Generelle Frage zu Subwoofer in kleinem Raum

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darrien
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 04. Aug 2011, 21:16
Servus!

Um in meinem Homestudio die Tiefen besser bewerten zu können, habe ich mir einen Subwoofer angeschafft.

Im Sweet Spot klingt das Ganze recht sauber und ausgeglichen. Verlasse ich allerdings den Sweet Spot, brummt und dröhnt der Bass saumässig laut. Je näher an der Wand, umso extremer.

Darum zwei Fragen:

1. Muss das so? Ist das normal? Oder mach ich irgendwas komplett falsch?

2. Was meinen meine Nachbarn dazu? Hören die das nicht so stark und der Bass zirkuliert eher in meinem Raum um den Sweet Spot herum oder kommt das ganze auf seiner seite in etwa so krass wieder raus, wie's bei mir klingt, wenn ich mich aus dem Sweet Spot in Richtung Wand bewege?

Bin dankbar für jeglichen Input :-)

Ein paar Infos zu meinem Raum:

Am Abhörplatz habe ich schon mit Messmikrofon und Carma einige Messungen gemacht, um die richtige Cutoff-Frequenz zu finden, die Lautstärken aufeinander anzupassen und die passende Phase zu ermitteln.

Frequenzgang A5+Sub8
Der Raum wurde bereits mit mehreren Absorber-Panels an den Spiegelstellen, einer Diffusorenwand mit Zwischenraum zur Raumwand hinter dem Abhörplatz und zwei Bassabsorber-Säulen von je 150cm Höhe ausgestattet.

Raumplan

Subwoofer ist hier noch nicht eingezeichnet, befindet sich aber ungefähr unter dem rechten Monitor, etwas weiter rechts.
Black_Bender
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 04. Aug 2011, 23:06
hi

hm das ist ein sehr kleiner schwieriger raum.

mit zwei relativ kleinen porösen absorbern die auch nicht raumhoch sind wirst du den tiefbass nicht unter kontrolle bekommen könn.


mach doch noch ein paar fotos.
ich geb dir dann wenn ich die zeit finde ein paar denkanstöße und nützliche links wie du eine möglichst solide akustik da raus bekommst.

übrigens bei so einer kurzen strecke zum abhörplatz bringt dir ein diffusor nichts.

man brauch schon einen mindestabstand. 2,50m ist so die kotzgrenze aber auch noch nicht optimal.

das semidiffuse schallfeld sollte im ETC zwischen 13-15 und 20-22ms zu erkennen sein.

bei dir is die distanz einfach zu gering.

in deinem raum kann man nur ein DEDE prinzip realisieren was dann auch optimaler klingt als ein unpassendes LEDE wegen zu klinen distanzen zum abhörplatz.
etwas diffusen raumanteil könnte man evtl durch die weiter entfernten ecken rausholen aber dann nicht sehr tiefreichend aber besser als nix.

übrigens sind carma messungen nicht aussagekräftig genug. schon gar nicht wenns um akustik bei musikproduktion geht.
der frequenzgang ist auch massiv geglättet. da kann man nichts zu sagen.

mach dich mal hiermit vertraut.
http://recording.de/...g/147164/thread.html


allgemeines wissen über DIY studio-akustik findest du hier

http://recording.de/...g/143389/thread.html


und hier noch eine studiobaudoku mit kleinem budget.
http://recording.de/...g/149796/thread.html

wenn du alles durch hast dann weißt du schonmal grob wo es lang geht

lg
darrien
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 05. Aug 2011, 00:05
Wow, das nenn ich ja mal ne Antwort.

Nächste Woche hab ich Zeit, dann werd ich mir das ganze Mal genauer zu Gemüte führen. Vom ersten Querlesen kann ich aber schonmal sagen, dass es bei mir eher unmöglich wird, sone Sachen zu verbauen wie in deinen bebilderten Anleitungen. Zum einen aus Platzgründen und zum anderen weil ich sonst meine Bude reichlich demontieren würde (Vermieter ahoi :D). Hab auch bisher alles mit Auralex / Universal Acoustics und relativ teurem, aber unschädlichem Wandklebeband gemacht.

Aber ich geh das alles mal durch und mach passende Fotos bei gutem Licht. Mit etwas Glück sind bis dann auch meine eigentlichen Monitore (A7X) zurück, weil derzeit hab ich nur ein paar alte Adam A5 rumstehen. Das Problem ist ja aber ohnehin der Bereich <300Hz. Oben raus bin ich recht zufrieden.

Ich meld mich wieder! Besten Dank schonmal fürs erste!
Black_Bender
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 05. Aug 2011, 00:23
ja das sind natürlich alles probleme.
probleme sind zum lösen da

bisher gab es noch keinen einzigen raum den ich nicht hinbekommen habe. es sei denn es is eine 5qm abstellkammer oder so. also realistische größe muss schon sein.
und kompromissbereit sein sollte man.
dein kleiner raum is schon knapp an der grenze.

man kann natürlich alles mobil bauen. das steht dann auf rollen und/oder schienen.

alles eine frage der konstruktion.

unter 300hz verlangt den größten aufwand und know how.
über 300hz in den griff bekommen ist meist ein kinderspiel.
wobei man aufpassen sollte dass man es da nicht übertreibt weil ein ünerdämmter raum in mitten und höhen klingt auch sehr anstrengend.

lg
bartman4ever
Inventar
#5 erstellt: 06. Aug 2011, 08:10
Stelle mal den Subwoofer vorne mittig an die Wand. Das Dröhnen bekommst du wohl nur mit einem zweiten Sub weg. Das ist dann auch gut für die Nachbarn.
darrien
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 30. Aug 2011, 20:36
Sodele. Habe die Sachen durch und auch schon so einiges gemacht.

Optimierungen in Kurzform, die ich nach Lektüre der entsprechenden Threads und Seiten vorgenommen gegenüber der oben dargestellten Situation vorgenommen habe.

Vorgenommene Akustik-Optimierungen


  • Abhörposition und Monitore möglichst nah an die Wand
  • Subwoofer von der Wand weg und möglichst in 1/3-Raumaufteilung platziert, um einen gemessen möglichst linearen Bass an der Abhörposition zu erhalten.
  • 12 CBT-37 Tiefband-Absorber auf die Ecken verteilt. Diese wirken den Messungen zufolge bis ca. 70Hz


Messergebnisse

Die gesamten REW Messergebnisse habe ich hier noch als Download bereit gestellt. Stereo/Links/Rechts vor Absorberplatzierung und nach Absorberplatzierung. Ausserdem sind noch Messungen mit nem vorgeschalteten EQ drin, mit dem ich den Frequenzgang etwas optimiert habe. Ist aber natürlich nicht die Lösung und deshalb nachfolgend auch nicht bebildert:

http://www.false.ch/devnull/akustik/A7XSub8CBT37EQ.mdat

Messergebnis gesamtes Frequenzband:

Vor Absorber-Platzierung:

Full Freq Response Before Treatment

Nach Absorber-Platzierung:

Full Freq Response After Treatment

Wasserfall 300ms gesamtes Frequenzband:

Vor Absorber-Platzierung:

Full Freq Waterfall Before Treatment

Nach Absorber-Platzierung:

Full Freq Waterfall After Treatment

Frequenzband Bassbereich nach Absorber-Platzierung:

Low Freq Response After Treatment

Wasserfall 400ms Bassbereich nach Absorber-Platzierung:

Low Freq Waterfall 400ms After Treatment

Grundsätzliches Foto vom Raum:

Room Overview

Foto von der verwinkelten Ecke und teilen der "Vinyl-Diffusor-Wand":

Room Special Corner

Nahaufnahme der Monitore direkt an der Wand:

Room Satelite Close-Up

Feststellungen


  • Frequenzgang und Nachhallzeit konnten mittels Absorbern bis runter zu 70Hz weitgehend normalisiert werden
  • Bei ziemlich genau 50Hz dröhnt eine unschöne Raummode
  • Bei ziemlich genau 39Hz versaut mir eine Null-Raummode den Bass
  • Die Nullmode ist enorm nervig, weil der Sub die Sateliten genau um diesen Bereich (28Hz-42Hz) erweitern sollte.


Fragestellungen


  • Würden folgende Absorber gegen die 50Hz helfen? Wieviele sind davon nötig? http://www.tse-akustik.de/pa2.htm
  • Was kann man gegen die Nullmode machen?
  • Inwiefern würde der vorgeschlagene Umtausch des einen Subwoofers gegen zwei kleinere helfen?
  • Was könnte man sonst noch machen?
bartman4ever
Inventar
#7 erstellt: 30. Aug 2011, 21:27
Ich habe mit einem Subwoofer auf 1/3 oder 1/4 Position nie die Auslöschungen wegbekommen. Nur mit viel Materialeinsatz (10 Pakete Sonorock) und dem Einsatz von 2 Subwoofern habe ich den Bass recht linear hinbekommen. Die beiden Sub regen den Raum besser an als einer allein. Ich habe als Aufstellung vorne/hinten mittig gewählt, wie ich das in einem Multisub-Paper gelesen habe. Da ist auch die RT60 am Besten.

Mein Raum ist aber aufgrund von Schrägen recht speziell. Dafür aber recht gross. Du könntest mal den Sub nach hinten mittig an die Wand stellen und ihn zusätzlich zu den Main laufen lassen. Die 3 Bassquellen addieren sich dann und regen den Raum besser an.

Mit nur einem Sub habe ich das auch schon gemacht und es war ok. Zwar nicht so gut wie jetzt aber Bass war schon da. Du musst nur am Sub die Trenn-FG recht tief wählen und die Main nicht bescheiden. Das geht nicht mit jeder Boxenkonfiguration. Einen Test ist es aber wert.
Black_Bender
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 30. Aug 2011, 21:57
hi,

also kurz und knapp deine raumoptimierung ist leider fehlgeschlagen.

Bassbereich:

die eckabsorber die du da gekauft hast sind marketing-lügen um den unwissenden homerecordler mit wenig materialaufwand aber hohen preisen das geld aus der tasche zu ziehen.

die wirken nicht dort wo eine wirkung von eckabsorbern zwingend notwendig ist und das aus dreierlei gründen.

1. zu schmal und zu dünn
2. falsches material (zu hoher strömungswiderstand)
3. nicht raumhoch

deine nachhallzeiten im tiefbassbereich sehen aus wie die von vielen unbehandelten räumen die ich vermessen habe.

deine nachhallzeiten über 150hz sind laut rt60 schon leicht überdämft (unter 0,2s) und unter 150hz noch viel zu lang.

sehr ungleichmäßig was absolut nicht gut ist und nicht gut klingen kann.



dein etc sieht auch aus wie das eines unbehandelten raumes.

die seitenabsorber sind zu klein und wirken nicht tief genug.

ein deckenabsorber scheint komplett zu fehlen.


du benutzt einfach das falsche material und auch viel zu wenig.


von plattenschwingern kann ich selber nach meinen erfahrungen nur abraten.

ob gekaufte von MB-akustik oder selbst gebaute.
sie sind unberechenbar und wenn sie mal das machen was sie sollen dann in anbetracht ihrer sperrigkeit und platzverbrauches viel zu wenig.


um deine tiefbassprobleme in den griff zu bekommen musst du die ecken mit richtig dicken breiten und raumhohen absorber ausfüllen aus einem material mit niedrigen strömungswiederstand.

z.b. rockwoll sonorock, isover akustik tp1, thermohanf, caruso isobond wlg040

auch die decke/wand kante über den boxen so behandeln.

btw:
die boxen gehören hinter den schreibtisch auf stative.
deine tischreflexionen sind laut ETC enorm was klar ist da sie ja auf dem schreibtisch stehen.


die bassabsorber verkleiden z.b. mit laminat (immer einen 1cm breiten spalt lassen zwischen den bahnen)

bsp:
Bassfallen Deckenkante + Raumecken

dann überdämmst du deinen hochton nicht ganz so stark.

in die hinteren ecken (durch die niesche sind es 3 ! ) auch das gleiche mit der gleichen dämmung mit niedrigen strömungswiderstand und verkleiden.

dort würde ich sie aber polydiffus bauen.

bsp.

Polidiffuse Bassfalle


die seitenabsorber müssen größer sein.
1x1 meter ist gut.

der deckenabsorber 1,5m breit und 1m lang.

die position der seiten und deckenabsorber bestimmst man durch den spiegeltrick
http://recording.de/...3b8a036ab1d492d4.JPG

wegen dem fenster und der tür würde ich mobile absorber für die seiten bauen.

http://recording.de/...st_1539820.html#P_14

nimm dafür aber lieber 20cm sonorock statt 10cm termarock damit das noch etwas im bass wirkt wenn du sie seitlich mit etwas wandabstand hinstellst.


da der raum so klein ist bleibt dir nichts anderes übrig auch die wand hinter dir mit breitbandabsorber aus zu statten gegen die frühen reflexionen da ein ausreichend tiefgehender diffusor bei der kurzen strecke nicht wirken kann.

der raum wird dann zwar überdämpfter klingen aber mit ausgewogeneren nachhallzeiten als jetzt und einem weit aus glatteren frequenzgang.


lg


EDIT

wenn dann noch einige moden probleme machen kann man ZUM SCHLUSS noch versuchen gezielt mit helmholtzresos was zu verbessern


[Beitrag von Black_Bender am 30. Aug 2011, 22:03 bearbeitet]
ehemals_Mwf
Inventar
#9 erstellt: 31. Aug 2011, 00:15
Hi,
darrien schrieb:
...
  • Was kann man gegen die Nullmode machen?
  • Inwiefern würde der vorgeschlagene Umtausch des einen Subwoofers gegen zwei kleinere helfen?

  • Du kannst den Hörplatz mit zwei Subs im Gleichtakt in die Zange nehmen, dadurch ist ein Druckmax. dort nahezu garantiert
    -- du schaffst quasi eine imaginäre, schallharte Wand in der Symmetrieebene zwischen den Bassquellen.
    Oft ist an 1 - 2 Frequenzen absenkende EQ notwendig (Antimode), sonst wird es zuviel.

    Bartman4ever hat eigentlich alles wichtige schon genannt,
    insbesondere dass versuchsweise 1 Sub hinten plus zwei unbeschnittene Mains vorne bei optimierter Polarität /Phase schon einiges bringen.

    Ansonsten zeigt Black Bender (wie immer ;)), was zu tun ist, wenn Absorber auch im Tiefbass wirken sollen.

    Gruss,
    Michael
    darrien
    Schaut ab und zu mal vorbei
    #10 erstellt: 31. Aug 2011, 02:57
    Besten Dank fürs Feedback (auch wenn's eher ein Verriss war ;-)

    Fazit für mich kurzfristig erstmal:

    - Subwoofer auch mal etwas experimenteller zu positionieren versuchen und nachmessen
    - Deckenabsorber erweitern
    - Seitenabsorber deutlich erweitern

    Stative für die Monitore wird schwierig. Umso näher die Abhörposition der absoluten Raummitte kommt, umso grösser wird der Kampf gegen Null/Peak im Bassbereich. Deshalb hab ich die Monitore auch extra zur Erhöhung auf schwere Bauelemente gestellt. Auf Stativen wären sie dann ja gleich hoch und der Tisch immer noch darunter. Müsste ich mal schauen, wie sich aus dem Verrücken der Abhörposition und dem Verrücken des Subwoofers vielleicht doch noch was brauchbares ergibt. Bisherige Erfahrung halt:

    - Sub von der Wand weg: Guuuuut
    - Abhöre von der Wand weg: Böööööse

    Falls sich damit nichts machen lässt, muss eventuell tatsächlich mal ein zweiter Subwoofer her. Was die Steinwolle-Absorber angeht, muss ich mal schauen, was es hier im Land so für Sachen gibt. Bin allerdings handwerklich eine absolute Niete ;-)

    Also Danke nochmal, dann werd ich mal weiterbasteln :-)
    Black_Bender
    Hat sich gelöscht
    #11 erstellt: 31. Aug 2011, 21:43
    wenn die eckabsorber wirkungsvoll groß dimensioniert werden wird das auch die mode eliminieren in dessen knoten du sitzt.

    lg
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