Rinkerntrafo Anschlusskabel - dürfen die nah am Trafo verlegt werden?

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Sal
Inventar
#1 erstellt: 13. Aug 2010, 17:45
Hallo,
ich rüste gertade meinen Nakamichi IA-3 Verstärker mit einem 270 Watt Ringkerntrafo um.
Der Originaltrafo (210 Watt) wurde zu warm.

Viel Platz ist nicht, gerade 3 bis 4 mm zu zu einer Seitenwand und den Kühlrippen.

Alle Trafo-Kabelanschlüsse Primär/Sekundär sind beim Ringkern auf einer Seite.

Sehr doof, denn Netzanschluss (Gehäuserückseite, klar) und Gleichrichterplatine (kurz hinter der Vorderfront) liegen sich gegenüber, und er Trafo liegt zwischen beiden.

Ich muss daher die Anschlüsse der Sekundärwicklungen
(3 Kabel, weil Mittelzapfung) über den ganzen Trafo hinweg, zwischen Seitenwand und Trafo gequetscht,
zum Gleichrichter und den Elkos führen.
Er ist also quasi zum drittel seines Umfangs mit den Anschlussdrähten "umwickelt"

Mit Schrupfschlauch habe ich die PVC isolierten Drähte noch einmal zusätzlich mechanisch geschützt, da wird nichts passieren können.

ABER:
Induziert der Trafo bei dieser "Verlegetechnik" nicht in die Anschlussdrähte?
Müssen die Anschlussdrähte nicht normalerweise direkt vom Trafo weggeführt werden, ohne noch einmal in dessen Nähe zu kommen?

Danke für eure Antworten
Sal


[Beitrag von Sal am 13. Aug 2010, 18:00 bearbeitet]
waterburn
Stammgast
#2 erstellt: 13. Aug 2010, 18:05
Also um die Induktion würde ich mir da keine sorgen machen. Wenn ich dich richtig verstanden habe sind die Drähte des Trafos 90° versetzt zu den Anschlussleitungen geführt. Auf diese Weise ist der wirksame Querschnitt minimiert. Außerdem dürfte die Induktivität der Anschlussleitungen im Vergleich zu der Sekundärinduktivität ohnehin vernachlässigbar sein.
cu
waterburn
Sal
Inventar
#3 erstellt: 13. Aug 2010, 19:24
Hi waterburn!
Danke für die Antwort.
Noch mal für die Doofen - also mich.
Richtig, der Ringkern liegt, die Wicklungen laufen wie gewohnt praktisch vertikal.
Die Anschlusskabel verlaufen horizontal...
Grüße,
Sal
Kay*
Inventar
#4 erstellt: 13. Aug 2010, 19:40

Mit Schrumpfschlauch habe ich die PVC isolierten Drähte noch einmal zusätzlich mechanisch geschützt,


Respekt!
In der Tat sollte man in der Nähe von "Wärmequellen" vorsichtshalber doppelt isolieren
(die Netzleitungen sowieso immer)


[Beitrag von Kay* am 13. Aug 2010, 19:46 bearbeitet]
Captain-Chaos
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 13. Aug 2010, 21:31
Und gut verdrillen, primär wie sekundär.
paga58
Inventar
#6 erstellt: 14. Aug 2010, 08:34
Hat der Amp eine Kaltgerätebuchse?

Wenn er nur einen 2poligen Netzanschluss hätte, wär der Umbau nämlich nur erlaubt, wenn der Ringkern ausdrücklich für schutzisolierte Geräte zugelassen ist.

Gruß
Sal
Inventar
#7 erstellt: 14. Aug 2010, 09:44

Hat der Amp eine Kaltgerätebuchse?

Wenn er nur einen 2poligen Netzanschluss hätte, wär der Umbau nämlich nur erlaubt, wenn der Ringkern ausdrücklich für schutzisolierte Geräte zugelassen ist.


Die Buchse hat er gleich dazu bekommen...

Verdrillen geht nicht, dazu sind die Kabel der Sekundärwicklung zu steif. Ist ja der Wickeldraht.

Der Ringkerntrafo stammt übrigens
von der Badel GmbH in München, die nach Kundenangaben wickeln.
Meiner hat auf den Sekundärwicklungen 2x 30V/4,5A und 1x 9V/1,11A und ist teilvergossen.

Also maßgeschneiderte/gewickelte 280 Watt Leistung für etwas über 40 Euro + Versand!
Das ist fast geschenkt, das unvergossene Fertiggelumpe von Reichelt, Conrad und Co ist immer teurer und hat nur 2 Sekundärwicklungen.
Gibt es einen Bezugsquellen-Thread? Da sollte Badel rein...

Der Trafo läuft seit gestern, wird im Gegensatz zum Originaltrafo (210 Watt) kaum warm und es brummt auch nix, auch nicht in den Lautsprechern, wenn ich bei stummer Quelle voll aufdrehe...

Klangeinschätzungen werden nach mühevollem Umbau natürlich sehr subjektiv, aber ich glaube, Tiefbass, Auflösung und Dynamik haben zugenommen. Aber wie gesagt, es war ein 2-tägiges Gefrickel, da will man schon fast
Unterschiede hören...

Was mich allerdings nach dem Umbau beunruhigt:
Nakamichi hat bei den Gleichrichterplatinen gegeizt.
Da werden ursprünglich 3,5 Ampere bei 30 Volt pro Kanal durchgeheizt,
die Leiterbahnen stehen jedoch bei den Anschlusskabeln zur Hauptplatine so eng, dass vielleicht 0,2mm zwischen den Leiterbahnen Platz ist. So eng, dass ich die Lötaugen auf Kurzschluss gemessen habe, weil mit den Kollophoniumresten nichts verlässlich erkennbar war.
Der ganze Aufbau, auch von der Verdrahtung erinnert eher an einen Vorverstärker oder ein ähnlich leistungsarmes Quellgerät. Oder sehe ich das "zu eng"?


[Beitrag von Sal am 14. Aug 2010, 10:29 bearbeitet]
_Preamp_
Stammgast
#8 erstellt: 14. Aug 2010, 15:53

Sal schrieb:
die Leiterbahnen stehen jedoch bei den Anschlusskabeln zur Hauptplatine so eng, dass vielleicht 0,2mm zwischen den Leiterbahnen Platz ist. So eng, dass ich die Lötaugen auf Kurzschluss gemessen habe, weil mit den Kollophoniumresten nichts verlässlich erkennbar war.
Der ganze Aufbau, auch von der Verdrahtung erinnert eher an einen Vorverstärker oder ein ähnlich leistungsarmes Quellgerät. Oder sehe ich das "zu eng"?


Der Abstand zwischen den Leiterbahnen ist eher fuer die Spannung als fuer den Strom relevant. Bei grossem Strom brauchst du dicke Leiterbahnen, da kann der Abstand halt schon mal klein werden .
Einen grossen Abstand brauchst du, wenn die Bahnen hohe Spannungen fuehren, damit es nicht zu Ueberschlaegen kommen kann.
Wenn die Platine Stoplack drauf hat und dieser nicht angekratzt ist, sollte das eh kein Problem sein.

Gruss, Lasse
Sal
Inventar
#9 erstellt: 14. Aug 2010, 17:24
Hi preamp,
nada, die Leiterbahnen im Netzteil (Gleichrichter/ Elkos sind weder besonders breit noch ist die Kupferschicht besonders dick. Ich rede jetzt von den zuführungen, es gibt zwar große Flächen, aber das Kupfer ist dennoch sehr dünn.
Kriegt man mit häufigen löten leicht weggebrannt.
Da werde ich wohl mal nachrüsten müssen.

Gibt es irgendwo Leerplatinen für Netzteile?

Sollten 12 x 8 cm nicht überschreiten, gute Schraubklemmen an Bord haben, 4 Elkos um 10.0000uF / 80V sollten passen.
Grüße,
Sal


[Beitrag von Sal am 14. Aug 2010, 17:24 bearbeitet]
_Preamp_
Stammgast
#10 erstellt: 14. Aug 2010, 17:45
Du kannst die Bahnen auch mit 1,5^2 verstaerken.
Ansonsten Lochrasterplatine...
pelowski
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 14. Aug 2010, 18:17

Sal schrieb:
...Kriegt man mit häufigen löten leicht weggebrannt...

Kupfer weggebrannt? Mit welchen Temperaturen lötest du denn?
Oder meinst du abgelöst?

Da werde ich wohl mal nachrüsten müssen.

Wenn es bisher keine Probleme gab, weshalb sollten jetzt welche auftreten?

Aber wenn du etwas "für das gute Gewissen" tun willst, dann mach es wie Preamp vorschlägt: mit Draht verstärken.

Grüße - Manfred
Rattensack
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 15. Aug 2010, 07:57

Sal schrieb:
Nakamichi hat bei den Gleichrichterplatinen gegeizt.

Ich möchte meinen Arsch verwetten, dass der Herr Nakamichi ganz genau weiß, wie breit die Leiterbahnen sein müssen. Sind sie breiter als 3mm? Dann ist alles im Grünen.
Sal
Inventar
#13 erstellt: 16. Aug 2010, 12:05

Ich möchte meinen Arsch verwetten, dass der Herr Nakamichi ganz genau weiß, wie breit die Leiterbahnen sein müssen. Sind sie breiter als 3mm? Dann ist alles im Grünen.


Herr Nakamichi baute nach der Pleite sogenannte Niro-Engines,
Verstärker im 20.000$ Bereich. Da war er ganz sicher Herr der Kostenkalkulation, hielt sich aber auch nicht lange.

Vorher, mit schlechten Verkaufszahlen, wird man auch auf Kosteneinsparungen geschaut haben. Ich glaube, der IA-3S wurde auch schon in Malaysia gefertigt

Mal ein Vergleich:
Ich löte gerade einen DIY-Dac mit Ausgangsstufe zusammen,
Buffalo II und IVY III. Man bekommt die unbestückten Platinen und alle nötigen Bauteile.
250mA gehen da über diese Platinen.
Löte ich an der Platinenmasse ein Bauteil fest, muss ich meine Lötstation mit 1mm Lötspitze auf - vom Hersteller laut Anzeige behauptete - 450 Grad hochjagen. Das Lötzinn, dass etwa bei 190 Grad flüssig wird, reagiert dann nach etwa 10 sekunden.
Die Kupferleitbahnen sind richtig dick und verteilen die Wärme sofort. Sollen aber nur 15 Volt bei 250mA aushalten

Bei der Gleichrichtungs/ Siebungsplatine des Nakamichi brenne ich mir unter gleichen Bedingungen die Lötkontakte
weg. Eigentlich sollte es umgekehrt sein, wenn ich die Anforderung, 3 Ampere durchzulassen mit der für 250mA verhleiche, oder...

Oder der Originaltrafo, der mit 40.000uF sehr warm wurde,
während mein Ringkernersatz mit einem drittel mehr an Leistung nicht mal handwarm wird.

Der Nakamichi ist ein sehr schönes und gut klingendes Gerät,
ich habe ihn sogar kürzlich in einem HiFi-Studio als Verstärker zur Boxenvorführung entdeckt.
Aber ich denke auch, er ist ein gutes Beispiel für "Cutting the Edges"...
kore
Stammgast
#14 erstellt: 20. Aug 2010, 09:31
wenn du wirklich meinst, du müsstest auf die vollkupferflächen löten, dann nur zu. als beispiel sei bei eagle nur gesagt, dass es beim platinen-Erstellen sogenannte "thermals" gibt, die Bauteilen auf Vollflächen der kompletten Verbindung zur umliegenden Fläche berauben. Hier werden kleine Einfräsungen (ich arbeite mit Fräsanlage) bzw. Ätzstellen um den Pin gelegt, die die ableitung von wärme fürs Löten verringern.

Das heißt für dich, wenn du keine Lust hast, so lange zu braten, geh mit nem Dremel ran und schnitze dir ein kleines U um die stelle, wo du löten willst, somit kann die wärme nur in eine richtung und dann auch nur viel langsamer weg. Die Lötzeit und die Aufzeizung der Platine werden es dir danken.

Ansonsten:


Bei der Gleichrichtungs/ Siebungsplatine des Nakamichi brenne ich mir unter gleichen Bedingungen die Lötkontakte
weg. Eigentlich sollte es umgekehrt sein, wenn ich die Anforderung, 3 Ampere durchzulassen mit der für 250mA verhleiche, oder...

Ich denke nicht, dass unsereins sich hier über die Auslegung von Platinen beschweren sollte. Sollte diese ungleiche Auslegung wirklich schon mal Probleme bereitet haben, dann wäre das sicher möglich, so aber weiß kein Mensch, mit welchen Forderungen sich der Entwickler des Platinenlayouts rumschlagen musste. Wo 3A fließen, könne auch ohne weiteres 250mA fließen. Aber das beste kommt noch. wo 250mA durchfließen können auch 3A durchfließen. Die Frage ist doch hierbei, unter welchen Aspekten diese unterschiedlichen Leiterbahnen zustandegekommen sind. Bei der einen Platine waren der Spannungsabfall über den LB vernachlässigbar, bei den anderen Platinen war es absolut nicht der Fall, weiß doch kein Mensch. Man kann Leiterbahnen auch als Sicherungen einsetzen. Selbst als Verzögerungsleitungen oder Spulen. Es gibt viele Möglichkeiten

Bei TP-audio denke ich, sind ganz andere Anforderungen an die Platinen gestellt. Hier muss es dick aussehen, weil sonst jeder der selbsternannten Goldohren gleich meint, bei so dünnen Bahnen könne ja nix gescheites herauskommen. Möglichweise ist das aber auch für Lötkolbenakrobaten gemacht, die selbst feinstes Equipment nur mit Dachrinnenlötkolben bearbeiten können (Stichwort: Zielgruppenerweiterung)

Lieben Gruß


[Beitrag von kore am 20. Aug 2010, 09:54 bearbeitet]
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