Röhrenverstärker Yaqin MC10L Vor- und Endstufe trennen, aber wie?

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Alois668
Neuling
#1 erstellt: 29. Nov 2023, 10:35
Guten Morgen,

ich habe mir einen gebrauchten Yaqin MC10L zugelegt. Er funktioniert gut.
Da ich jedoch gelesen habe, dass die Vorstufe klanglich nicht so gut abschneidet und ich diese eigentlich auch nicht brauche sondern nur die Endstufe, meine Frage, ob bzw. wie ich die Vorstufe dieses Verstärkers deaktivieren kann und nur die Endstufe nutzen.

Anbei der Stromlaufplan.

Da die Vorstufen- und die Endstufensektion durch je ein 3 poliges Kabel verbunden ist, dachte ich, dass ich hier einfach abkoppeln kann und and diesen Stecker einfach eine Chinch Kupplung dran mache und diese nach außen führe.

Bevor ich aber das so blauäugig versuche, wollte ich das Forum fragen, ob das wirklich so ist, da bin ich mir nicht sicher. Zumal es 3 Pole sind und nicht nur 2.

Hat das schon mal wer gemacht? Wie macht man das richtig?

Stromlaufplan

Vielen Dank im Voraus für die Kommentare.
wurzeli
Stammgast
#2 erstellt: 29. Nov 2023, 12:05
Hi

Du meinst sicher die blauen Verbindungen
das ist die direkte Ansteuerung der Endröhren
diese ist hier symmetrisch und erfordert schon eine ordentliche Steuerspannung
kann also nicht separat betrieben werden
die Röhren davor sind Treiber und symetrierer

Der Verstärker besitzt keinen aktiven Vorverstärker sondern nur passive Umschalter (grün)
und eine Lautstärkeregelung (gelb)

diese kannst du allerdings umgehen indem du an rot unterbrichst und deine Cinch Buchsen damit verbindest

stromlaufplan_1228394

Gruß


[Beitrag von wurzeli am 29. Nov 2023, 12:06 bearbeitet]
Alois668
Neuling
#3 erstellt: 29. Nov 2023, 15:54
vielen Dank für die schnelle Rückmeldung.
Ja, ich sprach von der blauen Verbindung. Die ist dann wohl falsch für mein Vorhaben.
Wenn ich also bei Rot unterbreche und hier meine Chinch Buchsen anlöte, gewinne ich wohl nichts, zumal die Vorstufe dann eh nicht aktiv ist, oder sehe ich das falsch?
Wenn die Vorstufe keine Elektronik enthält, kann der Klang auch nicht verfälscht werden, oder?

Wie schätzt du die Sache ein? Zahlt sich ein "Umbau" denn dann überhaupt aus?
P@Freak
Inventar
#4 erstellt: 29. Nov 2023, 16:03
Hallo,

übliche Röhrenverstärker sind vom Aufbau reine fest zusammen hängende Endstufen Schaltungen wo ein Poti zur Lautstärke Stellung vorne vorgeschaltet ist. Da kann man nichts auftrennen auch weil eine feste über alles Gegenkopplung in der Schaltung besteht. Auch ist die Eingangsempfindlichkeit solcher 'Präziosen' meist eher hoch da man es versäumt hat das heute niemand mehr auf der Pegel Norm von 5-Pol Din Steckern arbeitet. Der Dummfug im Röhrenverstärker bau wird auch seit Jahrzehnten weiter getragen ohne mal etwas zu überdenken ...

P@Freak


[Beitrag von P@Freak am 29. Nov 2023, 16:04 bearbeitet]
wurzeli
Stammgast
#5 erstellt: 29. Nov 2023, 17:12

Alois668 (Beitrag #3) schrieb:
Zahlt sich ein "Umbau" denn dann überhaupt aus?


einsparen kannst du dabei ggf. qualitätsmindernde Schalter, Laustärkeregler und 1m unnötige Verdrahtung
inwieweit sich das klanglich bemerkbar macht lässt sich vorher nicht sagen

das Ganze lässt sich aber provisorisch sehr einfach bewerkstelligen
das Rote müsste ein Steckkontakt sein an dem sich einfach ein Stück Cinchkabel mit Stecker anstecken ließe

die Gegenkopplung und alle anderen schaltungswichtigen Details befinden sich dahinter
und werden nicht beeinflusst

TROTZDEM solltest du bei Manipulationen an Röhrengeräten immer wissen was du tust
die lustigen Zahlen in den Kästchen sind die jeweiligen Spannungen!


zzzz----

Gruß
dacander100
Stammgast
#6 erstellt: 30. Nov 2023, 02:46
Wie man behaupten kann der Yaqin hätte eine schlechte Vorstufe ist mir schleierhaft. Zum einen hat der Yaqin keine auftrennbare Vorstufe, wo man mal schnell eine andere Vorstufe anschließen kann, zum anderen sind die heutigen Röhrenverstärker, wie schon erwähnt, ohne „Vorstufe“ aufgebaut. Es wird halt nur ein Lautstärkepoti davor angebracht.

Das ist bei dem Yaqin nicht anders. Der hat nur noch einen Quellenschalter zusätzlich. Da kann man aber nicht von Vorstufe sprechen.

Insofern macht die Überlegung einen anderen Vorverstärker zu verwenden keinen Sinn.
Alois668
Neuling
#7 erstellt: 30. Nov 2023, 14:08
ich verstehe, vielen Dank.
Mein Entschluss: ich werde nichts ändern und es so belassen wie es ist.
Danke an alle.
DB
Inventar
#8 erstellt: 16. Dez 2023, 16:57
Man versucht wieder eine SRPP-Schaltung als Eingangsstufe, tut aber alles, um SRPP-Betrieb zu vermeiden.
SRPP-Stufen brauchen niederohmige Last, das hat man wieder mal vergessen. Würde man im Eingang eine Kaskodestufe oder eine Pentode verwenden, wäre mehr gewonnen.
Davon abgesehen bekommt man mit der Schaltung eine durchaus praxisgerechte Eingangsempfindlichkeit von 500mV bis 2V, je nach Auslegung der Gegenkopplung.


[Beitrag von DB am 16. Dez 2023, 17:00 bearbeitet]
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