Entwicklung eines hochwertigen Power Amp

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elfenthau
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 25. Feb 2016, 11:22
Hallo,

ich will mir demnächst Aktiv_Lautsprecher bauen und dafür braucht es natürlich
auch ein paar gute Endstufen.

Basierend auf den Büchern von Douglas Self (Audio Power Amplifier Design Handbook),
Bob Cordell (Designing Audio Power Amplifiers), und Esa Meriläinen (Current-Driving
of Loudspeakers) habe ich jetzt angefangen mal eine Schaltung zu designen.

Meine Anforderungen sind:

1. Rauscharme Eingangsstufe

2. Niedrige Verzerrungen

3. DC-Servo

4. Möglichkeit Lautsprecher wahlweise spannungsgesteuert oder stromgesteuert
betreiben zu können.

5. Rudimentäre Schutzschaltung (Einschaltverzögerung, DC-Offset, Power-Loss)

6. Hochwertige Speisespannungssiebung

7. Möglichkeit zum Anschluss von Motional-Feedback Systemen

Einen Schaltplan mit dem derzeitigen Entwicklungsstand hänge ich an. Ebenso
Bilder des vorläufigen Layouts (Eagle 3.5).

Um es gleich vorweg zu nehmen. Das ist weder ein einfaches, noch ein billiges
Konzept und wie man unschwer erkennt, neige ich zu einer gewissen Featuritis.
Also nix mit Purismus bei mir ;-).

Die Schaltungsteile der Eingangsstufe basieren im Wesentlichen auf Selfs Buch.
Die Ruhestromregelung kann mit den Sensordioden der NJL3281D und NJL1302D (ON-Semi)
stabilisiert werden. Diese Transistoren sind recht günstig bei Mouser zu bekommen.

In den Treiberstufen habe ich im Moment noch 2SC3599 und 2SA1405 vorgesehen. Das
sind sehr schnelle Mittelleistungstransistoren aus der Video/Monitortechnik.
Leider sind die Dinger aber kaum noch zu kriegen. Eine Hand voll davon habe ich
recht teuer über Ebay bekommen können. Aber für das Projekt reichen die nicht.
Da muss ich also noch mal nach verfügbaren Alternativen suchen.
Vorschläge diesbezüglich sind sehr willkommen.

Wie schon geschrieben, habe ich bei den Leistungstransistoren für die ON-Semi
Typen entschieden. Die sind recht linear und bieten Power und haben eben auch
diese Sensordioden für die Ruhestromstabilisierung intergriert.
Ursprünglich hatte ich mal von Toshiba 2SC5200 und 2SA1943 vorgesehen, die man
ggf. auch verwenden könnte, wenn man auf die Sensordioden verzichtet.
Die Ausgangsschaltung arbeitet nach dem CFP-Prinzip (Complementary Feedback Power),
wobei ich zugegebenermaßen noch gar nicht weiß, wie gut sich das mit den Sensor-
dioden verträgt.

Die Ausgangsbeschaltung mag auf den ersten Blick etwas verwirren.
Zum einen gibt es da eine sogenannte Howland-Schaltung, die bei Stromsteuerung
der Lautsprecher benötigt wird. Die Beschaltung um das Ausgangsrelais soll
dafür sorgen, daß die Relaiskontakte in der Gegenkopplung liegen und deren
Verzerrungen mit weggeregelt werden. Als Relais sollen überigens Amplimo
Relais eingesetzt werden, die über einen vorlaufenden Wolframkontakt verfügen
und einen vergoldeten Silberkontakt für kleine Ströne/Leistung. Die Dinger
gibt es z.B. bei www.ringkerntrafo.nl in Holland.
Das kleine Relais dient übrigens dazu bei Stromsteuerung die Gegenkopplung wieder
herzustellen, wenn das Ausgangsrelais abfällt. Die Schaltung, die bei Spannungs-
steuerung aktiv ist, ist es nämlich bei Stromsteuerung nicht.
Mir ist allerdings noch nicht klar, wie unschön der Umschaltknacks dann ausfällt.

Für die Spannungssiebung sollen zwei Mundorf-Elkos zum Einsatz kommen, die
mit GPD-Elkos von United-ChemiCon ergänzt werden und Wima DC-Link Polypropylen
Kondensatoren. Ein paar 100nF Keramiks gibt es natürlich auch noch.
Die Gleichrichter sind hyperfast recovery Typen von Vishay.

Als Schutzschaltung kommt ein UPC1237HA zum Einsatz. Die kriegt man recht
günstig von den Chinesen über Ebay. Dauert halt etwas, bis die dann da sind.

Die Kühlkörper werden zu beiden Seiten der Platine an die Transistoren und die
Montagewürfel geschraubt. Diese Anordnung hält die Ober- und Unterseite der
Platine frei, so daß man da zu messen und esperimentieren an alle Bauteile
dran kommt.
Aus Platzgründen gibt es auf der Unterseite auch etliche SMD-Bauteile.

Die Spannung für die Opamps kann wahlweise über separate Trafowicklungen
zugeführt werden oder auf die harte Tour aus der Verstärkerhochspannung erzeugt
werden, wobei da dann mit einer gewissen Verlustwärme in den Vorwiderständen
und den Spannungsreglern zu rechnen wäre.

Die SMB-Buchse am invertierenden Eingang ist als Einspeisemöglichkeit für
Motional-Feedback Signale gedacht, kann evtl. aber auch für eine symmetrische
Signalzuführung verwendet werden.

Soweit erst mal.

Gruß, Dirk

p.s. Kann man hier keine PDFs hochladen??? Wie soll ich hier den Schaltplan anhängen?

Power Amp Schaltplan Seite 1

Power Amp Schaltplan Seite 2

Power Amp Schaltplan Seite 3

Power Amp Schaltplan Seite 4

Power Amp Layout 1.40Power Amp Layout 1.40


[Beitrag von elfenthau am 25. Feb 2016, 12:14 bearbeitet]
audiophilanthrop
Inventar
#2 erstellt: 26. Feb 2016, 23:40
1. Du schaltest erst zwei Paar 2SA970 parallel, um dann jedem Emitter 100 Ohm zu spendieren?
#witzlos

In dieser Anwendung wird dir das Rauschen der 800-Ohm-Widerstände drumherum begrenzen, da reicht praktisch jeder Popeltransistor mit ordentlich beta. Und wahrscheinlich kommt von der Vorstufe nochmal erheblich mehr Rauschen rein.

Daß 2SC2240/2SA970 EOL sind, weißt du, ja? Gibt aber noch SMD-Varianten, mit den entsprechenden Einschränkungen (2SC2713/2SA1163, 2SC3312/2SA1312).

2. Stichwort Rauschen, R4/5 dürften auch gern etwas höher sein, dann wird's weniger. Wurde glaub hier diskutiert.

3. Ich habe erhebliche Zweifel, ob das Parallelschalten der zwei CFPs so wie beabsichtigt funktionieren wird. Das dürfte nicht ohne Emitterwiderstände für die dicken NJLs abgehen.

4. DC-Servo plus Offset-Justage? Brauchst du wirklich einen DC-Offset von weniger als einstellig mV?

5. Ich würde den Capmultiplier für Eingangsstufe/VAS (+/-VI) noch mit etwas passiver Filterung kombinieren, sonst schlägt der u.U. bei zuviel Ripple auf der +/-VP knallhart durch. Noch so 470µ davor müßte passen.
elfenthau
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 27. Feb 2016, 15:19
Besten Dank erst mal für die konstruktiven Infos und Einwände!

zu 1. Self zeigt so eine Schaltung in seinem Buch auf Seite 156 Ed. 6 neben
anderen. Mir ist zugegebenermaßen nicht klar, welchen Vorteil die eine Version gegeüber
der anderen haben könnte. Insofern kann ich auch nicht beurteilen, ob das nun witzlos
ist oder nicht. (Leider hat der Herr bei mir ein paar Zellen in der Mathematikecke vergessen ;-) )

Ja , die angegeben Transistoren sind EOL. Sie sind zwar noch zu bekommen, aber die originale
von Toshiba nur zu horrenden Preisen. Was von den CDIL Dingern, die Reichelt anbietet, zu
halten ist, weiß ich nicht. Dort sind sie jedenfalls spottbillig (0,17EUR) für den 2SC.. und den 2SA...

zu 2. S. Groner zeigt zwar sehr schön, welchen Einfluss diese Widerstände auf das Rauschen
haben, weiß aber auch, daß die Einfluss auf die Slewrate haben.
Nichtsdestotrotz werde ich dei Widerstände mal auf 220R hochsetzen und parallel noch eine
R-C-Netz für die Slewrate vorsehen. Der Rest muss sich dann experimentell zeigen.

zu 3. Sorry, diese Emitterwiderstände hatte ich schlicht vergessen. Self zeigt eine ähnliche
Schaltung mit diesen Widerständen auf S. 240 Ed.6.
Für die Dimensioniereung der Emitter-Widerstände der Vortreiber habe ich zwischen 1 Ohm
und 33R alle möglichen Versionen gefunden. Da muss ich auch noch mal dran und gucken, was
optimal ist.

zu 4. Was den DC-Offset angeht habe ich ja quasi drei Maßnahmen vorgesehen.
a. C33 sorgt dafür, daß der DC nur mit 1 verstärkt wird, also gar nicht.
b. die DC-Offset Schaltung um den Opamp 3.
c. Das Trimmpoti an Opamp 3.
Ob ich das am Schluss alles bestücke, lasse ich erst mal offen.
Ich halte mir damit zumindest mal alle Möglichkeiten offen.

zu 5. Ich nehme an, du hast die Elkos links im Schaltplan S. 1 übersehen.(Falls du das gemaint hattest?)
Ansonsten ist ja +/-VP reichlich mit Elkos ausgestattet.

Nochmals besten Dank für die Kommentare und Gruß
Dirk
audiophilanthrop
Inventar
#4 erstellt: 28. Feb 2016, 00:42

elfenthau (Beitrag #3) schrieb:
zu 1. Self zeigt so eine Schaltung in seinem Buch auf Seite 156 Ed. 6 neben
anderen. Mir ist zugegebenermaßen nicht klar, welchen Vorteil die eine Version gegeüber
der anderen haben könnte. Insofern kann ich auch nicht beurteilen, ob das nun witzlos
ist oder nicht. (Leider hat der Herr bei mir ein paar Zellen in der Mathematikecke vergessen ;-) )

Das wäre eher ein Fall für den Tietze-Schenk oder The Art of Electronics (Neuauflage jetzt mit umfassenden Rauschdaten von Transistoren). Gerade der erstere ist dir mit Sicherheit mathematisch genug.

Wenn man im Eingang mehrere Transistoren parallel schaltet, dann tut man das i.d.R. zur Reduzierung des effektiven internen Basisvorwiderstands Rbb' (RB im Tietze-Schenk). Der ist der begrenzende Faktor im Bereich des weißen Rauschens bei ausreichend hohen, aber noch nicht übertriebenen Emitterströmen (je nach Transistor ca. 100 nA .. 10 mA) und ohne weiteren Emitterwiderstand, sprich Steilheit S ausreichend groß bzw. 1/S ausreichend klein.

Rbb' liegt bei BC550/560 bei typisch 170 Ohm, 2SC2240 oder 2N4401 bringen es auf knappe 40 Ohm, Rekordhalter unter Kleinviehtransistoren dürfte wohl der längst eingestellte 2SB737 mit ca. 10 Ohm sein - der wurde seinerzeit z.B. für MC-Phonostufen entwickelt, wo die Quellimpedanz ja gern bei vielleicht 20 Ohm liegt und herkömmliche "rauscharme" Transistoren das Rauschen total dominieren würden. Auch kleine Leistungstransistoren haben teils niedrige Werte, ihre parasitären Kapazitäten fallen aber i.d.R. größer aus und β kleiner, was dann aufs Stromrauschen geht.

Quellimpedanzen Rg addieren sich zum Rbb', rauschtechnisch inklusive. Wenn ich da also viele hundert Ohm habe, kannst du selbst die eher mäßigen 170 Ohm ziemlich knicken. BC550/560 folgen noch einer etwas anderen Definition von "Low-Noise", nämlich hohes beta auch bei ziemlich kleinen Kollektorströmen.

Emitterwiderstände müßte man über die reduzierte Steilheit berücksichtigen. Sred = S/(1+SRe)

Damit müßte sich für die Spannungsrauschdichte ergeben, daß die Terme mit 1/S²-Ursprung entsprechend vergrößert werden, und damit wird aus (2.59) der 13. Auflage des Tietze-Schenk:

|u_r,0(f)|² = 4 kT Rbb' + ( (2 kT Ut) / Ic + (2q Rbb'² Ic) / β ) (1 + S Re)²
= 4 kT Rbb' + 2 kT ( Ut / Ic + (S Rbb'²) / β ) (1 + S Re)²
= 4 kT Rbb' + 2 kT ( 1/S + (S Rbb'²) / β ) (1 + S Re)²
mit Ut = altbekannte Temperaturspannung (= kT/q), q = Elementarladung, k = Boltzmann-Konstante, T = abs. Temperatur.

S ist ja von der Dimension her ein Leitwert, 1/S ein Widerstand. Nun ist
1/S = Ut / Ic
~= 26 mV / Ic = 26 Ohm / (Ic/mA).
Kann man sich mal merken.

SRe ist damit letztlich ein Quotient aus zwei Widerstandswerten, Re und 1/S.
(1+SRe) heißt damit nichts anderes als (1/S+Re)/(1/S).
Also: Re addiert sich zum "eingebauten Emitterwiderstand" 1/S.
Damit dürfte jetzt auch klar sein, warum niemand die Ausgangsstufe eines Lautsprecherverstärkers mit nur einigen wenige mA Ruhestrom laufen läßt (abgesehen davon, daß die Transistoren dann schnarchlahm werden und die Kompensation den Verstärker dann sehr stark ausbremsen muß, zu Lasten der Verzerrungsunterdrückung zu höheren Frequenzen). Selbst mit der "Kraft der zwei Transistoren" sind das bei 1 mA noch 13 Ohm Re, d.h. die minimale Verstärkung des Emitterfolgers bricht an 4 Ohm Last um den Nullpunkt herum auf gerade mal 0,235 ein, bleibt im Maximum aber nahe 1. So entstehen reichlich Übernahmeverzerrungen - die wegen der notgedrungen reduzierten Verstärkungsbandbreite auch weniger unterdrückt werden.

Aber zurück zum Rauschen. Wir hatten
|u_r,0(f)|² = 4 kT Rbb' + 2 kT ( 1/S + (S Rbb'²) / β ) (1 + S Re)²

Sieht doch glatt so aus, als würde da effektiv ein Widerstand zu Rbb' addiert, und zwar
Reff = 1/2 ( 1/S + (S Rbb'²) / β ) (1 + S Re)²
= 1/2 ( 1/S + (Rbb'² / (1/S)) / β ) (1 + S Re)²

Wenn wir den Term ~Ic/β mal eben vernachlässigen (der kommt erst deutlich jenseits von 10 mA Ic ins Spiel, und so gemein wollen wir mal nicht sein), bleibt noch
Reff ~= 1/2 (1 + SRe)² / S.

In Summe hat also die effektive Eingangsspannungsrauschdichte ein Widerstand zu verantworten von
Rrausch = Rg + Rbb' + Reff

Spielen wir das mal für eine Hälfte der Eingangsstufe durch:
Rg ist in deinem Amp R20 || R69 = 800R || 7k2 = 720R
Rbb' ~= 40 Ohm / 2 = 20 Ohm (Parallelschaltung)
und für Ic = 10 µA, 100 µA, 1 mA, 10 mA (typischer Bereich für so eine Eingangstufe wäre 50 µA .. 1 mA):
Reff = 1/2 (1 + 100R/(2600R..2,6R))² * (2600 .. 2,6) Ohm / 2 = (701, 125, 153, 1012) Ohm
Dominant ist beim Spannungsrauschen in der Praxis also Rg. Beim Rest ist Reff deutlich größer als Rbb', je nach gewähltem Kollektorstrom, sein Minimum wird im Fall von 1/S = Re erreicht und beträgt dann 2Re pro Einzeltransistor, also hier 200 Ohm pro Nase bei je 260 µA.

In der anderen Hälfte ist das sehr ähnlich, Rg = 800R plus Quellimpedanz der Vorstufe.

Du wirst vielleicht bemerkt haben, daß in unseren Formeln nur zwei Größen transistorspezifisch waren, nämlich Rbb' und β, und in zivilen Strombereichen gar nur mehr Rbb'. Und selbst das ist in der Schaltung ziemlich vernachlässigbar. Das Gros geben Transistorphysik und Kollektorstrom vor. Folglich würde man seine Eingangstransistoren im Zweifelsfall nach anderen Kriterien auswählen, etwa geringe Rückwirkungskapazität Cob. Und ob man jetzt einen gegebenen Ic auf einen oder zwei Transistoren aufteilt, ist einigermaßen wurscht, so denn der Re beim Einzeltransistor halbiert wird und thermisch alles im Rahmen bleibt - was mit deiner Kaskode ja nicht das Thema sein sollte. Ergo mein "witzlos".

Für das Stromrauschen folgt übrigens aus (2.60)
|i_r,0(f)|² = 2 kT Sred / β = 2 kT S / ( β (1 + SRe) ) = 2 kT / ( β (1/S+Re) )
Zu seiner Minimierung will man also hohes β und wenig Kollektorstrom (Steilheit) oder hohe Emitterwiderstände - und damit wären wir wieder bei Punkt 2.

elfenthau (Beitrag #3) schrieb:
zu 2. S. Groner zeigt zwar sehr schön, welchen Einfluss diese Widerstände auf das Rauschen
haben, weiß aber auch, daß die Einfluss auf die Slewrate haben.

Echt? Wieso? Mir wäre jetzt nur das Problem mit dem ansteigenden minimalen Spannungsabfall bekannt, das man ggf. irgendwie angehen muß. Die SR hängt doch eigentlich nur am Kollektorstrom und der Belastung des Differenzverstärkers durch die nächste Stufe, und der Kollektorstrom soll ja schon gleich bleiben.

elfenthau (Beitrag #3) schrieb:
zu 5. Ich nehme an, du hast die Elkos links im Schaltplan S. 1 übersehen.(Falls du das gemaint hattest?)

OK, die helfen auch. Ich würde aber den 1000µ/63 eher zwischen den 22 Ohm und den Capmultiplier hängen, bringt da m.E. mehr.


[Beitrag von audiophilanthrop am 28. Feb 2016, 02:32 bearbeitet]
elfenthau
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 28. Feb 2016, 14:23
Ich muss schon sagen, ich bin ziemlich überrascht, daß ich hier so tolle Unterstützung
bekomme. Damit hatte ich jetzt gar nicht gerechnet. Merci!

Die ganzen Sachen bezüglich des Rauschens habe ich natürlich schon öfter gehört und
gelesen. Spätestens, wenn ich das dann alles gegeneinander abwägen soll wirds schwierig.
Dann merke ich, daß ich etliches, was ich mal meinte schon so halbwegs verstanden zu
haben, doch noch nicht so wirklich verinnerlicht habe. Wie auch immer ..
Wenn ich mathematisch nicht so behindert wäre, hätte ich wahrscheinlich sogar E-Technik
studiert. Das habe ich aber nach zwei Semestern ganz schnell wieder bleiben lassen ;-).

Ich habe die Parallelschaltung der Eingangsstufe jetzt rausgenommen und noch ein bischen
an den Widerstandswerten gedreht. Ursprünglich hatte ich mal die 2SA1312 und 2SC3324
für die Kleinleistungstransistoren vorgesehen. Diese SMD-Teile lassen sich aber so schlecht
zum Ausmessen händeln und auch auf der Platine austauschen, wenns mal sein muss/soll.
Ich hatte schon überlegt Adapterplatinchen dafür zu machen, aber solche Fuzzelplatinchen
will kein Hersteller mehr machen.
Davon abgesehen scheinen die Teile, wie auch die jetzt vorgesehenen, ziemlich weit zu streuen.
Um das Ausmessen werde ich damit kaum herum kommen. Für die bedrahteten Transistoren
kann ich dann auf der ersten Platine mal Sockelchen vorsehen, um die auch rauschmäßig
unter die Lupe zu nehmen.

Im Übrigen ist etliches im Schaltplan nur optional vorgesehen. Weglassen ist immer einfacher,
als dazu frickeln.
Bei Gelegenheit werde ich den aktuellen Schaltplan noch mal ver-jpg-en. Schade, daß man hier
keine pdfs hochladen kann. Wenigstens kann der CAM-Prozessor vom Eagle auch TIFFs erzeugen,
auch wenn das etwas umständlicher ist, als PDF drucken.

Gruß, Dirk


[Beitrag von elfenthau am 28. Feb 2016, 14:28 bearbeitet]
audiophilanthrop
Inventar
#6 erstellt: 29. Feb 2016, 22:03

elfenthau (Beitrag #5) schrieb:
Ich muss schon sagen, ich bin ziemlich überrascht, daß ich hier so tolle Unterstützung
bekomme. Damit hatte ich jetzt gar nicht gerechnet. Merci!

Du hast letztich Glück gehabt, daß ich das mit dem Rauschen bei vorhandenem Emitterwiderstand schon lange mal wissen wollte. Das war jetzt die Gelegenheit, das endlich nachzurechnen, und wir haben alle was davon...

Ganz interessant fand ich, wie stark das Spannungsrauschen im Falle SRe >> 1 leidet. Das hätte ich so (und so stark) nicht unbedingt erwartet. Ich will nur hoffen, daß der Ansatz S --> Sred auch richtig war und ich nicht irgendeinen Sch... zusammengerechnet habe, das kann ich nämlich auch gut...

elfenthau (Beitrag #5) schrieb:
Wenn ich mathematisch nicht so behindert wäre, hätte ich wahrscheinlich sogar E-Technik
studiert. Das habe ich aber nach zwei Semestern ganz schnell wieder bleiben lassen ;-).

Gut, ich bin da etwas weiter gekommen... Nicht daß es viel gebracht hätte, aber das ist 'ne andere Geschichte...

elfenthau (Beitrag #5) schrieb:
Davon abgesehen scheinen die Teile, wie auch die jetzt vorgesehenen, ziemlich weit zu streuen.

Beim beta? Nicht eben schön (wenn auch durchaus normal), du solltest dich aber fragen, ob bzw. wo das tatsächlich relevant ist. Eine vernünftig designte Schaltung wird da ziemlich robust sein, sonst wär's ja irgendwie schlecht mit Serienproduktion. Mit Emitterwiderständen z.B. hat man schon mal einiges erschlagen.

elfenthau (Beitrag #5) schrieb:
Im Übrigen ist etliches im Schaltplan nur optional vorgesehen. Weglassen ist immer einfacher,
als dazu frickeln.

Stimmt - so es denn mit dem Weglassen allein getan ist.

elfenthau (Beitrag #5) schrieb:
Bei Gelegenheit werde ich den aktuellen Schaltplan noch mal ver-jpg-en. Schade, daß man hier
keine pdfs hochladen kann.

PNGs und GIFs müßten aber wenigstens gehen, und sind dann vermutlich auch kleiner. Monochrome Schaltpläne mit harten s/w-Übergängen sind für JPEG bzw. die DCT generell so ziemlich der Worstcase...
elfenthau
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 01. Mrz 2016, 14:18
Anbei die überarbeiteten Schaltpläne ...

Power Amp Schaltpläne Ver. 1.41

Power Amp Schaltpläne Ver. 1.41

Power Amp Schaltpläne Ver. 1.41

Power Amp Schaltpläne Ver. 1.41

Das Beta der Transistoren streut auch. Das Beta lässt sich ja recht enfach mit dem
Multimeter messen. Noch mehr scheinen die Rauschwerte zu streuen, insbesondere bei
dem 2SA1312 und 2SC3324. Da werde ich wohl mal gucken wollen, ob sich da
messbare Unterschiede ergeben.
ehemals_Mwf
Inventar
#8 erstellt: 01. Mrz 2016, 19:33
Hi,
elfenthau (Beitrag #7) schrieb:
Anbei die überarbeiteten Schaltpläne ...

Eingangsimpedanz knapp unter 3 kOhm o.K. ?
Ein Poti von 10 od. 20 kOhm wäre universeller.

Gruss,
Michael
elfenthau
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 01. Mrz 2016, 20:28
Hallo Michael,

ich gehe davon aus, daß mein Verstärker von einem Opamp aus meiner Frequenzweiche
getrieben wird. Opamps haben kein Problem mit 3k Last. Selbst, wenn ich noch die Last vom
Gegenkopplungsnetzwerk am Opamp mit einrechne werdens kaum unter 1,5k werden.
Die meisten Audio-Opamps schaffen locker 600 Ohm.
Ich habe da also schon eine bestimmte Anwendung im Kopf. Das Poti habe ich nur vorgesehen,
um eventuelle Pegelunterschiede bei den Lautsprecherchassis auszugleichen und es sitzt VOR
dem Kondensator, damit nicht die untere Grenzfrequenz hochgeht.

Für eine universelle Endstufe könnte man das Poti dann ja ohne weiteres gegen eines mit
größerem Widerstand austauschen. Dabei wäre aber zu bedenken, daß dieses Poti dann
je nach Stellung erheblich zum Rauschen beitragen kann. (Siehe auch audiophilanthrop)

Gruß, Dirk
ehemals_Mwf
Inventar
#10 erstellt: 01. Mrz 2016, 22:03

elfenthau (Beitrag #9) schrieb:
... Dabei wäre aber zu bedenken, daß dieses Poti dann je nach Stellung erheblich zum Rauschen beitragen kann. (Siehe auch audiophilanthrop)...

Die praktische Relevanz wage ich zu bezweifeln,
es sei denn,
-- sehr hohe Verstärkung (wie hoch ist sie ?, kann den GK-Teiler gerade nicht erkennen...)
-- es werden LS mit extrem hohem Wirkungsgrad angeschlossen, ohne das PA-mäßiger Hörabstand gegeben ist
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