TDA2030 vs LM1875

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eric2123
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 15. Mai 2011, 01:28
Hallo,

Ich habe schon 2 Wochenenden damit verbracht einen Stereoverstaerker auf der Basis des TDA2030 zu bauen.

Schaltung nach Datenblatt (split power supply +/- 15 V).

Die Klangqualitaet ist miserabel ( starke Verzerrung, schwache Baesse).
Koennte es sein, dass es mit dem LM1875 besser klappt, da der TDA schwieriger handzuhaben ist ?
Der LM1875 ist pinkompatibel zum TDA2030 und ich hatte schon vor Jahren einen guten Stereoverstaerker mittels LM1876 gebaut.

Ich wollte nur wissen, ob Probleme mit dem TDA2030 bekannt sind.

gruss,
eric2123
-scope-
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 15. Mai 2011, 09:21

Die Klangqualitaet ist miserabel ( starke Verzerrung, schwache Baesse).


Wenn man (d)einer subjektiven Darstellung der Zustände vertraut (was man in Foren nicht immer sollte ), dann hast du im geschilderten Fall sehr schwere Fehler eingebaut.
Deine Schaltung arbitet -dann- nicht mal ansatzweise korrekt.
Was da los ist, kann aber nur der "Erbauer" anhand von aussagekräftigen MESSUNGEN feststellen.

Der LM1875 ist zwar "moderner" und erreicht nachweislich bessere technische Eigenschaften, wird aber genauso verzerrt klingen, wenn du mit ihm die selben (noch unbekannten) Fehler machst.

Wenn ich Anno 2011 (aus welchem Grund auch immer ) einen kleinen Chip-Verstärker für Hifi-Wiedergabe zusammenlöte, dann würde ich in jedem Fall keinen TDA2030 mehr verwenden. Warum Wasser Saufen, wenn es 2 Meter weiter Wein (naja... ) zum gleichen Preis gibt?

Am Ende werden wohl beide Verstärker "Brackwasser" sein, aber das steht ja nicht zur Debatte.

TDA2030 sind prima für : Flipper, Arcadeautomaten, Funkgeräte, PC-Aktivboxen oder als Monitorverstärker für irgendwelche "normalen" Anwendungen.


[Beitrag von -scope- am 15. Mai 2011, 09:26 bearbeitet]
eric2123
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 15. Mai 2011, 10:35
Bitte klaere mich auf.
Wenn der TDA2030 Wasser ist, was ist dann Wein ?

Welchen chip wuerdest du empfehlen ?
-scope-
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 15. Mai 2011, 10:48

Bitte klaere mich auf.

Das war (ist? ) Aufgabe deiner Eltern.


Wenn der TDA2030 Wasser ist, was ist dann Wein ?

Schreibe ich so unklar? Ich habe doch -genau wie du- den LM1875 zum Vergleich hergenommen.
Dass der LM1875 allerdings auch nicht mehr als ein billiger Fusel ist, wollte ich mit dem angefügten

(naja... )
zum Ausdruck bringen.

Es hat anscheinend nicht funktioniert, wurde missverstanden, kam nicht an....Wie auch immer.

Wichtig sind in deinem Fall nicht der Chip und seine technischen Qualitäten, sondern ein im Sinne des Datenbalatts funktíonierender Aufbau.
Und wenn (!) man deinen Ausführungen in #1 Glauben schenken kann (und nur dann!) , hast du deinen bisherigen TDA2030 Verstärker nicht richtig zusammengeklebt.

War das detailliert genug?


[Beitrag von -scope- am 15. Mai 2011, 19:15 bearbeitet]
eric2123
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 15. Mai 2011, 11:16
Sorry, ich haette das Layout gleich hochladen sollen.
tda2030
Genau so habe ich es aufgebaut.

Die Uebertragungseigenschaften hatte ich zunaechst mit OSZI ueberprueft (allerdings ohne angeschlossene Lautsprecher).
Schien in Ordnung zu sein.

Faellt dir da ein grober Fehler auf ?
-scope-
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 15. Mai 2011, 11:29

Genau so habe ich es aufgebaut.


Sorry, aber das liest sich alles mittlerweile nicht schlüssig.
Ich gehe anhand deiner Beschreibung davon aus, dass du doppelseitige Platinen nicht in Eigenregie fertigen kannst, da das passende Equipment nicht vorhanden sein dürfte.

Du willst mir also weismachen, dass du "aus dem Bauch heraus" ohne vorherige Überprüfung der Schaltung eine Prototyp-Platine für 30 oder gar >40 Euro hast anfertigen lassen, um die Schaltung dann erstmalig in Betrieb zu nehmen?

Mit dem Erfolg einer total verzerrten Wiedergabe?

Ich bin raus....tschüss!


[Beitrag von -scope- am 15. Mai 2011, 19:11 bearbeitet]
eric2123
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 15. Mai 2011, 11:38
Ja, es war dumm. Ich habe sogar 4 Platinen dieses Typs anfertigen lassen (20 Euro/Platine).

Irgendwelche kommentare zur Schaltung selbst ?
Captain-Chaos
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 15. Mai 2011, 18:39
Hallo eric,

erstmal herzlich willkommen im Forum

Das Layout ist soweit in ordnung, ich gehen mal davon aus, dass der Poti richtig angeschlossen ist. Zumindest sehe ich keine groben Fehler.
Persöhnlich hätte ich eine einseitige Platine bevorzugt, aber da sie nun schon geätzt sind...

Der LM1875 ist natürlich besser und zu bevorzugen.

Ich würde auf jeden Fall nochmal die Bestückung kontrollieren und Pinbelegung des Potis
eric2123
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 15. Mai 2011, 21:28
Hallo,

Danke fuer die Kommentare. Der Fehler ist gefunden.

Das Poti im Layout war nicht eingeloetet. Es befand sich lediglich ein lautstaerkepotentiometer vor dem 2.2uF Kondensator.

Ohne Abschlusswiderstand laedt sich der Kondensator langsam auf und verzerrt das Signal.

Ich habe ein neues Layout gezeichnet. Diesmal einseitig und mit getrennter Massenfuehrung.

Ausserdem habe ich doppelt entgegengepolte Kondensatoren verwendet (aufgrund besserer Symmetrie).


[Beitrag von eric2123 am 15. Mai 2011, 21:30 bearbeitet]
eric2123
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 15. Mai 2011, 21:30
Sorry, Bild vergessen
TDS2030 LM1875
Captain-Chaos
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 15. Mai 2011, 23:17
Die beiden Elkos mit 47uF/63V kannst du dir sparen. Einfacher und besser ist es nur einen Elko mit 470uF/10V zu nehmen und zwei Dioden parallel(antiparallel) zu schalten.

Die Brücken brauchst du auch nicht wirklich, oder?

Schau dir mal das Open Source Programm Kicad an, damit kann man vom Schaltpan direkt auf die Platine übertragen, ähnlich wie bei Eagle.
-scope-
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 15. Mai 2011, 23:39
Es gibt doch schon kompl. Bausätze MIT Platine ab 10 Euro!
Wozu das Ganze?
eric2123
Schaut ab und zu mal vorbei
#13 erstellt: 15. Mai 2011, 23:59
Es sind nicht alle Menschen gleich.

Und mir macht es spass, so etwas selbst zu basteln, ganz unabhaenging vom oekonomischen Nutzen.
Kay*
Inventar
#14 erstellt: 16. Mai 2011, 20:13

unabhaenging vom oekonomischen Nutzen

es ist deine Entscheidung.
Ich würde nach den ersten Gehversuchen auf LM3886 oder
TDA7293/TDA7294 umschwenken

Was ist denn mit Schutzschaltung: Anti-Einschalt-Plop, DC-Schutz?
lambda_
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 16. Mai 2011, 23:07
Das Layout kann man aber noch Wesentlich schöner/liebevoller machen
eric2123
Schaut ab und zu mal vorbei
#16 erstellt: 17. Mai 2011, 21:59
Danke fuer die Anregungen.

Schoeneres Layout zu zeichnen muss ich noch lernen.
Ich wuerde gerne Kurven fahren anstatt Ecken, aber dafuer muss ich ein anderes Layoutprogramm verwenden.

Ich habe erst jetzt bessere ICs wie den LM3886 entdeckt.
Das naechste Projekt wird also ein Stereoverstaerker auf Basis des LM3886 (inklusive Schutzdioden, Antieinschalt-Plop).

Was ist DC-Schutz, Ist es ein Entkoppelkondensator am Ausgang ? Ich glaube ich habe durch meine Versuche schon einen Lautsprecher ueberhitzt.

Noch eine Frage: ist es sinnvoll einen Klangregler zu integrieren ? Wenn ja, koennt ihr mir eine Schaltung empfehlen ?
Captain-Chaos
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 17. Mai 2011, 22:45

Schoeneres Layout zu zeichnen muss ich noch lernen.
Ich wuerde gerne Kurven fahren anstatt Ecken, aber dafuer muss ich ein anderes Layoutprogramm verwenden.

Das ist mit schönerem Layout nicht gemeint(glaube ich zumindest, dass das lambda so meinte). Kürzer, direkter und angepasste Leiterbahnbreiten.


Ich habe erst jetzt bessere ICs wie den LM3886 entdeckt.

Was in diesem Zusammenhang schon fast als Wunder anmutet
LM3886 ist eigentlich das DIY-Verstärker-IC und das Internet ist voll davon. Damit habe ich auch schon experimentiert und kann es nur wärmstens empfehlen, gerade auch für Anfänger.


Was ist DC-Schutz, Ist es ein Entkoppelkondensator am Ausgang ?

Das wäre auch eine Möglichkeit, aber in modernen Verstärkern wird das elektronisch gelöst, so dass man auf den verlustbehafteten Kondensator verzichten kann.


Noch eine Frage: ist es sinnvoll einen Klangregler zu integrieren ?

Das ist eine Frage des persönlichen Geschmacks, manche schwören drauf. Ich lass ihn lieber weg. Wenn schon, dann richtig mit Raumkorrektur und DSP...
Für Gitarre entwerfe ich gerade ein 5-Bandregler, aber das ist auch eine ganz andere Baustelle...
eric2123
Schaut ab und zu mal vorbei
#18 erstellt: 18. Mai 2011, 20:03
Noch ein paar Fragen im Detail.

Ich würde als Eingangskondensatoren und im Gegenkopplungspfad (zur Offsetkompensation) bipolare Kondensatoren verwenden. Wäre dies nicht die beste Lösung?
Andererseits, könntest du mir bitte die Schaltung mit 470 uF und 2 antiparallenen Dioden genauer erklären (oder link) ?

Was die Verhinderung des Einschaltknackens angeht, könnte man auch die Eingangsspannung langsam hochfahren (Widerstand vor den Siebkondensatoren, der nach wenigen Sekunden durch Relais oder Mosfets überbrueckt wird) ?

DC-Schutz: Könnte man es so machen, dass man mittels Tiefpass (Grenzfrequenz ? , Ordnung ?) das Signal überwacht und dann nach einigen msec ein Relais öffnet falls ein Gleichspannungsanteil vorliegt?

Noch eine Frage zu Kondensatoren für Klangregelung. Sollte es ein bestimmter Kondensatortyp sein speziell für Audioanwendungen ?

Ich würde gerne einen Kuhschwanzregler realisieren. Hat jemand eine Schaltung für einen aktiven Regler ?
Captain-Chaos
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 18. Mai 2011, 20:46

Ich würde als Eingangskondensatoren und im Gegenkopplungspfad (zur Offsetkompensation) bipolare Kondensatoren verwenden. Wäre dies nicht die beste Lösung?

Gar kein Kondensator wäre die beste Lösung
Danach kommen Folienkondensatoren, wenn du z.B. einen 2,2µF MKS4 bei einem Eingangswiderstand von 10kohm nimmst, kommst du auf ca. 7Hz.

Andererseits, könntest du mir bitte die Schaltung mit 470 uF und 2 antiparallenen Dioden genauer erklären (oder link) ?

Ich habe das z.B. in BEMOS so gemacht.



Was die Verhinderung des Einschaltknackens angeht, könnte man auch die Eingangsspannung langsam hochfahren (Widerstand vor den Siebkondensatoren, der nach wenigen Sekunden durch Relais oder Mosfets überbrueckt wird) ?

Ich würds erstmal ohne probieren, oft ist der Knacks gar nicht so laut.


DC-Schutz: Könnte man es so machen, dass man mittels Tiefpass (Grenzfrequenz ? , Ordnung ?) das Signal überwacht und dann nach einigen msec ein Relais öffnet falls ein Gleichspannungsanteil vorliegt?

Nimm lieber etwas vorgekautes, sonst arbeitest du zuviel an Neuland und wirst nie fertig. Das IC TA7317p z.B.


Noch eine Frage zu Kondensatoren für Klangregelung. Sollte es ein bestimmter Kondensatortyp sein speziell für Audioanwendungen ?

Am besten auch Folienkondensatoren.


Ich würde gerne einen Kuhschwanzregler realisieren. Hat jemand eine Schaltung für einen aktiven Regler ?

Kenne ich nur passiv...
eric2123
Schaut ab und zu mal vorbei
#20 erstellt: 18. Mai 2011, 22:43
Hallo Captain,

Respekt fuer das Bemos und danke fuer die Antworten.

gruss,
eric2123
eric2123
Schaut ab und zu mal vorbei
#21 erstellt: 20. Mai 2011, 22:49
Noch ein letzted Update zu diesem Projekt.

Heute habe ich die Schaltung nach neuem Layout aufgebaut und dabei anstelle des TDA2030 den LM1875 eingesetzt.

Die Klangqualitaet ist nun deutlich besser als mit dem TDA2030. Von den Lautsprechern ist so gut wie kein Rauschen mehr zu vernehmen und es ist auch mehr Lautstaerke bei gutem klang moeglich.

Da ich 2 einzelne Platinen verwendet habe, musste ich die Leitung fuer die Signalmasse auf einen PCB auftrennen und beide Signalmassen durch ein Kabel verbinden. Andernfalls brummte einer der Lautsprecher.

So, das wars. Viel Geld ausgegeben, aber auch etwas dazu gelernt. Das naechste Projekt wird dann ein paar Stufen besser.
j1mmy
Stammgast
#22 erstellt: 08. Jan 2012, 15:08
Hi,

ich habe hier im Unterforum Reperatur & Wartung schon einen Thread eröffnet, mit der Frage ob man den TDA 2030A durch den LM 1875 bei vorhandener und bestückter Platine ersetzen kann ( Aune X1 KHV - TDA 2030A geschrottet - LM 1875 als Alternative?)

Pinkompatibel sind beide Verstärker ja schon einmal, doch wie sieht es mit Wiederständen etc. aus?

Liebe Grüße
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