine Bass bar unter den Fernseher Schrank.
Wenn ein receiver nicht sowieso das selbe ist, wie ein verstärker, brauche ich dann gar keinen receiver und es genügt ein einfacher 2 / 3 Kanal verstärker?


Was HiFi-Gerät angeht: Wenn da was von Marantz dabei war, die haben in der Tat meist ziemlich wenig Leistung im jeweiligen Preisbereich. Man darf hoffen, daß im Gegenzug die Teilequalität und Konstruktion so ausfällt, daß einem nicht gleich nach 2 Jahren irgendwas um die Ohren fliegt. Wobei Denon/Marantz es ganz gerne mal mit schlechten Lötstellen hat.

Ich will ja wie oben in etwa beschrieben, nur, dass es gut klingt und dass man das auch merkt, wenn auf der Mattscheibe X und Y Z in die Luft sprengen. Da brauch ich ja eigentlich keine Surroundsound Wunderwaffe, oder?
Was ist denn vom Konzept her dann überhaupt zu empfehlen? Verstärker/ AVR , PA, Car Hifi @ Home?
mfg
Poweruser
Böötman
Inventar
#7 erstellt: 20. Sep 2015, 19:10
Ich hab mich wohl etwas ungünstig ausgedrückt, jede "Box" hat seine von mir benannte Anschlussimpendanz. Von daher kommt an jeden Receiverausgang eine komplette Box und nicht nur ein Einzelchassis. Wenn dir Stereo reicht dann ist es sinnlos Geld in einen AVR zu investieren. Reine Verstärkerleistung ist in der PA als auch CH Technik am günstigsten wobei jede seine Nachteile und Folgeinvestitionen mit sich bringen. PA Endstufen haben meist nervige Lüfter und benötigen einen Mixer am Eingang.Bei CH geschichten sind um die 400 € nur für die Stromversorgung einzuplanen, dafür ist man dann Leistungsmäßig kaum begrenzt und kann die Vorzüge von LZK, HP und LP Filter nutzen. Ich betreibe z.B. 2 Steg k2.04 an einem großen Gelakku nebst CH HU und lade ab und an mittels Cteck nach. Die Amps sind einzig als Resteverwertung meiner Hobbyaufgabe anzusehen.
Passat
Inventar
#8 erstellt: 23. Sep 2015, 10:55
Bei CarHifi braucht man grundsätzlich mehr Leistung als bei HeimHiFi.

Der Grund ist rel. einfach:
Der Grundgeräuschpegel.
Die Musik muß lauter spielen als der Betrag des Grundgeräuschpegels, damit man sie überhaupt hören kann.
In einem ruhigen Wohnraum hat man einen Grundgeräuschpegel von ca. 20-30 dB.
In einem fahrenden Auto liegt der Grundgeräuschpegel selbst bei sehr leisen Oberklasselimousinen bei um die 70 dB!

Das sind 40-50 dB Unterschied!

10 dB Unterschied erfordern die 10-fache Leistung!
Für 40 dB Unterschied wird also die 10.000-fache Leistung benötigt!

Grüße
Roman


[Beitrag von Passat am 23. Sep 2015, 10:57 bearbeitet]
Poweruser181
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 21. Okt 2015, 09:17
Ich habe mir die tage Gedanken um das gemacht was hier so geschrieben wurde, und über das was ich so wirklich will.
Car HiFi @Home scheint mir nicht ideal zu sein. - Es wird - Verständlicherweise - oft davon abgeraten, da auf PC Netzteile zu setzen. Batterien einzusetzen verschluckt ne menge Platz und sehen auch Panne aus als Stromversorgung. und die Stromversorgung in n anderen Raum zu verkabeln find ich auch nicht gut.
bei PA Technik gibt es das Problem der aktiven kühlung. die zu ändern bedeutet, die Hardware ausser Spezifikation zu betreiben. Bei einem Brand - gute nacht Versicherungsschutz. Zudem wird auch bei PA nicht besonders viel Wert auf Optik gelegt. Und, kann ein persönlicher eindruck sein, zudem habe ich das gefühl dass bei pa nicht allzuviel Wert auf originalgetreue wiedergabe gelegt wird (?)... ich war um etwas probe zu hören ua auf einem Boss Hoss Konzert und hatte durchgängig einen Eindruck von einer etwas breiigen Wiedergabe. Die Tiefen kamen mir oft übersteuert und dumpf vor, die mitten und stimmen gingen unter und waren matschig und die höhen kamen nicht richtig durch. Ist das nur mein Persönlicher Eindruck/ein einstellungsfehler, oder steht pa klanglich wirklich etwas hinterher?

ich hatte mir sorgen gemacht, dass home Komponenten aufgrund ihrer schwachen leistungsabgaben zu wenig dampf machen können, aber ich bin irgendwann über den begriff Effizienz gestolpert. sind heimlautsprecher effizienter als andere z.b. aus dem Auto?

Beim Probehören von Heim hifi hatte ich aber oft den eindruck, dass diese beim Tiefbass das gewisse etwas vermissen lassen, ich persönlich schiebe das auf die verbauten ls, die oft nur ca 15cm groß waren. oder gibt es dafür andere Gründe? Einstellungssache?

Die Entscheidung ist jedenfalls jetzt auf Home Hifi Komponenten gefallen, also sind die ersten eigenen LS auch ein stück näher gerückt. Eine Bosch Oberfräse hab ich mir auch schon gegönnt, Öffne demnächst noch einen Fred zur Komponentenauswahl und bald geht's endlich richtig los.... *freu*
mfg Poweruser
Böötman
Inventar
#10 erstellt: 21. Okt 2015, 19:41
Hi,

schön von dir zu lesen ...


Poweruser181 (Beitrag #9) schrieb:

ich hatte mir sorgen gemacht, dass home Komponenten aufgrund ihrer schwachen leistungsabgaben zu wenig dampf machen können, aber ich bin irgendwann über den begriff Effizienz gestolpert. sind heimlautsprecher effizienter als andere z.b. aus dem Auto?


Zum normalen bzw. schon etwas lauteren Musikgenuss reichen um die 0,5 W Verstärkerleistung. Selbst mit günstigen standartlautsprechern (Brüllwürfel mal ausgeschlossen) dürften hierbei übliche Unterhaltungen schwer fallen.


Poweruser181 (Beitrag #9) schrieb:

Beim Probehören von Heim hifi hatte ich aber oft den eindruck, dass diese beim Tiefbass das gewisse etwas vermissen lassen, ich persönlich schiebe das auf die verbauten ls, die oft nur ca 15cm groß waren. oder gibt es dafür andere Gründe? Einstellungssache?


Die Hersteller sind stets bemüht den Spagat zwischen guten Wirkungsgrad (Bsp. PA Technik, große Gehäuse, viel Maximalpegel, relativ wenig Tiefgang, wenig Membranhub), kompakter Baugröße und tiefreichender Musikwiedergabe hinzubekommen. Tiefbass geht bei kleinen Chassis meist nur über Verstärkerleistung und viel Membranhub da die Membranfläche limitiert. Zusätzlich kann aktiv entzerrt werden oder aber mittels GHP Tuning etwas nachgeholfen werden.


[Beitrag von Böötman am 21. Okt 2015, 19:44 bearbeitet]
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