Von LP auf CD professionell kopieren

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Gelscht
Gelöscht
#1 erstellt: 05. Jan 2011, 13:15
Hi (und FI)!
Nehme mal an, daß ich das Thema hier richtig eingeordnet habe. Oder gibt es schon einen entsprechenden Thread?

Hat jemand von Euch schon mal seine LPs (oder einen Teil davon) von einem professionellen Anbieter auf CDs incl. Entfernung ursprünglicher Nebengeräusche umkopieren lassen?

In meiner Vinyl-Sammlung stehen eine Reihe von Pressungen ab der 50ger, die relativ viele Kratzer und andere Verschleißgeräusche aufweisen.

Wie effektiv wirkt sich das Entfernen bzw. Reduzieren dieser Nebengräusche aus? Muß man danach Abstriche (Dynamikeinbrüche etc.) hinnehmen?

Wie ist die Tonqualität einer sehr gut erhaltenen LP als CD-Kopie?

Für jede Stellungnahme/Erfahrung/Meinung bin ich dankbar!

Grüße

Blacky
kwerbeat
Stammgast
#2 erstellt: 05. Jan 2011, 17:20
Hallo Blacky,
habe vor knapp zehn Jahren einige meiner Vinyl-Schätze (zumeist Rock und Blues) auf eine Anzeige hin in einem Tonstudio im Kreis Pinneberg auf CD kopieren lassen und war mit dem Ergebnis sehr zufrieden, über die damaligen Kosten weniger. In Anbetracht, dass sich die technischen Möglichkeiten in dieser Dekade weiter verbessert haben, gehe ich davon aus, dass, sofern der Dienstleister gewissenhaft arbeitet, die Ergebnisse immer noch hervorragend sein sollten.

Evtl. passt deine Frage besser ins Forum Medien.


[Beitrag von kwerbeat am 05. Jan 2011, 17:21 bearbeitet]
Gelscht
Gelöscht
#3 erstellt: 07. Jan 2011, 16:07

kwerbeat schrieb:
Hallo Blacky,
habe vor knapp zehn Jahren einige meiner Vinyl-Schätze (zumeist Rock und Blues) auf eine Anzeige hin in einem Tonstudio im Kreis Pinneberg auf CD kopieren lassen und war mit dem Ergebnis sehr zufrieden, über die damaligen Kosten weniger. In Anbetracht, dass sich die technischen Möglichkeiten in dieser Dekade weiter verbessert haben, gehe ich davon aus, dass, sofern der Dienstleister gewissenhaft arbeitet, die Ergebnisse immer noch hervorragend sein sollten.

Evtl. passt deine Frage besser ins Forum Medien.


Hallo kwerbeat,
ich danke Dir jedenfalls erst mal für Deine Stellungnahme, nachdem Du mit dem Ergebnis auch sehr zufrieden warst!

Gruß Blacky
rstorch
Inventar
#4 erstellt: 10. Jan 2011, 22:32
Von Sonic Studio gibt es Amarra Vinyl, das kann Aufnehmen, rudimentäres DeNoising vornehmen, saubere Schnitte machen usw.
http://www.amarraaudio.com/

Die Software läuft über die Consumer Schiene. Wir bedienen die professionellen Tonstudios mit Premaster CD und Soundblade, Damit bleiben dann keine Wünsche mehr offen, hat aber auch seinen Preis. Das geht los bei 369,- € und ist für professionelles Mastering auf über 10.000,- € ausbaubar.
http://sonicstudio.com/products/sb/soundblade01.html

Für den Privatgebrauch und durchaus darüber hinaus ist Amarry Vinyl eine sehr gute Lösung zum Digitalisieren von LPs. Man braucht dann nur noch einen ordentlichen AD Wandler.

Zum Preis für professionelle Dienstleister zum Digitalisieren von Vinyl kann man sagen, you get what you pay for. Wenn ein Studio High End Wandler, ein gutes Abspielsystem und Software wie Soundblade plus Denoising Option einsetzt und das Studio akustisch ausgebaut ist, dann sind Tagespauschalen von 600,- und mehr nicht unüblich. Pro LP muss man 2 Stunden rechnen, wenn man es ordentlich macht. Dann kann man sich ausrechnen was eine LP kosten würde. Das lohnt sich nur für seltene schwarze Scheiben.

Alle anderen Anbieter, die das darunter machen, verdienen sicher nicht ihren Lebensunterhalt damit - jedenfalls nicht lange.
Kumbbl
Inventar
#5 erstellt: 16. Jan 2011, 14:51

Werner_Schwarz schrieb:

In meiner Vinyl-Sammlung stehen eine Reihe von Pressungen ab der 50ger, die relativ viele Kratzer und andere Verschleißgeräusche aufweisen.

Wie effektiv wirkt sich das Entfernen bzw. Reduzieren dieser Nebengräusche aus? Muß man danach Abstriche (Dynamikeinbrüche etc.) hinnehmen?


Sie werden sehr effektiv entfernt, je nach Grundeinstellung dieser Filter - IMO aber zu effektiv.

Meine Empfehlung:
1. Waschen der Platten mittels guter Plattenwaschmaschine
2. Abspielen auf einem sehr guten Analogsystem inkl,. einem guten Phonopreamp (ggf. ein externer wie der von Pro-Ject Tubebox, welcher ein sehr gutes PL-verhältnis hat)
3. Einsatz eines sehr guten AD-Wandlers, entweder auf einer prof. Soundkarte (z.B. E-MU 1212) oder eines geräts wie der RME ADI-2
4. Aufnahme in 24/96 oder 24/192 - wobei letzteres IMO kaum noch nen Mehrwert bringt - Achtung: probellauf jeder LP-Seite zwecks Aussteureung, Übersteuerung muss in jedem Fall vermieden werden - auf genügen Headroom achten
5. Manuelles(!!) Clickrepair - Hände weg von der Automatik
6. KEIN Denoising
7. Downsampling auf 16/44.1 falls CDs gebrannt werden sollen, dann aber Einsatz einer professionellen Sampling-Dithering-Software, z.B. IzotopeRX Advanced - falls nur auf der festplatte gespeichert wird und über nen DAC ausgegegben werden soll, kann auch das HD-Format beibehalten werden
8. Zerteilen in die Einzeltracks mit geeigneter Software, das können viele (z.B. auch Audacity)

der Grund, warum ich kein Denoising empfehle, ist, dass auch sehr moderate Filtereinstellung meistens wichtige Transienten mit eliminieren (die braucht man z.B. für einen sehr guten Schlagzeug-Klang), d.h. die Musik rauscht dann zwar nichtmehr, ist aber auch "leblos"... gleiches gilt für automatisches Click-Repair


Werner_Schwarz schrieb:

Wie ist die Tonqualität einer sehr gut erhaltenen LP als CD-Kopie?


bei sehr gut gemachten Needle Drops (anleitung s.o.) ist die Qualität hervorragend, IMHO nicht von nem Abspielen auf nem hervorragenden Plattenspieler zu unterscheiden - wieso sollte es das auch?
rstorch
Inventar
#6 erstellt: 25. Jan 2011, 19:03
Ein sehr guter Beitrag, dem ich in allen Punkten zustimme.

Ich würde nur noch etwas ergänzen wollen.

Die beiden genannten AD Wandler wären für mich Einstiegsgeräte. Da ist noch mehr drin.

Bezüglich SRC und Dithering nutze ich Barbabatch von Audioease als sehr gute Software. Damit kann man auch Formatkonvertierungen im Batch Processing vornehmen.

Eine Ähnliche Software, nur noch leistungsfähiger bezüglich automatisierter Bearbeitung und Ablage ist AWE Audio Tools von Minnetonka.

Bezüglich Denoising stimme ich überein, dass weniger oft mehr ist. Trotzdem sind die Ergebnisse mit Sonic Srudio NoNoise II sehr beachtlich. Klicks bekommt man artefaktfrei weg. Decrackling für das Enstören kleiner Knisterteräusche funktioniert auch sehr gut in gewissen Grenzen.

Doch wie im Beitrag zuvor beschrieben, am wichtigsten ist eine gute Vorbereitung der Platte und dazu ein adäquates Laufwerk, System und Phonopreamp - und Wandler.
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