Reflektionen der Seitenwände absorbieren, welches Material?

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Thiuda
Inventar
#1 erstellt: 16. Jan 2004, 07:06
Ich hätte da mal eine Frage bezüglich der Absorbation seitlicher Reflektionen.

Ich bin mit meinem System eigendlich ziemlich zufrieden, aber Ihr kennt das ja, wenn man etwas nicht mal ausprobiert hat, lässt es einem ja keine Ruhe, es könnte ja besser klingen...

Tja, so ist das wenn aus einem Hobby Fazination und Wahn wird...

Das Prinzip des Absorbierens und dessen Wirkung auf Höhen und höhere Mitten etc. ist mir schon klar...

Meine Frage ist, ob sich folgendes Material eignet...


Mein Vater hat vom verlegen des Parketts haufenweise Styropor Platten übrig. Es handelt sich dabei um 2 cm dicke Trittschalldämmplatten.
Eignen sich diese als Absorbationsmaterial, oder sollte man lieber zu einem anderen Styropor etc. greifen?


Teurere Lösungen, wie spezielle Absorber oder Wandteppiche, etc. sind mir momentan zu kostspielig!!!

M.f.G. Thilo
wolfi
Inventar
#2 erstellt: 16. Jan 2004, 16:37
Hallo,
Styropor ist für Deine Zwecke ungeeignet, da es zuviel Schall reflektiert. Besorge Dir doch eine Matte offenporigen Schaumstoffes, wie er auch als Dämmmaterial in Boxen Verwendung findet, überziehe ihn mit einem schönen Stoff ( oder Kopfkissen ?! ) und befestige das Ganze an der Wand.
Thiuda
Inventar
#3 erstellt: 16. Jan 2004, 17:13
Erstmal danke für die Antwort, aber das Problem ist, das es ja auch noch wohnlich sein soll, ist immerhin ein Wohnzimmer...

Hier ist ein Bild, der Blau markierte Bereich der Wand soll mit Absorbierenden Materialien bestückt werden.



(Der Raum hat die Maße: 3.2m * 6.2m * 2.3m (B*L*H) )



Bei den Styropor Platten währe das ganz gut gewesen, da diese ziemlich "robust" sind und ich diese dann anschließend hätte Tapezieren können...

Aber ist ja eigendlich logisch, das die nicht gut Absorbieren...


Das mit dem Schaumstoff ist ein Problem, wie soll ich den auf so eine riesiege Fläche so verkleiden das es auch noch gut aussieht? Es sind immerhin jeweils rechts und links 5qm Fläche... ( jeweils 2,5m lang und 2m hoch)


Habt Ihr eine Idee?

M.f.G. Draic-Kin


[Beitrag von Thiuda am 16. Jan 2004, 17:28 bearbeitet]
HifiPhlipper
Stammgast
#4 erstellt: 16. Jan 2004, 17:28
Hallo.
Wiedereinmal verweise ich auf meine Absorber-Bauanleitung (Thread: "Absorber Rohmaterial"). Aufgrund Deiner Darstellung nehme ich an, daß Du nicht die Reflexionen absorbieren willst, sondern die in Wandrichtung einfallenden Wellen. Was genau möchtest Du dämpfen? Raum einmal ausgemessen o.ä.?
wolfi
Inventar
#5 erstellt: 16. Jan 2004, 17:30
Hallo,
ich hielte eine " Vollverkleidung " wie Du sie planst für eher problematisch, es besteht die Gefahr der Überbedämpfung. Ich würde es mit jeweils einer Matte 7 - 10 cm starken Schaumstoffs direkt neben der Tür ( zwischen Tür und Sessel ) probieren ( sind ca. 0,5 qm groß ). Einfach einmal mir Stecknadeln befestigen und hören. Wenn es Dir etwas bringt, kannst Du es sodann schick " verkleiden ", ansonsten den Schaumstoff für die nächste Boxendämpfung verwenden.
Thiuda
Inventar
#6 erstellt: 16. Jan 2004, 18:10
@ HifiPhlipper

Ich hatte damals ein Problem mit Nachhall in meinem Wohnzimmer, deswegen hatte ich den hinteren Teil der linken ( vom Höhrplatz aus gesehen rechten) Wand mit einer Roten Decke gedämpft.

Der Nachhall war weg...


Was ich jetzt erreichen will, ist die verfrühten Reflektionen an Seitenwänden, die durch die sehr Wandnahe Aufstellung entstehen, auszulöschen.
Ich habe nicht das Problem, das der Schall zwischen den Wänden hin und Her geworfen wird, wie gesagt, ich bin zufrieden, will aber Wissen ob noch mehr rauszuholen ist!

Kann den von dir erwähnten Tread nicht finden, kannst du mir mal nen Link geben?

THX


@ wolfi

Ja, es könnte überdämpft sein, aber es könnte auch wesentlich klarer und ortbarer Klingen...
Mein Raum hat halt absolut schlechte Maße, ein Raumbreite von 3.2 M ist einfach zu gering, sodass mir nichts anderes übrig bleibt als die LS sehr Wandnah aufzustellen, zum Glück habe ich keine Bassprobleme...
Aber ich habe das Gefühl, das durch die Wandnahe Aufstellung verfrühte Reflektionen an den Seitenwänden auftreten, die dem Klangbild ein wenig an Klarheit und Ortbarkeit nehmen. Deswegen will ich diese unterbinden.

Den hinteren Teil der linken (von der Höhrposition aus rechten) Teil der Wand muss ich so oder so dämpfen, da ich sonst einen Nachhall in meinem Raum wahrnehmen kann, deswegen wollte ich das auf der anderen Seite auch machen, der Symetrie wegen.

M.f.G. Draic-Kin
HifiPhlipper
Stammgast
#7 erstellt: 16. Jan 2004, 18:41
Hier der Link:
http://www.hifi-forum.de/index.php?action=browseT&forum_id=33&thread=179&hl=absorber&z=1#18

Bei Fragen: Immer wieder gerne!
Thiuda
Inventar
#8 erstellt: 16. Jan 2004, 18:43
Danke HifiPhlipper.

Was hälst du von der von mir vorgesehenen Fläche, das Problem ist, wenn ich mir das Ganze Material kaufe und es dann zuviel ist, hab ich Geld um sonst ausgegeben.

Ich werde jetzt erstmal deinen Tread lesen und dann mit Decken versuchen die Stellen auszumachen...
HifiPhlipper
Stammgast
#9 erstellt: 16. Jan 2004, 18:50
Wenn Du nur partiell Mittel-/Hochton dämpfen willst: Hänge Dir etwas Alufolie an die Wände; dort, wo Du Hochtöner / Mitteltöner vom Hörplatz sehen kannst, ist die richtige Stelle zur Bekämpfung der Reflexionen erster Ordnung. Gleiches gilt natürlich auch für die Decke. Für den Bassbereich lässt sich diese Methode aber natürlich nicht anwenden...
Nochmal: Hast Du Deinen Raum mal gemessen oder etwas mit Cara experimentiert?
Thiuda
Inventar
#10 erstellt: 16. Jan 2004, 19:03
Das mit der Alufolie bzw. einem Spiegel habe ich schon mal gemacht, das Problem ist halt nur, das ich hinten, wie beschrieben auch absorbieren muss, um dem Raum den Hall zu nehmen, deswegen wollte ich dies ja rechts auch machen, der Symetrie wegen.


Nein, ich habe noch nicht gemessen, Cara besitze ich zwar, war aber immer relativ unzufrieden mit den Ergebnissen, sehr unsymetrische Aufstellungen etc. Hab es deswegen nie weiter benutzt.

Kann man damit auch die optimalen Stellen für Absorber (Mittel/Hochton bereich) berechnen und sind die Werte zuverlässig?

Hab mich bisher immer auf mein Ohr verlassen!

M.f.G. Thilo
Thiuda
Inventar
#11 erstellt: 16. Jan 2004, 19:34
Hab jetzt einfach mal Decken aufgehangen...

Der Unterschied ist gravierend, ich war vorher schon zufrieden, aber jetzt...

Ein Schrei, ein Klatschen, den Verstärker aufdrehen, nichts kein Nachhall, fast wie Tot, aber noch angenehm, nicht so wie ein Schalltoter Raum, gefällt mir sehr.


Die LS klingen jetzt wesentlich klarer und auch die Bühne hat sich vergrößert... aber ich hab jetzt auch wirklich alles so abgehängt wie auf der Zeichnung oben.

Nur wie soll ich das so verwirklichen, das es preiswert ist, wirksam ist und gut aussieht??????????????????
MojoMC
Inventar
#12 erstellt: 16. Jan 2004, 21:10
Schöne alte Wandteppiche kaufen und aufhängen. Was anderes fällt mir spontan nicht ein...
Thiuda
Inventar
#13 erstellt: 17. Jan 2004, 05:34
Nur Wandteppiche kosten wieder zuviel Geld...

Ich glaube ich nehme als Übergangslösung ersteinmal Schaumstoff... Noppenschaum ist zwar bestimmt besser, aber Optisch noch schlimmer!!!

Ich möchte keinen allzu Dicken Schaumstoff verwenden 2 - 3cm (Da es sonst wirklich bescheuert aussieht), geht das und sollte ich dann einen mit sehr hoher Dichte nehmen, oder ist zu "Dicht" auch nicht gut?


Habt ihr denn keinen anderen Vorschlag, wie man simpel und kostengünstig einen Absorber für Mitten und Höhen herstellen kann (Um Nachhall und verfrühte Seitenreflektionen zu unterbinden), der auch großflächig angebracht werden kann und vernümpftig aussieht?


M.f.G. Draic-Kin


[Beitrag von Thiuda am 17. Jan 2004, 05:36 bearbeitet]
Thiuda
Inventar
#14 erstellt: 17. Jan 2004, 21:00
Ich hab jetzt doch zu Noppenschaumstoff gegriffen, hab soeben 12qm Noppenschaumstoff mit 2cm Dicke bestellt.

Verkleide Ihn dann einfach mit einem Stofftuch, welches über einem Holzrahmen gespannt ist...

Danke für die Antworten!

M.f.G. Draic-Kin


(Was ich schade finde, ist das das Akustik Forum so weit unten steht und nur von wenigen besucht wird, dadurch dann auch wenige Beiträge und Antworten enthält... Wobei ich Raumakustik (und Akustik allgemein) für einen der interessantesten und bedeutungsvollsten Bereiche halte!!! Ein kleiner Verweis oder Button im Topmenü des Forums würden schon reichen, wenn man es schon nicht alleine ganz oben an die Spitze stellt...)
Antenne
Stammgast
#15 erstellt: 19. Jan 2004, 02:35
Hallo,

> Cara besitze ich zwar, war aber immer relativ unzufrieden
> mit den Ergebnissen, sehr unsymetrische Aufstellungen etc.
> Hab es deswegen nie weiter benutzt.

Bei mir genau das gleiche! Auch ich stelle eher symmetrisch auf, besonders zu den Seitenwänden, sonst gibt es sehr häßliche Echos, Ausfransungen zu einer Seite hin und die Bühne klingt irgendwie total schief...

Wie ich sehe ist der Seitenwandabstand wirklich nicht groß. Was man daher noch versuchen könnte und sollte ist, die LS etwas stärker anzuwinkeln, das sich ihre Abstrahlachsen etwa in der Mitte der Tischplatte kreuzen. Das schwächt Seitenwandreflexionen ebenfalls ab und sorgt für bessere Ortung. Manche LS vertragen das aber nicht so - daher muß man das probieren.

Sofern es noch geht (auf der Zeichnung ist jedenfalls noch etwas Platz nach hinten!) würde ich die Glotze auch noch etwas zurück an die Wand schieben.


Schöne Grüsse
Thiuda
Inventar
#16 erstellt: 19. Jan 2004, 19:32
@ Antenne

Das mit dem Anwinkeln vor dem Hörplatz habe ich schon probiert, fand ich nicht so gut, fand hinter dem Hörplatz besser, auch wenn es von mehr Seitenreflektionen behaftet ist!!!

@ ALL

Habe ja jetzt den Noppenschaumstoff bestellt (Dicke 2cm) und bedenke gerade eine günstige Anbringung...

Was haltet Ihr hiervon?????:




M.f.G. Thilo
Camel_Twin
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 19. Jan 2004, 21:15
Hallo Draic-Kin
Das sieht dann aber sehr überbedämpft aus.
Noppenschaumstoff hat eine sehr hohe Absorbationsrate.

Ich habe selber schon mal in einen Keller gestanden der überdämpft war.
Es war sehr unangenehm!
Dort stand allerdings ein Kompressor.

Aber Du kannst ja ein wenig experimentieren.....
Hinter den Lautspechern, an der Decke auf den Türen.
Lieber nicht so nah an den Ohren.
Kannst sie ja auch zusammenrollen.(Maschendraht außen dann Stoff)
Auf jeden Fall hast Du genug von dem Zeug.

Ciao Peter
Thiuda
Inventar
#18 erstellt: 19. Jan 2004, 21:21
Mein problem sind ja nicht nur verfrühte Seintenreflektionen, die halten sich ja noch im Maße, stört mich halt nur geringfügig, deswegen will ich ja die Türen auf beiden Seiten mit Noppenschaumstoff verkleiden.

Den größen Teil der Wand (bzw. min. einer Wand) muß ich garantiert dämmen, da habe ich auch zur Zeit eine große Decke hängen, da ich sonst einen fürchterlichen Hall in meinem Zimmer habe, der ist so richtig heftig, bestimmt 2sec. richtig übertrieben.

Und wenn ich eine Wand dämmen muß (ich weiß aber noch nicht in wie weit, da Noppenschaumstoff bestimmt effektiver als meine Decke ist), wollte ich die andere auch dämmen, der Symmetrie wegen.


Außerdem ist der Noppenschaumstoff sehr dünn, nur 2 cm (0.5 Fleisch cm und 1.5cm Noppen)


Warum sollte ich nicht so nah an der Höhrposition dämmen?

M.f.G. Draic-Kin


[Beitrag von Thiuda am 19. Jan 2004, 21:23 bearbeitet]
Leisehöhrer
Inventar
#19 erstellt: 19. Jan 2004, 22:16
Hi, Die Lautsprecher sind e.v.t.l. überdimensioniert.
Hast Du mal eine Aufstellung Quer probiert, also so das die Frontlautsprecher vor der Langen Wand stehen und Du vor der langen Wand gegenüber sitzt ?
Ansonsten kann ich Regale Empfehlen. Sehen gut aus und können immer wieder umgestalltet werden. Möglichst Bücher, Platten e.c.t.r. reinstellen. Soviel Regale wies geht, dabei regelrecht vollstopfen.

Gruß Leisehöhrer
Thiuda
Inventar
#20 erstellt: 19. Jan 2004, 22:41
Die sind nicht überdimensioniert, das Problem ist der Raum, der ist super Hallig, Betonwände, Betondecke, Mamor Fußboden... Einen großen Teppich hab ich schon, aber die Wände sind halt auch totaler Mißt!!!
Deswegen habe ich ja eine Decke an der Wand, nur langsam nervt mich die Optik und wenn ich schon dabei bin die verfrühten Reflektionen der Seitenwände zu unterbinden, dann löse ich auch gleich die Decke ab...

Es klingt ja nicht schlecht, wie ich bereits oben geschrieben habe, bin auch zufrieden, aber solange ich günstig mehr aus der Anlage holen kann, werde ich dies auch machen.


Regale bringt nichts, man soll in der direckten nähe der Schallquelle nur Absorber (Stoffe...Schaumstoff...Tepich...etc.) verwenden.
Difuser wie Schränke oder Regale sollen nicht in unmittelbarer nähe zur Schallquelle stehen, da sie nur alles "verschlimmbessern"!!!!
Antenne
Stammgast
#21 erstellt: 19. Jan 2004, 22:46
Hallo,

> Warum sollte ich nicht so nah an der Höhrposition dämmen?

...vielleicht ist das Klangbild einigen dann zu trocken, weil sowas doch die Hallsoße reduziert...

Also: Am besten selber mal probieren! Und Material dazu ist ja anscheinend auch genug da! Jede Schallreflexion ist letzlich schädlich; schließlich soll der Direktschall vom LS zum Hörer gelangen, und je weniger Reflexionen und Diffusschall sich dazwischentun desto besser eigentlich. Wichtig ist nur, das sich nicht dämpfendes wie Vorhänge, Sessellehnen usw. auf dem direktem Wege (Luftlinie) zwischen LS und Hörplatz befindet. Ansonsten ist der Tip mit dem Spiegel auch sehr gut! Da sollte vor allem gedämpft werden.

Was man sehr häufig hört ist, das auch die Wand hinter dem Hörplatz bedämpft werden sollte - vor allem wenn man direkt eine Wand hinter sich hat! Das soll räumliche Wiedergabe enorm verbessern. Bei mir etwas schwierig, weil ich keine Wand, sondern eine Raumecke hinter meinen Hörplatz habe. In dieser steht aber ein nach vorne offenes Eckregal; auch die seitlichen Wände sind durch Regale zerklüftet, was Reflexionen zerstreut. Klanglich bin ich zufrieden, aber man versucht eben immer wieder ein Optimum zu erreichen. So probiert man doch immer wieder mal was zusätzliches, ob es nicht doch noch eine kleine Verbesserung bringt! Das ist ja gerade das spannende daran.


Schöne Grüsse
Thiuda
Inventar
#22 erstellt: 19. Jan 2004, 23:00

Klanglich bin ich zufrieden, aber man versucht eben immer wieder ein Optimum zu erreichen. So probiert man doch immer wieder mal was zusätzliches, ob es nicht doch noch eine kleine Verbesserung bringt! Das ist ja gerade das spannende daran.


Das ist ja genau das was ich sage, das macht nen richtig Bessesenen aus...


Wegen dem dämmen hinter dem Höhrplatz, wenn man sich direckt oder sehr nah an der Rückwand befindet, sollte man auf jeden Fall absorbierende Materialien verwenden.

Aber wenn du, wie bei dir, oder bei mir, noch ein wenig Platz dahinter hast, ist meiner Meinung nach ein Schrank sogar besser als zum Beispiel Noppenschaumstoff, da der Schrank das klangbild hinter dir Difuser macht und gleichzeitig leicht absorbiert, was hinter der Höhrposition mit ausreichendem abstand zur Rückwand eigendlich wünschenswert ist... soweit meine Meinung.


THX für Eure Antworten, leider gibt es hier im Akustik Forum noch nicht so viel Beteiligung...

Aus diesem Tread hier könnte man z.B. wieder mal eine interessante Diskussion zum Thema Absorber/Difuser deren optimalen Positionen usw. beginnen... Leute könnten ihre Erfahrungen etc. mitteilen, aber leider wird das Akustik Forum so wenig besucht... Viele Beiträge hier, wären super Diskussionsgrundlagen gewesen, sind aber alle irgendwie plötzlich erloschen... Was sicherlich auch daran liegt das es soweit unten steht!

M.f.G. Draic-Kin
Antenne
Stammgast
#23 erstellt: 19. Jan 2004, 23:02
Hallo,

Nochmal zum Thema Regale: Sie sind mit das beste was man der Akustik eines normalen Wohnzimmers antun kann! Besonders an den Seitenwänden.... Natürlich sollte man einen gewissen Abstand zu den Boxen einhalten (50 cm oder mehr).

Wenn sie gut mit Büchern usw. gefüllt sind, wird auf jeden Fall der Halleindruck deutlich weniger. Gut sind auch nach vorne offene Standregale (also ohne Türen); bei diesen sollte man einige cm Luft zwischen Regalrückwand und der richtigen Wand lassen. Da Standregale gleichzeitig auch große schwingende Flächen sind, schwächen sie auch noch Reflexionen im Bassbereich etwas ab.


Schöne Grüsse
Thiuda
Inventar
#24 erstellt: 23. Jan 2004, 16:33
Der Schaumstoff ist jetzt angekommen...

Naja... man merkt schon sehr stark, das er hauptsächlich die Frequenzen im Hochtonbereich absorbiert...

Das klangbild ist jetzt nach oben hin relativ dumpf und die Mitten sind zu stark.

Der Nachhall ist zwar weg, hab aber das Gefühl das ich im Mitteltonbereich noch einen leichten Nachhall wahrnehmen kann!



Naja, der Kauf wahr nicht ganz umsonst, kann ja meinen Helmholzresonator damit füllen um die Bandbreite zu erhöhen


Ich will mir jetzt einen anderen Schaumstoff bestellen, den ich dann auch nur an gut überlegten Stellen anbringe!

Jetzt bin ich mir aber nicht sicher wie dick dieser sein sollte...

Was haltet Ihr von 5 oder 6,5 cm????

Hatte an diese hier gedacht:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=3268330513&category=22055 bzw.
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=3268712151&category=22055 (5cm)

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=3268477525&category=8269 (6,5cm)


Hier hat doch bestimmt schon mal jemand selbst mit Noppenschaumstoff Erfahrungen gesammelt, oder nicht?

Währe euch echt dankbar, wenn Ihr mir helfen könntet!!!!

M.f.G. Draic-Kin


[Beitrag von Thiuda am 23. Jan 2004, 16:34 bearbeitet]
Albus
Inventar
#25 erstellt: 23. Jan 2004, 16:56
Tag,

was soll denn bloß diese Fummelei mit Noppenschaumstoff, Du bist doch nicht im Inneren einer billigen Lautsprecherbox. Nimm entweder passend dimensionierte und bestückte Bücherregale (Bücherregale gibt es billig bei IKEA, Bücher auf dem Flohmarkt) oder passend dimensionierte Vorhänge aus Samt. Die Vorhänge möglichst stark gefaltet und 10 cm vor der Wandfläche anzubringen, zB an einer Gardinenstange. Oder, beschaff' Dir vier oder fünf quadratische Akustikdämmplatten aus dem Akustik-Spezialhandel, die mit dem unregelmäßigen Mehrfachkeilprofil (sieht aus wie moderne Kunst, ha), bringe diese an präzis zu bestimmenden Stellen an die Wand.

Darum hat keiner Erfahrungen mit Noppenschaumstoff.

MfG
Albus


[Beitrag von Albus am 23. Jan 2004, 17:12 bearbeitet]
Thiuda
Inventar
#26 erstellt: 23. Jan 2004, 20:11
Wo soll ich in meinem schmalen Raum Bücherregale an den Seitenwänden anbringen?????

Samtvorhänge kosten wieder viel zu viel, oder nicht?
HifiPhlipper
Stammgast
#27 erstellt: 25. Jan 2004, 00:23
Guten Abend.
@Albus:
Ein - gemischt befülltes - Bücherregal funktioniert bestenfalls als Diffusor, nicht aber als Absorber. Abgesehen davon ist es wohl verständlich, daß sich nicht jeder der Reflexionen bekämpfen will, mit der Anschaffung eines Schrankes oder anderer Möbelstücke befassen möchte. Es gibt wirkungsvollere, platzsparendere, günstigere und vor allen Dingen effektivere Möglichkeiten, seinen Hörraum (und meit auch Lebensraum) akustisch zu optimieren!
Thiuda
Inventar
#28 erstellt: 25. Jan 2004, 02:30
Hab jetzt mal meinen viel zu dünnen 2cm Noppenschaumstoff übereinander gelegt, sodass ich auf 8cm komme, das Ergebnis ist ziemlich gut, habe ihn diesmal auch nur an den Stellen der ersten Reflektion angebracht (Wände+Decke), die Stereoeffekte heben sich wesentlich deutlicher ab, man kann viel besser differenzieren und die Bühne scheint gewachsen, bzw. deutlicher zu sein!


Da dieser aufeinandergepappte Noppenschaumstoff jedoch ziemlich bescheiden aussieht, werde ich mir wohl anfang nächster Woche neuen bestellen, entweder 8 oder 10cm...


Zwei Fragen hätte ich jedoch noch:

1) Wo liegt der Unterschied zwischen Noppen und Pyramiedenschaum???


2)Die Fast Audio Absorber werden ja stehts in höchsten Tönen gelobt!!!

Diese bestehen, soweit ich informiert bin, aus Basotectschaum.


Jetzt stellt sich mir die Frage welches Material besser geeignet ist um Mittlere und Hohe Frequenzen zu absorbieren.

Aufgrund der Noppen, die ja eine größere "Angriffsfläche" bieten, würde ich sagen Noppenschaumstoff...

Basotectschaum hat auf jeden Fall im optischen Aspekt die Nase weit vorne!




Tut mir leid wenn ich nerve, hab aber im Berreich der Absorbieren und Diffusieren etc. noch nicht allzuviele Erfahrungen gesammelt, bis auf die Grundsätzlichen Dinge und Theorien, habe ich noch nie mit solchen Stoffen gearbeitet. Hatte mir halt mal gedacht, das es Zeit wird meinen Wandteppich (bzw. Decke) zu entsorgen und endlich mal durch was vernümptiges zu ersetzen!!!

M.f.G. Draic-Kin


[Beitrag von Thiuda am 25. Jan 2004, 02:36 bearbeitet]
wolfi
Inventar
#29 erstellt: 27. Jan 2004, 13:50
Hallo,
möchte Phlipper widersprechen: Übliche Regale absorbieren auch, denn ähnlich Plattenabsorbern schwingen sie mit und entziehen dem Raum Energie.
Was den Schaumstoff angeht, so kommt es meines Erachtens nicht so sehr auf die Oberflächengestaltung sondern auf das Raumgewicht an. So bietet z.B. Intertechnik Noppenschaumstoff mit 20 und 30 kg/cbm an, aber nur in einer Stärke von 42 mm. Demgegenüber finden sich dort pyramidenförmige Schaumstoffe mir 30 kg und 70 bzw. 100 mm Stärke und demgemäß höheren Absorptionsgraden bei niedrigeren Frequenzen. Allerdings finden manche die " Pyramiden " schöner; jedoch sollte klar sein, dass diese nur bis in den unteren Mittenbereich wirksam sind. Manche bauen sich aus entsprechend starken Holzleisten einen Rahmen, drehen die Noppen zur Wand und überziehen ihn mit einem kräftigen, einfarbigen Stoff. Das Ganze sieht dann aus wie ein monochromes Gemälde.
HifiPhlipper
Stammgast
#30 erstellt: 27. Jan 2004, 15:01
Hallo Wolfi.
Ein Bücherschrank (davon war hier die Rede) ist zumeist nach hinten hin offen, sehr massiv (aufgrund der potentiell hohen Masse entstehend durch die Büche) und schwingt, wenn überhaupt im absoluten Tiefstbassbereich mit. Der Absorptionsgrad eines solchen Schrankes dürfte gegen Null gehen. Annahme:
Als Absorptionsgrad gilt alpha=1-|R|²
wobei |R| der Reflexionsfaktor ("p"rücklaufend/"p"einfallend) ist.
Bei einem Schallharten Ende (als idealisierte Modellvorstellung unseres Schrankes) bedeutet dies,
alpha=1-|1|² --> Schallabsorptionsgrad geht gegen Null!

Gruß: P
Albus
Inventar
#31 erstellt: 27. Jan 2004, 16:03
Tag,

wie auch immer die Angelegenheit ausgeht, ich hätte einen anderen Zugang zum Problem. Naheliegend ist, die Reflexionen von Decke (nur 2,30 m hoch), Boden um und Wand hinter den LS zu bedämpfen, so dass nur noch die Reflexionen der Seitenwände bleiben. Die hätte man zu kontrolllieren, um sicher zu stellen, dass Räumlichkeit und Abbildungsschärfe erhalten bleiben. - Dieser Problemzugang ist in Übereinstimmung mit der Spezialliteratur (Olive/Toole, Toole, Meyer/Schodder, Everest).

MfG
Albus
wolfi
Inventar
#32 erstellt: 27. Jan 2004, 16:34
Hallo Albus,hi Phlipper,
ich las bislang etwas von p a s s e n d dimensionierten und befüllten Bücherregalen und hätte dagegen hinter dem Hörplatz nichts einzuwenden, es käme auch dem von Albus präferierten LEDE - Konzept entgegen. Eine derartige Regalwand könnte - je nach Abstimmung - sowohl absorbierende als auch streuende Eigenschaften haben. Ich hatte die Problematik allerdings - vielleicht verengend - eher auf die ( frühen )Reflektionen bezogen. Und dort erscheint mir der überlegte Einsatz von schallschluckendem Material durchaus sinnvoll. Weil das Ganze nicht so sehr auftragen und auch nicht so viel kosten soll, halte ich " getarntes Dämmmaterial" für geeignet, wobei natürlich klar sein muss, dass dies erst ab dem Mittenbereich wirken kann. Als Bild kaschiert haben die Matten gegenüber der Idee mit den Vorhängen ( bestimmt auch sinnvoll ) den Vorteil, sie an verschiedenen Stellen aufhängen und ausprobieren zu können. Zudem dürften sie weniger auffallen.
Thiuda
Inventar
#33 erstellt: 27. Jan 2004, 19:32
@ wolfi (und auch alle anderen )


Allerdings finden manche die " Pyramiden " schöner; jedoch sollte klar sein, dass diese nur bis in den unteren Mittenbereich wirksam sind. Manche bauen sich aus entsprechend starken Holzleisten einen Rahmen, drehen die Noppen zur Wand und überziehen ihn mit einem kräftigen, einfarbigen Stoff. Das Ganze sieht dann aus wie ein monochromes Gemälde.



Warum die noppen (oder Pyramiden) umdrehen???

Hat die glatte fläche einen höheren absorptionsgrad in den tieferen (also Mitten bis tiefe Mitten, Bass sowieso nicht) Frequenzen???

Heißt das dann das die Noppen vorwiegend nur höhere frequenzen absorbieren?

Meint ihr 8 oder 10cm reichen um die frühen Reflektionen zu absorbieren?

Danke für Eure Hilfe!

M.f.G. Thilo
wolfi
Inventar
#34 erstellt: 27. Jan 2004, 21:00
Hallo,
das Drehen zur Wand empfahl ich ausschließlich aus ästhetischen Gründen, für den Fall, dass man sie mit Stoff überziehen will. Ansonsten können sie sich durch den Stoff durchdrücken bzw. - scheinen und das sieht für viele etwas seltsam aus - jedenfalls nicht mehr nach Bild.
Andererseits wäre die Frage der Noppenausrichtung und die klanglichen Auswirkungen vielleicht ein Thema für die Voodoo- Abteilung.
HifiPhlipper
Stammgast
#35 erstellt: 27. Jan 2004, 22:52
@Wolfi:
Ohne, das ich es böse meine: Die Ausrichtung der Strukturfläche ist keineswegs egal. Für die tiefsten noch möglich zu absorbierenden Frequenzen spielt dies zwar keine Rolle, die wirksame Bandbreite (inbesondere auch Diffusion) nach oben hin jedoch kann durch "umdrehen" der Noppen begrent werden. Bei 2 cm Schaumstoff sind die Auswirkungen wahrscheinlich extrem gering; Bei höherer Materialstärke aber reizt man das Potential dieser Absorptionsflächen nicht wirklich aus.
wolfi
Inventar
#36 erstellt: 28. Jan 2004, 13:19
Hallo Phlipper,
Kritik in der Form wie Du sie vorbringst, kann man nicht übel nehmen - man lernt dadurch ständig dazu. Allerdings habe ich von der Bedeutung der Noppenausrichtung bislang nichts gelesen, auch ist es mir selbst nicht aufgefallen. Aufgrund des hohen Grades der Absorption des offenporigen Schaumstoffes gerade bei hohen Frequenzen hege ich aber gewisse Zweifel, ob er bzw. die Noppen noch als Diffusor wirken können - übrigens auch nicht böse gemeint. Werde aber bei Gelegenheit versuchen, die Sache zu überprüfen.
arnold53
Schaut ab und zu mal vorbei
#37 erstellt: 29. Jan 2004, 15:40
Hallo,

Mitten und Höhen lassen sich einfach mit Akustik-Rigips-Decken von Knauf bedämpfen. Verschiedene Bandbreiten werden angeboten.
Schauen unter:

www.knauf.de
Akustikdecken.

Die kann man auch an der Wand anbringen und das sieht nicht schlecht aus!
PS ich hätte ein paar Fotos von Absorbern!!!!Wie kann ich die hier einstellen??


Arnold
Leisehöhrer
Inventar
#38 erstellt: 01. Feb 2004, 15:46
Hi, ich möchte nochmal auf das von mir empfohlene Bücherregal zurückkommen. Es sollte eine Rückwand haben.
Bei mir haben Regale sehr viel gebracht. Zudem finde ich die optischen Möglichkeiten gut. Zusätzliche Absorber halte ich natürlich für noch besser. Die zu bauen ist aber mindestens ebenso aufwendig wie das mit den Regalen.
Einen Raum ausmessen hört sich gut an aber wer kann das und hat sich diese teuren Messinstrumente gekauft ?
Eine Frage habe ich auch noch zu der so ziemlich am Anfang genannten Allu Folie. Was soll die im Mitteltonbereich bewirken ? Oder habe ich das falsch verstanden ?
Eine Frage habe ich leider vergessen vorher zu stellen,
nämlich die, welchen Aufwand der Betroffene bereit ist zu betreiben.

Gruss leisehörer
ApogeeFreund
Stammgast
#39 erstellt: 21. Feb 2005, 21:51
Jetzt muss ich mich hier auch mal einmischen.

Also die Empfehlung mit den Regalen kann ich nur voll und ganz
unterstützen. Haben bei mir auch sehr viel gebracht. Wichtig ist in relativ kleinen Räumen nämlich auch sparsam mit Absorbern umzugehen und mehr mit Diffusern wie Regalen, grossen Pflanzen u.ä. zu arbeiten, weil man sonst schnell überdämpft und damit die Lebendigkeit aus dem Klangbild nimmt und die Höhen stark dämpft !
Vor allem aber ist Noppenschaum in grossen Mengen schlecht, weil er zu schmalbandig absorbiert, und damit das Klangbild letztlich verfälscht.
Ergo folgt daraus mit VERSCHIEDENEN Mitteln und nie exzessiv der Raumakustik auf die Sprünge zu helfen !

Und 10 cm Noppenschaumstoff sind mit Sicherheit der falsche Weg.

Alternativ könnte man auch mal Styropordeckenplatten antesten.
Sie sind etwa 1 cm dick, haben eine stark wellige Struktur und sind relativ günstig. Und sie sehen gut aus.
Durch die Struktur wirken sie gleichzeitig als Diffusor und als Absorber, wenn auch nicht sehr stark, was aber durchaus vorteilhaft sein kann !

Grüsse


[Beitrag von ApogeeFreund am 21. Feb 2005, 22:43 bearbeitet]
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