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......merkwürdige Musiken.......

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*papamann*
Stammgast
#1 erstellt: 27. Nov 2010, 01:48
...weder Jazz noch Pop; weder Neutöner noch Art-Rock. Schubladen bleiben zu weil man keine findet.

Sonstwas. Musik! Ohne erkennbaren Stil. Für mich ja das Salz in der Suppe.

Wäre doch mal sinnig diese Platten in einem Sammel-Thread vorzustellen.

Ich darf beginnen? Voila, hier ist Cosa Brava! "Ragged Atlas"; aus 2010.

cosabrava_raggedatlas_jk

Näheres: Cosa Brava auf Intakt Records.

Ganz große Scheibe! Dahinter steckt Fred Frith; eventuell bekannt aus seeligen Henry Cow Zeiten.

Die Musik ist spannend ohne Ende: Ich zumindest höre Jiddisches, Orientalisches; europäisches...eigenartige Stimmung; und plötzlich ist da gar Henry Cow...auf jeden Fall Musik die keine Erwartungen erfüllt; immer Überraschungen bietet...toll!

Wär' cool wenn dieses Thema 'ne Weile überlebt und Ihr eure jenseits der Schubladen agierenden Musiken kurz vorstellt.

Handgemacht sollte sie aber schon sein!

Liebe Grüße

Carsten


[Beitrag von *papamann* am 27. Nov 2010, 02:00 bearbeitet]
*papamann*
Stammgast
#2 erstellt: 27. Nov 2010, 02:26
Ich bin gerade in Stimmung....

Die hier ist auch nicht von dieser Welt. Yo, gestandene Jazzer; aber die Musik....1961: Jimmmy Giuffre, Paul Bley, Steve Swallow. Ohne Schlagzeug.

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Yo; Cool Jazz; noch mehr als das...Kammermusik? Eigenartige Stimung; herrlich! ECM wird sich etwas dabei gedacht haben diese "Verve"-Scheiben wieder zugänglich zu machen.

..für mich faszinierende Musik. Jazz; ja; aber wunderbar seltsam...und nicht diese ECM-typische "norwegische Entrücktheit"; ähem.

Näheres.

Liebe Grüße

Carsten


[Beitrag von *papamann* am 27. Nov 2010, 02:35 bearbeitet]
*papamann*
Stammgast
#3 erstellt: 27. Nov 2010, 03:20
...und hier die Diga Rhythm Band!

Diga-Rhythm-Band-B0013LKZV4-L

Dahinter steckt Mickey Hart; Drummer bei den Grateful Dead. Indisches aus San Rafael; Kalifornien. 1976.

Aber eben nicht nur: Die elf Trommler ballern nicht alles zu; nein; es entstand eine einzigartige Platte, die mit "indischem" Sound eher nichts zu tun hat.



Auch wunderbar uneintütbar. Diese Mallet-Instrumente plus indischer Trommelei. Und Jerry Garcia ist auch am Start.

Tolle Platte!

Liebe Grüße

Carsten


[Beitrag von *papamann* am 27. Nov 2010, 03:25 bearbeitet]
*papamann*
Stammgast
#4 erstellt: 27. Nov 2010, 03:44
Und Robert Wyatt!

Auch nicht in Schublade; in welche?

Heute Abend die: Cuckooland ; 2003.

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So ganz out of this world sicher nicht. Man hört durchaus Canterbury-Feel. Englische Entrücktheit. Klasse!

Für mich ein ganz wichtiger. Robert Wyatt. Soft Machine, Matching Mole; seine Solo-Scheiben...also mich berührt das...

Liebe Grüße

Carsten


[Beitrag von *papamann* am 27. Nov 2010, 03:48 bearbeitet]
Audiodämon
Inventar
#5 erstellt: 27. Nov 2010, 04:36

*papaman* schrieb:
...weder Jazz noch Pop; weder Neutöner noch Art-Rock. Schubladen bleiben zu weil man keine findet.

Sonstwas. Musik! Ohne erkennbaren Stil. Für mich ja das Salz in der Suppe.

Wäre doch mal sinnig diese Platten in einem Sammel-Thread vorzustellen.

Ich darf beginnen? Voila, hier ist Cosa Brava! "Ragged Atlas"; aus 2010.

cosabrava_raggedatlas_jk



Hi,

hat für mich Zappasche Formen, sehr interessant und wird von mir näher betrachtet-

Seit Jahren auch geliebt ist dieses Scheibchen:

Django Bates - Summer Fruits (And Unrest)

SummerFruits

Gruß
Micha_L
Stammgast
#6 erstellt: 27. Nov 2010, 11:59
Rene Aubry, z. B. mit



Da hört man Mediterranes heraus. Moderne Ballett- und Filmmusik auch, die er u.a. sonst macht - zwischen Jazz und Neuer Musik.
Gut dosierte elektronische Klänge gibts auch.

Das Ganze ist äußerst homogen, nicht etwa eklektizistisch aneinandergereiht.

Biographie:
http://www.hopimesa.com/vaubry.html

zum Reinhören:
http://www.jpc.de/jp...a-Terre/hnum/4285201


[Beitrag von Micha_L am 27. Nov 2010, 11:59 bearbeitet]
Micha_L
Stammgast
#7 erstellt: 27. Nov 2010, 12:06
von John Zorn:

"New Traditions in East Asian Bar Bands"





In Jeder Hinsicht extrem:

-Der Titel paradox

-Das Cover kaum lesbar, da dunkel und ohne Kontrast

-Die Musik: 3 Gesangsstücke in 3 Originalsprachen (Chinesisch, Koreanisch, Vietnamesisch) mit landestypischer Begleitung und doch modern von westlichen Jazzmusikern vorgetragen.

Die Schwierigkeit anderer Ost-West-Musikalben ist hier auf die Spitze getrieben:
Nicht nur Ost und West hat man zu "verdauen". Der Westler müßte noch 3 Kulturen musikalisch und sprachlich verstehen, die sich untereinander kaum kennen.

Sicherlich gibt es nur wenige, die den vollständigen Inhalt der CD erfassen können.

Meine Frau hat mir den vietnamesischen Text nahegebracht, eine chinesische Bekannte den "ihrigen" und zum Glück habe ich in Seoul einen koreanischen Bekannten, der die deutsche Sprache beherrscht.

Fazit: Es ist schon mutig solch ein aus den genannten Gründen kaum verkäufliches Album zu machen.
Zudem könnten die wenigen an Außergewöhnlichem Interessierten durch das Wort "Barbands" abgeschreckt werden. Dabei ist das überhaupt keine Barmusik. Zorn hätte das Wort getrost weglassen können. Das wäre sogar korrekt. Trotzdem hat er es verwendet. Um zu verwirren?

nähere Angaben: http://bravojuju.blo...n-on-east-asian.html

Gruß

Micha


[Beitrag von Micha_L am 27. Nov 2010, 12:19 bearbeitet]
trompet
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 29. Nov 2010, 23:58
ich höre gerade:

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Elliott Sharp: Figure Ground (Tzadik)

Stand seinerzeit in der Jazz-Abteilung von Saturn, merkwürdig, sehr merkwürdig - aber gut!
*papamann*
Stammgast
#9 erstellt: 06. Dez 2010, 19:35
Mit-Musikant John Zorn mit seinem Tzadik-Label scheint ja 'ne Nummer zu sein.... ...vorknöpf....

Ich habe die hier neu; eigentlich garnicht sooo irre; aber Jazz ist das auch nicht.... europäische Moderne; und plötzlich Groove; herrlich "entrückt".....tolle Musik! Der Fred Frith fasziniert mich immer mehr....



Grüße

Carsten


[Beitrag von *papamann* am 06. Dez 2010, 19:49 bearbeitet]
christianS79
Stammgast
#10 erstellt: 15. Dez 2010, 23:55
Moin,

Der Thread gefällt mir, hoffe er lebt länger als mein sehr ähnlich ausgerichteter Extreme Freestyling Thread. (evtl. kann man das mergen?)
Werd ich halt einfach hier mitmischen

Happy Freestyling,
Chris
christianS79
Stammgast
#11 erstellt: 16. Dez 2010, 00:22
Und zum Einstieg, auch wenn nicht sonderlich frisch, aber immer noch genial:

Yesterdays New Quintet - Angles Without Edges
Yesterdays New Quintet - Angles Without Edges

Im Grunde moderner JazzFunk, etwas verfrickelter und (meiner Meinung nach) komplexer als seine 70er Jahre Vorfahren.
Und wo das herkommt, gibts noch viel mehr. Der Mann dahinter ist eigentlich Hip Hop Produzent und hört meist auf den Namen Madlib, hat aber so in etwa 324 Alter Egos und 99 Jazz Bands, die irgendwie alle ihren Ursprung im YNQ haben. Hoffe es gefällt.

@papaman: von Robert Wyatt kenn ich nicht so wahnsinnig viel, aber "The Song" zusammen mit Orchestre National de Jazz fand ich klasse. Muss ich mich mal etwas mit beschäftigen.

Salve,
Chris


[Beitrag von christianS79 am 16. Dez 2010, 00:28 bearbeitet]
trompet
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 19. Dez 2010, 14:09
Bei mir läuft gerade:

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Trapist: Highway My Friend, HatHut 2000

Erinnert mich írgendwie an den Stockhausen der späten 60er Jahre...

Gruß

Peter
Fidelity_Castro
Inventar
#13 erstellt: 19. Dez 2010, 18:43
Das Kilimanjaro Darkjazz Ensemble kann ich empfehlen, zuiemlich düster und "krank"

jpc.de


http://www.youtube.com/watch?v=fUOww5Ygseo&feature=related


[Beitrag von Fidelity_Castro am 19. Dez 2010, 18:44 bearbeitet]
christianS79
Stammgast
#14 erstellt: 19. Dez 2010, 21:20
Oh ja,die sind gut! Danke für den Tip, Fidel
christianS79
Stammgast
#15 erstellt: 27. Dez 2010, 18:48
Bei mir dreht grad

Eugene Harrington - The Life Of Eugene Harrington
Eugene Harrington - The Life Of Eugene Harrington

Instrumentals zwischen Jazz, Funk und Hip Hop, und auch leichte Einflüsse aus Psychadelic Rock. Meiner Meinung nach Fusion im bestem Sinne. Kann man direkt neben Clutchy Hopkins einsortieren (oder beieinander, glaube das sind ein und die selbe Person).

Gruß, Chris
Micha_L
Stammgast
#16 erstellt: 27. Dez 2010, 19:15
Ist "im besten Sinne" nicht das Gegenteil von merkwürdig, d.h. seltsam?

Gruß

Micha
christianS79
Stammgast
#17 erstellt: 27. Dez 2010, 19:33
Ok, lass uns ein paar Haare spalten... ;-)

Also, wir sind im Jazz-Subforum. Bei Jazz-Liebhabern galt Fusion generell lange Zeit als merkwürdige Musik. Das heißt, schon alles was man in diese Schublade packen könnte, wäre für Jazz-Puristen merkwürdig. Fusion sehe ich über das Geschwurbel aus den 70ern hinaus aber auch als einen bezeichnenden Begriff für die Verschmelzung verschiedener Musikstile. Und sowas ist auch heute noch vielen nicht geheuer, bzw. merkwürdig.
Das Scheibchen ist sicher nicht Fusion im Sinne der Musik von Billy Cobham, Milles oder Herbie. Aber für mich eben im besten Sinne eine Verschmelzung verschiedener Elemente.

Einfach mal reinhören.
Micha_L
Stammgast
#18 erstellt: 27. Dez 2010, 23:23
Jazzfusion war für mich lange das einzig Jazzige von Interesse und jedenfalls weit verbreitet und populär.

Aber meine Bemerkung war nicht "verbissen" gemeint.
Fusionsplatten können ja ebenso außergewöhnlich sein wie Platten anderer Genres auch.

*papamann*
Stammgast
#19 erstellt: 28. Dez 2010, 00:09
Sehr wahr!

Die hier z.B.: Yo Irgendwie Fusion. Aber definitiv in den Thread passend. Komplette Wahnsinns-Musik. Himmlisch! Sehr psychedelisch; ähem....und auch heute absolut spannend. 1970. Geil auch die mit "In A Silent Way" oder "Bitches Brew" zu vergleichen. Kopfhörer her.

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Soft Machine Fourth. Mike Ratledge mit "Effek"-Keys; kein Syntie; nur Orgel und E-Piano. Aber eben "wie"! Dazu die Bläser (Elton Dean, Mark Charig, Nick Evans, Jimmy Hastings, Alan Skidmore) der damals fett mit "Free"-Elementen 'rummachenden London Jazz-Scene. Hugh Hopper am Bass; und der großartige Robert Wyatt am Schlagzeug.

Inzwischen alles alte Männer. Aber sie ist alive & well, diese Scene. Bei "Spirit Of Jazz" habe ich mir bei den Sonderangeboten einiges geschossen. Wenn die hier ankommen gern mehr.

Ich liebe die Canterbury-Scene! Seit Dekaden.

Liebe Grüße; und weitermachen!

Carsten


[Beitrag von *papamann* am 28. Dez 2010, 00:14 bearbeitet]
*papamann*
Stammgast
#20 erstellt: 09. Jan 2011, 05:19
....nach einer wirklich netten Geburtstagsparty mit Verkleidungszwang a la "Country"...


...um wieder zurück zu kommen zur Nacht diese hier. Meine Fresse!

"Meditations". John Coltrane.

Eine die man nie hört. Aber eben höre ich sie.

Was soll man sagen?

Ich weiß es nicht.

Unfassbare Platte.

----------------------------------------

Ich habe nachgelegt: "Ascension". Fast schon brav gegenüber der "Meditations".

Wer zur Hölle braucht derartige Power-Music?

Keine Ahnung; aber eben gerade ist das wunderbar!

Irgendwie spirituelle Grüße

Carsten


[Beitrag von *papamann* am 09. Jan 2011, 05:42 bearbeitet]
dietmar_
Inventar
#21 erstellt: 12. Jan 2011, 23:03
... dann darfste die "Om" von Coltrane abba nich vergessen, Carsten! *g*


Jon Balke, Siwan, ECM

amazon.de

Ein Versuch die „mögliche“ Musik des Al-Andalus hörbar zu machen. Mit einem Barock-Ensemble, marokkanischer Musik und Sängerin und z. B. einem Jon Hassell an der Trompete.

Nicht nur klassisch, nicht Jazz, und mit alten maurischen Texten. Eher Zeit- als Weltmusik. Schön, aber sicher nicht jedermanns Sache.



Waldeck, Ballroom Stories, Dope Noir

amazon.de

Die Musik der Tanz-Salons der 20er und 30er Jahre mit meist elektronischen Mitteln, aber auch Klarinette, Banjo, Akkordeon, Baritonsaxophon(!) etc. Ansässig nahe dem Kruder & Dorfmeister-Dunstkreis.
Das ist wahrscheinlich eine meiner eher wenigen tanzbaren, tanzanimierenden Scheiben, aber sie hebt auch die Stimmung abseits vom Tanzsaal. Macht Spass.
arnaoutchot
Moderator
#22 erstellt: 13. Jan 2011, 11:52

dietmar_ schrieb:
Jon Balke, Siwan, ECM


Das klingt interessant, danke für den Tipp !!! Die war mir noch nicht aufgefallen.

Ich hab auch mal was für diesen Thread hier:

Phil Durrant/Thomas Lehn/Radu Malfatti: Dach (erstwhile 1999)

Im Detail siehe die zutreffende Besprechung unten. Freie Musik ganz am anderen Ende der Skala einer "Ascension" oder "OM". Klänge nur sehr geringfügig über der Hörschwelle und stets im Bezug zum Raum, in dem sie entstehen. Sehr faszinierend und für mich mit immens meditativer Wirkung. Sicherlich keinerlei Schublade zuzuordnen.

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Incursion Music Review, Richard di Santo
Phil Durrant (violin), Thomas Lehn (analogue synth) and Radu Malfatti (trombone) join forces for a second time on Dach, a live recording from the 1999 Kaleidophon festival in Ulrichsberg, Austria. Dach, an "environmental improv record", is one continuous performance, divided into 4 tracks solely for the listener's convenience. There is also a fourth collaborator on this disc, and, although it's difficult to give an inanimate structure composition credits, the white plastic roof over the performance space has an active presence throughout this piece (and hence its title: "Dach" is German for roof). The recording opens with sounds of a gentle rainfall on the roof, setting the stage for the delicate sounds and pregnant pauses to follow. The roof has more to say than just being a receptacle for the falling rain; as the sun emerges, warming the roof's metal supports, creaking and cracking sounds begin to emanate from above, creating a new and significant sound source in the performance. Each of the performers function with like-minded restraint, respecting the silences between sounds, presenting shuffles, tones, wheezes, or pluckings here and there in a loose arrangement that is both simple and complex. Dach inspires the listener's keen and careful attention, and as time goes by my perception becomes ever more sensitive to new sounds and developments in the piece. An incredible achievement.
christianS79
Stammgast
#23 erstellt: 15. Jan 2011, 13:24
Moin,

Bei mir läuft grad Nostalgia 77 - The Garden

Nostalgia 77 - The Garden

Manchmal melanchonisch, mal wütend, sehr vielfältig. Ich find die Platte geil. Abgesehen von einem brutalem Seven Nation Army Cover rein instrumental.

Review: "...The vacillation of The Garden can be somewhat disorienting, as one minute you'd swear you were hearing something off the latest off Ninja Tune, and a moment later, you'd be better off assuming it was vintage Blue Note. Its overall theme seems to shift slightly from piece to piece. Some songs are anchored in jazz-funk and fusion, some in Afrobeat, some in sample-derived hip-hop, and even a few in avant free jazz (minus the frenzied percussion). And though the musicianship throughout the album remains constant, no two songs sound particularly alike in style. ..."
christianS79
Stammgast
#24 erstellt: 15. Jan 2011, 13:33
Und weiter gehts mit einer etwas fröhlicheren Platte, ebenfalls rein istrumental zwischen Jazz und Funk:

Natural Yogurt Band - Away With Melancholy

The Natural Yogurt Band - Away With Melancholy

Der Titel trifft's ganz gut. Einige der Stücke sind zwar eher ruhig, aber der Großteil groovt mächtig, ohne jedoch eine Funkbombe entzünden zu wollen. Teilwiese ganz schön versponnen. Ich finds witzig :-)

Gruß,
Chris
Micha_L
Stammgast
#25 erstellt: 15. Jan 2011, 20:20


Ich habe in Vietnam vor Jahren erstmals frei improvisierte "Jazz"-Musik in der Nachbarschaft gehört und war begeistert, besonders über Sopransaxophon-ähnliche Klänge.
Wie sich herausstellte, fand gerade eine Trauerfeier statt.

Gruß

Micha


[Beitrag von Micha_L am 15. Jan 2011, 20:22 bearbeitet]
Fhtagn!
Inventar
#26 erstellt: 30. Jan 2011, 14:22
Isao Tomita hat sich auch oft zwischen den Stühlen platziert.
Die hier ist z.B. schwer einzuordnen. Für Elektro Pop ist es zu komplex.



MfG
Haakon
arnaoutchot
Moderator
#27 erstellt: 30. Jan 2011, 18:23
Nur weil ich es gerade höre: Dead Can Dance - Aion. Bislang ist es mir auch noch nicht gelungen, diese Musik einer Schublade zuzuordnen. Für die Gothic-Fraktion sicherlich viel zu klassisch und Weltmusik-orientiert, für Fans mittelalterlicher Musik zu rockig. Merkwürdig ...

amazon.de
trompet
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 31. Jan 2011, 21:21
Da das hier durch die Implementierung des Freestyling-Threads etwas in Richtung Funk-Fusion gewandert ist, passt nun auch

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die ich gerade höre.

Beste Meters-Tradition, würde ich sagen.

Gruß

Peter
dietmar_
Inventar
#29 erstellt: 03. Feb 2011, 01:03
Wolfgang Puschnig, Robert Pussecker, Alpine Aspects – Homage To O. C., Emarcy/Universal, 2008

amazon.de

Wolfgang Puschnig mit u. a. Herbert Joos und Jamaaladeen Tacuma und der Amstetten Brass Band spielen zur einen Hälfte Ornette-Coleman-Kompositionen, zur anderen Eigenes.
Sicher, das ist Jazz, doch die Amstettener aus Niederösterreich – ist das im Waldviertel? – mischen kräftig mit. Meine Frau ehemals aus Altbayern hat schallend gelacht.
Humor muss man schon mitbringen.
Simon
Inventar
#30 erstellt: 03. Feb 2011, 10:42
Hi!

Nicht ganz so merkwürdig wie manch anderes, aber trotzdem nicht ganz normal:




dietmar_ schrieb:
Sicher, das ist Jazz, doch die Amstettener aus Niederösterreich – ist das im Waldviertel? – mischen kräftig mit.

Nein, liegt im Mostviertel.

Und freundlich grüßt
der Simon
dietmar_
Inventar
#31 erstellt: 03. Feb 2011, 18:27

Simon schrieb:
Nein, liegt im Mostviertel.


Ah, danke, also knapp daneben. Und prost!
:*
HansFehr
Inventar
#32 erstellt: 07. Feb 2011, 20:48

*papaman* schrieb:
Irgendwie Fusion.

Interessant. Durch diesen Beitrag kam ich noch Jahrzehnten wieder darauf, Soft Machine mal genau anzuhören.

Ich komme fast nicht los. Jetzt läuft gerade die Fifth.

Wie einordnen? Soll man überhaupt? Ich musste bei iTunes schmunzeln. Third läuft unter Rock. Fourth unter Pop. Fifth unter Jazz.


[Beitrag von HansFehr am 08. Feb 2011, 11:59 bearbeitet]
christianS79
Stammgast
#33 erstellt: 26. Feb 2011, 11:51
Moin,

Gerade auf dem Teller:

Ahmad Miller - Say Ahh!

Ahmad Miller of Yesterdays New Quintet - Say Ah!
Stones Throw, 2003

Laut Online Händler: Electronic / Dance + Nu-Jazz / Broken Beat + Breaks / Breakbeat

Ich würde es moderne Fusion nennen.
trompet
Ist häufiger hier
#34 erstellt: 19. Jun 2011, 13:53
Damit der Thread nicht ganz einschläft, hier mal der Hinweis auf Jah Wobble.

Zuerst eine mehr jazzige, aber schräge Platte mit Evan Parker:

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und dann eine für Jah Wobble typischere Platte mit einer sensationellen Version des Traditionals "Will the circle be unbroken":

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Eigentlich könnte man aber alle Platten des Bassisten hier einstellen...

Gruß

Peter
christianS79
Stammgast
#35 erstellt: 13. Jul 2011, 17:56
Moin,

Bin gestern über BadBadNotGood gestolpert. Klasse was die abliefern, teils gehts etwas in die Richtung wie Bad Plus (Prog Jazz?), teils auch mal ein Hip Hop Cover (ATCQs "Electric Relaxation"). 6 Ihrer Tracks kann man hier nun für umme herunterladen.

Gruß,
Chris
christianS79
Stammgast
#36 erstellt: 06. Okt 2011, 20:43
Moin,

Heut bei Gilles Peterson gehört:

Jeremy Taylor - So What (Reggae Reinterpretation)

Saugeil
Auf der zugehörigen LP gibt es alle 5 KoB Tracks in einer Reggae und einer Dub-Version, allerdings können nicht alle überzeugen.

Gruß,
Chris
christianS79
Stammgast
#37 erstellt: 06. Okt 2011, 22:14
Alle, die ihren Jazz gern etwas merkwürdig mögen, sollten sich das Überjazz-Festivall in Hamburg gönnen (28-10.10.):

Überjazz.com

Freu mich vor allem auf Nostalgia 77, Hidden Orchestra, Vijay Iyer, Matthew Halsall, Jose James mit McCoy Tyner und Robert Glasper Experiment (kann mal etwas an Herbies 70er Jahre Fusion erinnern, aber auch mal Hip Hop sein). Das ganze Line Up könnte eine Wunschliste von mir sein. Lecker, und hab schon frei bekommen von Frauchen :-)
dietmar_
Inventar
#38 erstellt: 12. Okt 2011, 18:22
kali

ZUSAAN KALI FASTEAU - Prophecy
Flying Note, 1993
Alles nur als US-Import auf ihrem eigenen Label erhältlich.

Die Multiinstrumentalistin (Saxophone, Ney-, Kaval- und Shakuhachi-Flöten, Cello, Violine, Klavier, Schlagzeug und Stimme uvm.) Zusaan Kali Fasteau könnte man dem Free-Jazz zuordnen (u.a. William Parker und Ronnie Burrage auf diesem Album). Aber ebenso könnte man es sehr gut gemachte World-Music nennen (hat aber gar nichts folkloristisches, sie hat o.g. Instrumente in den Ursprungsländern gelernt). Doch beide Festlegungen treffen es nicht wirklich.
Ach ja, ZKF ist auch Musikethnologin.
Vince_Masuka
Neuling
#39 erstellt: 28. Jan 2012, 21:23
Darf ich mich hier beteiligen?

Meine letzte Entdeckung war Dapp Theory (Fusion trifft auf Steve Coleman):
http://www.youtube.com/watch?v=Q0GxXBBqAcE

Super-unterschätzte Band aus Schottland mit toller Percussion: Long Fin Killie
http://www.youtube.com/watch?v=Np57mFhKAl4&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=CI6uzLVyyu8&feature=related

Rypdal, Vitous, Jack DeJohnette mit Ambient-Jazz:
http://www.youtube.com/watch?v=_evntg86yiU&feature=related

Datachi - Etwas Elektronisches:
http://www.youtube.com/watch?v=VAib6ktcrz0
http://www.youtube.com/watch?v=3HjwZSZwP-A

Hoffe, geholfen zu haben.
*papamann*
Stammgast
#40 erstellt: 29. Jan 2012, 01:52
Komplett auch nicht zu tüten:

The Incredible String Band!

Läuft sicher zurecht unter British Folk-Rock; ist gegenüber (tollen!) Bands a la Fairport Convention oder frühen Steeleye Span allerdings Musik von einem anderen Planeten. Oder aus einem aber ganz geheimnisvollen Schottland.

Herrlich! Meine liebe Frau ist der englischen ("das versteht man auch in London; und in Cardiff dito") Sprache ziemlich mächtig. Sie lacht sich halbtot über diese Truppe ("tolle Geschichten!")....ohne sofort erkennbaren Song-Aufbau und mit origineller Instrumentierung. Mit Verlaub.

Bei dieser Band brauche ich tatsächlich Hilfe was die Texte angeht. Die Musik allerdings ballert total.....merkwürdige Musiken.

Herrlich! Als Beispiel die hier:




Liebe Grüße

Carsten


[Beitrag von *papamann* am 29. Jan 2012, 22:41 bearbeitet]
*papamann*
Stammgast
#41 erstellt: 30. Jan 2012, 01:24
Ob das nun genau hier hingehört fragt sick;

der Ansatz der Platte zu zeigen daß frühe Musiken aus Orient und Okzident sich letztlich garnicht so sehr unterscheiden ist ziemlich spannend. Der Riss (laut überflogenem Booklet) kam erst um 1530. Kuck an.

Jordi Savall. Ich weiß (noch) genau fast nichts über sein Tun; höre allerdings begeistert das hier:

7619986398488

Die Band ist international; und die Musik richtig alt.

Und voll geil. So macht das Spass! Groovt! Iran, Italien; Afghanistan. Ich kann ohne Booklet nicht sagen welche Stücke nun von genau wo kommen. Tolles Zeuchs.

Auch eben erst entdeckt: Facts zu der CD.

Merkwürdige Musik im Sinn des Threads ist das nicht. Aber merkwürdig daß das unter "Klassik" verkauft wird. Ballert all das ECM-World-Jazz Gewabere komplett in die Tonne.

Ja; Geschmacks-Sache. Zugegebenermaßen hinkt der Vergleich.

Wer mehr über Jordi Savall zu berichten weiß; ich würde mich freuen!

Liebe Grüße

Carsten


[Beitrag von *papamann* am 31. Jan 2012, 03:13 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#42 erstellt: 26. Feb 2012, 21:25
Mir ist mal wieder aufgefallen, das eine der rockigsten ECM-Platten aus den 70ern diese hier ist: Barre Phillips - Three Day Moon (mit Terje Rypdal). Ist total abgespact und erinnert mich mehr an Grateful Dead's "Dark Star" als an die anderen Produkte von ECM dieser Zeit.

amazon.de
furvus
Inventar
#43 erstellt: 21. Mrz 2012, 17:03

christianS79 schrieb:
Alle, die ihren Jazz gern etwas merkwürdig mögen...




Ok ich hätte da auch was...

Dans Les Arbres

amazon.de

Töne, Stille, Geräusche im Raum verbinden sich zu Klangskulpturen. Ziemlich abgefahren...

Alles mit "richtigen" Instrumenten ohne weitere Verstärkung aufgenommen.

Es bedarf schon einiger konzentrierter Hörsessions, um das halbwegs zu kapieren. Wer den Zugang nicht findet, dem wird das wohl dauerhaft als artifizielle Improvisation ohne Sinn und Verstand vorkommen.

Besten Gruß
dietmar_
Inventar
#44 erstellt: 23. Mai 2012, 19:34
035498008-ear-of-beholder

Lol Coxhill, Ear Of Beholder, 1971/72, Dandelion, 2011, Esoteric Recordings

Sicher, Lol Coxhill ist im Jazz beheimatet. Aber das ist nicht wirklich eine Jazzplatte.
Das was auf dem Album gespielt wird könnte man auch freie Improvisation nennen. Doch die Doppel-CD Ear Of Beholder ist sehr collagenhaft. Zwischendurch gibt es immer mal wieder sehr original klingende britische Salonmusik der 20er/30er-Jahre, dann wieder singen Kinder sehr textsicher „I Am The Walrus“, aber meistens wird nicht gesungen. Oder es gibt Jobim´s „Insensatez“ gar nicht schräge oder „Lover Man“, dazwischen immer wieder Soundschnipsel, auch „SonnyBoy/Oh Mein Papa“ wird gegeben. Für mich ist das alles nur schwer fassbar - chaotisch und doch schön.

Hier gibt es unterschiedlichste Besetzungen, manches Solo, manches im Duett mit David Bedford, manches in Bandstärke, manchmal schon erwähntes Kindergesinge, aber auch Mike Oldfield und Jasper van´t Hof sogar Robert Wyatt sind zugegegen.

Ziemlich gegen Ende entschuldigt sich Coxhill für die nicht immer gute Tonqualität, teilweise berechtigt, aber weil es so viele Schnipsel/Brüche gibt, schwankt die Qualität stark.

Lol Coxhill arbeitete mit so unterschiedlichen Musikern wie Mose Allison, Otis Spann, Steve Miller, Champion Jack Dupree, Alexis Korner, Steve Lacy, Anthony Braxton, Misha Mengelberg, Derek Bailey und Rock-Bands Henry Cow und Hatfield and the North und der Punk-Band The Damned zusammen. Auch hier schwer einzuordnen.
martin-r
Ist häufiger hier
#45 erstellt: 23. Mai 2012, 21:05
Hoffentlich rappelt sich Lol Coxhill wieder auf und verlässt die Klinik, in der er seit einem halben Jahr liegt, lebend.. Einer der ganz großen Sopransaxofonisten der letzten Jahrzehnte!.
dietmar_
Inventar
#46 erstellt: 23. Mai 2012, 21:21
Das wusste ich nicht. Der dürfte ja auch schon auf die 80 zugehen?
Das Album ist von 1971 - sein Erstes - (die Boni von 1972).
arnaoutchot
Moderator
#47 erstellt: 26. Mai 2012, 13:52
Hab mir Coxhill gleich mal besorgt. Ich habe das Glück, einen Freund zu haben, der ein unvergleichliches Archiv für "merkwürdige Musiken" hat, da ist Coxhill noch eher normal. Da stehen auch Sachen wie Merzbow oder Otomo Yoshihide, wenn die Namen hier einem was sagen. Da steige selbst ich aus, und ich halte meinen Musikgeschmack, der von mittelalterlicher Vokalpolyphonie bis zum Free Jazz reicht, doch für einigermassen breit. Aber die "Ear of the Beholder" ist wirklich nett, so was konnte wohl nur Anfang der 70er entstehen.

IMG_0143
dietmar_
Inventar
#48 erstellt: 26. Mai 2012, 14:44

arnaoutchot schrieb:
Ich habe das Glück, einen Freund zu haben, der ein unvergleichliches Archiv für "merkwürdige Musiken" hat, da ist Coxhill noch eher normal. ... Aber die "Ear of the Beholder" ist wirklich nett, so was konnte wohl nur Anfang der 70er entstehen.

Ein "Kuriositätenkabinett" sozusagen, nett
Hätte ich blind raten müssen, wäre ich wohl auch auf die Anfang-70er gekommen.


arnaoutchot schrieb:
IMG_0143

Übrigens hat das Album auch als DCD ein ganz schönes Art Work, im Booklet sind noch mehr Skizzen.
Ach so, meine vorliegende Ausgabe enthält Bonusmaterial von 1971/72 (je 2 A- und B-Seiten von Singles). Damit komme ich hier auf 24 Titel, ich nehme an, die DLP hat 20 Titel?
arnaoutchot
Moderator
#49 erstellt: 26. Mai 2012, 15:46
Ja, korrekt, 20 Titel.
kempi
Inventar
#50 erstellt: 07. Jun 2012, 19:38

*papaman* schrieb:
Mit-Musikant John Zorn mit seinem Tzadik-Label scheint ja 'ne Nummer zu sein.... ...vorknöpf....

Tzadik ist das Label von John Zorn, der imo einer der kreativsten und produktivsten Musiker der New Yorker Szene ist.
Ich habe eine ganze Anzahl an Platten von oder mit ihm, sehr gut gefallen mir
The Big Gun Down http://www.jpc.de/jp...Gundown/hnum/5616985 und
Naked City http://www.jpc.de/jp...ed-City/hnum/5616994; Naked City ist auch eine Band von John Zorn.
Aber auch die Filmworks-Reihe gefallen mir sehr gut


[Beitrag von kempi am 07. Jun 2012, 19:50 bearbeitet]
martin-r
Ist häufiger hier
#51 erstellt: 11. Jul 2012, 10:17
Lol Coxhill verstarb am vergangenen Montag (oder Dienstag), 09./10.07.2012.


[Beitrag von martin-r am 11. Jul 2012, 10:37 bearbeitet]
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