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CPO: Die Neuerscheinungen

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Hüb'
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#1 erstellt: 19. Dez 2010, 21:16


[Beitrag von Hüb' am 22. Jan 2012, 15:20 bearbeitet]
Hüb'
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#2 erstellt: 19. Dez 2010, 21:18
Carl Stamitz: Symphonien

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Empfindsam und gefühlvoll

Berühmt und beliebt zu Lebzeiten, das war der Violin- und Violavirtuose und Komponist Carl Stamitz. Umso gründlicher und konsequenter wurde er nach seinem Tod 1801 bis in unsere Zeit hinein vergessen. Geboren wurde er 1745 in Mannheim als erster Sohn des berühmten Gründers der Mannheimer Schule Johann Stamitz. Bei diesem erhielt er auch schon früh Musikunterricht und wurde schon 1761 selbst Mitglied in der Mannheimer Hofkapelle, dem vermutlich besten Orchester der damaligen Zeit. Aber bereits nach neun Jahren verließ er Mannheim, um sein Glück als Virtuose auf seinen Reisen durch ganz Europa zu machen. Diese unsteten Wanderjahre ließen Carl Stamitz jedoch, vermutlich anders als geplant, erst wenige Jahre vor seinem Tod in Jena zur Ruhe kommen, wo er an der dortigen Universität als akademischer Musiklehrer wirkte. Ein wahrlich bewegtes Leben also, und alle zeitgenössischen Autoren stellen ihm ein blendendes Zeugnis über seine musikalischen Qualitäten hinaus aus. Man betrachtete ihn als geradezu ideale Verkörperung der Empfindsamkeit, da sein „gefühlvolles Herz seine Musik bestimmte.“
Hüb'
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#3 erstellt: 19. Dez 2010, 21:19
August Klughardt: Symphonie Nr. 3 D-Dur op. 37

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Ein Meister aus Dessau

August Klughardt ist mal wieder einer von den Tonsetzern , die neben den beiden großen Bs, Brahms und Bruckner den musikalischen Alltag des 19. Jahrhunderts bestimmten und dabei durchaus Achtbares leisteten, das es nicht verdient hat, vollkommen dem Vergessen anheim zu fallen. Draeseke, Herzogenberg, Raff, Reinecke: Sie sind allesamt eigenständige Künstlerpersönlichkeiten, die durchaus ihren eigenen Ton einbrachten, ohne allerdings Maßstäbe zu setzen. Aber diesem eigenen Ton ist cpo auf der Spur, und es lohnt sich immer wieder. Nun also Klughardt: Aufgewachsen in Dessau, war er auch die längste Zeit seines Berufslebens Hofkapellmeister in dieser Stadt. Er war ein großer Wagner-Verehrer und führte 1893 den gesamten „Ring“ in Dessau auf. Seine eigene Musik ist weiniger wagnerisch, als man nun denken könnte. Besonders die dritte Sinfonie ist mehr an Schubert und der Wiener Klassik orientiert, eine äußerst schwungvolle, vitale Musik! Das Violinkonzert, zu seinen Lebzeiten sehr häufig aufgeführt, ist ein echtes Fundstück. Dass wir unsere Solistin Mirjam Tschopp dafür begeistern konnten, ist ein Glücksfall.
Hüb'
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#4 erstellt: 19. Dez 2010, 21:21
Mieczyslaw Weinberg: Klavierwerke

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Weinbergs komplexe Klaviermusik

Obwohl Miecyzslaw Weinberg seine erste Klaviersonate bereits mit 20 Jahren komponierte, ist diese von einer emotionalen Tiefe und musikalischen Reife, die für ein Jugendwerk überrascht. Seine 1944 / 45 komponierten drei Klavieralben mit dem Titel “Kinderhefte” sind seiner zwölfjährigen Tochter Viktoria gewidmet und wurden 1947 in Moskau veröffentlicht. Tiefe, Ernst, Dramatik und die meist hohen technischen Anforderungen unterscheiden die Kompositionen Weinbergs sowohl von den Übungsstücken für Kinder, wie Schumanns “Kinderszenen” und dem “Album für die Jugend”, den Kinderalben Tschaikowskis oder Chatschaturians “Bilder der Kindheit” als auch von programmatischer Musik, die dem Thema Kind gewidmet ist, wie Mussorgskis “Kinderstube”. Die musikalisch komplexen und sehr kontrastreichen Stücke werden interpretiert von der gebürtigen St. Petersburgerin Elisaveta Blumina, der von Kritikern eine besondere Begabung für zeitgenössische Werke bescheinigt wird.
Hüb'
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#5 erstellt: 19. Dez 2010, 21:22
Wilhelm Bernhard Molique: Streichquartette op. 16 & 17

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Quartette zwischen Klassik und Romantik

Auch Vol. 3 zeigt, dass Bernhard Moliques Streichquartette sich als Meisterwerke im Spannungsfeld von Klassik und Romantik erweisen. So zeigt das erste Quartett op. 16 in der heiter-freundlichen Tonart G-dur neben einer freundlichen Gesetztheit und heiteren Vornehmheit - mitunter meint man Joseph Haydn zu begegnen – ebenso eine pfiffige Ausgelassenheit und Leichigkeit mit überraschenden Wendungen und expressiv sich entfaltenden Melodien - mitunter melancholisch und gefühlvoll, nie aber ins Gefühlige abgleitend. Das im Moliqueschen Werkverzeichnis nachfolgende Quartett op. 17 zeigt sich eher männlich kraftvoll und beginnt mit einem optimistisch-lebensbejahenden Themeneinsatz. Das Mannheimer Streichquartett beweist einmal mehr, dass es eine Formation ist, "die die Partituren im besten Licht erstrahlen lässt" (FonoForum zu Vol. 1).
Hüb'
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#6 erstellt: 19. Dez 2010, 21:23
Georg Philipp Telemann: Hamburgische Kapitänsmusik (1738)

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Aus Hamburgs großer Zeit

Hamburg war im 18. Jahrhundert eine relativ sichere und friedliche Stadt. Seit dem Angriff der Dänen 1668, hatte sie keiner mehr ernstlich bedroht. Man konnte sich also eine gewisse Laxheit in der Verteidigungsbereitschaft leisten. Trotzdem hatte man eine Bürgerwache, in der jeder Hamburger Bürger eine gewisse Zeit Dienst zu tun hatte. Die Offiziere dieser Bürgerwache nannten sich Kapitäne, und wenn sie schon nicht verteidigen mussten, so feierten sie alljährlich ein großes Festmahl, das Convivium. Zu einem Festmahl gehörte damals auch eine Festmusik, bestehend aus einem geistlichen Oratorium und einer weltlichen Serenata. Diese Festmusiken nannte man Kapitänsmusiken, und Georg Philipp Telemann, musikalischer Alleinherrscher im damaligen Hamburg schrieb davon 36. Neun blieben aber nur erhalten, und diese als bloße Gelegenheitswerke abzutun, hieße weit fehlzugehen. Für Telemann sind sie Experimentierfeld und repräsentatives Aushängeschild seiner Kunst, zeigen also alle Facetten seines fast unheimlich vielseitigen Schaffens. Die 1738er ist besonders reich instrumentiert, vielleicht auch, weil Telemann im Mai dieses Jahres seinen wohl größten Triumph in Paris erlebt hatte.
Hüb'
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#7 erstellt: 19. Dez 2010, 21:24
Wilhelm Friedemann Bach: Orgelwerke

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W. Fr. Bach zum 300.Geburtstag

Johann Sebastians ältester Sohn, Wilhelm Friedemann, gilt nicht nur als der begabteste der vier Bachsöhne, sondern genoss schon zu Lebzeiten den Ruf, der bedeutendste Organist seiner Generation zu sein. So ist es mehr als erstaunlich, dass von ihm kaum Werke vorliegen, die seinen Rang als Organist angemessen dokumentieren. Neben einem Zyklus von acht Fugen sind eine kleine Sammlung von sieben Choralvorspielen und einige vereinzelte Fugen überliefert. Zeitgenössische Beschreibungen sprechen dafür, dass W. F. Bachs virtuose Darbietungen größtenteils aus Improvisationen bestanden. So vermitteln die großen freien (Clavier-) Fantasien einen nachhaltigen Eindruck von der Kraft dieser Improvisationen, während die sieben Choralbearbeitungen hingegen eher im altertümlichen Pachelbel-Stil gehalten sind. Seine acht Fugen „für das Clavier oder die Orgel“ scheinen das Ergebnis von Bachs Bestreben zu sein, die polyphone Kunst des Vaters mit der galanten und empfindsamen Musiksprache der jüngeren Generation zu verbinden.
Wilke
Inventar
#8 erstellt: 14. Jan 2011, 15:19
Danke für deine Mühe Frank!

wirklich interessant dieser thread, habe ihn leider erst heute entdeckt.!
Hüb'
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#9 erstellt: 14. Jan 2011, 15:23
Danke JPC für die Texte!
Hüb'
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#10 erstellt: 21. Jan 2011, 21:39
Johann Gottlieb Graun: Concerti & Sinfonie

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Expressive Concerti der Gebrüder Graun

Zu Lebzeiten gehörten die Gebrüder Graun als »feurige Instrumentalcomponisten« zu den berühmtesten, weit über Berlin und Potsdam hinaus bekannten Musikern. Ein abwechslungsreiches CD-Programm mit "Concerti" der Brüder Graun bietet auch unsere neueste CD. Hier sind sie mit technisch-virtuosen Finessen und rhythmisch zündenden Formulierungen ganz in ihrem Element. In den Concerti lassen sich sämtliche stilistische Sprachen der Übergangszeit zwischen Hochbarock und sog. »Klassik« finden. Leider sind die Werke aufgrund der kurzen Hinweise "del Sig. re Graun" oder "di Graun" nicht immer eindeutig dem einen oder anderen zuzuordnen. Trotzdem kann sich der Zuhörer an der immensen Vielfalt und Farbigkeit guter konzertanter Musik aus der Mitte des 18. Jhdts in ihren vielfältig schillernden stilistischen Facetten auf jeden Fall erfreuen, auch wenn der Autor nicht mit hundertprozentiger Sicherheit feststeht.


[Beitrag von Hüb' am 21. Jan 2011, 21:40 bearbeitet]
Hüb'
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#11 erstellt: 21. Jan 2011, 21:41
Ferdinand Ries: Ouvertüren

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Dramatisches von Ferdinand Ries

Immer wieder für Überraschungen gut ist der Beethoven-Schüler Ferdinand Ries. Ob man seine Symphonik, seine Kammermusik oder seine Vokalwerke betrachtet – dank cpo ist das übrigens umfangreich möglich - immer wieder begeistert einen die unmittelbare Erfindungskraft, die formale Meisterschaft und die durchaus genial zu nennende Fähigkeit, der Tonsprache seiner Zeit immer wieder ganz eigenwillige Wege zu ebnen. Nun also Ouvertüren. Ries dürfte einer der ersten Komponisten gewesen sein, der 1815 mit seiner Ouvertüre zu Schillers „Don Carlos“ eine sujetgebundene Ouvertüre von vornherein und ausschließlich für den Konzertsaal komponierte. Die Konzertouvertüre dürfte die erste musikalische Gattung sein, deren Entstehung auf spezifische Bedürfnisse reagierte, die sich in der Entwicklung des Konzerts als einer öffentlichen Veranstaltung ergeben hatten. Man brauchte Werke, die geeignet waren ein Konzert effektvoll und Aufmerksamkeit erregend zu eröffnen, ohne doch die Konzentration des Hörers zu sehr und zu lange in Anspruch zu nehmen. Ries schrieb fünf hin- und mitreißende Exemplare dieser Gattung, und so darf seinem Bericht nach einer Aufführung durchaus geglaubt werden: „Alles war ganz hingerissen – meine neue Fest Ouverture mit einem Siegesmarsch hat das Publikum elecktrisiert, wie ich es nie gesehen habe. Alles war im Sturm...“
Hüb'
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#12 erstellt: 21. Jan 2011, 21:42
Paul Graener: Werke für Klaviertrio

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Storm und Raabe – musikalische Huldigungen

Er war Musical Director des Haymarket Theatre in London, Direktor des Salzburger Mozarteums, Professor für Komposition am Leipziger Konservatorium, Direktor des Stern´schen Konservatoriums in Berlin und ein fleißiger, mäßig erfolgreicher Komponist. Aber er war auch seit 1933 Mitglied der NSDAP und des „Kampfbundes für deutsche Kultur“ und danach Leiter der Fachschaft Komponisten innerhalb der Reichsmusikkammer. Seine frühen glücklichen (beruflich wie privat) Jahre in London veranlassten ihn, die britische Staatsbürgerschaft anzunehmen, die er Zeit seines Lebens nicht mehr ablegte. Kurios: Ein britischer Staatsbürger in nationalsozialistischen Ämtern. Es ist also kein Wunder, dass Musiker und Musikwissenschaftler bis vor Kurzem einen großen Bogen um Paul Graener gemacht haben. Dabei hat seine Musik es verdient, Beachtung zu finden. Sie ist alles andere als martialisch-nationalistisch. Graener ist Spätestromantiker mit starkem Hang zum französischen Impressionismus. Und das macht ihn als Komponisten in Deutschland der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einer Besonderheit
Hüb'
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#13 erstellt: 21. Jan 2011, 21:43
Berliner Saxophon Quartett - Renaissance

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Alte Musik mit neuen Instrumenten

Schon 19 Jahre lang ist Bachs "Kunst der Fuge" in der Interpretation des Berliner Saxophon Quartetts bei cpo im Programm und es ist immer noch ein Renner (cpo 999 058-2 / jpc 5001749). Jetzt sind wir froh, ein neues Projekt mit den Interpreten zu veröffentlichen: Musik der Renaissance - arr. für 4 Saxophone. Im 16. Jahrhundert sind viele Kompositionen noch keinen bestimmten Instrumenten zugeordnet. Stücke konnten mit Flöten ebenso gut gespielt werden wie mit Lauten oder Gamben. Vieles blieb der Fantasie der Ausführenden überlassen, auch Tempi und Lautstärken. Um 1845 wurden die Saxophone erfunden. Mit ihrer vielfarbigen Klanglichkeit eröffnen sie der alten Musik ein neues unverbrauchtes Hörerlebnis im Bereich der klassischen Musik. Polyphone Musik, bei der alle Stimmen gleichberechtigt sind, ist das ideale Musizierfeld für Saxophonisten. Die imitierenden Motive in Fugen und Ricercare werden für den Hörer besonders deutlich und nachvollziehbar, da sie von den Saxophonen solistisch artikuliert werden und damit gut wiedererkennbar sind. Motive werden sich gegenseitig zugeworfen: ein faszinierender Hörgenuss nonverbaler Kommunikation!
Hüb'
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#14 erstellt: 21. Jan 2011, 21:44
Georg Philipp Telemann: Triosonaten

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Epoca Barocca & Telemann

Das mit ausgewiesenen Barockspezialisten hochkarätig besetzte Ensemble Epoca Barocca widmet sich dieses Mal Telemann, dem das bürgerliche Leben der Hansestadt Hamburg reichlich Gelegenheit bot, sich mit repräsentativen Werken und anspruchsvoller Kammermusik zu profilieren. Dabei kam Telemann zu Gute, dass er schon von Jugend an mit den spieltechnischen Eigenheiten verschiedenster Instrumente vertraut war: »ausser Clavier, Violine und Flöte« hatte er sich »annoch mit dem Hoboe, der Traverse, dem Schalümo, der Gambe ec. biß auf den Contrabaß und die Quint-Posaune« bekannt gemacht. So konnte er in seinen Duos, Trios und Quartetten nicht nur die Ansprüche versierter Profimusiker bedienen, sondern auch die ambitionierter Liebhaber aus bürgerlichen Kreisen. Und damit war er sehr erfolgreich, denn seine Kammermusik war mit ihrem galanten und empfindsamen Ton neu und doch fest in der Tradition verwurzelt.
Hüb'
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#15 erstellt: 21. Jan 2011, 21:45
Aga Mikolaj singt Strauss & Mozart

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Aga Mikolaj singt Strauss & Mozart

Außerhalb unseres üblichen cpo-Repertoires möchten wir Ihnen auf einer weiteren Neuheit die fantastische Sängerin Aga Mikolaj vorstellen, die im Februar an der Bayerischen Staatsoper zusammen mit Jonas Kaufmann die Micaela in »Carmen« singen wird. In Polen geboren, begann ihre musikalische Laufbahn bei Antonina Kawecka in Poznan (Posen), und danach wurde sie sehr geprägt in ihrem künstlerischen Werdegang durch Elisabeth Schwarzkopf. "Ich habe Elisabeth Schwarzkopf", so die Sopranistin, "zum ersten Mal im Juni 2001 bei einem Meisterkurs getroffen. Aus Polen kommend war ich auf der Suche nach Hilfe, um in die Tiefen der Interpretation weiter vorzudringen und meine klanglichen Ausdrucksmöglichkeiten zu verbessern. Bei den Mozart Figuren ging es uns darum, jede Nuance zu verstehen und die Interpretation stilistisch sowie klanglich in allen Facetten auszuleuchten. Ebenso oft habe ich mich mit Frau Schwarzkopf den Werken von Richard Strauss gewidmet. Immer und ausgiebig haben wir uns mit der gleichbedeutenden Wichtigkeit von Wort und Ton auseinandergesetzt. Vieles zur Tiefe der Interpretation der „vier letzen Lieder“ von Richard Strauss, sowie die philosophische Aussage dieser Lieder durfte ich erfahren." Eine musikalische Reise mit einer großen Stimme!
Hüb'
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#16 erstellt: 21. Jan 2011, 21:47
George Antheil: The Brothers (Oper in 1 Akt)

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Eine europäische Ersteinspielung

cpo hat schon mit der Einspielung seiner Sinfonien und ausgewählter Orchestermusik bewiesen, dass George Antheil einer der ganz wichtigen Komponisten dieses Jahrhunderts ist, obwohl viele oft nur die eine Seite des clownesken enfant terribles an ihm gesehen haben. Als Opernkomponist trat er nach zwei frühen, mäßig erfolgreichen Werken erst wieder in den 1950er Jahren in Erscheinung. Der Oper „Volpone“ folgten allein im Jahr 1954 drei Einakter, darunter auch die noch im gleichen Jahr in Denver uraufgeführte Oper „The Brothers“. Im Libretto, das Antheil selbst verfasst hatte, griff er auf die biblische Geschichte von Kain und Abel zurück – freilich in der ihm eigenen Weise. Angesiedelt im Arbeitermilieu des Nachkriegsamerikas bringt Antheil vier Männer und eine Frau auf die Bühne, allesamt beschädigte und traumatisierte Personen. Trotz positiver, bisweilen sogar enthusiastischer Kritiken fanden Antheils Opern keinen festen Platz im Opernrepertoire der amerikanischen oder gar der europäischen Bühnen. So erlebt „The Brothers“ denn auch erst jetzt, nach 55 Jahren, durch die Bochumer Symphoniker ihre europäische Erstaufführung. Für die Partituren seiner späten Opern griff Antheil Elemente aus all seinen Schaffensperioden auf. Es finden sich hier ebenso die maschinenartige Klangwelt seines Ballet mécanique und die pausenlose motorische Bewegung der Kompositionen der 1920er Jahre wie Idiome aus der normierten Filmmusikästhetik. Freilich werden sie hier von Antheil nicht selten ins Satirische übersteigert. Daneben erweist sich Antheil als Meister des Pastiches, etwa wenn er sich beliebte Tanzrhythmen anverwandelt.
Hüb'
Moderator
#20 erstellt: 03. Feb 2011, 19:29
EDIT: off-topic-Beiträge wurden entfernt.

Wollt ihr diese Diskussion nicht im allgemeinen CPO-Thread führen?

Hier passt sie nicht so ganz rein, da sich dieses Thema nur um die neuen Scheiben drehen soll.

Mal so unter uns Mods gesprochen...

Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 04. Feb 2011, 12:38 bearbeitet]
Hüb'
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#21 erstellt: 22. Feb 2011, 10:24
Johann Strauss II: Der Carneval in Rom

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Kunstvolle Operette

Leider geriet der "Carneval in Rom" von 1873 nach der nur ein Jahr später stattfindenden Uraufführung des Straussschen Welthits „Die Fledermaus" in Vergessenheit. Dabei können sich beide Werke durchaus miteinander messen. Musikalisch gehören die großen Duette, Arien und vor allem die Finale I und II im „Carneval“ zum Kunstvollsten, was Johann Strauss komponiert hat. Es sind aber nicht die Gassenhauer mit ihren Schenkelklopfertexten, vielmehr sind es die kunstvoll ineinander verwobenen lyrisch-ariosen Teile mit eingängigen Versen, die dieses Werk in großer Zahl prägen. Sie sprechen in erster Linie die Gefühlswelt des Publikums und nicht den Lachmuskel an. Das kam für das damalige Strauss- Stammpublikum unerwartet und führte zu einem für Strauss ungewohnt verhaltenen Erfolg des Werks. Der "Carneval in Rom" war zuletzt nur noch durch eine 1937 in Dortmund aufgeführte Bearbeitung des Dirigenten Franz Marszalek ein wenig bekannt. Marszalek hat seine Bearbeitung dieses Werkes 1950 in einer Gesamtaufnahme für den Köln aufgenommen. Die erfolgreiche moderne Wiederaufführung fand auf Grundlage der Neuen Johann Strauss Gesamtausgabe Wien an der Staatsoperette Dresden 2004 unter der musikalischen Leitung von Ernst Theis statt und ist in dieser Besetzung jetzt in einer Neuaufnahme auf cpo zu hören.
Hüb'
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#22 erstellt: 22. Feb 2011, 10:25
Andrzej Panufnik: Orchesterwerke Vol. 3

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Panufnik 3 – Faszination für das Mysterium

Andrzej Panufnik wurde 1914 in Warschau geboren, machte schnell Karriere als Dirigent und Komponist, wurde dann von den Kommunisten als formalistisch und dekadent verunglimpft, flüchtete 1954 nach England, wo er politisches Asyl erhielt und damit im offiziellen Polen zu existieren aufhörte. Seine internationale Reputation wuchs nun ständig, er erhielt lukrative Kompositionsaufträge vor allem aus den USA und wurde zunehmend heimisch in England. Führende Dirigenten wie Stokowski, Horenstein und Solti führten ihn auf. Er stand aber immer wie ein erratischer Block in der Kompositorischen Landschaft des „freien“ Westens, da er sich nie am Tagesgeschehen der seriellen Kompositionsmethoden beteiligte. „Für mich ist Musik immer Ausdrucktiefsten menschlichen Fühlens und echter Emotion. Der geistige und poetische Inhalt ist daher ganz wesentlich und beeinflusst entschieden die Konstruktion. In all meinen Werken versuche ich, einen wirklichen Ausgleich zwischen Gefühl und Intellekt zu erreichen – Gleichgewicht von Herz und Hirn, von Motivation und Konstruktion.“ Vol. 3 unserer sinfonischen Gesamtedition stellt die sechste Sinfonie, die „Mistica“, in den Mittelpunkt. Sie ist das Werk, das geradezu idealtypisch asketisch das Schaffen des eigenwilligen Symphonikers charakterisiert.
Hüb'
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#23 erstellt: 22. Feb 2011, 10:26
Isidora Zebeljan: Orchesterwerke

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Von byzantinischer Schönheit

Kennen Sie die wunderbar durchgeknallten Filme des genialischen Filmregisseurs Emir Kusturica? Etwa „Arizona Dream“ oder „Underground“. Dann kennen Sie auch die Filmmusik von Goran Bregovic. Beides zu einem untrennbaren Gesamtkunstwerk verbunden. Die Orchestration, also der eigentliche „Sound“ dieser Musik stammt von einer Frau, die wohl zu den interessantesten Komponistinnen Europas gezählt werden muss: Isidora Zebeljan, geboren in Belgrad. Dass sie ihr Handwerk wie kaum ein(e) Zweite(r) versteht, zeigen ihre Filmmusik-Arrangements, dass sie aber als Künstlerin Außergewöhnliches mitzuteilen hat, zeigen ihre eigenen Kompositionen. Zebeljan schreibt eine Musik, die wie z. B. diejenige der beiden großen Finnen Rautavaara und Sallinen unmittelbar verständlich ist, Kommunikation mit dem Zuhörer aufnimmt. So schrieb der bekannte Opernregisseur David Pountney bei der Sichtung eines Opernkompositionswettbewerbs: „ihre Musik berührte mich in dem absoluten Durcheinander dessen, was man als „akademische Moderne“ bezeichnen könnte, ganz unmittelbar in ihrer Frische, Originalität und emotionalen Expressivität.“ Traditionelle Volksmusik des Balkan und die mystische Schönheit byzantinischer Kunst sind immer wieder Bezugspunkte ihrer (natürlich!) blendend instrumentierten Orchesterwerke. Geheimtip!


[Beitrag von Hüb' am 22. Feb 2011, 10:29 bearbeitet]
Hüb'
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#24 erstellt: 22. Feb 2011, 10:27
Friedrich Wilhelm Zachow: Kantaten

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Osterkantaten aus Halle

Friedrich Wilhelm Zachow wurde 1684 als Nachfolger des verstorbenen Samuel Ebart zum Organisten der Marienkirche in Halle gewählt. Neben dem Orgeldienst gehörte zu diesem bedeutendsten musikalischen Amt Halles auch die Leitung der Kirchenmusiken mit dem hallischen Stadtchor und den Stadtmusikanten und die Direktion des städtischen Chorus musicus. Der über einen Zeitraum von 28 Jahren hier wirkende Zachow gehörte zu den renommiertesten Kirchenmusikern seiner Epoche (J. S. Bach bewarb sich 1712 um Zachows Nachfolge), dessen hochstehende Kunst der Kantatenkomposition in ganz Mitteldeutschland berühmt war. Wie sehr auch Händel seinen Lehrer und dessen Musik geschätzt hat, wird daran deutlich, dass Händel auch noch in seiner Londoner Zeit Werke von Zachow in eigenen Kompositionen zitierte. Mehrfach wurde und wird in der Musikwissenschaft die Autorschaft der beiden hier vorgestellten zweifelhaften Händel-Kantaten diskutiert. Aber eines ist klar: Beide Werke entstammen dem musikalischen Wirkungskreis Zachows in den Jahren kurz nach 1700. Selbst falls sie nicht von Händel stammen sollten, wird er sie sicherlich gekannt und gehört haben. Insofern leistet diese CD einen wichtigen Beitrag zum Verständnis des Halleschen Umfeldes des jungen Händel.


[Beitrag von Hüb' am 22. Feb 2011, 10:29 bearbeitet]
Hüb'
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#25 erstellt: 22. Feb 2011, 10:27
Georg Philipp Telemann: Trauermusik für Karl VII TVWV4: 13 "Ich hoffete aufs ...

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Telemannsche Staats-Trauermusik

Telemann hat viele Personen mit Trauermusiken bedacht. Seine Vertonung der Trauermusik für Kaiser Karl VII – überliefert nur in Gestalt einer eigenhändigen Konzeptniederschrift mit zahlreichen Korrekturen, Schreibvereinfachungen und teilweise noch untextiert – weist bereits typische Merkmale seiner späten Vokalwerke auf: eine meist koloraturenarme, dafür das Sprachmetrum konsequent umsetzende, melodisch manchmal herbe Behandlung der Singstimmen, eine durch prägnante Rhythmen und Vorhalte geschärfte Melodik sowie eine durch pointiert gesetzte Zwischendominanten angereicherte Harmonik. Diese Trauermusik gehört in einen Kontext von durch den Hamburger Rat veranlaßten Staatsmusiken auf die Wahl, Krönung, Vermählung und den Tod der römisch-deutschen Kaiser. Diese Werke wurden zumeist in Kirchen, oft sogar im Gottesdienst aufgeführt und stellen damit einen besonderen Nebenzweig der Hamburger Kirchenmusik dar. Der Hamburger Rat maß insbesondere der Textdichtung eine hohe Bedeutung bei. Fast unnötig zu betonen, dass Telemann trotz des steif-repräsentativen Anlasses wieder seine ganz persönliche, zu Herzen gehende Tonsprache findet.
Hüb'
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#26 erstellt: 22. Feb 2011, 10:28
Ernst Toch: Die chinesische Flöte op. 29 für Sopran & 14 Instrumente

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Neues von Ernst Toch

Er selbst sprach in seinen letzten Jahren wehmütig von sich als dem "vergessensten Komponisten der Welt", auch er war ein Opfer des nationalsozialistischen Wahnsinns, und darum sind wir froh, Ernst Toch durch die bereits erschienenen cpo-CDs mit seinen Sinfonien und Streichquartetten rehabilitiert zu haben. Die jetzt auf cpo veröffentlichten Werke stammen aus unterschiedlichen Lebens- und Schaffensphasen des Komponisten. Während „Die chinesische Flöte“ und die Bühnenkomposition „Egon und Emilie“ (nach Morgenstern) der Zeit entstammen, als Toch an der Musikhochschule Mannheim lehrte und als Komponist in Deutschland sehr erfolgreich war, entstanden die Five Pieces und das Quartett in den USA gegen Ende seines Lebens. Die beiden frühen Kompositionen zeigen Toch in einer Phase des Aufbruchs. Seine Musik aus dieser Zeit wirkt vital, farbenreich und humorvoll. Seine späteren Werke dokumentieren eine ganz andere Phase im Schaffen Tochs. Das in seinem Todesjahr komponierte Quartett ist ein uneitles Werk, das mit seiner ungewöhnlichen Instrumentenkombination Möglichkeiten erkundet, die jenseits von avantgardistischer Ambitioniertheit liegen. Mit technischer Meisterschaft und höchster künstlerischer Aufrichtigkeit hat er dem Stilpluralismus des frühen 20. Jahrhunderts eine ganz eigene Farbe hinzugefügt, die endlich wahrgenommen werden kann.
Hüb'
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#27 erstellt: 23. Mrz 2011, 11:43
Dora Pejacevic: Symphonie fis-moll op. 41

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Komponierende Gräfin und große Entdeckung

Das musikalische Werk der kroatischen Komponistin Dora Pejacevic dümpelte – auch in ihrem Heimatland- bis vor einigen Jahren in einer Atmosphäre fast vollkommener Gleichgültigkeit dahin. Das Leben ihres Werkes hat kaum länger gedauert als das Leben der Komponistin selbst. Sie starb mit 38 Jahren direkt nach der Geburt ihres ersten Kindes in München. Ein gebildetes, großbürgerliches Elternhaus förderte die früh als musikalisch hochbegabt Erkannte. Sie studierte in Dresden und München und trat schnell mit eigenen Kompositionen hervor. Ihre Musikkenntnisse erweiterte sie auch autodidaktisch, von unaufhaltsamer Neugier und kreativer Unruhe getragen. Zahlreiche Reisen und Kontakte mit einigen führenden Intellektuellen und Künstlern jener Zeit – mit Rilke und Karl Kraus verband sie sogar intensive Freundschaft – befruchteten ihre Kreativität, was sich u. a. bei der Auswahl literarischer Vorlagen für ihre Vokallyrik inspirierend auswirkte. Ihr Nachlass umfasst 57 vollendete Werke, cpo wird ihr eine umfassende Edition widmen. Wir beginnen mit ihren symphonischen Hauptwerken: der Symphonie in fis-moll und der Phantasie concertante für Klavier und Orchester. In den Jahren 1917-19 entstanden, sind sie nicht nur Meilensteine in der kroatischen Musikgeschichte, sondern können durchaus neben Werken eines Rachmaninow (dem sie vielleicht stilistisch am nächsten kommt) bestehen. Freuen Sie sich schon auf die folgenden Dora-Erkundungen!
Hüb'
Moderator
#28 erstellt: 23. Mrz 2011, 11:44
Ignaz Pleyel: Klaviertrios C-Dur, e-moll, A-Dur, f-moll (Ben 441, 435, 448, 442)

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Galante Klaviertrios

In dem reichen Schaffen Pleyels nehmen seine insgesamt 50 Klaviertrios einen zentralen Platz ein. Kaum überraschend, da er Schüler und späterer Freund Joseph Haydns war, dessen Einfluß auf Pleyel aber bemerkenswerterweise weniger deutlich war, als man das vielleicht erwarten sollte. Während das Gros der Pleyelschen Sinfonien und Streichquartette vor 1790 veröffentlicht wurde, fällt Pleyels Beschäftigung mit der Gattung Klaviertrio hauptsächlich in die 1790er Jahre. Das Ensemble "Trio 1790", dessen von der Kritik hochgelobten Gesamtaufnahme der Klaviertrios von J. Haydn inzwischen auf neun CDs bei cpo vorliegt und demnächst in einer Gesamtbox veröffentlicht wird, interpretiert - natürlich auf historischen Instrumenten - vier dieser Trios von Pleyel, die ihren Reiz aus galanter Melodik, der dramatischen Harmonik und vielen tonalen Überraschungen zeigen.
Hüb'
Moderator
#29 erstellt: 23. Mrz 2011, 11:45
Hermann Wolfgang von Waltershausen: Oberst Chabert

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Ein vergessener Sensationserfolg

Oberst Chabert, 1912 in Frankfurt uraufgeführt und danach an allen wichtigen Bühnen Deutschlands nachgespielt, wurde bald weltweit als Sensationserfolg gefeiert. Der mit dreißig Jahren noch relativ junge, eher unbekannte Komponist aus München, Hermann von Waltershausen, schien sich mit seiner Balzac-Adaption einen der vorderen Plätze in der Publikumsgunst errungen zu haben. Verträge mit über 70 Opernhäusern in aller Welt konnte der Verlag in den ersten beiden Jahren abschließen. Allenthalben war man sich einig darüber, es hier mit einer Oper zu tun zu haben, deren Wirkung für sich und ihren Schöpfer als vielversprechend anzusehen war. Wie wir heute wissen, sollte sich diese Gewißheit nicht ganz bestätigen. Als 1933 an der Oper in Berlin-Charlottenburg (der heutigen Deutschen Oper Berlin) die einhundertste Inszenierung stattfand, sollte das für die folgenden 75 Jahre auch die letzte an einem großen Haus sein. 2010 erinnerte sich genau dieses Haus an das fast vergessene Werk und grub es in prominenter Sängerbesetzung (u. a. Bo Skovhus!) wieder aus: Volltreffer! Auf cpo können Sie nun dieses ganz in spätromantischem Wohlklang badende Werk kennenlernen.
Hüb'
Moderator
#30 erstellt: 23. Mrz 2011, 11:46
Georg Philipp Telemann: Lukas Passion (1748)

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Eine besondere Wiederaufführung

Ein außergewöhnliches Ereignis war letztes Jahr bei den Magdeburger Festspieltagen die Wiederaufführung der letzten bekannten erhaltenen Passionskompositionen Telemanns - der Lukaspassion von 1748 - durch die Rheinische Kantorei und das Kleine Konzert unter Hermann Max. Das Autograph gelangte Mitte des 19. Jahrhunderts nach Berlin, wo es heute als einzige Quelle dieser Komposition aufbewahrt wird. Eigens für die moderne Wiederaufführung in Magdeburg wurde die historische Ausgabe ediert. Telemann griff alle vier Jahre auf denselben Passionsbericht zurück und unternimmt mit der Sprache der Musik eine immer neue Auseinandersetzung mit den Botschaften der vier Evangelisten. Das führt dazu, dass unter den 22 erhaltenen seiner 46 Hamburger "Kirchenpassionen" jede ein ganz anderes Gesicht trägt, und die Passionen die stilistische Entwicklung Telemanns vom Barock zur Frühklassik besonders deutlich zeigen. Die 1748er Lukaspassion ist ein besonderes Prachtstück: fast durchkomponiert, mit vielen aufwühlenden Accompagnati statt trockener Secco-Rezitative, mit dramatischen Arien und besonders prägnanten und zahlreichen Turba -Chören. Telemann at his best!
Hüb'
Moderator
#31 erstellt: 23. Mrz 2011, 11:46
Ludovit Rajter: Symphonische Werke

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In spätromantischer Tradition

Er war der Schüler von Franz Schmidt in Wien und von Ernst von Dohnanyi in Budapest. Zu seinen ersten Dirigaten in Bratislava (damals Pressburg) lud ihn der Opernchef des Slowakischen Nationaltheater Karel Nedbal ein, Neffe von Oscar Nedbal, dessen Operette „Die Winzerbraut“ wir nächsten Monat veröffentlichen. Das alles zu wissen ist wichtig, wenn man die Musik von Ludovit Rajter stilistisch einordnen will. Im Jahr 2000 gestorben, das sieht nach Neutöner aus. Weit gefehlt: Der 1906 geborene Rajter war tief in der österreichisch-ungarischen Tradition seiner Lehrer verwurzelt. Als Dirigent machte er schnell Karriere: In den dreißiger Jahren war er Dirigent am Budapester Rundfunk, und nach seiner Rückkehr in die Heimat übernahm er das Rundfunkorchester Bratislava und die neugegründete Slowakische Philharmonie. Viele Aufnahmen zeugen heute noch von seiner interpretatorischen Klasse: seine Aufnahmen der Sinfonien seines Lehrers Franz Schmidt haben geradezu Referenzcharakter. Seine Musik ist melodisch, wundervoll farbig instrumentiert, oft von slawischer oder ungarischer Folklore beeinflusst. Eine Bekanntschaft, die reine Freude macht!
Hüb'
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#32 erstellt: 23. Mrz 2011, 11:48
Julius Röntgen: Violinkonzerte a-moll & fis-moll

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Die Violinkonzerte von Röntgen

Innerhalb unserer stetig wachsenden Röntgen-Edition möchten wir Ihnen auf unserer neuesten CD die zwei Violinkonzerte vorstellen, die als einzige heute noch mit vollständiger Partitur vorliegen. Röntgen selber war ausgezeichneter Pianist, kannte sich aber auch schon seit frühen Jahren sehr gut mit der Violine aus. Sein Vater Engelbert Röntgen war lange Zeit Konzertmeister des Leipziger Gewandhausorchesters, und seine erste Frau Amanda Maier war Geigerin. Auch zwei Söhne – Julius junior und Joachim – wurden renommierte Geiger. Die gehaltvollen und mitteilsamen Konzerte zeigen ein Stück echtesten Röntgen: »leipzigerisch« im Sinne des 19. Jahrhunderts. Vor allem in seinem zuletzt komponierten Violinkonzert lässt Röntgen wieder einmal erkennen, wie vortrefflich er orchestrieren konnte. Das muss nicht überraschen: Seit 1926 hatte er bereits zwölf Symphonien und sechs Solokonzerte geschrieben! Wir sind froh als Interpretin die niederländische Violinistin Liza Ferschtman gewinnen zu können, die als eine der markantesten Künstlerinnen ihrer Generation gilt. Ihre Auftritte sind geprägt von Leidenschaftlichkeit, gepaart mit intellektuellem Anspruch.
Joachim49
Inventar
#33 erstellt: 10. Apr 2011, 23:59
Die Röntgen Violinkonzerte habe ich gerade bestellt, auch wegen der Geigerin Lisa Ferschtman. Auf Klassik.com wurden die Aufnahmen sehr gepriesen (5 Sternchen, das Maximum). Die Lieferung trifft hoffentlich schon morgen ein.
Joachim
Hüb'
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#34 erstellt: 06. Mai 2011, 09:48
Oskar Nedbal: Die Winzerbraut

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Slawischer Spielopernton

Wie so viele spätere Operettenmeister hatte er eine klassische Ausbildung: Oskar Nedbal war Kompositionsschüler von Anton Dvorak. Als er sein Studium mit 18 Jahren 1892 abschloss, hatte er bereits das nachmals berühmte Böhmische Streichquartett gegründet, dessen Bratschist er bis 1906 blieb. Sein eigentlicher Wirkungskreis wurde dann Wien, wo er als Dirigent Karriere machte aber auch schnell den Lockungen des florierenden Wiener Operettenmarktes erlag. Schon seine zweite Operette „Polenblut“ wurde ein internationaler Erfolg und blieb bis heute sein bekanntestes Werk. Sein nächstes Werk „Die Winzerbraut“ hatte wieder nationales Kolorit, diesmal kroatisches. Gibt in Polenblut der Krakowiak den Volkston an, ist es in der Winzerbraut der Kolo, der schon in der Ouvertüre kunstvoll auf das Milieu einstimmt. Mit dieser Ausgrabung ist dem Musik Theater Schönbrunn und seinem Leiter Herbert Mogg wieder eine wichtige Entdeckung gelungen!
Hüb'
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#35 erstellt: 06. Mai 2011, 09:49
Antonio Rosetti: Oboenkonzerte C-Dur (Murray C29 & C30 / Kaul III 27 &...

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Neues von Rosetti

Der Erfolg unserer Rosetti-Edition (bisher 10 cpo CDs!) zeigt, dass seine Musik nicht nur im ausgehenden 18. Jahrhundert außergewöhnlich beliebt war – seine Kompositionen waren Bestandteil von Konzertprogrammen in ganz Europa – sondern auch heute noch sehr geschätzt wird. Von seinen über 400 Werken erschien auch schon zu seinen Lebzeiten mehr als die Hälfte bei renommierten Musikverlagen. Entgegen der in den meisten Solokonzerten Rosettis vorherrschenden Bläserbesetzung mit je zwei Oboen und Hörnern, wählt der Komponist in seinen Oboenkonzerten meistens die klanglich kontrastreichere Variante mit Flöten und Hörnern. Die Konzerte strotzen nur so von melodischen und harmonischen Einfällen Und auch die hier eingespielten zwei Sinfonien erweisen sich wieder als für ihre Zeit nicht nur moderne, sondern ausgesprochen originelle Stücke, mit reicher Harmonik und farbiger Instrumentation.
Hüb'
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#36 erstellt: 06. Mai 2011, 09:50
Felix Mendelssohn Bartholdy: Klaviertrios Nr. 1 & 2

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ATOS Trio spielt Mendelssohn

Rund um den Globus wird das ATOS Trio vom Publikum mit Begeisterung und von den Kritikern mit Superlativen bedacht. So von der Detroit Free Press: „Drei Stimmen, ein Klang: Es ist diese absolut perfekte Einheit in Phrasierung, Klang, Gefühl und Interpretation, die Spitzen-Kammermusikensembles von anderen unterscheidet.“ Das ATOS Trio ist der Klang gewordene Anspruch, die Streichquartett-Philosophie auf das Klaviertrio zu übertragen. Ziel ist es, gemeinsam in Ausdruck und Dynamik an die Grenzen zu gehen, und dabei keine Extreme zu scheuen. Nachdem das Trio sich für cpo als Schatzsucher betätigt hat, und mit den Einspielungen der Klaviertrios von Herzogenberg und Suk große Anerkennung gewann, wenden sie sich nun zwei Schlüsselwerken der Literatur zu: Mendelssohns Klaviertrios haben eine epochale Bedeutung. Schumann und Brahms wurden von ihnen geradezu beflügelt, und es ist nicht übertrieben zu behaupten, dass Mendelssohn der Vater des romantischen, modernen Klaviertrios ist. Hier liegt eine neue Referenzaufnahme vor!
Hüb'
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#37 erstellt: 06. Mai 2011, 09:51
Christoph Willibald Gluck: Symphonien

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Gefühlvolle Sinfonien

Gluck ist vor allem als bedeutendster Opernkomponist der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bekannt. Aber mit seinen Sinfonien hat sich die Forschung seit jeher schwer getan: Keine erhaltenen Autographe, nur zeitgenössische Abschriften, keine eindeutig belegbaren Aufführungsnachweise, die immer währende Gefahr einer Fehlzuschreibung. Entsprechend wenige wissenschaftliche Arbeiten haben sich bislang dem sinfonischen Schaffen Glucks gewidmet. So erheben denn auch die Künstler dieser Neuaufnahme zwar keinerlei Anspruch darauf den „Stein der Weisen“ gefunden zu haben, doch mögen die hier versammelten „Zuschreibungen“ ihre Gültigkeit behalten, bis dass das Gegenteil bewiesen ist... Die Sinfonien sind alle von einer Gefühlstiefe erfüllt, die man unter den Komponisten, welche sich im Wien des 18. Jahrhunderts zu Hause fühlten, ansonsten allenfalls mit Mozart in Verbindung bringen würde.
Hüb'
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#38 erstellt: 06. Mai 2011, 09:52
John Blow: Venus and Adonis

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Die erste englische Oper aus Boston

In der Kategorie "Beste Opernproduktion" wurden bereits in den letzten Jahren drei Produktionen aus Boston für den Grammy nominiert. Jetzt veröffentlicht cpo erneut in Kooperation mit dem Boston Early Music Festival eine weitere barocke Oper - dieses Mal von John Blow, die als die erste "eigentliche" englische Oper gilt. Die auffälligen Parallelen zu Purcells "Dido and Aeneas" lassen vermuten, dass diese beiden Werke zeitnah entstanden und in Beziehung zueinander stehen. Während aber '"Dido and Aeneas" mit beiden Füßen fest auf dem Boden der epischen Tradition steht, gilt "Venus and Adonis" als ein Musterbeispiel für die Gattung der Pastorale. Das Drama ist durchweg mit Musik versehen und bietet drei Aufzüge mit einem zauberhaften pastoralen Prolog und einem ergreifend tragischen Ende. Nach Charpentiers "Actéon" (jpc...) wird jetzt auch "Venus and Adonis" unter der bewährten Leitung und Mitwirkung der Lautenisten Paul O'Dette und Stephen Stubbs mit dem Kammerensemble des Boston Early Music Festivals und hochkarätigen jungen Solisten auf hohem Niveau zum Leben erweckt.
Hüb'
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#39 erstellt: 06. Mai 2011, 09:52
Ernst Krenek: Symphonie Nr. 4

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Die wiedergefundene Vierte

Manch gut Ding braucht wirklich lange Weil: Vor fast 20 Jahren (1993) haben wir die Sinfonien von Ernst Krenek eingespielt – und auch zügig veröffentlicht. Bis auf die 4.Sinfonie: Deren Noten galten als verschollen. Dann vor 5 Jahren ein Anruf vom Krenek- Institut. Die Partitur war in Amerika wieder aufgetaucht. Also können wir Ihnen jetzt stolz die Komplettierung unserer Gesamteinspielung ankündigen. 1938 war Krenek in die USA emigriert und verdiente seinen Unterhalt hauptsächlich durch Lehrtätigkeiten an verschiedenen Universitäten. Dabei lernte er u. a. den Komponisten und Dirigenten Dimitri Mitropoulos kennen, der ihn fortan durch Aufführungen alter und neuer Werke unterstützte. Er vergab auch den Kompositionsauftrag für die 4. Sinfonie, die er dann 1947 in New York aus der Taufe hob. Ein äußerst komplexes Werk in freier Atonalität, aber mit tonalen Gestaltungselementen. Das 2. Concerto grosso stammt dagegen aus Kreneks neo-barocker Phase der 20er Jahre: musikantisch, voller ansteckender Motorik.
Hüb'
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#40 erstellt: 06. Mai 2011, 09:53
Georg Philipp Telemann: Pariser Quartette Vol. 2 & 3

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Pariser Quartette - Jetzt komplett!

Um dem Wunsch vieler Kunden nachzukommen, veröffentlichen wir diesen Monat gleich zwei Volumes der sog. "Pariser Quartette" aus den Sammlungen "Quadri"(von Telemann schon 1730 in Hamburg veröffentlicht) und den "Nouveaux Quatuors", die der vielseitige Komponist vermutlich während seines Aufenthaltes in Paris komponiert hat. Damit legt cpo eine Gesamteinspielung der 12 "Pariser Quartette" vor, die nicht nur den Höhepunkte der Telemannschen Kammermusik bietet, sondern auch noch von hochkarätigen Interpreten mit Eleganz und Raffinesse abwechslungsreich und phantasievoll interpretiert wird.
Hüb'
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#41 erstellt: 27. Mai 2011, 07:36
Christian Sinding (1856-1941): Violinkonzerte Nr. 1-3

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Sindings Gesamtwerk für Violine und Orchester

Auch wenn Christian Sinding heute nurmehr durch sein Klavierstück Frühlingsrauschen dem Namen nach in Deutschland bekannt ist (vielleicht kennen einige auch die wundervollen cpo- Einspielungen seiner Sinfonien...!), gehört er doch zu jenen wenigen norwegischen Komponisten des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts, die auch außerhalb ihrer Heimat mit ihrem Schaffen Aufmerksamkeit fanden. Anders als etwa Edvard Grieg verschrieb sich Sinding nach seinem Studium am Leipziger Konservatorium nicht der Volksmusik und deren charakteristischen Idiomen, um sich von den vermittelten klassizistischen Traditionen abzugrenzen, sondern wandte sich während seines Aufenthalts in München dem „neudeutschen Stil“ und der Tonsprache Richard Wagners zu. Der Violine galt zeitlebens das besondere Interesse des Komponisten Sinding: 3 große Konzerte und vier kleinere Konzertstücke legen davon Zeugnis ab. Hochromantische und virtuose Konzertmusiken, denen der junge Andrej Bielow ein kongenialer Solist ist.
Hüb'
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#42 erstellt: 27. Mai 2011, 07:37
Adrien-Francois Servais (1807-1866): Werke für Cello & Orchester

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Der Paganini des Violoncellos

„Der größte Künstler auf dem Violoncell, den unser Jahrhundert erzeugt hat“, titelte eine Kölner Zeitung nach Servais’ überraschendem Tod. Auch laut Aussagen seiner Zeitgenossen war Servais der berühmteste Cellist seiner Zeit. Berlioz und Rossini hatten ihren Musikerkollegen bereits zu dessen Lebzeiten als „Paganini des Cellos“ gerühmt. Und als erstem Vertreter seiner Zunft überhaupt wurde Servais ein Denkmal gesetzt – in edlem Carrara-Marmor auf dem Großen Markt seiner belgischen Heimatstadt Halle. Und wirklich kommt Servais das Verdienst zu, die Technik des Cellospiels revolutioniert und zu neuen, bis dahin ungeahnten Höhen geführt zu haben. Servais dürfte auch der erste Cellist gewesen sein, der ausschließlich einen Stachel nutzte. Diese Neuerung international zu verbreiten, ist ihm auf seinen Europareisen und mithilfe seiner etlichen Schüler rasch gelungen. Seine romantischen Werke zeichnen sich durch Charme und augenzwinkernde Ironie, aber auch durch extremen technische Anforderungen aus, wie z. B. die Fantasie Souvenir de Spa op. 2 aus dem Jahr 1844, mit deren stupender Bewältigung der junge Pablo Casals einem sarkastischen Servais-Nachfolger im Amt des Brüsseler Celloprofessors seinerzeit Atem und Sprache raubte, bestätigt auch Wen-Sinn Yang, der Interpret der vorliegenden Einspielung: „Tschaikowskys hochvirtuose Rokoko-Variationen sind ein Kinderspiel dagegen."
Hüb'
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#43 erstellt: 27. Mai 2011, 07:38
Anton Bruckner (1824-1896): Symphonien Nr. 4 & 7

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Mit Venzago: Der andere Bruckner

Wenn Mario Venzago ein größeres Projekt anfängt, kann man sicher sein, dass etwas Außergewöhnliches dabei herauskommt. Das war bei seinem Schumann-Projekt so, und das ist jetzt wieder der Fall, wenn er sich nun in radikal neuer Sicht sämtlichen Bruckner-Sinfonien widmet: „Diese Aufnahme soll darlegen, dass Bruckner nicht neun Mal die gleiche Sinfonie geschrieben hat (wie oft behauptet) sondern dass jede einzelne ihre unverwechselbare Aussage hat, für die der Komponist stets neue musikalische Prinzipien und ein stets wechselndes Klangbild erfand. Es war deshalb mein Wunsch, jeder Sinfonie ein spezifisches Orchester ganz unterschiedlicher Größe, Kultur und Tradition zuzuordnen. Wie jede Interpretation ist auch das Projekt „Der andere Bruckner“ eine Momentaufnahme. Diese Einspielungen betonen das Charakteristische jeder Sinfonie. Dennoch gelten folgende Kriterien für das Ganze: ein durchwegs schlanker Ton in der Tradition Schuberts (gegen jedes Massige, Pathetische), ein rubatoreiches, taktstrichfreies Musizieren und das Herausarbeiten sakraler, ritualer Momente.“ Seien Sie gewiss: Es ist ein Hörabenteuer, das Sie hier erwartet! Das Sinfonieorchester Basel eröffnet den Reigen.
Hüb'
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#44 erstellt: 27. Mai 2011, 07:38
Georges Onslow (1784-1852): Klaviertrios Vol. 3 & 4

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Onslow Klaviertrios - Jetzt komplett!

Auch die letzten beiden Volumes mit sämtlichen Trios von Onslow beweisen, dass die Wiederentdeckung dieser virtuosen, dramatisch ausdrucksvollen, zugleich innigen und kunstvollen Musik lange überfällig gewesen ist. Die Trios weisen eine Flut von Einfällen mit origineller Melodik und manchmal überraschender Chromatik auf. Und am Anfang des Allegro energico, mit dem das Opus 20, seinem siebten Trio, beginnt, wird deutlich, daß der Komponist bereits 1822 in eine Schaffensphase eingetreten ist, in der das Klavier als virtuoses, konzertantes Instrument behandelt wird. In diesem gern als »Salonstück« bezeichneten Werk läßt Onslow einem brillanten Stil freien Lauf, der vor allem in den schnellen Sätzen bemerkbar ist. "Die drei Musiker von Trio Cascades verstehen es aufs Beste, die Musik Onslows sowohl mit schwereloser Eleganz als auch tiefempfundener Innerlichkeit zu präsentieren." (klassik. com10 / 07 zu Vol. 2)
Hüb'
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#45 erstellt: 27. Mai 2011, 07:39
Carl Orff (1895-1982): Ein Sommernachtstraum

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Orffs Sommernachtstraum

1964 wurde Carl Orffs Musik zu „Ein Sommernachtstraum“ in der endgültigen Fassung in Stuttgart uraufgeführt. Über fast 50 Jahre hinweg hatte sich der Komponist mit 2 Entwürfen und 4 Fassungen intensiv um gerade diese Komödie Shakespeares bemüht. Der „Sommernachtstraum“ nimmt somit wie kein anderes Werk eine herausgehobene Stellung im Gesamtschaffen von Carl Orff ein. Denn vor allem hier konnte der Komponist, dem das Theater zeitlebens ebenso wichtig war wie die Musik, sein Hauptanliegen exemplarisch durchführen: Orffs Ziel war es, Musik, Sprache, Tanz, Darstellung und Raum mit zeitgemäßen Mitteln auf neuartige Weise miteinander zu verbinden – jenseits von Oper und traditioneller Bühnenmusik. Grundlage und Ausgangspunkt für Orffs Musikalisierung ist der unangetastete Text Shakespeares in der Übertragung Schlegels. Orff verzichtet auf jede motivisch-thematische Arbeit. Stattdessen schafft er architektonisch gestaltete Klangräume, innerhalb deren sich die gesamte Bandbreite zwischen Einzeltönen bis hin zu auskomponierten Nummern wie Liedern, Tänzen und Instrumentalsätzen finden. Unsere Ersteinspielung entstand in Zusammenarbeit mit den Festspielen „Orff in Andechs“.
Hüb'
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#46 erstellt: 27. Mai 2011, 07:40
Ecuador Baroque

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Ecuador goes Barock - eine Weltpremiere

"Es ist wohl kein alltägliches Erlebnis, Musiknoten aus dem XVII Jahrhundert zu begegnen, die nie zuvor unsere zeitgenössischen Ohren erreichten", so Peter Pontvik, der musikalische Leiter des schwedischen Ensemble Villancico. 2006 bekam er bei einer Forschungsreise durch Ecuador dank Hilfe einheimischer Musikwissenschaftler Zugang zu Partituren geistlicher polyphoner Vokalmusik, die zu der Sammlung Codex Ibarra gehören. Er transkribierte Teile des Inhaltes und so wurde die einzigartige Musik letztendlich, zum ersten Mal in moderner Zeit, auf vorliegender CD aufgenommen. Nur wenige Namen der Komponisten in der Sammlung sind uns überliefert worden – unter ihnen Manuel Blasco und Joseph Hortuño – die meisten Werke sind von anonymer Feder. Stilistisch gesehen geht die Spannweite von dem anonymen, nach Renaissance klingendem Oygan que da bis zu Hortuños barockem Vamos todos a ver. Die Repertoireauswahl der CD beinhaltet auch volkstümliche Villancicos, einfache und bezaubernde Melodien, die Ecuadors bunte ethnische Zusammensetzung gut widerspiegeln. Durch diese Veröffentlichung erhält das bisher eingespielte Repertoire der lateinamerikanischen Barockmusik ganz sicher einen auffrischenden und bereichernden Zuschuss.
Hüb'
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#47 erstellt: 27. Mai 2011, 07:43
Hallo,

Zu Anton Bruckner (1824-1896): Symphonien Nr. 4 & 7:
Ob noch ein neuer Bruckner-Zyklus sein muss? Mit einem unbekannten Dirigenten und einem Zweitliga-Orchester? Und warum dann nicht auf SACD?

Über die Vervollständigung der Klaviertrios von Onslow freue ich mich allerdings sehr. Die ersten beiden Ausgaben waren für mich sehr lohnend.

Grüße
Frank
Hüb'
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#48 erstellt: 01. Sep 2011, 21:39
Victor Herbert (1859-1924): Serenade für Streichorchester op. 12

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Victor Herbert – ein amerikanischer Traum

Er war so etwas wie ein Hans-Dampf-in-allen-Gassen: Cellist, Orchesterleiter, Komponist von Seriösem und Leichtgewichtigem. In Deutschland aufgewachsen emigrierte er frischvermählt in die USA, um dort Glück und Karriere zu machen. Erst als Orchestercellist, schnell als Solist, dann als Assistent des gefeierten Dirigenten Anton Seidl, bald als Leiter der Kapelle des 22. Regiments der New York National Guard. Schließlich gründete er das Victor Herbert Orchestra, das vor allem durch seine Mischung aus volkstümlicher Klassik und leichterer Kost in den Staaten von sich reden machte, und er organisierte bdeutende Veranstaltungen und Konzertserien, so dass ihn bals ganz Amerika kannte. Sein Cellokonzert fand höchstes Lob von Anton Dvorak, doch diese ambitionierten Kreationen brachten nicht das Einkommen, von dem er träumte. Er merkte schnell, dass sich mit rein unterhaltenden Piècen weit mehr einnehmen lässt als mit jeder noch so großen Seriosität. Gesegnet mit einem unstillbaren Arbeiteifer, war Herbert anscheinend so etwas wie ein melodischer Vulkan, dem immer “etwas einfiel“ und der immer etwas ausspeien konnte. Die (amerikanische) Operette wurde dann seine Domäne, übrigens neben Gustave Kerker, dem emigrierten Ostwestfalen, den ich Ihnen bald auf cpo präsentieren werde. Hier aber nun erst einmal der konzertante Herbert mit unwiderstehlichen Cello-Schmankerln.


[Beitrag von Hüb' am 01. Sep 2011, 21:40 bearbeitet]
Hüb'
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#49 erstellt: 01. Sep 2011, 21:41
Franz Lehar (1870-1948): Frasquita

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Operette voll klingender Geilheit

1919 war für Franz Lehar ein arbeitsreiches aber auch höchst inspiriertes Jahr: Er arbeitete gleichzeitig an drei Operetten: Der blauen Mazur, der gelben Jacke (aus der später das Land des Lächelns wurde) und Frasquita. Schon im November 1920 hatte er den Klavierauszug zur Frasquita vollendet und 1922 kam sie am Theater an der Wien zur Uraufführung. Wie Giuditta zeigt, war Lehar von der Idee einer Operetten-Carmen grundsätzlich fasziniert. Aber in Frasquita vermied er jede allzu naheliegende Remineszenz an „schmetternde Carmen-Rhythmen“, wie sie dann in Giuditta durchaus zu finden sind. Lehars Spanien grenzt, wie Ludwig Hirschfeld schrieb, „an Frankreich, Ungarn und die Czecho-Slowakei“. Zwar erklingen Kastagnetten, exotische Tänze wie Bolero Cubano, Tango, Habanera oder Valse espagnole, aber unverkennbar in des Komponisten ureigenem „den Sinnen schmeichelndem“ Idiom was Lehars erster Biograph mit „von klingender Geilheit“ treffend übersetzte. Die zeitgenössische Kritik sprach vom Raffinement der Orchestrierung dieser „durchkomponiertesten Operette der neueren Zeit“ und attestierte Lehar, „dass er unter den Operettenkomponisten unserer Tage in der Ausspinnung und Verknüpfung melodischer Fäden nicht seinesgleichen hat.“
Hüb'
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#50 erstellt: 01. Sep 2011, 21:42
Julius Röntgen (1855-1932): Klavierkonzerte Nr. 2 & 4

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Klavierkonzerte von Röntgen

Julius Röntgen war nicht nur ein vortrefflicher Pianist, sondern schrieb auch selbst beeindruckende Klavierkonzerte. Sein zweites Klavierkonzert entstand im Sommer 1879, der zu Röntgens glücklichsten Lebensphasen gehörte. Die Uraufführung fand erfolgreich am 27. Oktober 1881 in Leipzig statt mit Röntgen als Solist. Sein Vater Engelbert dirigierte das Gewandhausorchester, dessen zweiter Konzertmeister er war. Das Werk ist eindeutig der deutschen Romantik verpflichtet, und wiederum überrascht der Leipziger Klassizismus in der leichteren Ausprägung eines Mendelssohn und der etwas gewichtigeren eines Schumann oder Brahms. Nachklänge von Brahms oder von Beethoven, die Röntgen sehr bewunderte, hört man hingegen in seinem vierten Klavierkonzert kaum. Am 11. Februar nannte Röntgen gegenüber seinem Freund Grieg seine eigene Partitur »infam schwer«. Und das ist nicht übertrieben und gilt vor allem für die bewegten Passagen des letzten Satzes. Vielleicht deshalb hat sich nicht ein einziger Pianist seit 1907 die Mühe gemacht, sich wirklich mit Röntgens viertem Konzert auseinanderzusetzen, und wir sind froh, dass Matthias Kirschnereit diese Aufgabe mit Bravour für cpo gemeistert hat.
Hüb'
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#51 erstellt: 01. Sep 2011, 21:43
Mieczyslaw Weinberg (1919-1996): Streichquartette Vol. 5

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Weinberg-Streichquartette Vol. 5

Vielversprechend geht unsere Edition sämtlicher Streichquartette Weinbergs mit dem Quatuor Danel weiter. Ein Jahr vor Schostakowitsch komponierte Weinberg 1937 in Warschau sein erstes Streichquartett. Später verhielt er sich gegenüber diesem frühen Quartett recht ablehnend und nahm es sich nach 48 Jahren noch einmal für eine gründliche Revision vor, bei der er die formale Anlage weitgehend unangetastet ließ, wohingegen er aber vor allem die Textur auflichtete. Bei den trotzdem noch vielen dichten chromatischen Überlagerungen sind mitunter die traditionellen Tonika-Dominant-Bereiche der schulmäßig-traditionellen Exposition zu erkennen. Sein drittes, sehr intensives Quartett ist ein ambitioniertes Werk in drei großen Sätzen, die ohne Pause ineinander übergehen. Zur Zeit der Entstehung des 10. Quartetts stand Weinberg an der Schwelle zu einem Spätstil, der ebenso verkürzt, elliptisch und rätselhaft wurde wie der seines großen Freundes und Mentors Schostakowitsch.
Hüb'
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#52 erstellt: 01. Sep 2011, 21:44
Charles Koechlin (1867-1950): Orgelwerke

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Orgelwerke Koechlins auf SACD

An der neuen Goll-Orgel der Marktkirche Hannover hat Christian Schmitt, einer der gefragtesten Konzertorganisten seiner Generation, für cpo eine repräsentative Auswahl von Orgelwerken des französischen Komponisten Charles Koechlin aufgenommen - fast alles Ersteinspielungen! Koechlin gilt als Ausnahmeerscheinung unter den französischen Komponisten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die stilistische Breite seiner zahlreichen und komplexen Kompositionen ist nahezu umfassend und durchaus gegensätzlich. Selber kein Organist, war Koechlin aber ein versierter Pianist und dachte als Komponist weiträumig und orchestral. Die vorliegenden Orgelwerke sind als Novum und Ausnahmeerscheinung innerhalb ihrer Gattung und für ihre Zeit anzusehen. Anders als bei seinen orgelspielenden Zeitgenossen Widor, Messiaen und Alain etc. präsentieren sich Koechlins Orgelwerke überwiegend frei von einer Bindung an einen spezifischen Orgeltyp. Mitunter zeigen sie sehr unterschiedliche melodisch-kontrapunktische Kompositionstechniken, die Koechlins Bestreben zeigen, seine Werke neben aller satztechnischen Meisterschaft stets aus einer melodischen Spannung heraus zu entwickeln. Fesselnde Orgelwerke!
Hüb'
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#53 erstellt: 01. Sep 2011, 21:45
Giovanni Valentini (1582-1649): Musiche concertate (1619)

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Valentinis "Musiche concertate"

Der aus Venedig stammende Giovanni Valentini gilt als Schüler von Giovanni Gabrieli, der zahlreichen namentlich bekannten Komponisten mehr als das bloße Handwerk beibrachte. 1619 kamen seine Musiche concertate aus seinem dritten Madrigalbuch heraus und bereits 1626, als Valentini zum Hofkapellmeister in Wien ernannt wurde (er blieb es bis zu seinem Tod), hatte er nicht nur sein persönliches Karriereziel erreicht. Wie später Lully den französischen Nationalstil definierte, so wurde seine Manier mit dem kaiserlichen Hofstil identifiziert und forderte gelegentlich bedeutende Nachahmer heraus. Valentini vertonte die verschiedensten Textvorlagen. Der schillernde Begriff "concertate" meint hier sowohl die Solofähigkeit aller Beteiligten als auch das ebenbürtige Zusammenwirken von Sängern und Instrumentalisten. Experimentierlust, der die Kraft zur Synthese indessen keineswegs fehlt, prägt jede einzelne Komposition dieser Musiche concertate. Ihre Qualität wie den ästhetischen Rang des übrigen überlieferten Werks von Valentini und damit sein historisches Gewicht übersah die moderne Musikgeschichtsschreibung für lange Zeit. Erst neuerdings trat dieses Defizit ins Bewusstsein, und die hier vorliegende Aufnahme leistet einen glücklichen Beitrag zu seiner Aufarbeitung.
Hüb'
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#54 erstellt: 02. Sep 2011, 20:56
Ermanno Wolf-Ferrari (1876-1948): Orchesterwerke

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Der melancholische Wolf Ferrari

Im Jahrzehnt vor dem Ersten Weltkrieg war der damals erst um die dreißig Jahre alte Ermanno Wolf Ferrari einer der meistgespielten lebenden Opernkomponisten neben Puccini und Strauss. Seine Erfolge gestatteten ihm ein großzügiges Leben, das allerdings durch den Ausbruch des Krieges und namentlich nach dem Kriegseintritt Italiens gegen Deutschland erschüttert wurde. Der Krieg, wie er es nannte: seines Vaterlandes gegen sein Mutterland belastete ihn schwer, und das nicht nur psychisch. Eine Schaffenskrise stellte sich ein, von der er sich zwar nach dem Krieg erholte, aber der Erfolg wie vorher stellte sich nicht mehr ein. Ab dem Anfang der Dreißigerjahre zog sich Wolf Ferrari weitgehend von der Bühne zurück. Es entstanden eine Reihe von Orchesterwerken, die wir auf dieser CD vorstellen. Auch wenn ihre Titel es nicht vermuten lassen: Divertimento, Arabesken oder Venezianische Suite, ihre Heiterkeit ist melancholisch umschattet, es sind Werke des Abschiednehmens, vergleichbar mit den Spätwerken von Strauss und Pfitzner. Für alle Drei (und andere Künstler ihrer Generation) war die Welt der Romantik und Schönheit unwiderruflich vergangen.
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