Vergleich CD- und SACD Klang

Autor

Beitrag

ratte
Stammgast

#51 erstellt: 04. Sep 2004, 16:21

Hi,

ich hab mir erst die Tage einen nur-Stereo-SACD-Player gekauft, weil ich mit Mehrkanal-Musik rein gar nix anfangen kann. Und ich muss sagen, die SACD klingt tatsächlich besser. Vor allem bei "handgemachter" Musik, egal ob Klassik oder Jazz, ist das schon deutlich hörbar. Ob das nun an der Aufnahme liegt, weil sicher der Tonmeister eben bei SACD mehr reinhängt oder obs an der erhöhren Auflösung der SACD liegt, ist mir eigentlich egal. Meine Vermutung ist aber letzteres, denn die Stücke auf dem Stockfisch-Sampler klingen auch auf CD schon hervorragend, aber auf SACD eben noch eine Ecke ansprechender.

gruss
ratte

dresele
Neuling

#52 erstellt: 29. Jan 2008, 21:20

Hallo,

ich bin der Diskussion nur grob gefolgt, möchte aber zur vielleicht allgemeinen Erhellung einiges hinzufügen:

die Technologie, die SACD verwendet, ist DSD, welches im Gegensatz zum herkömmlichen PCM (Pulse Code Modulation) die PWM (Pulse Width Modulation) einsetzt. Man spricht daher auch vom 1-bit Verfahren, da bei PWM die Aufgabe des informationstragenden Bits nur ist anzuzeigen, ob sich der folgende (analoge) Wert erhöht oder ob er niedriger ist.

Bei der SACD wird eine Samplingfrequenz von 2.88 MHz verwendet. Der daraus resultierende Datenstrom entspricht in etwa (sehr grob) dem einer konventionellen 96k/24bit Aufnahme.

In einer Diplomarbeit an der Musikhochschule in Detmold haben die Autoren vor einigen Jahren in aufwendigen Hörtests mit etwa 100 Probanden nachgewiesen, daß sich keine deutlichen Unterschiede zwischen 96k/24-bit und 2.88M/1-bit Aufnahmen nachweisen lassen.

Daraus folgt, dass es einfach nur um die Menge der informationstragenden Bits geht.

Wenn die überwiegende Meinung hier herrscht, dass der CD-Layer nicht so gut wie der SACD-Layer (wir sprechen also von Stereo) klingt, dann ist das völlig normal, denn in der professionellen Musikproduktion werden Aufzeichnung zwischen 44.1k und 96k und durchgehend in 24-bit vorgenommen.

Die Qualität der Aufnahmen ist also deutlich höher als die CD mit 44.1/16-bit wiedergeben kann.

Es gibt (leider nur vereinzelt) Aufnahmen, die tatsächlich mit DSD-Equipment gemacht wurden. Bislang gibt es überhaupt nur ein einziges Schnitt- und Masteringsystem (Sonoma, ursprünglich entwickelt von Sony), das komplett und wahrhaftig durchgängig den DSD-Bitstream verarbeiten kann.

Leider ist dieses System sehr kompliziert und wird schon seit einigen Jahren nicht mehr weiterentwickelt. Und kaufen kann man's auch nicht.

Die meisten heute veröffentlichten SACD sind "upgesampelte" PCM-Aufnahmen.

Das tut aber der Sache prinzipiell keinen Abbruch, da, wie oben schon beschrieben, dadurch die insgesamt höherwertigen PCM-Originalaufnahmen (> 16-bit) auf der Scheibe landen.

Es macht allerdings überhaupt keinen Sinn, Originalmaster, die nur in 44.1/16-bit vorliegen, ins SACD-Format upzusamplen.

Ich hoffe, ich konnte ein wenig zur allgemeinen Erleuchtung beitragen.

Suche: