Benötige kleine Hilfestellung beim verbessern meiner Hörsituation (LEDE?).

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Slorg
Stammgast
#1 erstellt: 07. Feb 2009, 18:59
Hallo zusammen,


seit meinem letzten Post bzgl. der Raumakustik hat sich in meinem Hörraum einiges getan.

Besser gesagt "nichts ist wie vorher". Ich habe alle Möbel umgestellt, um den Raum besser nutzen zu können.

Nun habe ich aber das Problem, dass der Bass deutlich schwächer zu sein scheint.

Ich habe schon länger das Thema LEDE im Auge und hatte jetzt die Idee, die Wand hinter den LS mit einem MOLTON-Bühnenvorhang abzuhängen. Mit etwa 5-10cm Abstand zur Wand.

An die Spiegelflächen an den Seitenwänden würde ich dann evtl. Basotectplatten oder ähnliches anbringen.

Der hintere Teil des Raumes ist durch Schreibtisch, Bürostuhl, Heizung und Alu-Jalousien relativ gut mit Diffusoren versorgt, würde ich annehmen.

Der Hörplatz befindet sich genau bei 38% der Raumlänge (von der Rückwand).

Die offene Seite des Raumes kann ich aber wenig bis garnicht einschätzen.

Daher meine Frage an euch: Macht es Sinn, die Frontwand abzuhängen?

Wo würdet ihr die LS optimalerweise platzieren?

1/4 der Raumlänge ist kein Problem, bei 1/4 der Raumbreite wird das Stereodreieck für meinen Geschmack zu klein. Also müssten sie weiter an die Seitenwand als 1/4 der Raumbreite.


Was sagt ihr zu dem Vorhaben?

Anbei mal ein 3D-Bild meiner momentanen Situation.





Gruß,

Alex


Edit: Das graue "Ding" vor dem Tisch ist übrigens mein Sessel. Kann man aus der Perspektive schlecht erkennen


[Beitrag von Slorg am 07. Feb 2009, 19:00 bearbeitet]
rland79
Stammgast
#2 erstellt: 10. Feb 2009, 13:27
hi!

das lede-konzept ist schon mal gut angedacht. vorne dämpfen, hinten "diffusieren".

dass dir der bass schwächer erscheint wundert mich nicht, denn du hast die 1/4- und die 38%-regel eingehalten, welche das ausgewogenste/linearste klangbild liefern sollen.
wenn nun vorher die ls näher an der frontwand oder/und du näher an der rückwand standen (was mit einer verstärkung im bassbereich einhergeht), dann wird jetzt der bass weniger erscheinen. ist aber eigentlich gut so.
wenns dennoch zu wenig bass ist, dann ignoriere diese regeln und schiebe die ls näher an die wand!


Slorg schrieb:
Macht es Sinn, die Frontwand abzuhängen?

wenn du damit "mit molton bedämpfen" meinst, dann JA!

Slorg
Stammgast
#3 erstellt: 10. Feb 2009, 13:52
Hallo,


vielen Dank für deine Antwort.

Durch ein bischen herumprobieren mit der Position der LS ist der Bass inzwischen deutlich besser geworden.

Die Spiegelflächen machen mir aber weiterhin Sorgen, da die Instrumente nicht so klar an einer Stelle stehen, wie vorher. Das sollte aber mit Basotect lösbar sein, denke ich.

Vor der Umstellung hatte ich zur Rückwand erheblich mehr Abstand, aber auch weniger Sitzabstand zu den LS. Der Bass beim Schlagzeug z.B. knallt zwar nicht mehr so wie vorher, klingt aber in sich besser ins Gesamtgeschehen eingefügt.

Daher ist der Einwand des linearen Klangbildes sicherlich berechtigt.

Trotz der Gummifüsse scheinen aber noch (zu) viele Vibrationen in das Laminat zu gelangen. Ich denke momentan darüber nach, mit einer Schiefer oder Granitplatte zu arbeiten (LS,Spikes,Platte,Absorberfüsse - man kennt das ja ).

"Mit Molton bedämpfen" - genau das meinte ich

Ich werde mich dann mal ein wenig umschauen und evtl. ein Schnäppchen bei e... schiessen. Die 3x3m kosten ja nicht die Welt.

Ich hoffe, dass ich damit auch den Hall in den Griff bekomme.

Sollte ich evtl. auch ein Stück der Decke "mit Molton bedämpfen"?
(ich konnte mir "abhängen" gerade noch verkneifen )



Gruß,

Alex
rland79
Stammgast
#4 erstellt: 11. Feb 2009, 12:06

Slorg schrieb:
Durch ein bischen herumprobieren mit der Position der LS ist der Bass inzwischen deutlich besser geworden.

sehr gut!


Slorg schrieb:
Die Spiegelflächen machen mir aber weiterhin Sorgen, da die Instrumente nicht so klar an einer Stelle stehen, wie vorher. Das sollte aber mit Basotect lösbar sein, denke ich.

das mein ich auch!


Slorg schrieb:
Trotz der Gummifüsse scheinen aber noch (zu) viele Vibrationen in das Laminat zu gelangen. Ich denke momentan darüber nach, mit einer Schiefer oder Granitplatte zu arbeiten (LS,Spikes,Platte,Absorberfüsse - man kennt das ja ).

ganz genau!


Slorg schrieb:
Sollte ich evtl. auch ein Stück der Decke "mit Molton bedämpfen"?

ja! aber besser ebenfalls mit basotect an den spiegelflächen der decke!

und bedenke: für einen größeren (bzw tiefer reichenden) wirkungsbereich nimm 10cm dicke platten und bringe sie mit 10cm wandabstand an!

Slorg
Stammgast
#5 erstellt: 11. Feb 2009, 16:53
Hi,



und danke nochmals für die Antworten!

Ich werde mich dann mal nach den 10cm-Platten umschauen.

Da die Decke 3 Meter hoch ist, weiss ich nicht, ob die Spiegelflächen da so ins Gewicht fallen.

Ich werde wohl erstmal die Rückwand und Seiten bedämpfen und dann entscheiden ob, und in welchem Maße noch andere Dinge nötig sind.

Einen Hochflorigen Teppich werde ich mir über kurz oder Lang wohl auch noch zulegen müssen...

Dann sollte ich mal langsam anfangen zu sparen.


Nochmals Danke für die Antworten.

Du hast mir sehr geholfen!




Gruß,

Alex
rland79
Stammgast
#6 erstellt: 12. Feb 2009, 13:08

Slorg schrieb:
Da die Decke 3 Meter hoch ist, weiss ich nicht, ob die Spiegelflächen da so ins Gewicht fallen.

ah ja, stimmt. dann vllt doch eher ein molton-segel, das dann v.a. den nachhall im oberen teil bedämpft... ist aber vllt gar nicht so wichtig...

Slorg schrieb:
Ich werde wohl erstmal die Rückwand und Seiten bedämpfen

mit "rückwand" meinst du wohl die wand hinter ls, oder? das wäre dann aber die "frontwand".

Slorg
Stammgast
#7 erstellt: 12. Feb 2009, 15:42
Hallo nochmal,


ich war Heute im Baumarkt und habe mir 2 40x40cm Gehwegplatten organisiert.

Ich werde, wenn sie getrocknet sind (Stichwort Außenlager ), mal ausprobieren wie und ob ein Unterschied merkbar ist.

Bei 2€ pro Stück kann man sie super zum testen verwenden, und dann entscheiden, ob man auf Granit o.Ä. "aufrüstet".

So sonderlich hübsch sind die Betonplatten ja leider nicht...


Mit "Rückwand" meinte ich natürlich die Frontwand.


Ob Molton-Segel (gute Idee übrigens ) oder nicht, werde ich dann entscheiden, wenn die Seiten und die Rückwand bedämpft sind.


Bin jedenfalls gespannt, ob die Betonplatten etwas bewirken.


Ich melde mich, wenn ich es ausprobiert habe


Gruß,

Alex
Slorg
Stammgast
#8 erstellt: 12. Feb 2009, 22:47
Sooo, da bin ich wieder


Die Betonplatten sind nun trocken,die Spikes montiert und die Absorberfüsse platziert.




Es hat sich gelohnt!

Der Bass ist nicht stärker geworden - aber präziser und (was mich am meisten überrascht) tiefer!

Man kann nun einem Kontrabass folgen, auch wenn eine ganze Band spielt. Vorher war das nicht so einfach möglich. Er ist etwas im Geschehen untergegangen.

Der "Punch" hat zudem deutlich an Druck gewonnen. Einige Frequenzen wurden vorher wohl einfach zu schwach/leise wiedergegeben.

Nun klingen meine "Babys" endlich wieder wie Standlautsprecher und lassen nicht wie vorher nur den Boden vibrieren wie ein Presslufthammer.

Die Platten waren mit ihren 4€ also eine super Investition.

Man sollte keine Wunder erwarten, aber ich werde nicht mehr ohne eine solche "Unterlage" hören.


Als nächstes nehme ich die Spiegelflächen in Angriff.



Gruß,

Alex



PS: Ich hätte nicht gedacht, dass sich die Betonplatten so gut in den Raum integrieren. Sieht richtig gut aus.
rland79
Stammgast
#9 erstellt: 13. Feb 2009, 10:38
voll toll! sehr gut!!!
Slorg
Stammgast
#10 erstellt: 20. Feb 2009, 20:07
Hallo,


es gibt mal wieder ein Update von mir.

Ich habe mir hier im Forum 4 Basotect Platten 100x50x10cm gekauft und heute abgeholt.

Ich habe sie provisorisch an die Spiegelflächen gestellt und bin begeistert.

Die Stereoabbildung hat deutlich dazugewonnen. Die einzelnen Instrumente und Stimmen lassen sich besser orten und stehen fest "an ihrem Platz".

Es klingt insgesamt ein wenig klarer und detaillierter.


2 von den Platten kommen an die Spiegelflächen an den Seitenwänden - das ist klar.

Nun ist die Frage, wo ich die anderen beiden am sinnvollsten unterbringe.

Doppelt anbringen ist natürlich eine Möglichkeit um die untere Grenzfrequenz zu senken, aber die Frontwand könnte doch theoretisch auch Sinn machen, oder?



Gruß,

Alex
rland79
Stammgast
#11 erstellt: 23. Feb 2009, 11:04
hi!

toll, dass das schon mal geholfen hat!

ein guter platz für die anderen zwei platten wäre sicher die frontwand! wobei laut deines ersten bildes dort eh schon einiges (regal, sideboard) steht.
aber probiers doch aus! wenns hinter den boxen nicht mehr so viel bringt, dann versuch sie vllt wirklich irgendwie von der decke abzuhängen (zwischen boxen und hörposition), nicht in erster linie um reflexionen, sondern um nachhall zu verringern...

@ "doppelte absorber": imho nicht so gut, denn dann sind die durchlaufzeiten verschiedener frequenzbereiche unterschiedlich, was ungleichmäßige absorption bedeutet...
wenn, dann bringe sie mit 10cm abstand zur wand an! das bringt den erhofften effekt (tiefere wirkfrequenz)!

Slorg
Stammgast
#12 erstellt: 23. Feb 2009, 14:59
Hallo,


so sieht es momentan hier aus:




Die Platten werden natürlich noch richtig angebracht und wahrscheinlich mit hellem Stoff bezogen.

Die 10cm Abstand sind natürlich schon eingeplant, auch wenn ich schon oft gelesen habe, dass 5cm (die Hälfte der Plattenstärke) völlig ausreichen sollen

Nachhall verringern ist natürlich eine gute Idee. Evtl. werde ich diesbezüglich aber auch mal über deine Idee mit dem Molton-Segel nachdenken.

Danke auch für den Hinweis bezüglich der Durchlaufzeiten!


Ich werde mit der Position der hinteren Platten wohl einfach noch ein bischen experimentieren müssen


Danke nochmal für die Hilfe




Gruß,

Alex
rland79
Stammgast
#13 erstellt: 24. Feb 2009, 11:27

Slorg schrieb:
Die 10cm Abstand sind natürlich schon eingeplant, auch wenn ich schon oft gelesen habe, dass 5cm (die Hälfte der Plattenstärke) völlig ausreichen sollen

poisonnuke beschreibt das schön auf seiner homepage:

"...Da für die volle Wirkung der Absorber im Schnellemaximum der unteren Frequenz sein muss, rechnet man also den Abstand dieses aus:

z.B. 400Hz als untere Frequenz:

d = 344 / (400 * 4)
= 0,21m = 21cm

Um also bei 400Hz noch eine maximale Wirkung zu erzielen, müsste die Vorderseite vom Absorber 21cm von der Wand entfernt sein. Da ein Absorber im Druckmaximum nicht viel Effekt erzielt, wird aber keine 21cm dicke Platte benötigt, sondern es reicht bereits die Hälfte dieser Dicke, da ab 1/8 Lambda die Schallschnelle keine nennenswerte Größe mehr hat.
Für 400Hz als untere Wirkfrequenz sind also 10cm Absorber notwendig, die mit einem Abstand von 10cm vor der Wand hängen..."


(das schallschnellenmaximum befindet sich immer 1/4 der wellenlänge von der wand entfernt.)

Slorg
Stammgast
#14 erstellt: 24. Feb 2009, 13:50
Ahhhja,


verstehe

Dann bleibe ich bei den 10cm und überlege mir mal wie ich sie anbringe.

Dankeschön für deine unermüdlichen Hilfestellungen


Gruß,


Alex
araum
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 24. Feb 2009, 16:18

rland79 schrieb:
hi!

@ "doppelte absorber": imho nicht so gut, denn dann sind die durchlaufzeiten verschiedener frequenzbereiche unterschiedlich, was ungleichmäßige absorption bedeutet...



Kannst du das bitte näher erläutern?

Danke.


MfG
rland79
Stammgast
#16 erstellt: 24. Feb 2009, 16:26
ich würde gern wenn ich könnte... hab das von jemand anderem hier... wer wars nochmal... poison vielleicht?

irgendwie gehts darum, dass durch "bedämpfte" reflexion an der wand die höheren freq stärker abgebremst werden...
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