Hilfe bei Röhrenschaltung weis nicht mehr weiter

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Motu
Stammgast
#1 erstellt: 14. Jul 2009, 22:03
Hallo

ich habe aus einer Zeitung einen Röhren Mikorfonvorverstärker aufgebaut und habe nun einige Probleme, die ich nicht mehr alleine gelöst bekomme.

hier erstmal die Schaltung.
ich habe die Schaltung 2 mal genau gleich aufgebaut.





Das Signal nach dem Übertrager bei 100mV Eingangsspannung



eigentlich sollte der Übertrager 1:12 sein sieht aber eher nach 1:2 aus. auf dem 2. Kanal passt es.

Hier das Signal am Röhrenausgang bei voll aufgedrehten Potis.


sieht soweit alles gut aus. aber wenn ich den 2. Poti 1/2 aufdrehe sieht es so aus





so nun zum 2. Kanal hinterm Übertrager das sieht doch schon viel besser aus.



jetzt der Ausgang der Röhre 1. Poti ca 1/2 aufgedreht sieht
noch ok aus



und jetzt voll aufgedreht



es scheint als würde die Röhre klippen oder vielleicht was anderes, mir fehlen da leider die Erfahrungen in dem Bereich.
mir wurde gesagt ich solle den Arbeitspunkt einstellen.
Aber wie ??

die Opamps waren nicht eingeschaltet am Ausgang.

- Woran kann es liegen, das der Übertrager am Kanal 1 nur
so wenig Verstärkung macht?
- warum sieht die Kurve im 2. Kanal so komisch aus
- was kann ich machen Hilfe


wenn weitere Bilder gewünscht kann ich gerne welche machen.


Gruß micha


[Beitrag von Motu am 14. Jul 2009, 22:10 bearbeitet]
krachkiste
Stammgast
#2 erstellt: 14. Jul 2009, 23:11
Hi Motu.

Bei dem Eingangstrafo könntest du überprüfen, ob die Padschaltung aktiv ist, wenn du sie denn aufgebaut hast. Ansonsten könnte der Trafo zu stark belastet sein oder ein Anschluss hat nicht richtig kontakt.

Wenn bis zum Gitter der Röhre alles sauber ist, und an der Anode gibts Dreck, dann muss es schonmal iwie mit der Röhrenstufe und allem was danach kommt zusammenhängen.

Wenn die OpAmps nicht mit Spannung versorgt werden, würde ich sie auch aus dem Aufbau (der Fassung) nehmen. Deren Eingänge können auch ohne Versorgung etwas tun, z.B. die Vorgängerschaltung nichtlinear belasten.

Um den AP der Röhre richtig einstellen zu können, musst du an dem 1k Widerstand drehen, der direkt von der Kathode gegen Masse geht. Erhöhst du ihn verringert sich der Ruhestrom und die DC-Spannung an der Anode erhöht sich. Wenn beide Signalhälften etwa gleichzeitig zu "clippen" beginnen, hast du ein gewisses Optimum erreicht.

Allerdings könnte es klangästethisch gesehen erstrebenswert sein, die hässlichen Verzerrungen in der negativen Hälfte etwas zu vermeiden, in dem man das Klipping der positiven Signalhälfte etwas "früher" einsetzen lässt, indem man den Widerstand noch etwas weiter erhöht, oder das 2k5Poti etwas im Widerstand zurückdreht. Das sind aber eigentlich schon feinheiten die mit dem ohr zu testen sind, wenn die schaltung läuft...
Motu
Stammgast
#3 erstellt: 15. Jul 2009, 13:03
Das kann ich heute Abend mal probieren.

was aber eigenartig ist, dass die Untere Welle ziemlich früh anfängt zu klippen, da ist noch nichtmal die 1/2 der maximalen Spanung da.
krachkiste
Stammgast
#4 erstellt: 15. Jul 2009, 14:31

Motu schrieb:
was aber eigenartig ist, dass die Untere Welle ziemlich früh anfängt zu klippen, da ist noch nichtmal die 1/2 der maximalen Spanung da.

Aus welchen Messwerten liest du das ab? Die Hälfte bezogen auf was?

Wenn du dir die Spannung direkt an der Anode anschaust, mit dem Oszikanal auf DC gestellt, kannst du genau sehen, wo sich dein Signal innerhalb der Betriebsspannung befindet (Stichwort AP). Die absoluten Grenzpotentiale sind 0V und die Betriebsspannung, also 24V. Wenn die Anodenspannung bei Aussteuerung das Kathodenpotential erreicht hat, ist Sense, weiter kanns nicht "nach unten" gehen. Aber auch das Kathodenpotential wird sie nie ganz erreichen, je nach Röhre und Schaltung können da noch ein paar Volt dazwischen übrig bleiben, (u.A.) wegen des Innenwiderstandes der Röhre.
Motu
Stammgast
#5 erstellt: 15. Jul 2009, 14:38
ahhh ok. das werde ich mal probieren. am Ausgang versuchen auf 0 V zu stellen. das habe ich richtig verstanden?
falls ich es mit den gegebenen werten nicht schaffe, muß ich
versuchen den 1kOhm zu vergrößern.


ich habe die kleinste und größte Ausgangsspannung abgelesen.
von daher die 1/2.

Jetzt noch was anderes. Das bil wo ich den 2. Poti 1/2 aufdrehe. warum verbiegt ehr mit das Signal so sehr?
Ist der Poti scheiße und kann es was anderes sein. wenn ich ihn voll aufdrehe, verbiegt er das Signal nicht so stark.
krachkiste
Stammgast
#6 erstellt: 15. Jul 2009, 15:38

Motu schrieb:
ahhh ok. das werde ich mal probieren. am Ausgang versuchen auf 0 V zu stellen. das habe ich richtig verstanden?


An welchem Ausgang? An der Anode wirst du keine 0V erreichen, und nach den Koppelkondensatoren werden es immer 0V sein.
Die Aufgabe wäre über eine Veränderung des 1k Kathodenwiderstand den AP so zu legen, dass beide hälften des Signals "gleichzeitig" zu clippen beginnen, siehe oben.



falls ich es mit den gegebenen werten nicht schaffe, muß ich
versuchen den 1kOhm zu vergrößern.


du wirst nur durch die Änderung dieses 1k etwas am AP verändern können. (du könntest zwar auch den 15k Anodenwiderstand ändern, das ist aber eher ungünstig, weil sich dann auch der Gain entsprechend ändert)



ich habe die kleinste und größte Ausgangsspannung abgelesen.
von daher die 1/2.

Du kannst dir von deinem Oszi die Uss anzeigen lassen und die im Geiste durch die Betriebsspannung teilen, oder sie direkt angeben. Dann wissen wir beide wovon wir reden. Von deinem Bild grob abgelesen komme ich auf 16Vss, was ein Verhältnis von 2/3 wäre und absolut gesehen etwa das, was du mit dieser Röhrenstufe an Pegel erreichen kannst. Das unsymmetrische Clipping hängt (aller höchstwahrscheinlich) mit dem im Moment vorliegenden AP zusammen.


Jetzt noch was anderes. Das Bild wo ich den 2. Poti 1/2 aufdrehe. warum verbiegt er mir das Signal so sehr?
Ist der Poti scheiße und kann es was anderes sein. wenn ich ihn voll aufdrehe, verbiegt er das Signal nicht so stark.

Arbeite erstmal die Punkte aus meinem ersten Post ab. Aus den Ergebnissen können wir dann evtl. die in frage kommenden Möglichkeiten weiter einschränken. Im Moment kann ich nicht sagen woran es genau liegt.
Es muss nicht zwingend/ausschließlich am Poti liegen, siehe ersten Post.


[Beitrag von krachkiste am 15. Jul 2009, 15:57 bearbeitet]
Motu
Stammgast
#7 erstellt: 15. Jul 2009, 22:08
ich habe soweit alles ab gearbeitet.

und ich habe es auch hin bekommen. leider konnte ich heute kein Bilder machen. Werde ich aber morgen Abend rein stellen.

Der eine Kanal der geclippt hatte, ist jetzt Symetrisch und fangen fast gleichzeitig an zu Clippen. Ich mußte den 1k Wert auf 2,8Kohm erhöhen damit es passt. Einfach ein 5k Poti angeschlossen und so lange gespielt bis es gepasst hat.
habe jetzt ca 5,4 Veff .

Den Fehler am 2. Kanal habe ich auch gefunden, die Masse am Übertrager hatte sich gelößt . Die wird sich jetzt nie Wieder lösen!!! Dafür habe ich gesorgt

nur hatte der Kanal natürlich genauso geclippt wie der andere.

Hier habe ich aber das Problem, das die Obere Halbwelle jetzt ca 2,4 Veff hat und die Untere ca 3 Veff. kann man das auch irgendwie beheben? ich werde morgen Abend noch weiter machen.


Vielen Dank erstmal
krachkiste
Stammgast
#8 erstellt: 15. Jul 2009, 22:45
Jaja, das machen so Trafos nur all zu gerne, einfach nicht richtig kontakt zu haben

Motu schrieb:
Hier habe ich aber das Problem, das die Obere Halbwelle jetzt ca 2,4 Veff hat und die Untere ca 3 Veff. kann man das auch irgendwie beheben? ich werde morgen Abend noch weiter machen.


Hm ja, das war eigentlich abzusehen (doh). Sorry, my bad!
Das liegt an der Krummheit der Übertragungskennlinie der Röhre bei niedriegen Ruheströmen. Das ist jetzt quasi der Preis, den man für symmetrisches clipping bezahlt, und das somit nicht so erstrebenswert ist wie ich dich anfangs glauben gemacht habe.

Daraus lernen wir jedenfalls, dass die 1k schon durchaus mit Bedacht gewählt worden sind.

---

Wie sieht es mit den Verzerrungen beim herunterdrehen des "Level"-Potis aus, von denen du anfänglich berichtet hattest? Sind die jetzt auch beseitigt nachdem du die OpAmps rausgenommen hast?
Motu
Stammgast
#9 erstellt: 16. Jul 2009, 11:40
Nein das ist auf dem 1. Kanal! wo der Trafo nicht richtig dran war.

Der 2. Kanal wo ich jetzt 2,8k habe ist jetzt ok!!

wo kann ich den Messen ob das Signal symetrisch ist??
am Ausgang beim DRV134?
krachkiste
Stammgast
#10 erstellt: 16. Jul 2009, 15:13
Hm, du hast ja selbst schon geschrieben, dass du bei der "oberen Halbwelle jetzt ca 2,4 Veff hat und die Untere ca 3 Veff" hast, also hast dus ja schon messen können.

Du kannst nach den Koppelkondensatoren an der Röhrenstufe schauen, ob sich die Spitzenwerte der oberen und unteren Halbwellen im Betrag unterscheiden und ob das (idealerweise auch nach der Stufe noch sinusförmige) Signal auch schön sinusförmig aussieht.
Wenn du handfeste Zahlen haben wolltest, müsstes du allerdings den Klirrfaktor messen (nicht trivial). Der ist generell ein Maß für die Verzerrungen, die eine Verstärkerstufe einem Sinussignal hinzufügt.

Wenn sich die Ausgangssignalformen der beiden Stufen unterscheiden, musst du einen Blick darauf werfen, worin sich die beiden Stufen unterscheiden können.

Da wäre das Poti, das dem KathodenElko in Reihe geschalten ist.
Und natürlich die Röhren selbst, die sich in ihren Parametern unterscheiden können.
Die Schirmgitterspannung sollte zwar identisch sein, aber wenn sie es nicht ist, könnte sie, wenn sie zu niedrig ist, auch solche Asymmetrien hervorrufen.


[Beitrag von krachkiste am 16. Jul 2009, 15:15 bearbeitet]
Motu
Stammgast
#11 erstellt: 27. Jul 2009, 21:45
bei mir ging es mal wieder weiter.

ich bekomme auf dem 1. Kanal den AP nicht richtig eingestellt.

hier mal ein paar Bilder Dazu





so sieht es bei 4.25KOhm aus



Und hier sieht man wie ungleichmäßig er anfängt zu klippen.



Hier der 2. Kanal

Hier habe ich auch das Problem mit dem AP, nur fängt er hier früher an zu Klippen.
Dafür sieht der Sinus aber besser aus


Die spannung ist effek. ca 1,5V geringer als auf dem 1. Kanal. hier liegt der Wiederstand bei ca 1,58 Kohm



Was auch sehr eigenartig ist, am Ausgang vom OP sieht das Signal sehr eigenartig aus



auf dem 1.Kanal macht er das nicht.


Wo kann ich noch drehen das ich den AP besser eingestellt bekomme?

oder liegt der Hund wo anders begraben?


Gruß MIcha
Motu
Stammgast
#12 erstellt: 28. Jul 2009, 14:36
weis keiner was? soll ich noch was anderes messen? oder reicht das ganze?

ich habe mich heute nochmal schlau gemacht.

die Mikros haben einen Maximalenausgangspegel von +13 dbu
das sind ca 3,5 Veff.
Ultraschall
Inventar
#13 erstellt: 28. Jul 2009, 22:23
2.Kanal das sieht nach überlagerten Schwingungen aus. Was mir beim Ansehen der Schaltung auffällt-keine Abblockkondis an den Speisespannungen des OPV (und der Anodenspannung)-wahrscheinlich der Einfachheit/Übersichtlichkeit halber weggelassen.
Hast Du welche drin, solltest Du haben. (100n parallel 22...100µF
Wodran der Rest der seltsamen Phänomenen liegt? An irgendwas anderen. Aber das könnte eines beseitigen.

Grüße


[Beitrag von Ultraschall am 28. Jul 2009, 22:44 bearbeitet]
Motu
Stammgast
#14 erstellt: 29. Jul 2009, 11:18
Nein habe ich nicht, werde ich heute Abend aber machen.

Wir haben gestern noch den 1M am Eingang durch einen Poti getauscht und versucht damit etwas zu verschieben. Das hat auch etwas gebracht. nun Scheint die Schaltung zu funktionieren.

Jetzt bin ich aber am Grübeln, wie ich die Schaltung einpegel.

So ein Neumann TLM49 macht ca 3,5 eff max.

Fragen über fragen
Motu
Stammgast
#15 erstellt: 29. Jul 2009, 19:54
So eben wieder etwas weiter gebastelt.
die 100nF werde ich morgen machen.

Ich habe jetzt beide Kanäle auf 4,2 V eff eingepegelt.

Ich sehe aber das ca 5,5-6 V eff möglich währen.
wenn ich den Ap richtig eingestellt bekommen würde.
Er fängt immer an der unteren Halbwelle an zu klippen.

Wo könnte ich noch drehen an den 15k und 20k am Ausgang??

mir fehlen leider ziemlich viel erfahrung mit Röhren.

Gruß Micha
Ultraschall
Inventar
#16 erstellt: 29. Jul 2009, 21:44
Eine Erfahrung von mir ist, wenn man mehrere Probleme hat- als erstes das einfachste beseitigen, dann finden sich die anderen leichter und eindeutiger-baue mal Abblockkondis ein-eine Sache von 15 Minuten.
Die vernünftig zur Masse ziehen-kann auch eine kleine Kunst sein.

Und dann weiter sehen.
Motu
Stammgast
#17 erstellt: 18. Aug 2009, 08:15
Vielen Dank für die Hilfe

Der VV funktioniert jetzt, und hat den ersten Funktionstest bestanden.

Wir haben ihn mit einem Neumann U87 getestet.
als PREAMP war ein ART Digital MPA im Einsatz
UNd meiner.

Und er hat sich im Vergleich sehr gut geschlagen!!
Meiner hat mehr Dampf und klingt etwas härter macht aber etwas mehr Auflösung obenrum.

Also Test bestanden

jetzt werde ich eine Platine layouten und ätzen und einen Preamp mit 16 Kanälen bauen.


Jetzt möchte ich nochmal Probieren die Koppel C´s gegen Öl kondesatoren zu tauschen um die Härte etwas raus zu nehmen.
Ich hoffe das KLappt so gut wie im Auto

Gruß Micha
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