Interpretation Nachhall

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Stammgast
#1 erstellt: 29. Dez 2015, 14:11
Hallo zusammen,

Ich versuche aktuell mich aktuell etwas mit REW zu beschäftigen und Ansatzpunkte zur Verbesserung der Raumakustik zu finden.
Hier mal eine Nachall-Messung meines 21qm-Wohnzimmers.

nachall

Größer: https://dl.dropboxusercontent.com/u/34341207/nachall.jpg

Im Einsatz befinden sich bereits 4 Deckensegel und Absorber an der Rückwand. Lohnt es sich hier noch weitere Absorber unterzubringen?
Für mich sieht es so aus, als ob insbesondere unter 400 hz noch etwas getan werden müsste. Ist das richigt? Welche Maßnahmen wären hier noch möglich?


[Beitrag von No am 29. Dez 2015, 14:14 bearbeitet]
No
Stammgast
#2 erstellt: 30. Dez 2015, 16:48
Hat jemand eventuell allgemein eine Meinung zur Messung. Wären andere Messungen noch hilfreich?
Ich kann nicht wirklich einschätzen inwieweit es sinnvoll / nötig / praktikabel ist den Nachhall in den unteren Frequenzen noch zu verringern.
soundbraut
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 30. Dez 2015, 18:51
Hallo

Also was nötig ist oder nicht hängt nicht nur von einer Messung ab.
(RT60, also dein Diagramm würde ich generell nicht in kleinen Räumen vertrauen)

Beim Musik hören würde ich nach "stören" optimieren.
Also was fällt dir konkret beim Musik hören als "störend" auf ?


Wenn man mal anfängt nach Messergenbissen zu optimieren wird man schnell merken:
Ein akustisches Phänomen beseitigt, 3 neue generiert
Was dann sehr schnell zum aufgeben führt.

Darüber hinaus sollten bei Messtechnischer Optimierungen weit mehr (eigentlich Alle) Parameter berücksichtigt werden.
Wenn du die Messdatei hoch ladest und hier verlinkst, wäre zumindest die möglichkeit gegeben sich die anderen Messparametern anzusehen.
In der Messung sollte einmal der linke, einmal der rechte und einmal beide Lautsprecher gemessen enthalten sein.


Ansonsten:
Bass (oder der untere Frequenzbereich) kann nur mit großen bzw. aufwendigen Modulen bewältigt werden.
Stichwörter:
Bassfallen
Basstraps
Resonatoren (HH, VPR usw....)



lg Bert
No
Stammgast
#4 erstellt: 30. Dez 2015, 23:12
Alles klar, danke schonmal für deine Antwort.

Meine ersten "Optimierungen" basierten auch nicht auf Messungen, sondern aus dem gehört zu hohen Nachhall.
Ich habe dann erst zwei Deckensegel installiert, dann nochmals zwei und dann noch ein paar kleine Absorber an der Rückwand, jeweils an Reflektionspunkten der Lautsprecher. Das gehörte Ergebnis wurde dabei jedesmal besser. Stimmen im Raum klingen jetzt angenehmer. Man hört aber finde ich trotzdem, das tiefere Frequenzen länger nachklingen, d.h. auch schon wenn ich tief spreche.

Hier meine Messung mit L/R und L+R: https://dl.dropboxus..._lr_measurement.mdat

Daraus mal der Frequenzgang;

frequencyresponse

und Wasserfall:
waterfall


[Beitrag von No am 30. Dez 2015, 23:15 bearbeitet]
realDanielH
Stammgast
#5 erstellt: 31. Dez 2015, 01:09
Das nenn ich mal einen geraden Frequenzgang, Respekt!
Würde es dir mal ausmachen Fotos von deinem Raum zu posten? Nur so aus Neugier. 4 Deckensegel hören sich ganz schön viel an. Aber zeigt messtechnisch ja auch offensichtlich ordentlich Wirkung.

Edit:
Ok, merke gerade, die psychoakustische Glättung und die Skalierung bei der Abbildung des FG täuschen hier etwas. Trotzdem würden mich die Bilder interessieren


[Beitrag von realDanielH am 31. Dez 2015, 01:19 bearbeitet]
No
Stammgast
#6 erstellt: 31. Dez 2015, 04:20
realDanielH
Stammgast
#7 erstellt: 31. Dez 2015, 11:00
Danke für die Fotos. Sind die Deckensegel selber gebaut oder fertig gekauft?
Ich habe mir deine .mdat Datei angesehen, auf den Nachhall bin ich neidisch. Klar steigt er im Bassbereich an, aber dort was zu machen ist eben sehr aufwändig.
Kannst du sagen ob sich der Nachhall bei hauptsächlich durch die Deckensegel oder die sonstigen Absorber verbessert hat?
Ich spiele nämlich auch mit dem Gedanken, ein Deckensegel zu installieren. Ich habe Flatterechos und Nhz die deutlich über deinen liegen (im Mittel und Hochtonbereich)
-MaxWell-
Stammgast
#8 erstellt: 31. Dez 2015, 11:11
Hallöchen "No"


Der Frequenzverlauf schaut ganz okay aus mMn.- Grob gesehen bist du da bei +/- 5dB.


Für mich sieht es so aus, als ob insbesondere unter 400 hz noch etwas getan werden müsste. Ist das richtig?


- Ich denke eher in dem Bereich unter 150hz müsste noch was gemacht werden. Das Wasserfalldiagramm schaut in diesem Bereich echt böse
aus! Wie "soundbraut" schon angemerkt hat, ist eine Verbesserung im Tiefbassbereich nur mit sehr grossen Modulen möglich und ich schätze nicht,
dass du dir die nette Optik deines Zimmers mit riesigen Basstraps in den Ecken "versauen" möchtest...?



Ich kann nicht wirklich einschätzen inwieweit es sinnvoll / nötig / praktikabel ist den Nachhall in den unteren Frequenzen noch zu verringern.


- Kurz: Es bringt einiges!- Der Bass wird deutlich klarer, ist nicht mehr so verwaschen. Es macht mehr Spass!


Um dir helfen zu können, wäre es interessant zu wissen, was du an Hardware nutzt. In der Ecke vor den Gardinen meine ich einen Subwoofer erkennen zu können.- Verfügt dieser über eine seperate Anpassung, die per Software manuell konfiguriert werden kann?
Hat dein AVR die Möglichkeit per PEQ manuell eingreifen zu können?- Falls ja hast du hier eine Möglichkeit noch einiges rausholen zu können!!
Falls nein - verfügt dein AVR über Pre-Out und Main-In Anschlüsse für die einzelnen Kanäle?- Falls gegeben könnte man über ein MiniDSP nachdenken, was eingeschleift wird. Damit eliminiert man deine Probleme zwar nicht gänzlich, aber der Wasserfall würde deutlich anders aussehen. Aus Erfahrung schätze ich, dass die bei dir kritischen Tiefbasspassagen im gleichen Zeitraum um weitere 10-15dB abfallen würden.

Falls es dich interessiert kann ich die Tage mal nach meinen Messungen schauen, um dir zu veranschaulichen was mit gescheit gesetzten PEQ Einstellungen machbar ist.


Ich hoffe ich konnte ein wenig helfen


LG und einen guten Rutsch in das neue Jahr!

-Maximilian-
No
Stammgast
#9 erstellt: 31. Dez 2015, 11:49
Danke nochmal fürs Anschauen.

Die Deckensegel bringen am Meisten, sind ja auch von der Fläche am Größten, dazu haben die auch noch etwas Abstand zur Decke. Die sind fertig gekauft (design-heimkino)

Ja, in der Ecke steht ein Subwoofer, SVS SB-2000. Daran hängt bereits ein Antimode, welches das gehörte Ergebnis im Bassbereich bereits deutlichst verbessert hat. Der Subwoofer läuft bis 100hz, große Überhöhungen sind da im Frequenzverlauf ja auch nicht mehr drin.

Ich habe insbesondere den Eindruck, dass es im unteren Stimmbereich noch etwas zu sehr bzw. zu unausgewogen nachklingt. Die Darstellung von Stimmen ist mir am wichtigsten.
Mit der Performance im tieferen Bereich bin ich zufrieden. Man merkt schon deutlich, wenn was nachklingt und die Hosenbeine flattern, aber das finde ich bei Filmen gar nicht schlecht und im Vergleich zum Zustand den ich mal mit Bassreflex-Sub und ohne Antimode hatte empfinde ich das Ergebnis schon als relativ präzise.

Als Receiver benutze ich einen Yamaha 3040, meine Messung zeigt das Ergebnis mit YPAO in der Einstellung FLAT. Manuell Eingreifen kann man eingeschränkt auch. Man ist bei den Lautsprechern im PEQ beschränkt auf 7 Bänder mit 1/3 Oktavauflösung, für den Subwoofer gibts 4 Bänder, aber auch nicht frei wählbar.

Grüße und ebenfalls einen guten Rutsch
Tobias


[Beitrag von No am 31. Dez 2015, 11:52 bearbeitet]
soundbraut
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 31. Dez 2015, 13:43
Hallo

Also irgendwie dürfte da was eigenartig sein.

Also der Frequenzgang sieht mal so aus:

lwvnneva25

Würde ich aber im Hifi-Sektor als sehr Ok betrachten.


Der Bass allerdings wäre mir da noch zu matschig (ich bin aber ein schlechter Maßstab )


Hier mal das Wasserfalldiagramm:


ulcmjmwg71

Der eingekreiste Teil ist schon noch "auffällig"


Das ETC (Erstreflektionen) sieht dafür ganz ordentlich aus:

iktcgufk55


Im Ganzen eigentlich ein akzeptables Ergebnis.


Wegen dem Bass kannst du hier mal ein Beispiel von mir sehen,
was es für einen Aufwand man da betreiben kann.

http://recording.de/.../146225/Thema_1.html
http://recording.de/...g/171793/thread.html

(Bei beiden Projekten sind auch die Messergebnisse verlinkt.)

Was ich in einem Wohnzimmer natürlich völlig übertrieben sehe.
Für meinen Mastering Raum allerdings dann doch sehr von Vorteil.


lg Bert


[Beitrag von soundbraut am 31. Dez 2015, 13:44 bearbeitet]
No
Stammgast
#11 erstellt: 31. Dez 2015, 17:30
Ok, danke für deine Meinung. Dass das ganze ein Kompromiss ist, ist klar. Deswegen werde ich auch vermutlich keinen weiteren großen Bassabsorber unterbringen.

Stattdessen habe ich jetzt mal die zwei vorderen Deckensegel an den Erstreflektionspunkten entfernt. Insgesamt erscheint mir der Klang dadurch ausgewogener, d.h. der Nachhall zwar höher aber gleichmäßiger, so dass Stimmen klarer erscheinen und mir das "Nachhallen" sonorer Stimmen weniger negativ auffällt. Eigentlich merkwürdig, so waren die Absorber an den Erstreflektionspunkten für mich bisher "gesetzt".
Ich hab dann auch mal ausprobiert, die Deckensegel direkt neben die Lautsprecher zu stellen um die seitlichen Reflektionen zu umgehen, das gefiel mir dann am besten, leider kann ich die da nicht stehen lassen ;-)

Der Versuch zeigt für mich auch, dass das RT60 Ergebnis eher unaussagekräftig ist. Denn an der Messung hat sich praktisch nichts geändert obwohl zwei Klang definitiv deutlich anders ist.

ETC sieht jetzt so aus:

ETC

Das kann ich nicht interpetieren.

Daneben habe ich jetzt mal die Trennfrequenz für die Frontboxen auf 40hz gesenkt. Erscheint mir insgesamt ein besserer Kompromis:

waterfall_40hz


[Beitrag von No am 31. Dez 2015, 17:36 bearbeitet]
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