HiFi - Rechtschreibung

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Schili
Hat sich gelöscht
#52 erstellt: 15. Feb 2004, 14:29
Bravo - genau das meinte ich.

Da wird ein Türke(?)hier im Forum an den Pranger gestellt, weil er der deutschen Rechtschreibung nicht sehr kundig ist.

Würde den "Ankläger" mal bitten eine Verkaufsanzeige in türkisch, griechisch oder italienisch z.B. zu Verfassen.

Hätte sicherlich für einen gebildeten Ausländer auch einen extrem hohen Unterhaltungswert oder nicht?

Geholfen werden müßte ganz anderen Leuten...

Gruß, Schili
Classe
Stammgast
#53 erstellt: 15. Feb 2004, 16:11
@schilli
Naja, lustig ist es schon. Wenn man eine solche Anzeige in die Zeitung setzen will, koennte man doch eventuell jemanden Bitten mal ein Auge auf den Text zu werfen; wuerde ja ausserdem die Verkaufschancen erhoehen.

Das Argument Suchfunktion ist unumstoesslich, ansonsten gelten die Regeln des elaborierten und restringierten Codes:

http://www.ling.uni-potsdam.de/~mayer/teaching/einfuehrung/sozioling1.pdf

-solange man Menschen findet, die verstehen was geschrieben wurde ist ja alles in Ordnung. Das gilt fuer die wissenschaftliche Ortographie, sowie fuer die fehlerhafte.

echt krassa reziehwa.
Wuerde wohl ausserhalb eines speziell ausgerichteten Forums nur begrenzt bis gar nicht verstanden werden.
Bass-Oldie
Inventar
#54 erstellt: 15. Feb 2004, 16:12
@ Spitzbube


aber so wie es aussieht werden die beiden begriffe doch schnell in einen topf geschmissen !?


Aber nur, weil der Begriff selbst nicht klar definiert ist.
Das hat mit Rechtschreibung also nichts zu tun.

Wobei "Boxen" noch klarer ist als Lautsprecher. In dem Bereich, der damit professionell umgeht, differenziert man schon zwischen dem Chassis und dem Gehäuse. Viele andere werfen das in einen Topf. Das ist im HiFi Bereich nicht schlimmer als anderwo.

@ Schili

Warum nimmst du ohne Kenntnis der Person (das muss kein Ausländer gewesen sein!)diese in Schutz, wenn solche Texte fabriziert werden?
Und wenn es einer unserer ausländischen Mitbürger war: Sollte ich jemals in die Not kommen, einen ausländischen Text ins Web stellen zu müssen, dann werde ich mich der Mühe unterziehen, dies mit einem Landmann dieser Sprache zu tun. Das ist doch gar kein Problem.
Das hätte auch der genannte Auktionseigner tun können, oder? Wäre es nicht besser gewesen als dieses Kauderwelsch loszulassen? Hätte es nicht deutlich die Chancen zum Verkauf erhöht? Findest du den Text etwa lesbar, oder gut?
Classe
Stammgast
#55 erstellt: 15. Feb 2004, 16:18
@Bass-Oldie
Zwei Doofe ein Gedanke...

Wie ist es denn mit Lautsprecherboxen?
Bass-Oldie
Inventar
#56 erstellt: 15. Feb 2004, 16:28

Wie ist es denn mit Lautsprecherboxen


Der Germanist schüttelt sich zwar :D, aber klarer wärs...
Im normalen Sprachgebrauch kommt ja eigentlich raus was man denn meint.
Wenn einer sagt, "ich habe mir neue Lautsprecher gekauft", dann wird man schon vermuten, dass er nicht die Chassis alleine getauscht hat.

Aber Sprache ist da echt klasse. Mit eins, zwei halb definierten Begriffen kann man stundenlang an einander vorbeireden
Classe
Stammgast
#57 erstellt: 15. Feb 2004, 16:38
Genau. Ist ja ohnehin nicht leicht sich deutlich auszudruecken. Da ist es doch schon wesentlich einfacher einen Smilie einzufuegen damits richtig ankommt.
Wenn wir aber einen solchen einfuegen sind wir doch entweder nicht in der Lage das auszudruecken was wir meinen oder schreibfaul.
Wuerde mich mal interessieren wieviele Freundschaften schon auf der Strecke geblieben sind weil e-Mails falsch interpretiert wurden.
Joe_Brösel
Hat sich gelöscht
#58 erstellt: 15. Feb 2004, 16:54
Hi,
das ist in der Tat ein interessanter Link: http://www.ling.uni-potsdam.de/~mayer/teaching/einfuehrung/sozioling1.pdf
Interessant finde ich auch, daß die meisten Beispiele in Englisch sind. Spiegelt das den Stand der dt. Sprachanalyse wieder?
Classe
Stammgast
#59 erstellt: 15. Feb 2004, 17:23
Ich wuerde nicht deutsche Sprachanalyse sagen, eher eine soziologische Betrachtung von Sprache.
Der obige Verkaufstext findet doch sicherlich seine Abnehmer (auch das Auto) - wurde also verstanden.
Durch die Ausdrucksweise richtet er sich aber nur an eine bestimmte Gruppe innerhalb der Gesellschaft. Was es nun zu untersuchen gaelte waere og er gar einen höheren Verkaufspreis erzielt hat. Dann waeren wir gar auf ein soziooekonomisches Phaenomen gestossen. Usw..usf.
spitzbube
Inventar
#60 erstellt: 15. Feb 2004, 18:15

Bravo - genau das meinte ich.

Da wird ein Türke(?)hier im Forum an den Pranger gestellt, weil er der deutschen Rechtschreibung nicht sehr kundig ist.

Würde den "Ankläger" mal bitten eine Verkaufsanzeige in türkisch, griechisch oder italienisch z.B. zu Verfassen.

Hätte sicherlich für einen gebildeten Ausländer auch einen extrem hohen Unterhaltungswert oder nicht?

Geholfen werden müßte ganz anderen Leuten...

Gruß, Schili


owei owei ...an den pranger gestellt? dann möcht ich mich bei dir ganz persönlich entschuldigen wenn du das so siehst ...es sollte nicht in der art verstanden werden.

owei owei ...ankläger? (da fehlen mir nun die worte)


einiges wurde ja schon oben gesagt, sich beim text helfen lassen usw., deshalb will ich darauf gar nicht weiter eingehen.

müsste ich einen ähnlichen text ohne hilfe in ausländischer sprache verfassen wäre er sicherlich ähnlich amüsant für die leser. bekäme ich dann aber die korrekte übersetzung dafür müsste ich wohl selbst mehr als nur grinsen.

humur ist wenn man trotzdem lacht !? ..ich kann jedenfalls auch über mich selbst lachen ...aber auch beim *humor* gibt es unterschiedliche geschmäcker.

aber zum ende nochmal deutlich: es sollte keine person oder gruppe niedergemacht werden ...sondern einfach ein wenig zum schmunzeln anregen ........in diesen schweren zeiten

(smilies bitte richtig verstehen ! thx)
greco
Ist häufiger hier
#61 erstellt: 21. Feb 2004, 13:25
Ich als Ausländer,denke das ich nicht so viele Rechtschreibfehler mache,schließlich ist Deutsch nicht meine Muttersprache.Falls Ihr trotstdem Fehler findet müßt ihr mir verzeihen .Weil die Deutsche Spache für ein Ausländer verdammt schwierig ist.Vielen Dank für Ihre verstendnis.MFG.greco.
snark
Inventar
#62 erstellt: 21. Feb 2004, 13:57
Hi greco,

dafür haben wir hier das volle Verständnis, keine Sorge Ich wünschte, ich könnte in anderen Sprachen (außer Englisch und Deutsch) an Foren teilnehmen wie Du das hier meisterst...
Es ging ja hier auch weniger um deutsche Rechtschreibung als spezifisches HiFi-Vokabular, das lernt man dann eben einmal und fertig, dazu benötigt man keine komplizierte deutsche Grammatik etc.


Weiterhin viel Spaß bei uns
snark
greco
Ist häufiger hier
#63 erstellt: 21. Feb 2004, 14:08
Hi Snark.Jetzt bin ich beruhigt.Danke.MFG.greco.
cr
Inventar
#64 erstellt: 24. Feb 2004, 04:17
Es vergeht wohl kein Tag, an dem ich nicht über die von jedem geforderte Tolleranz stolpere. Das schaut mit ganz nach Jux und Tollerei aus
Receiverjunkie
Stammgast
#65 erstellt: 24. Feb 2004, 05:47
ist ja auch Karneval


mfg.


RJ
greco
Ist häufiger hier
#66 erstellt: 25. Feb 2004, 13:59
An cr.Es verlangt keiner von Dir Tollerant zu sein.Gibt es überhaubt noch tollerante leute in Deutschland?????.Ich meine vieleicht 30-35% der Rest naja.Mfg.greco.
az
Stammgast
#67 erstellt: 25. Feb 2004, 14:24
Ich glaube, cr hätte keine Probleme, tolerant zu sein, aber mit Tolleranz kann er wohl nicht dienen

Friedrich
greco
Ist häufiger hier
#68 erstellt: 25. Feb 2004, 15:36
Hi az.Bist woll der Privatsekretär von cr,hättest du weiter oben geschaut hättest du bemerkt das cr das wort ( tolleranz )als Deutscher falschgeschrieben hat.Ich habe das so übernommen.Mfg.greco.
cr
Inventar
#69 erstellt: 25. Feb 2004, 15:44
Ich habe Toleranz nie falsch geschrieben!
Für einen alten Lateiner ist so was undenkbar!

Wenn du das meinst, hast du leider den Sinn des Postings nicht verstanden

Es vergeht wohl kein Tag, an dem ich nicht über die von jedem geforderte Tolleranz stolpere. Das schaut mit ganz nach Jux und Tollerei aus
az
Stammgast
#70 erstellt: 25. Feb 2004, 15:46
Kein Grund, sich gleich angegriffen zu fühlen (denn dich anzugreifen war nicht meine Absicht. Hut ab vor deinem Deutsch übrigens!). Ich hielt es nur für einen Scherz, ein Wortspiel (TOLLeranz - Jux und TOLLerei).

Friedrich
az
Stammgast
#71 erstellt: 25. Feb 2004, 15:47
Kein Grund, sich gleich angegriffen zu fühlen (denn dich anzugreifen war nicht meine Absicht. Hut ab vor deinem Deutsch übrigens!). Ich habe wohl bemerkt, dass cr das falsch geschrieben hat, hielt es aber für einen Scherz, ein Wortspiel (TOLLeranz - Jux und TOLLerei).

Friedrich
az
Stammgast
#72 erstellt: 25. Feb 2004, 15:49
Äh, sorry für das Doppelposting - das zweite wäre das richtige gewesen. Da war ich wohl etwas Voreilig

Friedrich
cr
Inventar
#73 erstellt: 25. Feb 2004, 15:50
War es auch! Wenn es nicht so offensichtlich gewesen wäre, hätte ich die TOLLeranz unter Anführungszeichen gestellt.
Das Posting würde ja sonst absolut keinen Sinn machen.

Aber können wir das Thema jetzt bleiben lassen und uns in Toleranz üben .
greco
Ist häufiger hier
#74 erstellt: 25. Feb 2004, 15:56
An az.Ich verzeihe Dir, und das gleiche übersetzt auf Griechich:se synchoro.Mfg.greco.
greco
Ist häufiger hier
#75 erstellt: 25. Feb 2004, 15:59
An cr.Wir können.Friede sei mit uns,darauf ein Gia mas .Mfg.greco.
cr
Inventar
#76 erstellt: 25. Feb 2004, 15:59
Smaggs
Stammgast
#77 erstellt: 25. Feb 2004, 22:55
Habe auch grad nen schönes Beispiel gefunden:Welches geheuse ist eigendlich für den
Stroker am besten Bassreflechs oder Bandpass
Ohne worte
spitzbube
Inventar
#78 erstellt: 02. Mrz 2004, 18:20

Habe auch grad nen schönes Beispiel gefunden:Welches geheuse ist eigendlich für den
Stroker am besten Bassreflechs oder Bandpass
Ohne worte


naja, ich hätte ihm geantwortet: bassreflechs, das flechst mehr ...aber wenn bandpass passt solls uns auch recht sein
Tornado
Stammgast
#79 erstellt: 11. Apr 2004, 22:33
Hi,

ich möchte zu diesem Thema auch mal meinen Senf abgeben.

Zuerst einmal ein dickes Lob. Ich kenne solche Themen von anderen Foren, wo man wesentlich verkrampfter mit dieser Thematik umgegangen ist.

So, nun meine Einstellung:

Vor Jahren (als es noch Mailboxen und kein Internet gab) habe ich kleine Programme (Spiele) geschrieben und stand vor dem Problem Handbücher zu erstellen. Es war für mich wirklich ein Problem, denn ich hatte durch die Mailboxen das Schreiben verlernt, denn hier schrieb jeder so wie er wollte. Also habe ich mir mehrere Wörterbücher und Duden zugelegt, um wieder ein halbweg richtiges Deutsch zu erlernen.

Aus o.g. Grund befürworte ich eine korrekte Schreibweise, gerade im Internet, wo die Seiten frei zugänglich sind, denn man verlernt zu schnell. Außerdem sind die Texte - zumindest für mich - dann leichter und schneller zu lesen. Natürlich soll jetzt niemand nur mit Hilfe des Dudens schreiben dürfen, sondern ich wünsche mir, dass von den Rechtschreibekundigen die gröbsten Patzer vermieden werden.

Mir persönlich dreht sich halt der Magen um, wenn ich über einem Bürogeschäft in ganz großen leuchtenden Lettern lesen muss: "Alles für´s Büro". Das tut echt weh. So auch die großen Plakate in den Kaufhäusern mit "CD´s" und "Video´s". Und gerade bei schneller Schreibweise im Internet verstehe ich die falschen Apostrophe nicht, denn sie kosten ja zusätzlich Zeit.

Einige meiner (gesammelten) Highlights in Sachen Apostroph:

- Frühstück´s-Buffet (deutsche Kneipe)
- Sonntag´s geschlossen (deutsche Kneipe)
- nicht´s für´s Fe´st (Antwort im Internet)
- Frau´en-Tag (Broschüre)
- Lau´s (Zeitung)
- zuhau´s ists am schönsten (Illustrierte)
- I´s´s auf! (war wirklich so im Internet geschrieben)
- Lexica´s (man beachte: 3 Fehler in einem einzigen Wort und das gesehen in einer großen Ladenkette)

Sorry, aber die Leute scheinen wirklich nicht mehr zu wissen, wie man etwas richtig schreibt.

Seltsam war auch einmal die Reaktion eines Kaufhausmitarbeiters auf meine Frage, welches Kind bei der "Kid´s Party" gemeint sei. Zu deutsch heißt das z.B. "dem Kind seine Party" und nicht "Kinderparty". Wobei mir ein Bekannter zugeflüstert hat, dass in Amerika "kid" Slang sei und damit eigentlich ein Straßenkind gemeint sei. Kind würde immer noch children heißen. Ich selbst kann dazu nichts sagen, aber vielleicht kennt sich hier jemand aus und kann das evtl. richtig stellen. Zumindest antworte ich auf die Frage, wie es meinem kid gehe, meist mit "gut, er dichtet meine Fenster immer noch vollkommen ab".
cr
Inventar
#80 erstellt: 12. Apr 2004, 02:18
Ich kann hier mit dem

Rind'sschnitzel

dienen, das ein Fleischhauer auf seiner Tafel anpries.

Nachdem ich viele Filme in Originalfassung sehen muß. Kids ist ganz gebräuchlich für Kinder.


[Beitrag von cr am 12. Apr 2004, 02:20 bearbeitet]
TBuktu
Ist häufiger hier
#81 erstellt: 14. Apr 2004, 01:06
wie weit soll´s gehen ?
Das Argument mit der Suchfunktion ist berechtigt.

Dass/das regt mich sowieso auf, da die Regel sich jeder merken kann.

Ein klein-geschriebenes Gerundium sehe ich übrigens auch nicht so gern.

Ich denke, wer es kann, der sollte sich auch aus Höflichkeit bemühen. Wer es aber nicht kann sollte auf Toleranz hoffen können.

Ach ja... ´ß´ ist keinesfalls generell durch ´ss´ ersetzt worden.

Und wer sich den Mist mit 3 gleichen Konsonanten ausgedacht hat, den soll der Blitz beim Scheißen (Gerundium) treffen
...´Messstrippe´...schauderhaft

Gruss
Tim
cr
Inventar
#82 erstellt: 15. Apr 2004, 12:55

Ach ja... ´ß´ ist keinesfalls generell durch ´ss´ ersetzt worden.


In der Schweiz gibts kein scharfes ß.
Wenn man eine solche Tastatur hat, ist das etwas mühsam.

Gerundium: Für alle, die nicht wissen, was das ist: Das ist auf deutsch der hauptwörtlich gebrauchte Infinitiv (Nennform): Das Gehen zB.
TBuktu
Ist häufiger hier
#83 erstellt: 15. Apr 2004, 23:35
Naja, dann kann man das tolerieren (Schweizer)...
Genauso lasse ich bei einem Österreicher ´sodaß´ durchgehen. Die dürfen das ja zusammenschreiben


Gruss
Tim

PS: Gerundium -> ´substantiviertes Verb´ hört sich auch gut an, oder?
cr
Inventar
#84 erstellt: 16. Apr 2004, 00:01
Noch ein Austriazismus fällt mir ein:
mehrgeschoßig (ö) >< mehrgeschossig

In der Schweiz spricht man sowieso ein anderes Deutsch:
zB: Die Fehlbaren wurden gebüsst (so sagt man bei einer Verkehrsstrafe)
oder:
Da die Wirte zu früh ausgestuhlt hatten, konnten die Trottoirs nach dem erneuten Wintereinbruch nur schlecht gepfadet werden.
Eine Kellnerin nennt sich Serviertochter und ein weiblicher Lehrling Lehrtochter.


[Beitrag von cr am 06. Mai 2004, 20:34 bearbeitet]
TBuktu
Ist häufiger hier
#85 erstellt: 18. Apr 2004, 17:33
´Ausgestuhlt´ ist klasse

Aber auch irreführend. Im ersten Moment dachte ich, das ist ungefähr dasselbe wie: ´Der Hund hat sich gelöst´ (und das hat nix mit Kettenhunden zu tun)

Gruss
Tim


[Beitrag von TBuktu am 18. Apr 2004, 17:34 bearbeitet]
Miles
Inventar
#86 erstellt: 05. Mai 2004, 14:19
"Voodoo" eines der schwierigsten Wörter hier im Forum
DrNice
Inventar
#87 erstellt: 10. Mai 2004, 15:19
Nix gegen VooDoo...äääh...Voo-Doo
snark
Inventar
#88 erstellt: 10. Mai 2004, 15:21

eines der schwierigsten Wörter hier im Forum


Miles, was ist an Wudu schwierig ?

so long
snark
dr.dicht
Ist häufiger hier
#89 erstellt: 18. Jul 2004, 22:08

Oder sollte das Volk der Dichter und Denker plötzlich seine Sprache verlernt haben und keinen kümmert´s?

Dochdoch, mich (be)kümmert's - da ich als Dichter [lebender , tja, sowas gibt's tatsächlich auch noch!] und Lektor tagtäglich mit dem (geschriebenen) Medium Sprache [dass Sprache nach Gebärden und "Lauten" unser unmittelbarstes "Medium" ist, ist uns im sogenannten Medien-Zeitalter offenbar kaum noch bewusst] arbeite, und solchermaßen finde ich dieses Gewebe* hier durchaus angebracht.

*Womit wir auch schon bei einem anderen (auch hier kurz einmal angeschnittenen) Aspekt der (Benutzung von) Sprache sind, dem man vielleicht sogar einmal ein eigenes "Gewebe" einrichten sollte, nämlich der (inflationären? unumgänglichen? überflüssigen?) Verwendung von Anglizismen im modernen Sprachgebrauch.
So habe ich das Wort "thread" (Faden;Garn;Strahl;Gewinde) hier ganz spontan einmal mit "Gewebe" über-setzt. Nicht, dass ich generell etwas gegen Anglizismen (oder Wörter aus anderen Sprachen) habe, da gibt es wirklich viele wunderbare, sinnvolle und berechtigte Bereicherungen unseres Wortschatzes.

In diesem Rahmen fällt mir z.B. das Wort "sound" ein, das in seiner Bedeutung viel tiefer geht und wesentlich nuancenreicher ist als das deutsche Wort "Klang". Zudem transportiert schon der Sound von "sound" dieses "rhmmmm", während es bei "Klang" nur "pling" macht. Bei anderen Worten scheint sich der Sinn ihrer Verwendung bzw. Nicht-Eindeutschung wohl eher aus der Tatsache zu ergeben, dass uns der entsprechende deutsche Begriff recht absonderlich erscheinen (und erklingen) würde. [Und ich bin mir noch nicht ganz gewiss, ob ich die Native-English-Speaker ob solchen Gebrauchs der Sprache beneiden oder belächeln soll.] Würden wir unseren nächsten Komm-Puter allen Ernstes unter der Rubrik "Hartwaren" suchen? Und käme es uns nicht seltsam vor, den Verkäufer nach einer "Weichware" zu fragen - und vielleicht sogar nach einer der Firma "MikroWeich"?

Es scheint mir aber ab und zu doch zumindest einer Überlegung oder eines Versuches wert, eine deutsche Entsprechung für solche Fremd- oder Fachworte zu finden. Wir werden nicht internationaler oder gar weltoffener, wenn wir nur noch in Englisch-Zungen reden. Ganz zu schweigen von dem blödsinnigen Trend, deutsche Worte und Namen, Begriffe und Bezeichnungen durch englische zu ersetzen. Das mag noch (Kostenersparnis, "global player" usw.) Sinn machen, wo es um internationale Präsenz und um Konsumgüter geht (z.B. "Korall" wird "Coral"), absolut schwachsinnig und wirklich ärgerlich wird es, wenn ich bei der Deutschen Bundesbahn jetzt statt an einem Schalter an einem "counter" anstehen muss (oder vor einem Schild stehe: "Bitte benutzen Sie den nächsten Counter"). Wahrscheinlich steht auf den Zügen dann demnächst noch "GR" (German Railway) statt "DB". Würde durchaus konform gehen zu dem, was die Bahn unter Fortschritt versteht. Was spricht dagegen, z.B. in öffentlichen Bereichen die Dinge zweisprachig zu benennen (wie es auch in anderen nicht-englischsprachigen Ländern die Regel ist)? Vielleicht sogar dreisprachig, als freundliche Verbeugung vor unserem so sprach-sensiblen [!] Nachbarn Frankreich. Das wäre echte Internationalität und Weltoffenheit anstatt vorauseilender Internationality-Hörigkeit, es würde sowohl Achtung vor dem Fremden wie vor dem Eigenen ausdrücken; denn es ist nichts anderes als ein Ausdruck der Missachtung und Geringschätzung der eigenen Sprache, Kultur und Bevölkerung, einen "Schalter" nur noch "Counter" zu nennen. Nun aber genug davon ...

Ein bisschen mehr Sensibilität und Aufmerksamkeit in sprachlichen Angelegenheiten würde uns allen gut tun. Zum Beispiel auch bei der Frage, ob englische Begriffe einfach nur übernommen werden, ob wir sie 1:1 übersetzen oder evtl. ein entsprechendes deutsches Wort neu erfinden. Beide deutschen Varianten würde sicher ebenso oft Sinn machen (und zudem den spezifischen Charakter unserer Sprache stärken) wie es Sinn machen kann, ein englisches Wort genauso und in seiner ganz spezifischen Bedeutung zu übernehmen.
Aber zurück zum Ausgangsbeispiel "thread". Allein nur bei der gedanklichen Vorstellung, dieses Wort aus-zu-sprechen bekomme ich einen Krampf in der Zunge. Zudem vermittelt mir sein Klang allemöglichen "mitschwingenden" Assoziationen, die mir alle nichts gutes verheißen, "Frettchen" z.B. und "hässlich". Ja, das ist das richtige Wort: hässlich. "Thread" klingt einfach hässlich, es ist für mein Sprachempfinden unästhetisches Wort, das auch aus diesem Grunde eine Ablösung verdiente. "Gewebe" wäre, wie erwähnt, mein spontaner Gegenvorschlag, den man auch als Eröffnung einer Diskussion oder eines "thread-Gewebes" sehen könnte ...

Doch das Thema war ja: Rechtschreibung - oder, wie ich hier auch gelesen habe: RS. Auch so ein Thema, die Abkürzungen, aber da hält sich dieses Forum (ich kenne nur dieses) im Vergleich zu SMS-Gewohnheiten wohl noch im (auch für Ausseiter [isch anglaise!]) gut konsumierbaren Rahmen.
Als Mensch, der berufsbedingt (aber natürlich keineswegs unfehlbar) in allen sprachlichen Aspekten sensibilisiert ist, fällt es mir schon manchmal schwer, manchen Beiträgen zu folgen [wobei es wohl auch manchem schwer fallen wird, diesen Worten zu folgen ]; da muss ich dann nicht nur schlucken, sondern komme aus dem Schluck(l)auf gar nicht mehr raus. Das hat dann auch nichts mit Besserwisserei [ich weiß auch vieles nicht; manche Worte muss ich zum hundertsten Male nachschlagen, weil ich mir jedes Mal wieder unsicher bin; einige der neuen und alten Regeln kann/will ich mir nicht merken, bzw. ist mein Sprachgefühl und meine Sprachlogik manchmal ein(e) andere(s); und Dichter bin ich eh nur geworden, weil man da die Kommas weglassen kann ], elitärem Gehabe oder utopischen Ansprüchen zu tun. Es ist einfach unmöglich, es zu übersehen/überlesen, und es tut einfach weh. Ähnlich und wohl noch weit schlimmer muss es wohl einem Menschen mit einem Absoluten Gehör gehen, wenn er etwas hört, das in seinen Ohren eben "unrein" oder "nicht stimmig" klingt. Es tut ihm weh, er kann es nicht hören, muss sich vielleicht mit Grausen abwenden - ohne dass er selbst dabei ein Urteil oder eine Abwertung des "Klang-Erzeugers" vornimmt.

Schreiben (und Rechtschreibung ist nur ein Teilaspekt davon) hat viel mit Aufmerksamkeit zu tun. Wohlgemerkt "Aufmerksamkeit", das ist nicht das gleiche wie "Konzentration". Aufmerksamkeit (die durchaus in Konzentration münden kann) meint Offenheit, Selbstverständlichkeit, Hingabe und - auch wenn das Wort in diesem Zusammenhang etwas "hoch" und antiquiert klingt - Liebe. Es gibt nicht umsonst das Wort "lieblos", das leider mehr und mehr zu einem Prädikat wird für die Art und Weise, wie wir miteinander umgehen, für unseren Lebensstil, unsere Produkte, für unser gesamtes Sein an sich und vorallem auch für unser Verhältnis zu uns selbst. Uns (einander) mehr Aufmerksamkeit zu schenken, die Dinge und Handlungen unseres Lebens wieder mit mehr Aufmerksamkeit zu betrachten und auszuüben, das ist einfach auch ein Zeichen von Selbstachtung und Achtung des Anderen. Und das können, dürfen und sollten wir auch in Form von gewissenhaftem Schreiben üben. Dass es dabei qualitative Unterschiede und Menschen gibt, die sich damit leichter oder schwerer tun, darüber müssen wir ja wohl nicht diskutieren. Auch ein Sprachbegabter kann einen lieblosen Text dahinhuddeln, genauso wie ein sprachlicher Laie einen sauberen und ehrlichen Text verfassen kann.
Ich habe das - vielleicht ein wenig naive - Vorurteil, dass Menschen, die sich mit Hifi (im weitesten Sinne) beschäftigen, eine gewisse Aufmerksamkeit zueigen sein muss; schließlich sind sie doch (bewusst) Hörende. Vielleicht mag das im Bereich Car-Hifi etwas anders sein, da kenne ich mich nicht aus [ich hab nicht einmal ein car, um da hifi einzubauen], aber da geht es wahrscheinlich eher um einen fetten Bass und darum, gehört zu werden.


<<<Stören Dich Schreibfehler in einer Tageszeitung ?>>>
Kaum, da sie dort eine Seltenheit sind und man nicht absichtlich nachlässig ist.

Hallo UweM, welche Tageszeitung hast du? Die abonniere ich sofort! Muss sich um ein selten gewordenes Stück Kulturgut handeln. Mich packt gelegentlich das Grausen, wenn ich mal zufällig eine Zeitung in die Hand bekomme (lese selbst keine). Wobei ich jetzt weniger Rechtschreibefehler meine, denn dafür gibt's ja entsprechende Computer-Programme. Die aber auf der anderen Seite und wohl wegen einer fehlenden Endredaktion für die absonderlichsten Trennungen verantwortlich sind. Ich meine die Grammatik und den Stil. Ich bin auch nicht der Grammatik-Experte, aber da fehlen teilweise die simpelsten Basis-Kenntnisse. Und was sich für Schreib-Stile in der Öffentlichkeit offenbaren dürfen, da fehlen mir dann manchmal wirklich die Worte. Muss ja auch nichts dazu sagen. Aber dann packt mich der Poeten-Blues und ich frage mich, ob ich als gewissenhafter Sprach-Handwerker oder Sprach-Künstler, als Mensch, der sich an wirklich guten und gelungenen Formulierungen erfreuen kann und das Faszinierende und Fantastische einer präzisen und klaren oder phantasievollen und poetischen Sprache zu schätzen weiß, nicht schon längst einer aussterbenden Spezies angehöre.

Ebenso wie ich, was mir ein Rundfunkmitarbeiter letzthin bescheinigte, als "selektierender Radio-Hörer" (also als einer, der ganz bewusst eine ganz bestimmte Radio-Sendung EINschaltet, um eben genau dieser zuzuHÖREN) einer programmpolitisch als schon so gut wie ausgestorben eingestuften Zielgruppe angehöre. Der typische (angenommene und demoskopisch ermittelte) Radio-Hörer drückt halt irgendwann auf den Power/On/Standby-Knopf und lässt das Ganze dann als quasi akustischen "Luft-Befeuchter" (das Wort "berieseln" drückt das sehr schön aus) stehen [zunehmend wird, nach amerikanischem Vorbild, auch der Ferseher solcherart verwendet], sodass [ich bin zwar kein Österreicher, ziehe aber die zusammen geschriebene (zusammengeschriebene?) Version vor, weil sie den Klang des gesprochenen Wortes präziser wiedergibt - eben anders als in: "Es ist doch so, dass ...] gar nicht erst jene Stille da sein ("entstehen" wäre falsch, denn die Stille ist immer da, auch wenn sie "übertönt" wird)
kann, in der wir uns der Töne, Laute und Klänge aus unserem Inneren gewahr werden.
[siehe hierzu auch unten meine Signatur]
Somit ist die Vision einer "Klang-Tapete" des guten alten und genialen Erik Satie Realtität geworden; wenn vielleicht auch etwas anders, als es dem Meister "vortönte". Man lasse vielleicht einmal zum Vergleich seine Klavierwerke oder sein "Musique d'ameublement" mittels Repeat-Taste als Klang-Tape im Raum verweilen - man wird sehr bald bemerken, dass die Wirkung solcher Musik auf die Psyche eine völlig andere ist. Aber ich bin abgekommen ...

Vom Wege
Kommst du ab
Ihn neu zu finden
(Henning Sabo)


dass und das zu verwechseln ist wohl nach der neuen deutschen Rechtschreibung fast unmöglich,

Das war es auch in der alten Form; es gibt da ein paar Hilfsfragen, wenn man sich unsicher ist. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, aus Versehen (ich schreibe mit 10 Fingern, und da kommt das bei der Schnelligkeit schon mal vor) ein s zuwenig oder eines zuviel zu schreiben und dem Wort somit einen falschen Sinn zu geben, deutlich höher.


Rüttmuß

Das ist Spitzenklasse! Darauf muss man erst mal kommen! Das gefällt mir, so sollte das eingedeutscht werden! Ehrlich!


Meines Erachtens ist es eine Form der Höflichkeit gegenüber den Anderen, so zu schreiben, dass der Leser den Text / die Mitteilung ohne Probleme aufnehmen kann.

Das ist gewiss richtig, hängt aber auch immer vom Zusammenhang, von der Zielgruppe und vom "Ort" ab. Außerdem kann man fast eh nur so schreiben, wie "einem der Schnabel gewachsen ist", was sowohl einfach wie kompliziert, klar wie verschnörkelt, blumig wie platt sein.
Ich habe hier mal so geschrieben, wie mir der Schnabel gewachsen ist, was für manche vielleicht zu kompliziert und in zu viele Facetten aufgefächert erscheint, anderen macht es vielleicht wie mir Spaß, ein bisschen mit Sprache und ihren Bedeutungen zu spielen.
Das wäre aber natülich nicht für jedes Thema hier im Forum geeignet.


Eventuell bin ich aber einfach zu alt um die jugendliche Sprachgewalt entsprechend würdigen zu können.

Recht hast du, Axel. Darauf lass uns trinken und mit unsren Krücken winken ...


Das Problem ist, dass einfach inzwischen soviel falsche Nachsicht herrscht, dass viele sich keine Mühe geben und dann evtl. wirklich das Schreiben verlernen (oder gar nicht erst lernen). Aber das sind alles nur Symptome einer kranken Generation (ich habe andere Symptome)

Da hast du wohl - leider - Recht. Aber ich würde nicht sagen, dass du mit 21 Jahren einer kranken Generation angehörst. Ihr seid (könnt es sein) in vielem gesünder, selbstverständlicher und selbstsicherer als eure Vorgängergenerationen. Allerdings seid ihr auch viel früher mit viel mehr "Problemen" konfrontiert. Das macht es nicht gerade einfacher. Zu klären wäre allerdings noch, welche Generation denn die kranke ist, die die z.B. ihre erzieherische und vor-bildende Verantwortung in die Hände von TV und Computer(Spiele) legt, oder die, die dann so aufwachsen muss.
Was für Symptome glaubst du denn zu haben? Schick mir die Antwort per PM (so heißt das doch oder? uh, diese Abküs!), wenn du magst.

Übrigens: hier die ultimative Seite für alle Apostroph-Hasser (ich ziehe diese Version vor), zu denen, einen Hass muss man doch kultivieren dürfen, ich mich auch zählen darf: die Apostroph-S-Hass-Seite: http://members.aol.com/apostrophs/
Dort könnt ihr auch eure gefundenen Ab's'onderlichkeiten präsentieren. Hier ein besonders nettes Schmankerl: "Bauer'n-Hof" Nicht möglich? Schaut nach ...


man kann auch mit korrkter rechzschreibung
völligen blödsinn von sich geben....

Richtig. Aber wer legt fest, was da Blödsinn ist und was nicht? Da sind wir bei Bewertungen und Urteilen, und hier muss man sagen: ein Forum ist eine demokratische und tolle- wie tolerante Angelegenheit. Jeder darf sagen, was er zu sagen hat - und wenn jemand anderes das für Blödsinn hält, dann kann er es übergehen oder es benennen. Dennoch ist es ein Zeichen der Höflichkeit und der Achtung des Anderen (was immer auch Selbstachtung ist), sowohl dem WAS (z.B. dem Sinn und Gehalt des Gesagten) wie auch dem WIE (z.B. der korrekten Rechtschreibung) ein wenig Aufmerksamkeit zu widmen.


Also - wir sind hier in einem HiFi-Forum und nicht bei einem Nachwuchs-Literaten-Wettbewerb. ... Laßt dieses Forum nicht zu einem Medium der Möchtegern-Elitären verkommen, sondern zu einem Forum für Jedermann.

Oha - ich glaube, du hast etwas elitäre Vorstellungen von einem Nachwuchs-Literaten-Wettbewerb. Wenn ich das in diesem Gewebe über die carhifi-Fraktion Gesagte bedenke, so hätten bestimmt auch deren Mitglieder Chancen, an einem solchen teilzunehmen - und ihn, aufgrund der "unverfälschten Realtitätsnähe" und der "stakkatohaft gebrochenen Zeitbezogenheit" der Texte auch zu gewinnen. Das wird dann gefördert, publiziert, im Chor der Kritiker besungen: "Oh Pisa, oh Pisa, keiner schreibt wie diesa!" und ist nach ein paar Jahren über den Ramsch wieder von der Bildfläche verschwunden.
Ob ein Forum "verkommt", liegt an der Wachheit, Aufmerksamkeit (s.o.) und Wahrhaftigkeit seiner Mitglieder. Elitäre aller Art (ob Möchtegern oder nicht) können sich, wie und als "Jedermann" in einem Forum äußern. Sie bleiben damit allein oder finden andere Elitäre, mit denen sie dann evtl. eine Club der Elitären gründen. Na und? Wo ist das Problem? Wenn der Elitäre von seinem Elfenbeinturm heruner missionarische Predigten hält oder entsprechende Flugblätter fliegen lässt - dann kannst du ihn als Jedermann allen anderen Jedermännern zeigen und rufen: "Boa, uih, ist der aber elitär!" und dich damit als elitärer Elitären-Outer outen ... oder du kannst ein (elitäres) Jedermann-Lied pfeifend deines (egalitären) Weges gehen ...


Ich bin weniger stolz darauf, gut deutsch zu können, als vielmehr entsetzt, dass das anscheinend aus der Mode gekommen ist.

Wohl wahr, aber wenn es tatsächlich nur als Mode und nicht als Teil einer lebendigen Kultur angesehen wird, dann kann es natürlich eines Tages auch aus derselbigen, sprich: aus der Mode kommen. Frei nach dem Motto: Rin in die Mode, raus aus der Mode ...

Apostroph-, Bindestrich- und Ausrufungszeicheninflation

Kleiner Einwand des Dichters: Bindestriche sind etwas absolut sinnvolles, um z.B. Zusammenhänge, Nuancen, Mehrdeutigkeiten und Differenzierungen "vor Augen zu führen". Ich möchte nicht darauf verzichten.


Aus o.g. Grund befürworte ich eine korrekte Schreibweise, gerade im Internet, wo die Seiten frei zugänglich sind, denn man verlernt zu schnell.

Da hat er auf einen sehr wichtigen Punkt aufmerksam gemacht: Gewöhnung. Und: Gleiches zieht Gleiches an. Will heißen: Wenn etwas nur lang genug "falsch" gemacht wird, dann wird es irgendwann "richtig". Wenn eine relative Mehrheit beharrlich ein falsches Apostroph-s schreibt und wenn uns diese falsche Versionen (wie es ja schon der Fall ist) beständig präsentiert (und nicht konsequent korrigiert) wird, dann speichert das Gehirn diese Version irgendwann als "richtig", im Duden wird es sodann als mögliche Alternative aufgenommen, schließlich zur Norm und schlussendlich zum "richtig" - mit der Umkehrung, dass das einstmals "richtige" nun "falsch" ist. Der Dichter drückt das bildhaft aus:

An der Quelle
Fangen wir kleine Fische
Im Meer
Da fressen uns große
(Henning Sabo)

Das ist die Dynamik der Sprache und die Relativität von "falsch" und "richtig". Was uns aber auch Einfluss (wie in diesem poetischen Bild veranschaulicht) und Verantwortung gibt, denn jeder Einzelne von uns kann eine solche Sprachnorm aktiv mitgestalten.

Zum Abschluss - ich glaub, ich hab jetzt lang genug vor mich hin geplaudert - noch zwei Dinge, die zwar anderer, nämlich technischer Ursache sind, die aber auch hierher, nämlich zum Thema (falsche) Rechtschreibung und somit eigentlich auch verändert gehören. Da ist zum einen dieser "aufgebrochene" Umlaut in Form von "ae, oe, ue". Ja, ich weiß, es gibt z.B. Email-Programme, die diese Zeichen nicht darstellen - aber das müsste doch irgendwie technisch lösbar sein - oder? Aber das manche Menschen inzwischen nur noch solcherart (und nur noch doppel-s statt ß) [die Schweizer tun das sowieso, aber warum sollten wir darauf verzichten - ist doch ein schöner Buchstabe?] schreiben, finde ich einfach peinlich und unschön.
Und dann, was leider auch hier zwangsweise und ohne Alternative ist: diese amerikanischen Anführungsstriche oben. Am Anfang einer Anführung gehören die Striche nach unten und am Ende nach oben. Das schafft zum einen Klarheit und ist zum anderen typografisch schöner und ästhetischer als wenn sie auch am Wortanfang da oben kleben. Ich wäre sehr dafür, wenn die hier im Forum "richtig" erscheinen würden.

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit.
P.S.: Da ich diesen Text im "Editor" ("Word" stellt z.Zt. nach dem Öffnen immer einen Fehler fest und schließt sich automatisch wieder) ohne Rechtschreibprüfung geschrieben habe, ist es nicht auszuschließen, bzw. sehr wahrscheinlich, dass ich ein paar davon produziert habe. Macht's wie ich: seht's gelassen (Ui, das war aber jetzt eine Apostroph-Inflation!) ...
DrNice
Inventar
#90 erstellt: 07. Sep 2004, 14:25
Moin!

Das muss jetzt raus:
In letzter Zeit lese ich immer wieder zusammengesetzte Substantive, bei denen das zweite Wort nicht etwa durch einen Bindestrich (auch so eine Seuche...), sondern durch einen Goßbuchstaben vom ersten "getrennt" wird.
Immer häufiger lese ich "PlattenTeller, LautsprecherKabel, EndStufe, AutoRadio", etc.
Diese Schreibweise ist schlicht und ergreifend falsch! In der Werbung wird es vorgemacht und es wird prompt übernommen, ohne sich Gedanken darüber zu machen, dass es einem nie in der Schule gelehrt wurde.

Leute, bitte hört damit auf!!
Joe_Brösel
Hat sich gelöscht
#91 erstellt: 09. Sep 2004, 11:22
Hi,
zusammengesetzte Substantive: klar ist das verkehrt.
In der Schule wird das nicht gelehrt: das ist auch verkehrt.
Für Delphi-Programmierer gibt es eine Style Guide, danach sollen Funktionen/Variablen/Konstanten so benannt werden.
snark
Inventar
#92 erstellt: 09. Sep 2004, 11:25

Style Guide


... und sogar die Anfangsbuchstaben werden empfohlen ..
_axel_
Inventar
#93 erstellt: 08. Okt 2004, 16:07

Joe_Brösel schrieb:
Für Delphi-Programmierer gibt es eine Style Guide,

ROFL. Klar, es sind alles Delphi-Programmierer, die DrNice die Nerven rauben.
Naja, in ein paar anderen -wenn auch wesentlich unbedeutenderen, wie z.B. C oder Java- ist es auch nicht unüblich.
Gruß
(warum schreibe ich eigentlich in einen uralten, wiederaufgewärmten Thread OffTopic? <aufdieeigenenfingerklopf>)
bukowsky
Inventar
#94 erstellt: 08. Okt 2004, 16:25

dr.dicht schrieb:


Apostroph-, Bindestrich- und Ausrufungszeicheninflation

Kleiner Einwand des Dichters: Bindestriche sind etwas absolut sinnvolles, um z.B. Zusammenhänge, Nuancen, Mehrdeutigkeiten und Differenzierungen "vor Augen zu führen". Ich möchte nicht darauf verzichten.


gemeint sind sicher Gedankenstriche, oder?
butch85
Neuling
#95 erstellt: 12. Okt 2004, 22:26
ist alles halbso schlimm
richi44
Hat sich gelöscht
#96 erstellt: 13. Okt 2004, 12:09

cr schrieb:
Noch ein Austriazismus fällt mir ein:
mehrgeschoßig (ö) >< mehrgeschossig

In der Schweiz spricht man sowieso ein anderes Deutsch:
zB: Die Fehlbaren wurden gebüsst (so sagt man bei einer Verkehrsstrafe)
oder:
Da die Wirte zu früh ausgestuhlt hatten, konnten die Trottoirs nach dem erneuten Wintereinbruch nur schlecht gepfadet werden.
Eine Kellnerin nennt sich Serviertochter und ein weiblicher Lehrling Lehrtochter.


Zum Glück heisst es "aufgestuhlt" (Die Stühle kommen auf die Tische). Hinausgestuhlt (usegschtuelet) bedeutet, dass die Terrasse mit Stühlen und Tischen versehen wurde.
Gruss von einem Schweizer
Heidi...äääh Richi
richi44
Hat sich gelöscht
#97 erstellt: 13. Okt 2004, 12:14
Warum wird nicht einfach ein Beitrag veröffentlicht, sonden gepostet?
Wenn wir Schweizer "posten", gehen wir einkaufen.

Man könnte, auch ohne so Monster wie "Kraftrad" zu gebrauchen, vieles in unserer deutschen Sprache benennen.
_axel_
Inventar
#98 erstellt: 13. Okt 2004, 15:13

richi44 schrieb:
Man könnte, auch ohne so Monster wie "Kraftrad" zu gebrauchen, vieles in unserer deutschen Sprache benennen.

Aber richi44,
das wäre doch viel zu rückständig Is cool, man!
Das, was die Franzosen machen, wo man nicht mehr Computer oder EMail sagt (sagen soll), ist m.E. auch nicht das Wahre.
Gruß / Best regards
Lars_1968
Inventar
#99 erstellt: 10. Okt 2014, 18:41
10 Jahre spähter......unt immer noch gruselt es mich, wenn ich hier so manchen Post lehse....Versterker...Musik höhren........man kauft sich ein Reciever (vielleicht sogar ein in gold) Vom bedauernswerten Genitif oder besser wie will ich gar nicht schprechen.........

Ist das nur scheinbar so.....oder eher anscheinend...?

Ist es so, dass in der guten alten Zeit, wenn um 8 Uhr der Gong, was auch immer ertönte, man aufmerksam in der Klasse saß und heute interessiert es eher weniger, wird noch schnell auf dem Weg zur Schule der Joint durchgezogen? (in Hamburg leider alltäglich)

Es ist mir klar, dass manche krankheitsbedingt, durch LRS, es nicht besser können, die meine ich explizit nicht.

VG
Lars

Kleiner Klugscheißer Nachtrag, weil ich schon mehrfach darüber gestolpert bin:

dezidiert: Als dezidiert kann man Sachverhalte, Meinungen oder Prozesse bezeichnen, die bestimmt, entschieden oder energisch sind. Beispielsweise kann man eine dezidierte Meinung haben oder dezidierte Forderungen stellen.

dediziert: Bedeutungen:

[1] jemandem gewidmet, zugeeignet, zugeordnet
P_S_Nelke
Inventar
#100 erstellt: 11. Okt 2014, 15:22
Was bei anderen die Rechtschreibung ist, ist bei dir sicher die Interpunktion
Lars_1968
Inventar
#101 erstellt: 11. Okt 2014, 15:28
Wo sind die Fehler in der Interpunktion?

Ich möchte mit diesem Thread dezidiert auf den Verfall der dt. Rechtschreibung aufmerksam machen und nicht dazu einladen, den einen oder anderen Fehler in meinem Post zu suchen.
P_S_Nelke
Inventar
#102 erstellt: 11. Okt 2014, 15:45
Dass dem so ist, bestreite ich auch nicht. Ich finde das ja selbst schade. Sogar die, die es eigentlich besser wissen müssten, bauen teilweise derbe Patzer ein.
Ich wollte dich nun nicht persönlich angreifen. Ich bin aber der Meinung, dass man sich primär um seine eigene Rechtschreibung bzw. Grammatik Gedanken macht, bevor man andere verteufelt. Ich nehme mich da immer selbst als Beispiel. Da ich weiß, dass ich auch Fehler mache, sehe ich das "etwas lockerer".
"Fehler" sehe ich in Satzzeichenfolgen und an Stellen, an denen ich eher eine Klammer oder einen Punkt statt einem Komma gesetzt hätte.
Übrigens: Klugscheißernachtrag
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