Umfrage
Klingen Telarc-CDs gut oder schlecht
1. Telarc-CDs klingen meist überdurchschnittlich gut (52.4 %, 22 Stimmen)
2. Telarc-CDs klingen meist überdurchschnittlich schlecht (9.5 %, 4 Stimmen)
3. Kann man nicht generell sagen (38.1 %, 16 Stimmen)
(Zum Abstimmen müssen Sie eingeloggt sein)

Klingen Telarc-CDs gut oder schlecht

+A -A
Autor
Beitrag
cr
Inventar
#1 erstellt: 03. Jun 2004, 01:21
Da immer wieder vereinzelt die Meinung vertreten wird, dass Telarc-CDs aufnahmetechnisch (Mikrophonaufstellung usw) mißlungen seien, möchte ich mal die Frage stellen, was eure Erfahrungen mit Telarc-CDs sind.
Telarc ist ein amerikanisches Label, das als audiophil gilt. Zu Beginn der CD-Ära waren Telarc-CDs in Europa schwer erhältlich, sie galten als Geheimtip. Inzwischen sind sie allgemein bekannnt. Auch gibt es inzwischen relativ viele Aufnahmen mit bekannten Dirigenten und Orchestern. Bei der letzten Dollarschwäche waren Telarc-CDs deutlich billiger als die bekannten Klassik-Labels (derzeit leider nicht).

Bekannt wurde Telarc bei Audiophilen durch die kaum abspielbare Schallplatte mit Tschaikowskys 1812-Ouvertüre, wo beim Kanonenschuß der Tonabnehmer aus der Rille zu springen pflegte.

Wenn wer konkret beschreiben kann, was Telarc bei den Aufnahmen anders macht als die anderen, wäre das auch interessant.
Markus_Berzborn
Gesperrt
#2 erstellt: 03. Jun 2004, 10:18
Was Telarc momentan so alles macht, kann ich nicht sicher beurteilen, da ich in erster Linie frühe Telarc-Aufnahmen besitze. Damals war es jedenfalls so, dass das Label einen puristisch-audiophilen Ansatz hatte: möglichst wenig Mikrofone und möglichst wenig Eingriffe in das Signal. Die Stärken der frühen Produktionen liegen denn auch bei der Dynamik und Räumlichkeit. Von den Klangfarben her geben sie sich dagegen durchaus als frühe Digitalaufnahmen (Soundstream-PCM) zu erkennen, also nicht ganz so toll.
Ein anderes kleines CD-Label, das mich klanglich praktisch immer überzeugen konnte, war Dorian. Gibt es die noch?

Gruß,
Markus

P.S: Was kaum noch jemand weiß: In der Vor-Digitalära hat Telarc auch ein paar Direktschnitt-LPs herausgebracht. Eine davon (Bach-Orgelmusik) wurde in den letzten Tagen auf ebay relativ teuer verkauft.


[Beitrag von Markus_Berzborn am 03. Jun 2004, 10:21 bearbeitet]
Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 03. Jun 2004, 14:14
Hallo,

Ich habe vorgestern meine erste Telarc-CD gekauft.
Mozarts "Schauspieldirektor"
und "Der wohltätige Derwisch" von Mozart-Zeitgenossen.

Der Klang ist -- wie der jeder anderen guten CD.

Im Beiheft wird allerdings das verwendete Equipment genau aufgeführt.

Aufgenommen mit DSD (Direct-Stream-Digital) System

Mikrophone von Schoeps und Sennheiser
Kabel sind von Monstercables
Monitorspeaker = B&W 801 Matrix serie 2

etc etc.

Aber ich glaube, auch die meisten anderen Tonträgerlabels nehmen heut nicht mehr mit den Trichter auf.

---------------------------------------------
Dorian gibt es noch.

(zumindest vor 3 Wochen, heutzutage weiß man ja nie )

Gruß
aus Wien
Alfred
Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 03. Jun 2004, 14:19
Hallo,

Ich habe vorgestern meine erste Telarc-CD gekauft.
Mozarts "Schauspieldirektor"
und "Der wohltätige Derwisch" von Mozart-Zeitgenossen.

Der Klang ist -- wie der jeder anderen guten CD.

Im Beiheft wird allerdings das verwendete Equipment genau aufgeführt.

Aufgenommen mit DSD (Direct-Stream-Digital) System

Mikrophone von Schoeps und Sennheiser
Kabel sind von Monstercables
Monitorspeaker = B&W 801 Matrix serie 2

etc etc.

Aber ich glaube, auch die meisten anderen Tonträgerlabels nehmen heut nicht mehr mit den Trichter auf.

Ich hab mir die Telac nicht wegen des Klanges gekauft, sondern weil es ich um die einzige Aufnahme des "Wohltätigen Derwisch" handelt bin deshalb vielleicht auch weniger kritisch

---------------------------------------------
Dorian gibt es noch.

(zumindest vor 3 Wochen, heutzutage weiß man ja nie )

Gruß
aus Wien
Alfred
jororupp
Inventar
#5 erstellt: 03. Jun 2004, 20:45
Hallo,

mein letzter Telarc-Kauf war die "1812" als Hybrid SACD. Ich muss zugeben, es war die reine Neugier, wie die Kanonenschüsse "rüberkommen". Ergebnis: heftig, es kracht ganz schön in der Bude. Gut, dass ich keine unmittelbaren Nachbarn habe.
Aber insgesamt ist die Aufnahmequalität m.E. sehr gut (SACD-Stereo). SACD Surround kann ich nicht bewerten, dabei sollen einem aber die Kanonenkugeln sprichwörtlich um die Ohren fliegen :D.

Gruß

Jörg


[Beitrag von jororupp am 03. Jun 2004, 21:19 bearbeitet]
Ueli
Inventar
#6 erstellt: 03. Jun 2004, 22:02
Hallo Jörg

Bei der genannten Telarc-SACD (1812) rächt sich jedenfalls, wenn man bei Surround hinten keine pegelfesten Lautsprecher betreibt.

Ansonsten finde ich die Surroundabmischung der Tearc-SACD´s eher mäßig.

Gruß
Ueli
jororupp
Inventar
#7 erstellt: 04. Jun 2004, 18:29
Hallo Ueli,

ich habe, wie gesagt, die Surround-Version noch nicht gehört. Aber wenn die Kanonenschüsse in Surround aus allen Richtungen kommen, dann kann ich Dir nur zustimmen.

Vielleicht nehme ich die 1812 mal mit zu meinem Händler. Der hat derzeit in seinem Surround Vorführraum eine Top-Anlage (B&W Prestige-Serie, Accuphase, Denon), die genügend pegelfest sein dürfte.

Gruß

Jörg
Suppenelse
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 13. Jul 2004, 12:15
Ich habe fast nur Klassik-CDs von Telarc, daher kann ich nur dazu etwas sagen. Ich bin bei Telarc mittlerweile ziemlich gespaltener Meinung. Ich habe einige wirklich gute Aufnahmen, die ich noch heute sehr gerne höre - aber auch vieles, was ich doch eher befremdlich finde. Beispiel: Bei Orgelaufnahmen ist die Orgel grundsätzlich zu direkt und zu hell, von Raumakustik oft keine Spur. Dasselbe gilt für das Orchester, wo man bei Telarc teilweise so dicht auf den Geigen draufklebt, dass es schon synthetisch wirkt (siehe z. B. Rheinberger-Konzert für Orgel u. Orchester, aufgenommen in der Royal Albert Hall, London). Die größte Enttäuschung aber kam vor einigen Wochen, als ich den SACD-Sampler von Telarc gekauft habe. So schlechte Surround-Aufnahmen habe ich lange nicht mehr gehört. Es gibt wirklich fast kein gutes Beispiel auf dieser SACD: Instrumente kommen (wahrscheinlich ungewollt) oft von hinten statt von vorne, die Balance ist furchtbar, und auch klangfarblich würde mir das Wort "neutral" im Leben nicht einfallen.

Allerdings hat es Telarc geschafft, sich einen "audiophilen" Namen zu machen - aber was habe ich von CDs, wo mir bei der 1812-Ouvertüre der Lautsprecher kaputt geht? Das hat doch nichts mit einer guten Aufnahme zu tun, sondern ist reine Effekt-Hascherei. Und dass sie in jede CD hinten ihr verwendetes Equipment reinschreiben, ist zwar ganz nett, aber damit sind sie nun wirklich nicht alleine - wenn die Deutsche Grammophon das machen würde, müsste man eine Extra-Seite anhängen, und die Liste würde nicht weniger eindrucksvoll klingen.

Fazit: Ich finde, es gibt durchaus gute Aufnahmen von Telarc. Aber ich kenne mittlerweile auch viele (Klassik-)Aufnahmen, wo mir die Klangästhetik nicht gefällt, entweder wegen komischem Direkt-/Hall-Anteil oder der Klangfarbe. Das Kapitel Surround finde ich bei Telarc bislang eine herbe Enttäuschung - da gibt es inzwischen nun wirklich überzeugendere Veröffentlichungen.

Herzlichst
Suppenelse
Tulpe278
Stammgast
#9 erstellt: 19. Jul 2004, 18:24
Die Telarc CD`s die ich besitze klingen alle zwischen gut-hervorragend.
Ich habe ziemlich viele Erich Kunzel CD`s. So richtige Aussetzer sind da definitiv nicht dabei. Alle auf recht hohem Niveau.
Big-Screen
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 20. Jul 2004, 14:17
Telarc Cd´s besitzen bei mir einen sehr guten Ruf. Die Aufnahmen sind meiner Meinung nach sehr neutral. Telweise kann man damit schlechte Glieder einer Hifikette entlarfen.

Besonders gut gefällt mir die hervorragende Räumlichkeit, ob Jazz, Blues oder Klassik. Ich finde die Aufnahmen desewegen audiophil weil sie eben neutral sind und nicht einen eigenen Charakter haben. Viel wird auch daraufhingewiesen das die Aufnahme ´´transformerless´´ aufgenommen wurde.

Teilweise wird auch, wie man der 1812 merkt, die Dynamik kaum komprimiert, dabei hört man wie wenig das mögliche Potenzial der CD bis heute ausgenutz wird.

Zum SACD Sampler fällt mir nur ein, daß ich noch nie eine gute SACD/DVD-A gehört habe.
shanni
Inventar
#11 erstellt: 18. Aug 2004, 15:59
hab heute meine erste telarc-sacd erhalten und habe
nun "kann man nicht generell sagen" gewählt.

habe mir den sacd-sampler 1 für 22 euro geholt und weiss
nun, dass ich mir das geld gut und gerne hätte sparen
können...
die kann mit meinen bisherigen sacd/dvd-a's (dark side of
the moon, vivaldi etc.) nicht im geringsten mithalten.
dass dabei manche stücke geschmackstechnisch sehr frag-
würdig sind, hab ich mal ausser acht gelassen.
viel erschreckender ist die qualität mancher stücke.
z.b. orffs carmina burana klingt auf meiner uralten
stereo-cd aus frühen zeiten um längen besser, als diese
telarc-sacd-version.
ein weiteres orgelstück ist aufnahmetechnisch unter aller
sau.

da manche lieder aber zumindest surround-technisch und
auch von der qualität her annehmbar sind, habe ich
meine wahl so getroffen.

eigentlich wollte ich "generell schlecht" ankreuzen...
da diese aber meine einzige telarc-cd ist, konnte ich
das nicht so pauschalisieren (wird aber wohl auch meine
einzige bleiben)

vor allem, wenn man sich den ruf von telarc als
audiophiles label als massstab hernimmt, bin ich aber
alles in allem schon sehr enttäuscht.
kann zumindest von dieser sacd nur jedem abraten!
AH.
Inventar
#12 erstellt: 19. Aug 2004, 10:31
Hallo,

ich besitze nur wenige Aufnahmen dieses Labels, da mir weder die Künstler, noch die Aufnahmeästhetik zusagen. Bisweilen habe ich bei Bekannten Aufnahmen von Telarc gehört.

Den Klang der mir bekannten Aufnahmen würde ich tendenziell als "phasig" bezeichnen, offenbar wurden ganz überwiegend Laufzeitdifferenzen zur Auslenkung der Phantomschallquellen benutzt, keine Pegeldifferenzen. Dies führt zu einem pseudoräumlich-verwaschenen Klangbild, was bei mir zu einer baldigen Hör-Ermüdung führt. Die Verteilung der PSQ auf der Stereobasis drängt für meinen Geschmack meist zu stark nach außen, also Tendenz zum "Loch in der Mitte". Das R/D-Verhältnis trifft meinen Geschmack ebenfalls meist nicht, hier gibt es jedoch große Varianzen zwischen den Aufnahmen.

Eine große Dynamik habe ich bei den Aufnahmen übrigens weder messen, noch hören können. Diese liegt bei großen Besetzungen mit 40dB eher im Mittelfeld. Die Aufnahme der 1812-Ouvertüre soll übrigens nur 35dB haben, ich besitze diese aber nicht.

Gruß

Andreas
Fidelio
Stammgast
#13 erstellt: 19. Aug 2004, 11:54
Hallo,

habe "kann man nicht generell sagen" ange-x-t, da es bei Telarc echt darauf ankommt, welches Genre man mag.

Blues, Bluesrock, Bigband-Jazz und Erich Kunzels Hau-Drauf-Klassik kommt durch die direkte Abmischung echt gut rüber.

Von Genres, bei denen eher Feingefühl und Zwischentöne die Musik machen, sollte Telarc (genauso wie DMP) die Finger lassen.
Bassig
Stammgast
#14 erstellt: 20. Aug 2004, 13:29
Kann es nur von den Jazz CDs sagen. Da habe ich fast alle von Oscar Peterson Telarcs. Die sind durch die Bank sehr gut aufgenommen. Speziell die DSD-Aufnahmen stechen heraus.
DDA
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 20. Aug 2004, 17:31
Ich vertrete auch die eher indifferente Position. Manche Sachen klangen wirklich brauchbar, ich erinnere mich gerade an den Sampler Nr.1, der eine interessante Version von "good vibrations" enthielt.
Zum Krach- Bumm- Klassiker E.Kunzel muß man entweder die richtige Stimmung haben oder klassisch amerikanisch auf Übertreibungen stehen. Normalerweise stellt man in die Philhamonie keine 152mm SFL, um dem Musikstück gerecht zu werden, auch SM- Fetischisten mit Peitschen sind eher ungewöhnlich in der klassischen Musikerzeugung.
O.K, man kann Klassik auch mal so hören, aber dies sollte nicht die einzige Interpretation sein.
Aber über den Inhalt wollten wir eigentlich nicht streiten, die Aufnahmen klingen recht ordentlich.
Allerdings kann ich mangels "Software" den Jazz- Bereich nicht einschätzen.
Man sollte halt wissen, worauf man sich einläßt und die Warnungen, die recht marketingwirksam auf den Covern untergebracht sind, auch ernst nehmen, sonst hat man schnell "guten Kontakt" zum Nachbarn oder wirklich guten Kontakt zum Hifi- Händler des Vertrauens.

Axel
Alligatorbirne
Stammgast
#16 erstellt: 11. Feb 2008, 19:07

AH. schrieb:
Hallo,

ich besitze nur wenige Aufnahmen dieses Labels, da mir weder die Künstler, noch die Aufnahmeästhetik zusagen. Bisweilen habe ich bei Bekannten Aufnahmen von Telarc gehört.

Den Klang der mir bekannten Aufnahmen würde ich tendenziell als "phasig" bezeichnen, offenbar wurden ganz überwiegend Laufzeitdifferenzen zur Auslenkung der Phantomschallquellen benutzt, keine Pegeldifferenzen. Dies führt zu einem pseudoräumlich-verwaschenen Klangbild, was bei mir zu einer baldigen Hör-Ermüdung führt. Die Verteilung der PSQ auf der Stereobasis drängt für meinen Geschmack meist zu stark nach außen, also Tendenz zum "Loch in der Mitte". Das R/D-Verhältnis trifft meinen Geschmack ebenfalls meist nicht, hier gibt es jedoch große Varianzen zwischen den Aufnahmen.

Eine große Dynamik habe ich bei den Aufnahmen übrigens weder messen, noch hören können. Diese liegt bei großen Besetzungen mit 40dB eher im Mittelfeld. Die Aufnahme der 1812-Ouvertüre soll übrigens nur 35dB haben, ich besitze diese aber nicht.

Gruß

Andreas



Auch wenn die Diskussion schon etwas länger her ist, wollte ich noch was zu 1812 Ouvertüre von Telarc los werden.

Die Aufnahme klingt, soweit ich das beurteilen kann ganz gut, allerdings kommt mir der Bass selbst als Klassik-Laie vollkommen überzogen vor.

Das rumst ohne Ende, im dramatischen Stellen sprengt es mir fast die Zimmertür aus der Zarge.

Das ein Orchester sehr laut spielen kann, bezweifle ich kaum, aber der kinoähnliche Tiefbass kommt mir künstlich aufgedickt vor und wird sogar spürbar wenn man sehr laut hört.

Zur Demo vor Freunden und Bekannten kommt das sicher gut an, aber neutral ist wird das wohl kaum sein.
Schade, wenn sich Telarc als High-End-Studio bezeichnet.
Schneewitchen
Inventar
#17 erstellt: 11. Feb 2008, 19:25
Ich besitze nur eine Telarc CD.
Und das ist die fantastische Sinfonie von Berlioz mit Maazel.
Und das auch nur deswegen,weil man synchron zum Orchester echte Kirchenglocken in einem Glockenturm verwendet hat.
Halt mal wieder ein Gag(wie der Kanonenschuß bei 1812),der in USA gut ankommt.
Die amerikanischen Label kommen natürlich in den USA besser weg als in Europa.Dort kennt und liebt man seine Orchester und Interpreten.
Damit trifft man aber nicht immer den europäischen Geschmack.
Was nützt mir die audiophile Technik,wenn die Orchester und Interpreten mir nicht gefallen?
Trotzdem würde ich Telarc als audiophiles Label bezeichnen,aber eben nicht so sehr für den europäischen Geschmack.
Accuphase_Lover
Inventar
#18 erstellt: 12. Feb 2008, 03:11
Da muss ich auch meinen Senf zu abgeben.

Ich bin seit 1985 TELARC-Hörer und gehöre zu den Leuten, denen damals bei der 1812er-LP der Tonabnehmer beim dritten Böller aus der Rille gesprungen ist.
Das hat zwar erst mal nichts mit Klangqualität zu tun, ist aber dennoch ein unvergessliches Erlebnis im Leben eines Musikhörers und HiFi-Fans !

Ich habe die 80er und 90er Jahre hindurch so manche TELARC-Scheibe gekauft (Klassik, Jazz und Filmmusik, darunter viele der legendären "Kracher" !) und war mit der Klangqualität immer sehr zufrieden.

Zum Thema Surround-Sound kann ich nichts sagen, da ich klassischer Zweikanalhörer bin, und mich Surround (ausser bei Film !) nie wirklichüberzeugt hat. Auch sind alle meine TELARC Aufnahmen aus den 1970er-90er Jahren.
Zu diesen kann ich aber umso mehr sagen.
Jack Renner verwendet bei allen Aufnahmen seit Gründung des Labels TELARC, eine sehr direkte und manchen ganz einfach zu direkte Aufnahmetechnik, die man mögen kann oder auch nicht !
"Bösartige" haben immer wieder unterstellt, TELARC-Aufnahmen würden nachbearbeitet um so eindrucksvoll zu klingen und so manchem Klassikhörer sind TELARCs generell zu effektgeladen. Auch unterstellt man TELARC gern, künstlerisch uninteressant zu sein, insbesondere Erich Kunzel wird dies von manchen Klassikfans immer noch vorgeworfen, da diese oft noch etwas "konservative" Vorstellungen von Klassik haben, worauf ich jetzt mal lieber nicht näher eingehe !

Alle meine TELARCs (einige Dutzend) klingen sehr gut nach meinem Dafürhalten, zumal ich diverse DG, DECCA, DMP oder Chesky - CDs zum Vergleich habe.
TELARCs bringen die musikalische "Gewalt" eines Orchesters sehr gut rüber, was ich nicht von allen anderen bekannten Klassiklabels sagen kann.
Insbesondere die DG-CDs schienen mir stets etwas gebremst zu klingen im direkten Vergleich, sogar solche von Herbert von Karajan !

Der Einsatz von Effekten wie z.B. Schüssen aller Art, wird immer wieder kritisiert. Diese Kritik ist imho nicht gerechtfertigt, denn damit wird auch in der "Realität" mitunter "gearbeitet".

In den 90er Jahren habe ich einem Konzert mit Musik der Strauss-Dynastie (wie z.B. zu finden auf TELARC's "Ein Straussfest") in der Regierungsloge des Goldenen Saales des Wiener Musikvereins gelauscht und auch dort wurden Flintenschüsse (wie sie bei TELARC doch so oft kritisiert werden) verwendet !
Alles in allem klang es dort überhaupt sehr ähnlich wie auf TELARC-CDs, so schlecht kann TELARC also nicht sein !



Grüsse
carlosdivega
Schaut ab und zu mal vorbei
#19 erstellt: 13. Feb 2008, 13:36
Hallo Alle,

habe einige alte Telarc CD's. Die Abteilung Filmmusik (bei über 10 Jahren alten Titeln) ist meist sehr ordentlich abgemischt und mit netten Stereo oder sogar Surroundsound versehen.

In der Klassik sind sie eher langweilig. Große Ausnahme ist die "Also Sprach Zarathustra" von den Wiener Philharmonikern unter André Pervin. So gehört das gespielt und aufgenommen.

Bekomme in den nächsten Tagen meine erste Telarc SACD. Habe die Great Film Fantasies bestellt. Von dieser erwarte ich mir gute Multichannel Effekte. Mal sehen was sie wirklich kann.

Carlos Di Vega
Ueli
Inventar
#20 erstellt: 13. Feb 2008, 23:08
Hallo Carlos

Bei den Klassik-SACD´s von Telarc darfst Du mit Ausnahme von "1812" keine speziellen Surroundeffekte erwarten.

Von Telarc kenne ich nur Multichannel-SACD´s, und denen würde ich im Bereich Klassik und Jazz im Vergleich zu anderen Labeln ein durchschnittliches Klangniveau attestieren.

Ein höheres klangliches Niveau haben meiner Einschätzung nach z.B. die Produktionen des Labels Pentatone.

Ueli
carlosdivega
Schaut ab und zu mal vorbei
#21 erstellt: 14. Feb 2008, 12:53
Hallo Ueli,

ich habe mich wohl schlecht ausgedrückt, bei meiner Beurteilung von Telarc Klassik CD's.

Ich erwarte hier keine Multikanal Soundeffekte. Aber einige der Telarc Klassik CD's sind einfach musikalisch schlecht eingespielt/abgemischt. Wenn die Musik einfach nur dahinplätschert ohne jede Dynamik, Tiefen und Höhen der Instrumente fehlen, mag ich diese Aufnahme einfach nicht.

Wie in meinem ersten Post erwähnt, gibt es auch hervorragend eingespielte/abgemischte Telarc Klassikaufnamen.

Da meine Frau im Domchor von St. Stephan (Wien) singt, haben wir sehr viele Klassikaufnahmen.

Auch andere namhafte Lables können furchtbar schludern. Also eine CD einfach nach dem Label oder dem Chor/Dirigenten/Orchester kaufen, kann ein Aha Erlebniss sein.

Da man leider nicht alle CD's vorher Probehöhren kann, gibt es also ein gewisses Risiko das die Aufnahme einfach nicht gut klingt.

Carlos Di Vega
Accuphase_Lover
Inventar
#22 erstellt: 14. Feb 2008, 21:08

carlosdivega schrieb:
Aber einige der Telarc Klassik CD's sind einfach musikalisch schlecht eingespielt/abgemischt. Wenn die Musik einfach nur dahinplätschert ohne jede Dynamik, Tiefen und Höhen der Instrumente fehlen ...



Eigentlich sind TELARC Aufnahmen ja genau für's Gegenteil bekannt. So manchen Hörern klingt es zu betont gewaltig !

Und Einspielungen sind ja höchst subjektiv, Klangwahrnehmungen allerdings auch. Was die Sache (HiFi und Musik) ja so schwierig macht !



Grüsse
op111
Moderator
#23 erstellt: 15. Feb 2008, 13:55
Hallo zusammen,

so einfach über einen Kamm scheren kann man alle Telarc-Klassikproduktionen nicht, neben üblen Effektproduktionen mit grotesk disproportionierter Klangbalance (v.a. der Überbetonung der Schlaginstrumente) finden sich auch ausgewogenere Aufnahmen (z.B. Beethoven Streichquartette).
Viele Orchesteraufnahmen leiden an Balancemängeln und verwaschenem, verfärbtem Streicherklang.

im Klassik-Forum haben wir und bereits mit telarc an verschiedenen Stellen auseinandergesetzt, (bitte die Suche benutzen), z.B. dort:
Telarc und die Erich Kunzel CDs

Audiophile CD-Label

Gravierende Aufnahmefehler bei Klassik-CDs

Die Telarc-Methode

Klangwunder: Exemplarische CDs

Gruß


[Beitrag von op111 am 15. Feb 2008, 14:06 bearbeitet]
Ueli
Inventar
#24 erstellt: 15. Feb 2008, 16:52
@ Franz

Von meinen gut 20 Telarc-SACD´s aus dem Bereich Klassik
würde ich keine als Effektaufnahme einstufen, auch die Neuproduktion von Tschaikowskys 1812 nicht. Kanonenschüsse müssen dort eben sein.

Andererseits ist Telarc für mich auch kein audiophiles Label. Das Klangniveau unterscheidet sich nicht von anderen soliden SACD-Produktionen.

Was ich aber bei Telarc als sehr positiv einschätze, ist der Umstand, das relativ viele ihrer Klassikveröffentlichungen als SACD erscheinen.

Ueli
op111
Moderator
#25 erstellt: 15. Feb 2008, 21:08
Hallo Ueli,

das ist ja, was auch andere Forenuser festgestellt haben, es gibt bei Telarc sehr unterschiedliche Klangqualität.
Einige, die häufig zu HiFi-Demonstrationen herhalten mußten, sind mir in schlechter Erinnerung,
Telarc-SACDs habe ich nicht und kann sie deshalb nicht beurteilen.
Was Orchesteraufnahmen anbelangt, teile ich AH.s Einschätzung:

AH. schrieb:
...Dies führt zu einem pseudoräumlich-verwaschenen Klangbild, was bei mir zu einer baldigen Hör-Ermüdung führt. Die Verteilung der PSQ auf der Stereobasis drängt für meinen Geschmack meist zu stark nach außen, also Tendenz zum "Loch in der Mitte"

Ich habe allerdings auch nicht alle CDs gehört, da mir deren Repertoire oft bereits in anderen Aufnahmen vorliegt, die mir auch aufnahmetechnisch adäquater erscheinen.

Gruß
Accuphase_Lover
Inventar
#26 erstellt: 15. Feb 2008, 21:12
Wie würdest du DG und Decca im Vergleich zu TELARC sehen ?



Grüsse
op111
Moderator
#27 erstellt: 15. Feb 2008, 21:27
Hallo,

Accuphase_Lover schrieb:
Wie würdest du DG und Decca im Vergleich zu TELARC sehen ?

pauschal kann man das sicher nicht beurteilen, beide Firmen haben ein lange Tradition hochwertiger Aufnahmen, die der DG reicht ins Jahr 1898 zurück, und über die lange Zeit die unterschiedlichsten Aufnahmeteams beschäftigt, damit auch etliche mißlungene oder nicht mehr zeitgemäße Aufnahmen.

Einen Firmen-/Produzenten-Sound, wie bei bestimmten POP-Produktionen, gibt es bei diesen Firmen nicht, sie haben meistens individuell auf einen dem Werk adäquaten Klang geachtet, nicht auf einen Firmensound.
Das einzige was ich zum Vergleich sagen kann ist, daß ich bei den mir bekannten vergleichbaren Aufnahmen überwiegend bei der DG und Decca bessere Klangqualität angetroffen habe, als bei Telarc.

Das spätere Telarc-Team ist ja auch auf anderen Labels, z.B. RCA-BMG, vertreten und lieferte dort ähnliche Ergebnisse ab wie für Telarc.

Gruß


[Beitrag von op111 am 15. Feb 2008, 21:31 bearbeitet]
Accuphase_Lover
Inventar
#28 erstellt: 16. Feb 2008, 02:00
Ich muss sagen, dass ich bei DG- und DECCA-Recordings meist im Tieftonbereich doch etwas vermisse.

Aber der Sound "Jack Renner'scher Prägung" ist sicherlich Geschmackssache.
Auch Chesky oder DMP sind ja alles andere als unumstritten !


Grüsse
Ueli
Inventar
#29 erstellt: 16. Feb 2008, 17:12
Ich finde, dass z.T. die Decca-Aufnahmen die große Trommel sehr fett darstellen, auch im Vergleich zu den Telarc-Aufnahmen.

Ueli
op111
Moderator
#30 erstellt: 18. Feb 2008, 19:42
Hallo Ueli,

Ueli schrieb:
Ich finde, dass z.T. die Decca-Aufnahmen die große Trommel sehr fett darstellen, auch im Vergleich zu den Telarc-Aufnahmen.

auf welche Aufnahme beziehst du dich da konkret?

Und Accuphase_Lover sieht das umgekehrt.

Gruß
Ueli
Inventar
#31 erstellt: 19. Feb 2008, 22:51
Hallo Franz

DECCA
+Sinfonia da Requiem op. 20;Cantata Misericordium
Rostropovich, Pears, Fischer-Dieskau,
English Chamber Orchestra, Britten Label: Decca , ADD, 1963

TELARC
Die Vergleichaufnahme auf Telarc mit dem Atlanta Symphony Orchesta unter Runnicels (2007) bildet die große Troomel zu Beginn des ersten Satzes mit deutlich weniger "Schmackes" ab.

Ueli
Accuphase_Lover
Inventar
#32 erstellt: 20. Feb 2008, 01:46
Ich glaube, Einzelunterschiede kann es immer geben. Da muss man wohl diverse Aufnahmen miteinander vergleichen, um eine "Gesetzmässigkeit" dingfest machen zu können.



Grüsse
Ueli
Inventar
#33 erstellt: 20. Feb 2008, 19:55
Franz hatte um ein bestimmtes Beispiel gebeten.

Die kräftigen Tiefbässe bei Decca sind mir auch auf den diversen Mahler-Einspielungen mit Solti aufgefallen.

Aber das war noch zu CD-Zeiten. Im Gegensatz zu Telarc veröffentlicht Decca nichts mehr auf SACD, sodaß ich zu den neuen Aufnahem von Decca nichts sagen kann..

Ueli
Accuphase_Lover
Inventar
#34 erstellt: 21. Feb 2008, 03:23

Ueli schrieb:

Aber das war noch zu CD-Zeiten.


Das klingt als wäre die CD abgemeldet, dabei sind HD-Medien erst mal so gut wie gescheitert, da die Käufermasse überhaupt nicht nach hochauflösenden Medien verlangt hatte.

Die CD, deren volles Potential meist nicht wirklich ausgenutzt wird, bleibt uns wohl noch lange erhalten.



Grüsse
Ueli
Inventar
#35 erstellt: 21. Feb 2008, 22:56
@ Accuphase-Lover

Was die Käufermasse betrifft, hast Du natürlich Recht.

Aber bei den Klassik-Liebhabern liegt die Sache vermutlich anders. Gerade hier hat sich die Multichannel-SACD etabliert.

Seit 2002 hab ich mir keine CD mehr gekauft und bei Klassik ganz auf SACD (und anfangs auch DVD-Audio) gesetzt.
Es ist anzunehmen, dass gerade die Vielkäufer klassicher Musik ähnlich verfahren. Sonst wäre gerade in diesem Segment das Überleben der SACD kaum zu erklären.

Schön, das Telarc hier mitgezogen hat.

Ueli
dual721
Schaut ab und zu mal vorbei
#36 erstellt: 01. Feb 2021, 03:39
Hi,

ganz kurz:
Telarc war in den 70ern mit mein Schlüsselerlebnis zum Bau dieser Anlagen http://www.rudihaberstroh.de/abhoeranlagen.html
.
Wenn Telarc übberzogen klingt, liegt es - typischerweise und ganz klar - an den Lautsprechern!
Telarc klang überragend, die 1812 ist absolute Spitze, ein übersteuerter Kanonenschlag auf der LP ausgenommen.
Anderes, nicht nur klanglich exzellentes Label war DMS Delos, aber auch Reference Recordings.

Beste Grüße

Siehe auch https://1drv.ms/b/s!As0UUNncixz2n12aFjsUXpRahXbF
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Amazon Hörbeispiele klingen schlecht
michaelJK am 25.12.2005  –  Letzte Antwort am 31.12.2005  –  6 Beiträge
manche cds klingen so scheiße
erixxx am 21.02.2007  –  Letzte Antwort am 22.02.2007  –  15 Beiträge
Richtig gut klingende Rock & Pop CDs
Moody am 11.06.2008  –  Letzte Antwort am 11.06.2008  –  6 Beiträge
Warum klingen CDs immer so steril?
Texter am 19.12.2003  –  Letzte Antwort am 19.02.2004  –  50 Beiträge
Klassik Cds mit Klangerlebnis
armstrong am 02.06.2004  –  Letzte Antwort am 05.06.2004  –  4 Beiträge
besondere CDs ...
bukowsky am 15.04.2005  –  Letzte Antwort am 15.04.2005  –  2 Beiträge
Horizontale Lagerung von CDs auf Dauer schlecht?
zani am 07.04.2004  –  Letzte Antwort am 07.04.2004  –  3 Beiträge
CDs von Zounds
anduandi am 20.04.2005  –  Letzte Antwort am 24.04.2005  –  4 Beiträge
Genesis: Welche Alben kaufen (2007 Remasters klingen schlecht)?
dobermann1978 am 01.09.2008  –  Letzte Antwort am 08.09.2008  –  4 Beiträge
promotion cds
michelle1989 am 29.09.2007  –  Letzte Antwort am 01.10.2007  –  12 Beiträge

Anzeige

Produkte in diesem Thread Widget schließen

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.721 ( Heute: 1 )
  • Neuestes MitgliedBluebyte75.
  • Gesamtzahl an Themen1.551.070
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.537.342

Hersteller in diesem Thread Widget schließen