Verdopplungen in Aufnahmen

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jwalker66
Neuling
#1 erstellt: 06. Mai 2007, 22:50
Hallo erstmal,

ich habe ein nervtötendes Problem.

Seit einiger Zeit bin ich dabei, meine LP/MC Sammlung zu digitalisieren. Mit steigender Tendenz schleichen sich kleine Aufnahmefehler ein, i.d.R. "Verdopplungen". Halbsekundenstückchen tauchen in der Wave-Datei doppelt auf, und müssen mühsam von Hand rausgeschnitten werden. Da ich am Anfang nur LPs aufgenommen habe und das Problem nicht massiv auftauchte, dachte ich eher an kleine Springer der Nadel (unsere Böden Federn wie Sau und ab und zu springen halt die Kinder herum) und habe das hingenommen. Zur Zeit nehme ich lauter MCs auf und da gerät die Theorie des Nadelspringers doch etwas ins Wanken. Und da der Effekt nun immer häufiger wird, zuletzt 6 Stellen in einem Song, fängt es an mich sehr zu stören.

Technische Randbedingungen:
- Aufnahmesoftware: Magix MC Lab 2006, alternativ Audacity
- LPs über Phono-Vorverstärker / Line Eingang, Kabellänge ca 2m
- MCs über Line Eingang, Kabellänge ca 3m
- Soundkarte: Muse Lt
- Rechner: Intel Celeron 2.4GHz, 384MB RAM

Hat irgendwer eine Idee woran das liegen könnte? Ist die Sound-Karte Mist? Ist zu wenig Speicher im Rechner? Lohnt sich ein Kabeltausch?

Bin für jeden Hinweis dankbar.

Viele Grüße,
JW66
chilman
Inventar
#2 erstellt: 07. Mai 2007, 00:13
ist die festplatte schnell genung und alle ata-optionen richitg gesetzt?
ich meine mal gehört zu haben, dass diese phänomene bei zu langsamen festplatten auftreten können, obwohl ich es mir nicht ganz rational erklären kann...
hast du mal den SK treiber neu installiert?
laufen irgendwelche aufwändigen hintegrundprogramme in windows?
jwalker66
Neuling
#3 erstellt: 08. Mai 2007, 00:59
Hi chilman,

danke für Deine Antwort.

Ob die Platte schnell genug ist, kann ich nur überschlägig berechnen. Wenn ich für ein 4 Minuten Musikstück ca 40MB rechne, müsste die Performance aber eigentlich locker reichen. Werden die Daten tatsächlich direkt auf Platte geschrieben? Kann ich mir gar nicht vorstellen. Übrigens habe ich die Platte gerade frisch defragmentiert, das war mein erster Verdacht, die Fehler wurden ja immer häufiger mit der Zeit. Soundkartentreiber habe ich bereits neu installiert, hat nix gebracht. Aufwändige Programme hats auch nicht.

Ich hab heute eine neue Soundkarte gekauft, mal sehen obs hilft. Außerdem hatte ich noch den Gedanken, die Samplerate runterzusetzen, habe bis jetzt immer mit 44 kHz aufgenommen. Weil das menschliche Gehör ja nunmal 20kHz Reichweite hat, dachte ich das wäre ganz passend. Ich glaube meine alten Tapes sind abgeschrabbelt genug, dass da keine derartigen Frequenzen mehr zu finden sind. Werde also mal die Abtastrate halbieren. Mal sehen, ob das was bringt.

Wenn noch jemand eine Idee hat - nur zu. Schaden tuts bestimmt nicht & mein Dank ist Euch gewiss.

viele Grüße & gute Nacht,
JW66
djs
Stammgast
#4 erstellt: 08. Mai 2007, 05:04
Guten Morgen.

Die Samplerate(Abtastrate) sollte bei 44KHz bleiben. Das hat nix mit dem dem menschlichen Gehör zu tun. Dies führt zu erheblichen Einbussen in der Aufnahmequalität.

4 Minuten Musik entsprechen je nach Dateiformat und Qualität ganz grob überschlagen 40MB Datenspeicher. Meistens legt das Aufnahmeprogramm eine temporäre Datei der Aufnahme in Arbeitsspeicher oder auf die Festplatte, je nach Einstellung des Programmes. Ich empfehle, falls die Einstellung es ermöglicht, dem Arbeitsspeicher zu benutzen, obwohl 384MB RAM bei dem Rechner eindeutig zu wenig sind, vorallem bei Videoschnitt, Musikschnitt. Da der Rechner von der Geschwindigkeit her schnell ist, würden ihm 1Gbyte Ram(circa 80€)in allen Lebenslagen gut tun. Mit Windows XP und einer vollen Taskleiste, kann der Arbeitspeicher und die Auslagerungsdatei sehr schnell voll laufen, vorallem bei wenig System RAM. Die Tempdateien sind alle gelöscht? Bitte nicht vergessen, das viele aktive Hintergrundprogramme neben Arbeitsspeicher auch Prozessorleistung verlangen, wobei es sogar zu Störungen in Aufnahmen kommen kann.

Bitte mal überlegen, seit wann das Problem das erste Mal auftrat und welche vorigen Hardware oder Softwarumstellungen gemacht wurden. Vielleicht hilft auch die Neukonfiguration der Aufnahmesoftware. Falls nicht, kann es sich auch um ein Hardwareproblem handeln.

Wie mein Vorredner es erwähnt hat, die Festplatte muss im UDMA Modus laufen. Welche Festplatte ist es?

Gruss


[Beitrag von djs am 08. Mai 2007, 05:07 bearbeitet]
jwalker66
Neuling
#5 erstellt: 08. Mai 2007, 21:21
Guten Abend,

danke für die ausführliche Antwort.

Bei der Abtastrate war die Überlegung folgende: Bei 44kHz Abtastrate ist die höchste darstellbare Signalfrequenz 22kHz, also gerade soviel, dass ein fittes Gehör es noch wahrnehmen kann. Mein Gehör ist garantiert schon abgehalftert, meine Bandaufnahmen sind es sowieso, warum also nicht auf die oberen Frequenzen verzichten und es mal mit 20Khz versuchen. Dann reicht die max. Signalfrequenz zwar gerade noch bis 10kHz, aber vielleicht reicht es ja trotzdem. Den Datenstrom sollte es jedenfalls halbieren. Wenn es so ist, wie Du sagst, dass nämlich der Sound hörbar lausiger wird, dann ist es der falsche Weg. Ausprobieren tu ich es trotzdem mal.

Den Arbeitsspeicher stocke ich auf 1GB auf, das wollte ich ohnehin tun. Festplatte ist eine Seagate ST3200822A (200GB) und läuft laut BIOS mit UDMA 5. Die Geschwindigkeit sollte locker reichen, finde ich. Die Platte ist sogar frisch defragmentiert.

Wann der Effekt zum ersten Mal auftauchte, kann ich gar nicht genau sagen, das ist schon eine ganze Weile her. Falls er auftrat, habe ich die verdoppelte Stelle wegeditiert und gut wars. Aber die Stellen häufen sich mit der Zeit immer mehr. Verändert habe ich an dem Rechner nichts (das sagen alle, ich weiß ).

Ich werde jetzt die Aufnahmesoftware nach Einstellmöglichkeiten Platte/RAM durchforsten und dann mal herumprobieren.

Erst mal ciao
JW66


[Beitrag von jwalker66 am 08. Mai 2007, 21:22 bearbeitet]
Stefan90
Stammgast
#6 erstellt: 08. Mai 2007, 21:30
Ich glaub bei der Samplerrate solltest du nicht sparen. Hast du einmal vernünftig deine Platten digitalisiert regst du dich später nicht mehr auf.Wieso kaufst du dir nicht einfach ein kleines USB Audio interface, dass schon einen integrierten D/A Wandler hat? DAs spart ungemnein Rechnerleistung und die Qualität ist allemal besser als die mit deiner Onboard Soundkarte.Ein feines USB Audiointerface gibts schon recht günstig.
Übrigens: Festplatte defragmentieren ist nicht wirklich gesund für die Lebensdauer einer Festplatte. Ab und zu Mal Formatieren ist besser.

Gruß Stefan
jwalker66
Neuling
#7 erstellt: 08. Mai 2007, 23:30
Tja,

Stefan und djs, Ihr hattet nicht ganz Unrecht. Das Verringern der Abtastrate (ich probierte es mit 30kHz) war zwar nicht mit enormen, aber trotzdem hörbaren Qualitätsverlusten verbunden. Das Entscheidende: es löst das Problem nicht. Ich hatte immer noch die gleichen Effekte, mit ähnlicher Häufigkeit. Habe gerade mal die andere Soundkarte probiert. Bisher kein Auftreten des Effekts. Aber das gabs auch vorher ab und zu, also abwarten & weitertesten. Nehme jetzt jedenfalls wieder mit 44 kHz auf. Meine vorige SK war übrigens auch nicht mehr onboard, die war schon zugekauft. Mal sehen, wie die weiteren Aufnahmen so werden.

viele Grüße,
JW66
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