Baubericht: Cmoy auf Streifenraster

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nachtfrost23
Stammgast
#1 erstellt: 23. Dez 2011, 14:36
Hallo,

nachdem ich schon viel gutes über den Cmoy Kopfhörerverstärker gelesen habe, möchte ich ihn nun selbst bauen.

Als Hilfe dienen mir dazu folgende Seiten:

[1] http://tangentsoft.net/audio/cmoy-tutorial/
[2] http://www.hifi-forum.de/viewthread-103-55.html

Da ich den Amp jedoch auf einer Lochrasterplatine aufbauen möchte, werde ich ein eigenes Layout entwerfen.
Dazu habe ich zunächst den Schaltplan des Cmoy in Eagle erstellt.
Hier ein Bild des Schaltplans:
Schaltplan Cmoy
Wer Zeit hat, kann gerne mal drüber gucken, ob ich alles richtig gemacht habe.
Orientiert habe ich mich am Tangentsoft Schaltplan.
R3 habe ich mit 3K bewusst kleiner gewählt, als er im Schaltplan von Tangentsoft ist, damit ich auf einen Gain von 3 komme, was lauf diesen beiden Posts: eins, zwei ein gute Wert ist.

Ich hoffe, dass ich heute noch zum Erstellen des Layouts und zum Bestellen der Bauteile komme, aber vor Weihnachten kann man das nicht vorraussagen.

Liebe Grüße und einen frohen letzten Vorweihnachtstag wünscht
Nico
detegg
Inventar
#2 erstellt: 23. Dez 2011, 15:04
Moin Nico,

wenn Du Lochraster verwendest, unbedingt "Lochmaster" anschauen. Die Demo kann alles - nur nicht speichern.
An den beiden Ub-Pins (4/8) je einen 100n-Keramik DIREKT am Pin gegen Masse vorsehen.

;-) Detlef
nachtfrost23
Stammgast
#3 erstellt: 23. Dez 2011, 16:23
Hi Detlef,

So einen also !?
Was ist seine Funktion? Schwingungsunterdrückung?
detegg
Inventar
#4 erstellt: 23. Dez 2011, 16:41
Jau, das sind die richtigen KerCos.
Einerseits bilden sie einen (winzigen) Puffer für die Ub, anderseits zusammen mit den Leiterbahnwiderständen einen RC-Tiefpass für hochfrequente Störspannungen (Leiterbahn=Antenne)

;-) Detlef
nachtfrost23
Stammgast
#5 erstellt: 23. Dez 2011, 18:57
Ich habe mir Lochmaster mal angesehen. Das ist wirklich nützlich und ich habe die Schaltung auch mal damit gebastelt, aber ich glaube ich brauche das hierfür nicht.

Hier mal meine beiden Layouts:

Layout Cmoy - LochmasterLayout Cmoy - Eagle

Bei letzterem habe ich mich stark an trip-pcs' PCB-Layout orientiert.
Ich denke ich werde den Cmoy danach aufbauen und die Leiterbahnen durch Litzen realisieren.

LG Nico
lens2310
Inventar
#6 erstellt: 23. Dez 2011, 20:03
Ich würde die 220µF Elkos nahe an den OP setzen und wie oben gesagt die keramischen dazu.
detegg
Inventar
#7 erstellt: 23. Dez 2011, 20:15
Nico,

eine Anmerkung noch - mit Streifenraster anstelle von Lochraster wird das Ganze noch übersichtlicher, besser/sauberer zu löten und leichter zu testen!!

;-) Detlef
nachtfrost23
Stammgast
#8 erstellt: 23. Dez 2011, 21:50
@lens2310: Beim Aufbau würde ich alles so nah, wie möglich zusammen packen.
Die keramischen habe ich doch schon eingebaut.

@Detlef: Mir wäre ja am liebsten so eine Platine, wie bei Tangentsoft.
Ich weiß aber nicht, wo ich die her bekommen soll, bzw. wie diese Version heißt.
Bei Streifenraster müsste ich die Bahnen dann aber teilweise noch unterbrechen, oder?
Sonst wären doch mehrer Pins des Ics kurzgeschlossen.

Danke für eure Beratung

LG Nico
detegg
Inventar
#9 erstellt: 23. Dez 2011, 23:00
Nico,

das mit dem Streifenraster hatte ich hier mal erklärt ...

;-) Detlef
nachtfrost23
Stammgast
#10 erstellt: 24. Dez 2011, 00:35
Vielen Dank für den Link!

Das ist ja eine echt geniale Methode.
Ich entwerf dann mal ein Layout für Streifenraster.

LG Nico
nachtfrost23
Stammgast
#11 erstellt: 30. Dez 2011, 16:41
Gestern ist die Bestellung von Reichelt gekommen. Gleichzeitig kam auch mein schon vor Wochen bestelltes Widerstandsortiment aus China mit 112 verschiedenen Werten.
Was sehr praktisch ist, da ich nun den Gain noch beliebig anpassen kann.

Nun gehts aber ans Bauen.
Natürlich wird alles mit entsprechend dokumentiert und nachher hier veröffentlicht.

LG Nico
detegg
Inventar
#12 erstellt: 30. Dez 2011, 17:15
Moin Nico,

nimmst Du Streifenraster? Schon was layoutet?

;-) Detlef
nachtfrost23
Stammgast
#13 erstellt: 30. Dez 2011, 19:43
Ja, ich nehme Streifenraster.
Das Layouten habe ich mir aber gespart, da ich mit sehr wenig Arbeit aus der Streifenrasterplatine so eine, wie bei Tangentsoft gemacht habe und nun einfach nach deren Layout bastle.

Hier mal zwei Bilder als Vorgeschmack:

Cmoy auf Streifenraster Cmoy auf Streifenraster

Ich habe mich nun doch für einen Gain von 2 (1k/1k+1=2) entschieden.

Weiter komme ich heute aber nicht mehr, da ich jetzt weg muss.

Ich habe mal den Titel geänder "Cmoy Selbstbau" -> "Cmoy auf Streifenraster".
So weit ich das sehe, gibt es nämlich noch kein ähnliches Projekt hier im Forum und bisher ist die Umsetzung wirklich sehr einfach.

LG Nico


[Beitrag von nachtfrost23 am 31. Dez 2011, 13:57 bearbeitet]
zerone11
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 30. Dez 2011, 20:09
Hallo,

Sieht doch schonmal ganz gut aus


Nach meinem Subwooferprojekt möchte ich auch die Cmoy Schaltung nachbauen.
Der Gain von 1.8 dürfte mir eigentlich genügen.
Zusammen mit einem Printtrafo und mit dem zugehörigen Gleichrichter/Glättungselkos wird der dann auf Lochraster
(finde ich persönlich einfacher und davon habe ich noch ein/zwei Platinen rumliegen) gebaut,
oder spricht irgendwas dagegen?

Gruß
Zerone


[Beitrag von zerone11 am 30. Dez 2011, 20:12 bearbeitet]
nachtfrost23
Stammgast
#15 erstellt: 31. Dez 2011, 05:56
Es ist vollbracht!

Hier nun also der versprochene Bericht:

Ich habe meinen CMoy auf Streifenraster aufgebaut und mich dabei an dem Tangentsoftlayout orientiert.
Als erstes galt es also die Streifenrasterplatine so zu bearbeiten, dass sie der von Tangentsoft gleicht.

Cmoy auf Streifenraster

Hierfür bediente ich mich der von detegg erläuterten Methode.

Dazu makierte ich mir zunächst die Bereiche in denen ich das Streifenraster unterbrechen musste:

Cmoy auf Streifenraster

Anschließen griff ich zum Schraubenzieher bzw. zum Akkuschrauber, damit es schneller ging.
Übereifrig, wie ich war, drückte ich dabei etwas zu fest auf, sodass ein Teil der Platine abbrach:

Cmoy auf Streifenraster

Zum Glück brach genau ein Teil ab, auf den sowieso keine Bauteile mussten.

Nun versuchte ich es mit etwas mehr "Gefühl".
Dazu bediente ich mich zweier Metalfeilen.

Cmoy auf Streifenraster

Mit der schmalen Seite der flachen Feile entfernte ich einen Streifen der zu entfernenden Bahn. Anschließend verbreiterte ich diesen Bereich mit der Rundfeile.

Für die Masse, für die im Tangentsoftlayout eine eigene Leiterbahn besteht, lötete ich ein kurzes Stück Silberdraht auf die Kupferreste wischen den beiden Lochreihen in der Mitte.

Cmoy auf Streifenraster

Der Übersichtlichkeit halber zeichnete ich mir auf der Oberseite der Platine ein, welche Löcher noch miteinander verbunden sind.

Cmoy auf Streifenraster

Dann begann ich mit dem einsetzen der Drahtbrücken:

Oben:
Cmoy auf Streifenraster

Unten:
Cmoy auf Streifenraster

Wie ich später feststellte setzte ich die 3er-Drahbrücke ganz außen umsonst ein, da ich den optionalen R5 nicht einsetze.

Dann begann ich mit dem Einsetzen der Bauteile:
Cmoy auf Streifenraster
Cmoy auf Streifenraster
Cmoy auf Streifenraster

Es folgt das Anschließen der Batterien:

Cmoy auf Streifenraster

Da ich Freiverdratungen nicht so mag, nahm ich das aus der Platine gebrochene Stück und setzte es nach voriger Feilenbehandlung auf den Poti:

Cmoy auf Streifenraster

Anschluss des Potis und der Klinkebuchsen:

Cmoy auf Streifenraster

Anschließender Test:

Cmoy auf Streifenraster

Es funktionierte überaschender Weise alles auf Anhieb!

Ich habe zunächst einen OPA 2134 PA eingesetzt, da dieser nur 2€ kostet und ein Defekt an diesem nicht so tragisch wäre, wie bei den OPA 2132 PAs.
Obwohl der 2314 wohl leichter schwingt als der 2132, machte er bei mir keine Probleme. *schulterklopf*

Der Einbau in ein Gehäuse folgt, sofern Zeit da ist, morgen.


Bisherige Kosten:
5,55€ zzgl. geringfügige Kosten für Litzen

Eine Klangbeschreibung möchte ich mir an dieser Stelle noch nicht anmaßen, da ich bisher lediglich während dem Schreiben dieses Berichts über den Cmoy gehört habe und der OP-Amp sich auch erst einspielen muss.
Diese werde ich aber bald nachreichen.

An dieser Stelle besonderen Dank an Tangentsoft für die gute Anleitung und das Layout und an detegg für sein Beratung in diesem Thread.

LG Nico

...jetzt aber schnell ins Bett...


[Beitrag von nachtfrost23 am 01. Jan 2012, 22:55 bearbeitet]
Ultraschall
Inventar
#16 erstellt: 31. Dez 2011, 11:38
Guten Morgen - AUSGESCHLAFEN ?

Schön basteleifrig, eine Kleinigkeit ich sehe den Schalter nur einpolig schalten und anscheinend die Masse - so geht das nicht, weil die OPVs dann trotzdem Strom ziehen und Dir die Batterie leermachen. Du musst schon zweipolig schalten.

Zu den Streifenraster mit Hand durchtrennen: Einige Löcher gehen so noch ganz gut, aber ich nehme dann doch lieber eine Ständerbohrmaschine (Mit einer Handbohrmaschine ist man sehr! schnell durch). Solche Maschinchen gibt es immer wieder im Baumarkt fü 59...79,-€ und für den Preis sind sie echt gut. Auch zum Bohren von Leiterplatten mit 1mm.


Ansonsten der OPV wird sich nicht einspielen müssen, eher die Elkos...viel Freude beim Experimentieren ; und dir ist bewußt, dass solche KHV Schaltungen mit einfach OPVs höherohmige Kopfhörer mehr mögen?
nachtfrost23
Stammgast
#17 erstellt: 31. Dez 2011, 14:12
Hallo Ultraschall,

naja ausgeschlafen...

Den Stromschalter habe ich in die Plusleitung der Batterien gehängt. damit ist doch der Stromkreislauf unterbrochen!?

Nichtsdestotrotz habe ich heute Nacht in weiser vorraussicht die Batterien noch abgezogen.

Eine Ständerbormaschine haben wir (Opa ist Schreiner im Ruhestand), diese würde mir dann aber doch nur etwas bringen, um einzelne Unterbrechungen zu machen. Ich finde meine Feilmethode für durchgehende Unterbrechungen angenehmer.

Mein Kopfhörer ist ein AKG K530 mit 55Ohm.
Zählt das in diesem Fall schon als "höherohmig"?

Kann ich meine InEars mit 16Ohm (Shure SE-215)auch an den KHV anschließen, oder wird der OP-Amp dann zu heiß?
Ich erwarte zwar kaum einen Klanggewinn gegenüber meinem Sansa Clip+, aber ich würde es gerne mal ausprobieren.
Ultraschall
Inventar
#18 erstellt: 31. Dez 2011, 15:10
Normalerweise sind fast alle OPV gegen Masse kurzschlussfest. Sie begrenzen dann eben den Ausgangsstrom und es kommt zu Verzerrung durch Klipping.
Versuche es einfach, es dürfte zu 99,99 % nichts passieren.

Höherohmig wären 200... 600 Ohm.
nachtfrost23
Stammgast
#19 erstellt: 31. Dez 2011, 15:31

Ultraschall schrieb:
Normalerweise sind fast alle OPV gegen Masse kurzschlussfest. Sie begrenzen dann eben den Ausgangsstrom und es kommt zu Verzerrung durch Klipping.
Versuche es einfach, es dürfte zu 99,99 % nichts passieren.


Wo wird mein OP-Amp denn gegen Masse kurzgeschlossen?

EDIT: Ach das war eine Antwort auf meine Frage nach den InEars, richtig?
Ich war gedanklich bei dem Stromschlater, da das meine erste Frage war.


Ultraschall schrieb:
Höherohmig wären 200... 600 Ohm.


So dachte ich auch.

EDIT:
Das Gehäuse ist fertig:

Cmoy auf Streifenraster

Da ich die Bohrlöcher nach Gefühl platzierte ist alles sehr eng geworden.
Auf Dauer ist das keine Lösung, da die beiden Klinkestecker und der Poti sich gegenseitig einklemmen.
In einem größeren Gehäuse werde ich auch die Stromversorgung unterbringen.


Noch eine Anmerkung: Den Gain habe ich zur Zeit auf 2.
In den nächsten Tagen werde ich den Gain auf 3 oder 4 erhöhen.


LG Nico


[Beitrag von nachtfrost23 am 31. Dez 2011, 17:08 bearbeitet]
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