FLAC nicht 1:1 bei gleicher CD

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latenite_latenite
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 30. Apr 2016, 21:50
Hallo Leute,

vielleicht sollte ich das in einem Softwareform fragen. Aber ich tue es hier...
Warum sind die Pruefsummen der FLAC Dateien die ich von zwei der gleichen (aber eben nicht der selben) CDs erstellt habe, nicht identisch?

Die Groessen der Dateien sind auf das Byte genau gleich (siehe Anhang) aber die MD5 Summen nicht. Wie kann das sein?

Die CD gleichen sich, nur die eine CD hat ein paar mehr Kratzer. Ich habe cdparanoia aber so eingestellt das es bei einem Fehler abbricht. Also wurden beide 100% fehlerfrei eingelesen.

Hier die Daten: link
Paesc
Inventar
#2 erstellt: 30. Apr 2016, 23:18
Selbe Rip-Software, selbes Laufwerk und selbe FLAC-Version verwendet? Fast jedes Laufwerk hat ein anderes Offset, welches man einstellen sollte oder ermitteln kann (z.B. mit EAC).

Prüf die Dateien mal mit AccurateRip in Foobar (zusätzlich die Komponente File Integrity Verifier installieren) oder mit CUETools. Wichtig: ganze CD (alle Tracks) einlesen.
altae
Stammgast
#3 erstellt: 30. Apr 2016, 23:25
Prüfsummenvergleiche bei Audio/ Video Files sind tricky. Eine kleine Einstellung anders (zum Beispiel Kompressionsstufe bei FLAC) und schon kommt eine komplett andere Prüfsumme heraus, obwohl sich die Audiodaten in der Realität nicht unterscheiden. Offset des Laufwerks, Pressing und ähnliches können ebenfalls zu einer anderen Prüfsumme führen, obwohl in der Realität kein (hörbarer) Unterschied vorhanden ist.
shaboo
Stammgast
#4 erstellt: 30. Apr 2016, 23:35
Nur weil cdparanoia glaubt, beide CDs fehlerfrei eingelesen zu haben, muss das ja nicht so sein:

Wie Paesc schon sagt: Jage beide Rips mal durch AccurateRip und schau, ob sie dort identische Resultate liefern.

Von korrekt korrigiertem Offset und identischen FLAC-Versionen mit identischem Kompressionslevel gehe ich jetzt mal aus.

Wie altae sagte: Unterschiedliche Pressungen ein und desselben Albums haben meist unterschiedliche Offsets und damit
natürlich auch unterschiedliche Checksummen.

Findet denn Deine MD5-Checksummenbildung über die gesamte FLAC-Datei statt oder nur über deren Audiodaten?
In ersterem Fall führen natürlich auch unterschiedliche Tags zu unterschiedlichen Prüfsummen.
smutbert
Stammgast
#5 erstellt: 01. Mai 2016, 18:12
Beim Enkodieren von flac wird die Prüfsumme von den unkomprimierten (!) Audiodateien erstellt und in der flac-Datei gespeichert. Das heißt die Prüfsumme sollte auch übereinstimmen, wenn mit unterschiedlichen Einstellungen oder anderen Enkodern komprimiert wurde und auch die Tags haben keinen Einfluss auf die Prüfsumme.

Wie hast du denn überhaupt die Prüfsummen ausgelesen?
(Beziehungsweise, was steht in der test.bash?)


Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):


Für mich sieht es so aus als hättest du mit md5sum selbst die Prüfsummen über die kompletten Dateien berechnet und verglichen und die hängen natürlich auch von den Tags, dem Enkoder, den Kompressionseinstellugen ab.
Die flac-interne Prüfsumme ist in Form eines Tags gespeichert und lässt sich mit


$ metaflac --show-md5sum /meine/flac-datei.flac

anzeigen und mit


$ flac -t /meine/flac-datei.flac

überprüfen, also mit der Prüfsumme der wieder dekodierten Audiodaten vergleichen.
latenite_latenite
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 02. Mai 2016, 14:24
Was in der test.bash steht kann man im meinem paste sehen: KLICK

1.)
Wit welchem programm kann ich unter Linux die Accuraterip Datenbank abfragen?

2.)
Ich habe 'morituri' ausprobiert. Das rippt und testet nach dem rippen gegen die Accuraterip Datenbank.
Wie kann ich schon zuvor gerippte FLAC Dateien gegen die Datenbank pruefen?

3.)
morituri hat einen sample-offset von +6 bei mir ermittelt. Alle 300 zuvor eingelesenen CDs habe ich OHNE offset eingelesen. Sind die jetzt alle "wertlos", wenn ich auf bitgenaue Kopien wert lege?

Danke
latenite_latenite
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 02. Mai 2016, 16:00
Ergaezende Frage:

wie interpretiere ich die "(confidence 18 of 32)" Werte?
Die gehen von CD zu CD mal bis 0, 32, 18 . Kann das mal jemand mit Worten erklaeren, das waere toll.

Die Ausgabe sieht bei mir so aus:
Ausgabe von morituri


[Beitrag von latenite_latenite am 02. Mai 2016, 16:01 bearbeitet]
shaboo
Stammgast
#8 erstellt: 02. Mai 2016, 16:07

latenite_latenite (Beitrag #7) schrieb:
Ergaezende Frage:

wie interpretiere ich die "(confidence 18 of 32)" Werte?
Die gehen von CD zu CD mal bis 0, 32, 18 . Kann das mal jemand mit Worten erklaeren, das waere toll.

Die Ausgabe sieht bei mir so aus:
Ausgabe von morituri

Mich überrascht immer wieder, dass das so vielen Leuten Probleme bereitet. "(Confidence 18 of 32)" heißt, dass es 32 Checksummenübermittlungen für diesen Track an die Datenbank gab und dass davon 18 mit Deiner Checksumme übereinstimmen.
shaboo
Stammgast
#9 erstellt: 02. Mai 2016, 18:03

latenite_latenite (Beitrag #6) schrieb:
Was in der test.bash steht kann man im meinem paste sehen: KLICK

Wie befürchtet, findet die Checksummenbildung über die gesamte Datei statt. Nutze stattdessen - wie von smutbert beschrieben - flac, um diese auf die reinen Audiodaten zu beschränken.


latenite_latenite (Beitrag #6) schrieb:

1.)
Wit welchem programm kann ich unter Linux die Accuraterip Datenbank abfragen?
2.)
Ich habe 'morituri' ausprobiert. Das rippt und testet nach dem rippen gegen die Accuraterip Datenbank.
Wie kann ich schon zuvor gerippte FLAC Dateien gegen die Datenbank pruefen?

Mit Linux kenne ich mich nicht aus. Hast Du nicht Zugriff auf irgendeinen Windows-Rechner? Da wäre zum Beispiel CUETools für diese Zwecke geeignet.


latenite_latenite (Beitrag #6) schrieb:

3.)
morituri hat einen sample-offset von +6 bei mir ermittelt. Alle 300 zuvor eingelesenen CDs habe ich OHNE offset eingelesen. Sind die jetzt alle "wertlos", wenn ich auf bitgenaue Kopien wert lege?

In Zeiten, in denen wohl die wenigsten aus ihren Rips noch CD-Rs brennen, braucht man sich wirklich nicht mehr wegen Offsets und Bitgenauigkeit verrückt zu machen, schon gar nicht wegen sechs Samples, also 1/7350 Sekunde. Ganz abgesehen davon, dass es sich dabei praktisch eh immer um Stille handelt, müsste Dein Laufwerk überhaupt erst einmal aus dem Lead-In bzw. Lead-Out lesen können, um diese Samples erfassen zu können. Viele können das nicht und in diesem Falle macht die Offset-Korrektur sowieso nichts anderes als diese Samples durch Stille zu ersetzen.

Eine Zeit lang war diese Korrektur wichtig, weil Rips nur so mit AccurateRip verifiziert werden konnten, aber auch diese Zeiten sind vorbei. Mittlerweile sagen Dir AccurateRip oder die CUETools-Datenbank halt einfach "korrekt verifiziert, mit einem Offset von 6".

Schaden kann eine Offset-Korrektur für die Zukunft natürlich nie, aber deswegen irgendwas nochmal zu rippen, wäre wirklich Overkill.
smutbert
Stammgast
#10 erstellt: 02. Mai 2016, 19:12
Das sehe ich ganz ähnlich. Das hier hatte ich bereits geschrieben, aber vergessen loszuschicken - ich poste es jetzt also obwohl es mehr oder weniger nur einer Wiederholung von dem ist was Shaboo geschrieben hat:


latenite_latenite (Beitrag #6) schrieb:
Was in der test.bash steht kann man im meinem paste sehen: KLICK

Hab ich glatt übersehen…

latenite_latenite (Beitrag #6) schrieb:

1.)
Wit welchem programm kann ich unter Linux die Accuraterip Datenbank abfragen?

Außer morituri kenne ich keines.

latenite_latenite (Beitrag #6) schrieb:

2.)
Ich habe 'morituri' ausprobiert. Das rippt und testet nach dem rippen gegen die Accuraterip Datenbank.
Wie kann ich schon zuvor gerippte FLAC Dateien gegen die Datenbank pruefen?

Mir fällt da als erstes ein die Audio-CD noch einmal zu rippen (mit einem Ripper der AccourateRip unterstützt) und dann die Prüfsummen über die Audiodateien mit denen des zu testenden Rips zu vergleichen. Wenn beide Rips, also sowohl der zu überprüfende sowie der zum Überprüfen angelegte „Hilfs-Rip“, im flac-Format vorliegen, kannst du dafür die eingebaute Prüfsummen der flac-Dateien heranziehen.
Gegenüber dem kompletten Neurippen hättest du so immerhin den Vorteil, die Tags nicht neu eintragen oder korrigieren zu müssen uä.

Die andere Möglichkeit wäre es die AccurateRip-Prüfsumme mit diesem Tool,
https://github.com/leo-bogert/accuraterip-checksum
das du wohl selbst kompilieren müsstest, zu berechnen. Nur habe ich leider keine Möglichkeit gefunden die in der AccurateRip-Datenbank gespeicherten Werte irgendwie anzeigen zu lassen, mit denen man dann diese Prüfsumme vergleichen könnte (siehe 1.)…

latenite_latenite (Beitrag #6) schrieb:

3.)
morituri hat einen sample-offset von +6 bei mir ermittelt. Alle 300 zuvor eingelesenen CDs habe ich OHNE offset eingelesen. Sind die jetzt alle "wertlos", wenn ich auf bitgenaue Kopien wert lege?
[…]

Ja, wenn man es ganz genau nimmt, ist das wohl so.
Wobei die Bits stimmen ja mit großer Wahrscheinlichkeit überein, nur die Stücke beginnen eben nicht ganz zum richtigen Zeitpunkt. Bei den allermeisten Laufwerken geht es hier allerdings um Abweichungen von höchstens 2 ms.
Die +6 deines Laufwerks bedeuten (soweit ich es verstanden habe), dass die Stücke zu Beginn 6 überzählige Samples haben und dir am Ende 6 Samples fehlen, das sind imho nur 0,136 ms oder 136 µs. Mich würde das nicht stören…

EDIT:
Die CUETools [1], nicht zu verwechseln mit den unter GNU/Linux üblichen cuetools [2] sollten übrigens mit mono auch nativ unter Linux laufen, auch wenn sie dann laut dem Link nur wav als Format unterstützen und wahlweise auch inklusive anderer Codecs (?) mit wine funktionieren.

[1] http://www.cuetools.net/wiki/CUETools#Supported_platforms
[2] https://github.com/svend/cuetools


[Beitrag von smutbert am 02. Mai 2016, 19:19 bearbeitet]
cr
Inventar
#11 erstellt: 06. Mai 2016, 17:32

Warum sind die Pruefsummen der FLAC Dateien die ich von zwei der gleichen (aber eben nicht der selben) CDs erstellt habe, nicht identisch?


Und was ist da jetzt das Besondere dran?
Die CDs sind nicht dieselben, somit variieren eben die Ergebnisse.
Merke: Unterschiedliche Pressung, unterschiedliche Ergebnisse.
Ich habe zB den Parsifal 2x, schauen genau gleich aus, gleiche Jahreszahl etc. und stimmen nicht überein (wenn der Offset nicht bei jedem Track ums selbe verschoben ist, sondern unterschiedlich, wird das zweite Exemplar nicht mal durch die Offsetkorrektur in der Datenbank auffindbar).
Gerade bei populären Produktionen, die x-mal gepreßt wurden, ist das sehr häufig (zB konnte ich nur 10%!! der Karajan-CDs in ACR1 finden, etwas mehr in ACR2, aber fast alle dann in CueTools!)

In Accurate Rip konnte ich jedenfalls die eine Version nicht finden, in CUETOOLS schon (einige wenige Einträge).

Wie geht man hier vor, wenn man eine CD nicht in den Datenbanken findet: Man rippt sie einfach nochmals und vergleicht die zwei Rips DERSELBEN CD mit FOOBAR. Wenn es da keine Unterschiede gibt, ist die CD zwar nicht theoretisch (könnte ja der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass das Laufwerk an derselben Stelle genau 2x denselben Fehler macht), aber de facto fehlerfrei gerippt.

Noch ein anderes Bsp:

Mit einem Audiorekorder gebrannte Kopien konnte ich nie mit ACR1, ACR2 und CUETOOLS verifizieren, weil sie nicht gefunden werden werden.
Das Rätsel hatte folgende Lösung: Der Audiorekorder macht bei jedem Track einen anderen Offset (anders gesagt: Die Startmarken sind wenige Milisekunden versetzt). Beim Bitcompare mit Foobar zeigte sich, dass alle Tracks identisch waren (Original und CDR)


[Beitrag von cr am 06. Mai 2016, 17:40 bearbeitet]
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