SACD-Aufnahmen von altem Tonmaterial

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Der_Hexer
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 10. Nov 2004, 16:31
Mich würde mal interessieren, wie aus uralten Stereoaufnahmen plötzlich SACD-Aufnahmen werden und diese dann noch viel besser klingen sollen wie die original Aufnahmen? -Da muss ja irgendwie gefiltert, seziert und dann wieder zusammengebastelt werden, kann das wirklich besser klingen? Wird die original Aufnahme nicht einfach zerstört oder klingt völlig unnatürlich?
Kann mir jemand erklären wie das gemacht wird?

Der Hexer
Bassig
Stammgast
#2 erstellt: 10. Nov 2004, 16:52

Der_Hexer schrieb:
Mich würde mal interessieren, wie aus uralten Stereoaufnahmen plötzlich SACD-Aufnahmen werden und diese dann noch viel besser klingen sollen wie die original Aufnahmen?

Es kommt auf die Quelle an. Wenn hervorragendes Quellmaterial vorhanden ist, also sprich die alten Masterbänder, dann kann man da noch was rausholen, denn mit heutigen Studio-A/D-Wandlern und anschließender Bearbeitung kann man schon viel machen. Wenn die Bänder schon Mist sind, ist auch nichts mehr zu retten.
Wichtig ist auch, daß man noch passende Bandmaschinen irgendwo stehen hat.

Da muss ja irgendwie gefiltert, seziert und dann wieder zusammengebastelt werden, kann das wirklich besser klingen?

Es kommt sehr auf die musikalische Sensibilität des Tonfredels an. Außerdem spielt noch eine Rolle, ob ich einen Remix durchführe oder einfach einen vorhandenen Stereomix remastere.
Wenn ich es richtig mache, dann kann das schon um einiges besser werden.

Wird die original Aufnahme nicht einfach zerstört oder klingt völlig unnatürlich?

Nicht prinzipiell, wie gesagt, wenn der Toning sorgfältig arbeitet, dann kann es durchaus was werden.

Ich bin selber immer wieder erstaunt, was man mit Remastering z.B. aus z.T. mehr als 40 Jahre alten Oscar-Peterson-Aufnahmen rausgeholt hat.
MartinG
Stammgast
#3 erstellt: 10. Nov 2004, 16:57

Der_Hexer schrieb:
Mich würde mal interessieren, wie aus uralten Stereoaufnahmen plötzlich SACD-Aufnahmen werden und diese dann noch viel besser klingen sollen wie die original Aufnahmen?
Kann mir jemand erklären wie das gemacht wird?


Sie klingen ja nicht besser als die Originalaufnahmen. Nur - was du bisher in den Händen hieltst, waren ja auch nicht die Originalaufnahmen (als das originale, einzige Mastertape), sondern Kopien davon auf medien unterschiedlichster Art (LP, MC, CD). Und nur die gilt es zu übertreffen - was praktisch in jedem Falle möglich ist. Allerdings benötigt man dazu nicht einfach nur eine höhere Auflösung (obwohl auch die hilfreich ist), sondern als erstes gute Abspielgeräte, jemanden, der in der Lage ist, sie zu beurteilen und ggf. einzumessen. Dieser (oder jemand anders) muss dann unbedingt ein Mastering vornehmen, denn kaum ein analoges Band ist jemals "flat" auf ein LP überspielt worden. Hier wurden praktisch immer geschmackliche Anpassungen getan von jemandem, der "hören" können sollte (der Mastering-Engineer).
Das Geheimnis der SACD ist daher nicht bloß die höhere Auflösung, sondern meistens grössere Sorgfalt beim Mastering. Und da die Zielgruppe auch eine andere ist, heisst die Maxime beim Mastering meistens nicht einfach "lauter" (wie bei CDs in letzterer Zeit).
Also anzustreben ist nicht "besser als das Original", sondern so "nah wie möglich dran".
Und ich glaube ziemlich sicher, dass man das bei der Mehrheit der analogen Aufnahmen auf den aktuellen CD-Remasterings nicht ist bisher.
Ob man ein neues Medium dazu braucht, ist ein Streitpunkt, den wir hier sicher nicht klären können.

Gruß,
Martin


[Beitrag von MartinG am 10. Nov 2004, 16:59 bearbeitet]
King_Crimson
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 18. Nov 2004, 21:33
@MartinG

Du glaubst also, daß bei derzeitigen SACD's das Tonmaterial besonders sorgfältig remastered wird?
Hast Du Belege dafür?

Die SACD ist doch inzwischen ein Massenprodukt, das genauso "bescheiden" hergestellt wird wie eine x-beliebige CD. Ausnahmen bestätigen natürlich auch hier die Regel.
MartinG
Stammgast
#5 erstellt: 18. Nov 2004, 22:39

King_Crimson schrieb:
@MartinG

Du glaubst also, daß bei derzeitigen SACD's das Tonmaterial besonders sorgfältig remastered wird?
Hast Du Belege dafür?

Die SACD ist doch inzwischen ein Massenprodukt, das genauso "bescheiden" hergestellt wird wie eine x-beliebige CD. Ausnahmen bestätigen natürlich auch hier die Regel.

Klangliche Belege, ja. ich spreche nicht vom CD-Layer, den höre ich mir in der Regel nicht an. Da sagen viele, Dark Side of the Moon sei genau so maximiert wie vieles andere heutzutage, und man liest ja sogar von Verzerrungen.
Aber schon der Stereolayer der SACD ist toll. Ich habe nur ca. 30 SACDs, davon aber auch bestimmt 70% mindest einmal auf CD. Und ich finde wenig Beispiele, wo das Mastering nicht besser geworden wäre. Beggar's Banquet von den Stones, Die Billy Joel Alben, Roxy Music's Avalon, Muddy Waters' Folk Singer (1963!)... ich habe kaum Gegenbeispiele. Bei Tubular Bells und Electric Warrior (T.Rex) kann ich beim Stereo-Layer keinen unterschied hören zur aktuell remasterten CD.
Was meinst du denn?

Gruß,
Martin
tjobbe
Inventar
#6 erstellt: 18. Nov 2004, 23:11
nun, bei mir sind ca. 20+ (Jazz) SACD's deren ursprüngliches Aufnahmedatum vor (oder um) 1960 liegt und letzten Endes gibt es da in der Regel verbesserungen (mehr oder weniger deutlich) zu den bisher erschienen Aufnahmen.

In erster Linie ist es eine Frage der Sorgfalt bei der Suche nach den orginalen Masterbändern (oft gibt es die nicht mehr...dann kann auch ein re-master oder anderer Porzeß nix mehr helfen), dann wie diese in die Digitale Dömäne umgesetzt werden und gegebenfalls neu gemischt werden.

Was man abe rauch sagen muß ist das es oft eher die Sorgfalt ist die den KLangausmacht, bzw der Algorithmus der beim erzeugen des DSD oder 16Bit PCM benutzt wird. Oft sind z.B. mittels K2, XRCD1/2 oder SBM erzeugte redBook Layer nicht unbedingt schlechter als die SACD's.

Lohnen .. nun ich habe einige bei denen das ist das Aufnahmedatum kaum zu erahnen ist, von daher erübrigt sich die Frage.. und beim aktuellen Dollarkurs bezahle ich im Moment im Schnitt 13-15€ incl Porto bei den Majors (von MSFL, Analogue Productions oder sonstigen Ausreißern mal abgesehen)... also auch da ist alles im Grünen Bereich

Cheers, Tjobbe
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