Dimensionierung Spannungsteiler

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rawdlite
Stammgast
#1 erstellt: 22. Sep 2006, 13:16
Hallo zusammen,

ich habe, wie so Viele das Problem, dass die Lautstärkeregelung meines NAD-AMPs im untersten Bereich zu grob ist. Da die Anlage im Schlafzimmer steht ist mir aber gerade dieser Pegelbereich wichtig. Die meisten Infos habe ich mir auch schon aus diesem Thread herausziehen können. Was mir nun noch fehlt ist die korrekte Dimensionierung des Spannungsteilers, um mit dem Regler etwa in den 10 Uhr Bereich zu kommen. Hoffe mal mit dieser Frage in diesem Forumsbereich richtig zu sein.

Mein aktueller Informationsstand sieht so aus:

die linke Variante hat den Nachteil, dass die Kabelkapazität sich negativ auswirkt, liesse sich aber besser in den Buchse selber einbauen. Erklärungen oder Verweise zu Erklärungen zu dem Thema wären mir auch willkommen, weil da steig ich noch nicht durch.

Das Kabel wird sehr kurz werden, muss ja nur PreOut und MainIn verbinden. Beim Kabelaufbau orientiere ich mich an Anleitung, weil entsprechendes Kabel schon vorhanden ist.

Wären 2x 5 KOhm Metallschichtwiderstand 1/4 Watt geeignet ?

LG tom
kore
Stammgast
#2 erstellt: 22. Sep 2006, 13:51
hi.

die anlage steht im schlafzimmer wo so große lautstärke nicht gebraucht werden? wie siehts denn aus wenn du einfach einen widerstand in die lautsprecherleitung einzuschleifen ?

oder du bastelst dir ein kleines kistchen mit einem poti drin. dieses poti dann mit 47kOhm rechts und links an die kabel der musikquelle anschliessen. und an den mittenabgriff dann an den eingang deines verstärkers. mit 5k und 5k bekommst du nur die hälfte der spannung hin, sollte schon was mehr sein.
mit 100k ist der korrekte abschlusswiderstand selbst bei nullstellung gewährleistet. der ausgangstreiber des cd-players zum beispiel wird sich dann nicht beschweren können.

im ungünstigsten falle "sieht" der cd-player eine impedanz von 33KOhm das geht auch noch gut.
allerdings finde ich eine derartige pegelabsenkung bedenklich. wenn der verstärker gut ist, dann rauscht der zwar nicht viel auf der anderen seite einen widerstand in die lautsprecher zu besteln ist auch nicht so toll?

wäre nämlich die zweite möglichkeit. einen spannungsteiler mit ner leistungsgrenze von ca 5 Watt sollte reichen. schlafzimmer mit 1Watt betreiben bringt abhängig vom lautsprecher auch schon 86dB und das ist auch schon recht laut. also viel mehr als einem watt wird da kaum verbraten. es reicht also ein ein klein dimensionierter spannungsteiler am ausgang des verstärkers. mit einem tastverhältnis von 1:1 bekommst du die hälfte der spannung am lautsprecher. und das ist dann ein viertel der leistung von vorher. mit einem größeren verhältnis also noch leiser.
rawdlite
Stammgast
#3 erstellt: 22. Sep 2006, 14:57
hi kore


wie siehts denn aus wenn du einfach einen widerstand in die lautsprecherleitung einzuschleifen ?

Das ist ja eine ganz neue Variante. In den Threads, die ich bisher gelesen habe wurde immer das Verstärkereingangssignal abgeregelt. Soll nach Aussagen hier im Forum der Lautstärkeregelung der Vorstufe entsprechen und keine klanglichen Auswirkungen haben.
Am Lautsprecherkabel hätte ich die Befürchtung, dass sich im Zusammenspiel mit der Frequenzweiche irgendwelche "Hochpass, Tiefpass" oder was weis ich für Filtereffekte ergeben. Naja, so richtig Ahnung habe ich da nicht.
Ausserdem fliessen da ja höhere Ströme. Von daher würde ich instinktiv die Abregelung des Eingangssignals zwischen PreOut und MainIn bevorzugen. Zudem sind die Brücken am NAD eh nicht so hübsch.

Auf einen Poti würde ich gerne verzichten, weil ich überall gelesen habe, dass einzelne Widerstände die klanglich bessere Alternative sind. Allerding wäre der Poti natürlich eine Möglichkeit die Dimensionierung des Spannungsteilers experimentel zu ermitteln.

Hatte ja eigentlich gehofft, dass bei der Menge der NAD Besitzer hier mir jemand gleich die optimalen Werte nennen kann.
Werde demnächst wohl ohnehin den 100k Poti aus meinem Btech KHV auslöten um ihn gegen einen höherwertigen ALPS zu tauschen. Wäre dieser Poti 100k log dann auch geeignet um die Widerstandswerte zu ermitteln ?

Aber erstmal Danke

LG tom
richi44
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 23. Sep 2006, 08:37
Es ist natürlich unsinnig, einen guten Verstärker mit hohem Dämpfungsfaktor zu verwenden und dann einen teuren Leistungswiderstand in die Lautsprecherleitung zu klemmen. Damit versaust Du Dir den Klang zu hundert Prozent.
Bekanntlich ist die Impedanzkurve eines Lautsprechers alles andere als gerade. Und weil sich ja aus dem Vorwiderstand und der Lautsprecherimpedanz ein Spannungsteiler bildet, wird die Spannung am Lautsprecher nicht nur kleiner, sondern ist abhängig von der Impedanz. Bei der Eigenresonanz (bei geschlossener Box) ist die Impedanz hoch und damit beginnt die Wiedergabe deutlich zu "hupen". Die Resonanz wird je nach Vorwiderstand um 10dB angehoben.
Und bei einer Bassreflexbox nimmt die Membranbewegung im Infraschallbereich zu, der eigentliche Bass wird schwächer und die höheren Basslagen werden wieder angehoben. Ich muss daher vor dieser Methode deutlich warnen.

Es ist absolut kein Problem, den Spannungsteiler in der "ungünstigen" Konfiguration aufzubauen. Bei einem normalen abgeschirmten Kabel hast Du eine Kapazität von 200 bis 500pF pro Meter. Da Du aber höchstens 10cm Kabel brauchst, ist die Kapazität entsprechend tiefer.
Wenn Du eine Dämpfung von 10dB einbaust, also 6,8k in Reihe (R1) und 3,3k als Abschluss (R2) und mit einer Kapazität von 50pF rechnest, bekommst Du (unter Einbezug der geschätzten Ri und Re des Verstärkers) eine Grenzfrequenz von rund 1,5 MHz. Das entspricht einer Höhendämpfung bei 20kHz von 0,0008dB oder einem Phasen-Winkelfehler von 0,756 Grad.
rawdlite
Stammgast
#5 erstellt: 23. Sep 2006, 09:13
suuuuper

Das ist genau die Information die ich gebraucht habe.

Bei einem normalen abgeschirmten Kabel hast Du eine Kapazität von 200 bis 500pF pro Meter.

Ich gehe mal davon aus das bei dem speziellen Kabeldesign
auch keine höhere Kapazität entsteht.
Evtl. versuche ich auch mal dieses Design, bei dem nach meiner Vorstellung die Kabelkapazität noch kleiner sein sollte.
Bitte nicht falsch verstehen, ich versuche nicht irgendwelche Klangwunder zu realisieren, hab einfach Lust zu basteln und mich mit diesen einfachen Projekten dem DIY Thema zu nähern.
An der Theorie bin ich aber auch immer sehr interessiert.

Vielen Dank nochmal, ich habe jetzt alles damit ich loslegen kann. Der Rest wird empirisch ermittelt.

LG tom
kore
Stammgast
#6 erstellt: 23. Sep 2006, 15:41
Die sache mit dem Dämpungsfaktor war mir sehr wohl bewusst. aber ich bin davon ausgegangen dass im schlafzimmer mit niedrigen pegeln gefahren wird. und dort keine klangwunder erwartet werden, sozusagen eine hintergrundmusikbeschallung. die sache mit dem widerstand in reihe zum lautsprecher war auch eher eine notlösung gewesen. nachteil ist dabei nämlich dass selbst bei geringer lautstärke viel energie durch die leistungswiderstände in wärme verbraten wird. ich würde diese lösung selber nicht bevorzugen. mein verstärker kann nämlich auch leise spielen von daher bin ich da recht gesegnet

ob allerdings eine pegelabsenkung mit widerständen UND kondensatoren so anders klingt und sich der aufwand (berechnen) dann überhaupt lohnt wage ich zu bezweifeln. ein einfacher spannungsteiler sollte auch hier reichen.

PS: beschissene boxen klingen nach wie vor beschissen
richi44
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 23. Sep 2006, 16:10

Evtl. versuche ich auch mal dieses Design, bei dem nach meiner Vorstellung die Kabelkapazität noch kleiner sein sollte


Das würde ich Dir weniger empfehlen, weil es keine geschirmte Leitung ist. Nur als Brücke (da werden bisweilen dicke Drahtstücke zurechtgebogen) ist sowas denkbar, weil die Quellimpedanz ja sehr tief ist und damit Brummeinstreuungen gut unterdrückt werden. Sobald wir aber die Widerstände eingebaut haben, wird die Sache durch die höhere Impedanz etwas brummgefährdeter. Daher würde ich ein Stück ganz normales abgeschirmtes Kabel verwewenden, sogenannte Beipackstrippe, weil das den Brumm doch wesentlich besser dämpft als das Gebastel und wie vorgerechnet die Hohen selbst bei hundertfach höherer Dämpfung noch nicht hörbar beeinflusst.


ob allerdings eine pegelabsenkung mit widerständen UND kondensatoren so anders klingt und sich der aufwand (berechnen) dann überhaupt lohnt wage ich zu bezweifeln. ein einfacher spannungsteiler sollte auch hier reichen.


Wir haben es hier mit einem einfachen Spannungsteiler zu tun. Die angegebene Kapazität von 50pF ist die Kabelkapazität, die ich einfach mal in die Rechnung habe einfliessen lassen um zu zeigen, dass sie bedeutungslos ist. Da werden also pro Kanal nur 6,8k und 3,3k verbaut und sonst nichts.
rawdlite
Stammgast
#8 erstellt: 23. Sep 2006, 16:35

Das würde ich Dir weniger empfehlen, weil es keine geschirmte Leitung ist.


Aha, ich hatte gedacht das gerade die Schirmung für die Kapazität verantwortlich ist. Aber ..


Sobald wir aber die Widerstände eingebaut haben, wird die Sache durch die höhere Impedanz etwas brummgefährdeter


das verstehe ich.


Daher würde ich ein Stück ganz normales abgeschirmtes Kabel verwewenden


Dann werde ich das so machen.
Danke, ist echt sehr hilfreich.

@kore

PS: beschissene boxen klingen nach wie vor beschissen

Ich weiss nicht auf was du dich da beziehst.
Meine ASW Cantius kannst du damit ja wohl kaum meinen, oder ?
kore
Stammgast
#9 erstellt: 23. Sep 2006, 17:03
@ richie. oh da habe ich wohl was überlesen. habe gedacht dass du noch nen kondensator mit in den spannungsteiler reinbaust. vergiss den kommentar dann von eben.

@rawdlite *g* nein, deine boxen meinte ich sicher nicht haste ja auch nicht geschrieben was für welche da in deinem schlafzimmer spielen.
der witz sollte eher dahinzielen, dass selbst bei dem versuch einen widerstand in der signalleitung zu vermeiden, schlechte boxen immernoch schlecht klingen (ob nun mit oder ohne widerstand in der signalleitung :D)

summa summarum haben wir uns also geeinigt einen einfachen spannungsteiler ins kabel mit einzubauen. okay. aber schön beschriften, sonst hast du demnächst zwei kabel und wunderst dich warum das eine kabel leiser ist als das originalkabel wäre nicht das erste mal, daß hobbybastlern sowas passiert, also jenen die alles möglich basteln und dann nach jahren nicht mehr wissen was sie da gebaut haben...

in diesem sinne viel erfolg beim nachbauen.
rawdlite
Stammgast
#10 erstellt: 24. Sep 2006, 17:37

haste ja auch nicht geschrieben was für welche da in deinem schlafzimmer spielen.

Na das steht in meinem Profil
Aber nichts für ungut

LG tom
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