Schutzlack für CDs

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Sal
Inventar
#1 erstellt: 08. Apr 2007, 17:54
Hallo,
In anderen Threads wird die Haltbarkeit von Audio-CD´s diskutiert. Da generell der Schutzlack auf der Labelseite und am Aussenrand ein wunder Punkt ist, könnte man diesen ja mit einem neuen Lackauftrag verstärken, um Beschädigungen vorzubeugen.
Deshalb: Weiss jemand von euch, welcher Lack für die versiegelung von CD´s (vor allem Audio-Cd´s , also gepresste aus dem Werk) genommen wird?
Erstes googeln hat ergeben, dass es Acryl-Lacke sein sollen, bei manchen Herstellern UV-härtend (was bei Rohlingen jedoch nicht erwünscht sein sollte).
Ich habe tatsächlich mal vor 20 Jahren eine Polygram-Pressung, welche bis auf die Informationsschicht durchgehende Kratzer auf der Labelseite hatte, mit Emaillelack (von Revell, für den Modellbau)"neu versiegelt"
Der Lack war aggressiv genug (Terpentinbasis) die Beschriftung anzulösen.
Dennoch: Seitdem (immerhin gute 21 jahre!) läuft die Cd ohne Probleme, wenn auch mit einer leichten Unwucht, da der Lackauftrag, homemade und stark verdünnt mit dem Pinsel, nicht so genau wie im Werk erfolgen konnte. Also nix für das 58-Fach CD-Rom Laufwerk...
Aber damals hatte ich mit dem Emaillelack vielleicht nur Glück, daher meine Frage!
Ich habe ein paar Pressungen aus den 80ern, die ich gerne prophylaktisch auf der labelseite und dem CD-Rand überstreichen möchte, eine zeigt schon Fehler am Rand, die jedoch noch nicht zu den Audiospuren vorgedrungen sind...
Sind jedoch nicht der hier woanders beschriebene Lackfrass...
Dazu noch folgender Link:
http://www.innovatio...n/bericht-16680.html
Der im Link beschriebene Lack UVHC 8558 dürfte für Privatleute aber wohl schwer zu kriegen sein...
Grüße, Sal
funnystuff
Inventar
#2 erstellt: 11. Apr 2007, 17:36
Ich glaube es geht bei der Archivierung von CDs nicht darum, den Lack der CD zu schützen, sondern im Gegenteil die Datenschicht vor dem Lösungsmitteln in der Labelschicht der CD zu bewahren.

Einige der industriell aufgetragenen Lackschichten haben sich im nachhinein als so aggressiv erwiesen, das sie im Laufe der Jahre die Datenschicht angreifen und die Disc auf Dauer so unlesbar machen.

Das zusätzliche Rumgepansche mit Lacken halte ich für den falschen Weg - so befördert man die Silberlinge eher noch schneller ins Grab.

Wer seine CDs pfleglich behandelt muss sich aber eigentlich auch keine Sorgen um Kratzer machen, bei normalem Gebrauch ist eine CD noch nach etlichen Jahren lesbar.

Und als Ausweg bleibt ja immer noch die Sicherungskopie, die man nach Herzenslust im Auto rumfliegen lassen kann
Sal
Inventar
#3 erstellt: 12. Apr 2007, 12:36
Hallo Funnystuff,
danke für deine Antwort, aber die basics weiss ich schon, und natürlich pflege ich meine CD´s wie die gute alte Schallplatte.
Vom brennen halte ich nichts mehr, da ein ganzer Batch an Phtalocyanin-Rohlingen, also solchen, von denen die Werbung eine längere Haltbarkeit als Azo´s verspricht, schon nach drei jahren unbrauchbar wurde - bei pfleglichster Behandlung. Mein allererster Rohling von 1994 läuft hingegen noch.
Und da ich ein paar Unikate von meiner Arbeit her habe (z.B. ein Rammstein Konzert von 1994 - noch vor deren Plattenvertrag und Erfolg- oder das erste Musiklayout zu einem Emmerich Film, "The 13th Floor" - super lehrreich, wie stark sich Filmmusik im Arbeitsprozess noch ändert) mag ich nicht alle zwei jahre "sicherheitskopieren".
Im Augenblick kopiere ich alles wieder aufs gute alte DAT, wie ein Band beschichtet wird, weisst man ja schon seit 80 Jahren (auch wenn es mal Anfang der 80er einen Totalausfall bei BASF-Tapes gab, vor allem im Pro-Bereich).
Ich denke, dass oxydation durch einen zu dünnen / löchrigen Schutzlack ein häufigeres Problem ist. in einem anderen Thread wird eine Pressung ("Vor der Flut") beschrieben, welche ich ebenfalls habe. Meine Löst sich ebenfalls vom Rand her aus wenn auch ncht so dramatisch wie in dem Thread beschrieben.
Ich werde beizeiten ein Preswerk anrufen, vielleicht sind die Auskunftswillig...
MfG,
Sal
PCEnthusiast
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 19. Apr 2007, 18:12
Hi,

Sal schrieb:


Ich denke, dass oxydation durch einen zu dünnen / löchrigen Schutzlack ein häufigeres Problem ist



Wenn Du einen zusätzlichen Schutzlack von Hand aufbringst, um den "löchrigen" Originallack zu verbessern, kann es Dir aber passieren, dass dadurch winzigste Luftbläschen mit eingeschlossen werden. Und die können langfristig ebenfalls die Datenschicht auf dem Rohling angreifen und zerstören.

Es findet sich also immer ein Haar in der Suppe

Die beste Lösung, um wertvolle Aufnahmen auch in zig Jahren noch anhören zu können, ist deshalb meiner Meinung nach, mehrgleisig zu fahren. Das bedeutet: Nutze jedes Dir zur Verfügung stehende Speichermedium (Band / CD-R / DVD+- / DVD-RAM etc.) um mehrere Kopien der Aufnahme zu sichern. Das minimiert die Gefahr eines Totalverlusts erheblich.

CU
PCEnthusiast
Stefanvde
Inventar
#5 erstellt: 09. Apr 2010, 21:11
Grab das hier nochmal aus.Auch ich habe einige CD's die langsam "blind" werden,kann man direkt sehen so vom Rand her bildet sich das.Die letzten Titel bleiben daher zuerst hängen,teilweise keine 5 Jahre alt,auch bei DVD's hatte ich das Problem schon (nichtmal 3 Jahre gehalten).Ich lagere sie alle immer in ihren Hüllen und lasse sie auch nie im Auto liegen,dazu dient dann ne Kopie.
bmhh
Stammgast
#6 erstellt: 12. Apr 2010, 23:16
Hast du mal ein Foto? Kann mir das bei fünf Jahre alten CDs nicht vorstellen. Habe eine Menge CDs, viele aus den ersten Jahren (ab 84). Dabei gibt es nur wenige Ausfälle, hauptsächlich das bekannte Bronzing einiger PDO Pressungen und den klebrigen Lack von Nimbus kenne ich auch. Das sind aber insgesamt extrem wenige, die dann auch nur optische Probleme haben. Echte Aussetzer beim Abspielen gab es nur bei zwei CDs.

Wie lagerst du deine CDs? Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Licht? Sind Digipacks dabei?
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