Zu großer Nachhall im Heimkinoraum

+A -A
Autor
Beitrag
SGT
Neuling
#1 erstellt: 26. Jul 2009, 16:44
Hallo,
ich bin neuerdings mit meiner Heimkinoanlage (Teufel System 5, Onkyo TX SR 805) in den Keller umgezogen.

Zum Raum: - 4m x 3,6m x 2,5m (LxBxH)Alle WändeZiegelsteine
- 3 Wände mit 24cm
- 1 Aussenwand (Lange Seite) mit 50er Mauerwerk
und Doppelfenster


Das Problem ist nun dass in dem Raum ausser meiner Anlage, einem Sofa, und einem Teppich (bedeckt 80% des Raums) nichts ist. Quasi nackte Wände.
Ich habe dadurch einen etwas zu starken Nachhall, beinahe so wie man es in einem Uneingerichteten Raum hat.
Hinzu kommen noch starke Reflektionen der Frontlautsprecher an der Decke und von der Rückwand.

Ich habe hinter dem Sofa (60cm Abstand zur Rückwand) einen dicken Wollteppich quer an die Wand gehängt was eig nichts bringt.
Insgesamt habe ich eine unsaubere, etwas zu diffuse Klangwiedergabe.


Gibt es eine kostengünstige Möglichkeit, z.b. mit Teppichbespannung an der Rückwand( bis 1,40m Höhe) oder an den Seitenwänden, den Nachhall oder das Klangbild insgesamt zuverbessern?
Bm4n
Inventar
#2 erstellt: 29. Jul 2009, 10:07
Ich schlisse mich der Frage mal ganz frech an. Ich ziehe demnächst um und mir steht dann ein ähnlicher Kellerraum zu verfügung. Der auch fürchterlich hallt.
Injen
Stammgast
#3 erstellt: 29. Jul 2009, 13:33
Hi!

Dabei gilt leider nur viel hilft viel....also flauschiges Zeugs. Wenn ich mich recht erinnere, sollte das "Absorbermaterial" halb so dick sein wie die tiefste Frequenz die es zu absorbieren gilt. Wenn man das ganze dann noch mit gleichem Abstand (wie die Materialdicke) zur Wand anbringt funktioniert das sehr gut.

Dazu der sehr gute Artikel von Nuke:

Raumakustik

Durchlesen -> schlau sein

Gruß Manuel
Bm4n
Inventar
#4 erstellt: 29. Jul 2009, 13:39
Hi,

leider bekommt man bei Akustigfragen immer diesen Link um die Ohren gehauen.
Dennnoch ist es manchmal hilfreich die Sache im einzellfall zu betrachten.
Das der Artikel sicherlich TOP ist und ich ihn auch schon einige male gelesen haben steht ausser Frage aber: Er hilft mir nicht. Versteh ich nicht alles.

Ich hatte zum beispiel überlegt ob es akustisch sinn macht wenn ich Latten auf die Wand schrauben und dann Mineralwolle zwischenstecke. Normalerweise machen dann alle Platten drauf. Bringt es nicht mehr einfach das Werk mit Molton zu bespannen?

Weiß nicht wie es der TE sieht aber mir würden solchen Tipps sehr helfen.
Injen
Stammgast
#5 erstellt: 29. Jul 2009, 14:01
Hi!

Naja dann...sorry. Also die angesprochene Konstruktion ist schonmal nicht schlecht. Dabei sei drauf verwiesen, dass Steinwolle wohl gesundheitsschädlich ist....hat man mir jedenfalls schon 2-3 mal erzählt. Also nimm lieber sowas wie Sonofil. Das gibts u.a. bei Strassacker: Link

Leider ist das zeug dort relativ teuer. Ich hab hier in Dresden einen Raumausstatter gefunden, der son zeug hat und für 7€/m verkauft (normale 1,4m breite Bahn) Nach solchen Läden könnt man z.b. ausschau halten. Die 2 verschiedenen "Abdeckungsvarianten" haben aber ganz unterschiedlichen Zweck. Mit Platten auf dem Holz wird es ein Plattenresonator, bei dem die aufgeschraubte Platte bei bestimmten Frequenzen auf Resonanz kommt und schwingt. Damit entzieht sie dem Raum Schallenergie. Das funktioniert allerdings nicht sehr breitbandig und wird folglich mehr für einige Raummoden o.ä. verwendet. Mit Molton darüber stellt sich eher der Effekt ein den du haben möchtest: keinen Echoraum. Allerdings sollte man solche Dinge dann wie oben beschrieben mit etwas Abstand an der Wand befestigen. Wenn man eine Schicht Sonofil so an die Wand bringt dann ist nur die Hälfte davon wirklich wirksam. Wenn man es dagegen von der Wand absetzt hat man einen Absorbtionseffekt etwa bis eine Oktave tiefer. (Frequenzhalbierung) Gleichen Effekt haben z.b. auch Vorhänge bzw. Gardinen allerdings nur bei recht hohen Frequenzen weil sie nicht sonderlich dick sind.

Wenn die Möglichkeiten bestehen sowas an die Wand zu bringen würde ich das auf jeden Fall allem anderen vorziehen. Beim Boden wird es natürlich etwas schwieriger, aber dort tut es meistens auch ein dickerer Teppich gegen die ersten Reflektionen der Box, sofern der rest des Raumes reltiv gut Bedämpft ist. Viel Einrichtung hilft ebenso ist aber nicht sonderlich gut festzustellen in welchen Bereichen es wirkt und in welchen nicht.

Ich hoffe das hilft nun besser

Gruß Manuel


[Beitrag von Injen am 29. Jul 2009, 14:03 bearbeitet]
rockfortfosgate
Inventar
#6 erstellt: 29. Jul 2009, 14:08
hallo
guck mal in meine signatur,
diy deckenabsorber.
bei mir hat es was gebracht.
und es giebt einige die sowas auch schonmal gebaut haben.

gruß ralf
Bm4n
Inventar
#7 erstellt: 29. Jul 2009, 14:15
Ich danke euch beiden schonmal. Ich werde so oder so noch etliche Zeilen lesen müssen bis es an den Aus-/Umbau geht.
SRAM
Inventar
#8 erstellt: 29. Jul 2009, 21:09
Der hier:

http://www.hunecke.de/de/rechner/raumakustik.html

ist dabei nützlich. Und bei den verschiedenen Anbietern hat man auch gleich das ganze Spektrum der Materialien, die zur Verfügung stehen. Die Din sollte man auch besorgen.

Gruß SRAM

P.S.: der hier ist darüberhinaus nützlich um den Hallradius zu bestimmen: http://www.track4.de/sonstiges/akustik.php3


[Beitrag von SRAM am 29. Jul 2009, 21:41 bearbeitet]
HiFi-Selbstbau
Inventar
#9 erstellt: 29. Jul 2009, 22:20
Hi,

rundrum Teppichboden wird in den höhen zuviel Absorption haben, im Grund- und Mittelton zu wenig -> das bringst auch nicht.

Wenn Du den Teppich mit Abstand auf Holzlatten nageln würdest mind. 5 cm Abstand) hättest Du bei gleicher hochfrequenter Absorption wesentlich mehr Absorption unten rum, weil der Teppich dann auch als Plattenschwinger und Strömungswiderstand fungiert. Dazwischen kann man dann bedenkenlos Mineralwolle packen, zur Not in dünne Malerfolie eingepackt.

Unter die Decke 5-10cm Basotect für die erste energiereiche Deckenreflexion oder ein Deckensegel aus Baumwolle.

Hilfreich ist es auch, die Nachhallzeit zu messen. Aber bitte nicht mit qualitativen Wasserfalldiagrammen sonden mit Zahlenwerten in Terzbandbreite (z.B. ARTA oder JustT60). Dann kann man sehen wie viel m² noch fehlen und welches Absorptionsverhalten das Material haben sollte (s. http://www.hifi-selb...view=article&id=280)

Bei einer "exotischen" Maßnahme wie dem Teppich mit Wandabstand könnte man sehen wie es gewirkt hat (erst mal eine Wand, dann Nachhallzeit messen und dann entweder mehr davon oder sein lassen).

Gruß Pico
Bm4n
Inventar
#10 erstellt: 30. Jul 2009, 08:31
Werde ich mir auf jedenfall alles mal ansehen. Ich halte euch auf dem laufendem mit meinen Fragen
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Nachhall
Dr.Flx am 04.09.2005  –  Letzte Antwort am 06.09.2005  –  7 Beiträge
Tieftoptimierung im Heimkinoraum
Bonzai303 am 12.01.2011  –  Letzte Antwort am 09.03.2011  –  10 Beiträge
Akustik im Heimkinoraum ?
Prof.66 am 04.03.2011  –  Letzte Antwort am 06.03.2011  –  2 Beiträge
Heimkinoraum im Keller (Neubau)
toaotom am 30.07.2005  –  Letzte Antwort am 31.07.2005  –  5 Beiträge
Raumakustik / Heimkinoraum im Keller
timmyweb am 07.11.2005  –  Letzte Antwort am 07.02.2007  –  14 Beiträge
Interpretation Nachhall
No am 29.12.2015  –  Letzte Antwort am 31.12.2015  –  11 Beiträge
"Metallischer Nachhall"
Schallfee am 10.01.2014  –  Letzte Antwort am 14.01.2014  –  5 Beiträge
zuviel Nachhall im Wohnzimmer.
Breity am 30.01.2009  –  Letzte Antwort am 31.01.2009  –  7 Beiträge
Nachhall messen?
altesOhr49 am 14.01.2016  –  Letzte Antwort am 17.01.2016  –  12 Beiträge
Stoff für Heimkinoraum
Boudens am 28.11.2015  –  Letzte Antwort am 30.11.2015  –  7 Beiträge
Foren Archiv
2009

Anzeige

Produkte in diesem Thread Widget schließen

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.731 ( Heute: 2 )
  • Neuestes Mitgliedmobile-club-sounds
  • Gesamtzahl an Themen1.551.074
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.537.483

Hersteller in diesem Thread Widget schließen