hereindringenden Straßenlärm reduzieren - wie?

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Freakyfreez
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 29. Nov 2015, 23:39
Guten Abend,

vielleicht mal eine eher ungewöhnliche Angelegenheit:
Ich bin vor kurzen umgezogen in eine Mietwohnung und merke jetzt, dass die Straße (wohne im 3. Stock, unter mir eine Berliner Hauptstraße) doch unangenehm laut ist, auch bei geschlossenem Fenster. Dementsprechend bin ich momentan auf der Suche nach Ideen, wie ich das Schlafzimmer reduzieren kann. Das Zimmer hat eine 2,05m breite Fensterfront, bestehend aus einem Einzelfenster und einem Flügelfenster.
Da es eine Mietwohnung ist, scheiden bauliche Veränderung, denke ich, aus. Bisher hatte ich so etwas wie Akustikvorhänge gedacht - aber keine Ahnung, inwieweit das was bringt, deswegen frage ich ja euch

mit besten Grüßen,
Dominik
soundrealist
Gesperrt
#2 erstellt: 30. Nov 2015, 01:47
Hallo Dominik,

sollte es sich nicht gerade um einen Neubau handeln, sind die Fensterdichtungen oft ein Ansatzpunkt. Dann könnte vielleicht so etwas hier lindern:
http://www.amazon.de...chtung/dp/B0024NKDG2, spart zusätzlich Heizkosten.
Möglicherweise kannst du ja sogar deinen Vermieter speziell über dieses Thema mit ins Boot nehmen, z.B. wenn der gesetzliche "Energiepass" noch aussteht. Teuer ist der Kram ja nicht.
Und was die Kälte nicht reinlässt, dämmt in der Regel auch den Schall.

Von schallabsorbierenden Vorhängen habe ich bisher zwar noch nichts gehört, leuchtet theoretisch aber erst mal ein.

Vielleicht sogar eine Kombination aus beidem ?
Dadof3
Moderator
#3 erstellt: 01. Dez 2015, 10:05
Akustikvorhänge schlucken zwar Schall, aber überwiegend im Bereich der Höhen bis Mitten.

Der Straßenlärm, der durch die Fenster dringt, ist ja oft eher ein Grummeln - da würde so ein Vorhang nichts ausrichten.

Ein Freund von mir, der ebenfalls in einem Berliner Altbau wohnte, hat sich damals eine große Spanplatte exakt auf die Maße der Febsterlaibung ausgesägt und darauf Schaumstoff geklebt. Die Platte hat er dann jeden Abend vors Fenster gehievt und morgens wieder abgenommen. Das hat schon etwas bewirkt, ist aber eine mühselige Sache und Totenstille gab es dadurch auch noch längst nicht. Mit Basotect statt Schaumstoff ließe sich die Wirkung aber sicher noch verbessern.
soundrealist
Gesperrt
#4 erstellt: 01. Dez 2015, 16:28
Je nach Beschaffenheit des Raumes könnte man solche Platten ja vielleicht auch als "Fensterläden für innen" konstruieren, dann müsste man die Dinger nicht jedes mal hochheben und hätte bei Nichtgebrauch keine sperrigen Platten rumstehen.

Noch mal kurz zu den schallschluckenden Vorhängen: Wenn diese keinen Straßenlärm lindern: Wozu sollen die Dinger denn dann überhaupt gut sein.... Könnte mir auf der anderen Seite aber vorstellen, dass diese auch sehr starken Einfluss auf das Wiedergabeergebnis der HiFi-Anlage haben
Dadof3
Moderator
#5 erstellt: 02. Dez 2015, 01:45

soundrealist (Beitrag #4) schrieb:
Noch mal kurz zu den schallschluckenden Vorhängen: Wenn diese keinen Straßenlärm lindern: Wozu sollen die Dinger denn dann überhaupt gut sein....

Na ja, dass sie ihn gar nicht lindern, ist auch nicht richtig. Aber der Effekt ist je nach Problemlage schon stark begrenzt.


Könnte mir auf der anderen Seite aber vorstellen, dass diese auch sehr starken Einfluss auf das Wiedergabeergebnis der HiFi-Anlage haben

Genau dafür sind sie auch gemacht, oder zur besseren Akustik/Sprachverständlichkeit in Besprechungsräumen, Theatern usw. Aber nicht unbedingt zur Schalldämmung.
kempi
Inventar
#6 erstellt: 02. Dez 2015, 01:50
Ich kenne den Grundriss Deiner Wohnung nicht, aber man muss nicht in dem Zimmer schlafen, wo der Architekt das Schlafzimmer geplant hat.
Freakyfreez
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 02. Dez 2015, 01:57
Guten Abend,
das mit den Fensterdichtungen werde ich in jedem Fall mal probieren, mal sehen,was das bringt, obwohl die Fenster recht neu sind, mal gucken.
@Dadof3: Eine Nachfrage noch dazu, habe ich das richtig verstanden, dass es um eine Spanplatte mit aufgeklebtem Schaumstoff bzw. Basotect mit den exakten Maßen der Fensterlaibung geht, die dann sozusagen auf die Fensterbank gestellt wird, und dann links, rechts und oben bündig abschließt, aber nicht fix mit den Wänden verbunden ist, korrekt?
@kempi: Klar, wenn das Leben in diesem Fall so einfach wäre ist aber eine WG, und die 2 existierenden Zimmer gehen alle zur Straße raus
Dadof3
Moderator
#8 erstellt: 02. Dez 2015, 02:30
Ja, so hat er das gemacht.

Ich persönlich würde heutzutage aber dünnes Sperrholz nehmen und Basotect aufkleben, möglichst dick. Die Spanplatte mit dem Schaumstoff war irre schwer.

Deine Lösung mit den innen liegenden Fensterläden ist aber auch nicht schlecht!
Freakyfreez
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 03. Dez 2015, 02:08
Okay, okay, ich begebe mich mal auf die Suche.
Es kennt nicht zufällig jemand einen Spezialisten in Berlin, der sich damit mal befassen könnte?
Handwerklich bin ich btw die Nieteste aller Nieten.
vensilex
Stammgast
#10 erstellt: 07. Dez 2015, 23:07
Vergiß die Tesa Moll Gummidichtungen zum Einkleben.

Ich habe kürzlich meine 1970iger Holzfenster ohne Dichtung mit 2-Fach Isoglas gegen 3 Fach Plastik mit Dichtungen getauscht.

Das sind Welten.

Red doch mal mit dem Vermieter auf freundliche Art.

Erstens steht da evtl. über kurz oder lang eine Modernisierung an, die ja durchaus auch Fenster betreffen kann, zweitens, wenn du länger drinn wohnst und er dir sagt, ok 3 Jahre bleibst du 50€ mehr Miete im Monat und du kriegst alle Fenster 3 Fach, ist das relativ weil du sowieso einen Haufen Heizkosten sparen wirst wenn es nach RAL Standard ausgeführt wird.
Ein heutiges 3Fach Fenster aus Plastik liefert dir um 60db Geräuschdämmung.

Mal als Hausnummer...ich habe für ein 1,5x2m Fenster in 3 Fach mit 5 Fach Verriegelung,Dreh Kipp, mit brauchbaren Aluplast Profilen rund 180€ bezahlt plus 70 Einbau...plus Märchensteuer,macht 300€
Ok das waren alle Fenster, dadurch mag der Preis günstiger sein...aber bei 50€ im Monat ist das Thema für ein Fenster fix durch.
sollbruch
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 20. Feb 2020, 22:43
Hallo,

mich würde mal der Stand interessieren? Bin nun selber umgezogen und zwar nur Nebenstrasse, aber dafür Kopfsteinpflaster. Hab nun gehört, dass selbst Dreifachverglasung mit Lärmschutz meist nur bis 100 Hz runtergeht. Der Strassenlärm (Rollgeräusche + Kopfstein) aber eher in der Richtung 50-100 Hz geht.

Grüße solli
Poetry2me
Inventar
#12 erstellt: 25. Feb 2020, 21:02
Perfekt schallisolierende Fenster und Türen hat man selten und sind in Mietwohnungen schwer zu erreichen.

Es lohnt sich also auch darüber nachzudenken, wie man Schall dämpft, der bereits im Zimmer ist und sich vielfältig an Wänden, Decke und Boden reflektiert. Bei tiefen Frequenzen werden auch Raumresonanzen eine Rolle spielen, sogenannte Raummoden.

Höhen, Mitten und Bässe muss man teilweise mit unterschiedlich Mitteln dämpfen.

Wenn ganz tiefe Frequenzen im Spiel sind, lohnen sich Eckabsorber (sog. Bassfallen), die man auch in Tonstudios einsetzt.
Für mittlere und hohe Frequenzen sind Akustikbilder mit 3-5cm Dicke ein Wundermittel.
Das sind nur Beispiele.

- Johannes
Meister_Oek
Inventar
#13 erstellt: 12. Okt 2020, 15:07

Poetry2me (Beitrag #12) schrieb:

Es lohnt sich also auch darüber nachzudenken, wie man Schall dämpft, der bereits im Zimmer ist und sich vielfältig an Wänden, Decke und Boden reflektiert. Bei tiefen Frequenzen werden auch Raumresonanzen eine Rolle spielen, sogenannte Raummoden.


Ich glaube genau dieses Problem habe ich gerade. (Sorry für das wieder hoch holen es Themas).
Ich bin in einen Neubau, Erstbezug 2020 gezogen mit Schallschutzfenstern, die auch echt gut arbeiten, aber die wenigen Meter zur Straße
können sie auch nicht kompensieren. Man merkt schon krasse Unterschiede zwischen zu und offen. Also ja die Fenster dürften
optimal funktioieren.
Nun ist es aber so, dass ich anscheinend genau eine Frequenz habe, die Probleme macht. Ist recht tief und wenn diese durch Motoren von z.B. LKWs erreicht wird, dann scheinen sich die Wellen zu überlagen und es wird ein unerträglich lauter, brummender Ton in einer Tonhöhe, der alles überdeckt.
Die Sache ist, ich habe keine Ecken! Ich habe eine L-Form und in einer Ecke ist die Küche, in einer anderen Fenster mit Tür, zu der es auf den Balkon geht und in den anderen beiden am Ende des L's die Haustür mit Garderobe. Die einzig verblieben Ecke ist bei meinem Eckschreibtisch. Wüsste also garnicht wohn mit einem Eckabsorber.
Wie bekomme ich heraus, welche Frequenz hier den Lärm macht und wie bekämpfe ich diese?
Hatte auch geplant Moltonvorhänge zu holen, aber bezweifel irgendwie, dass es viel bringt.
ehrtmann
Inventar
#14 erstellt: 12. Okt 2020, 15:34
Das Problem ist meistens das Glas in den Fenstern...
https://www.aixfoam.de/info/de/schallisolierung-fenster
Ansonsten Außenrollos....Alu + ausgeschäumt.
http://www.rolloscou...chaum:::345_346.html
Poetry2me
Inventar
#15 erstellt: 12. Okt 2020, 17:39
Ich sehe es so:
1. Frage: Wie kommt es herein. Da sind natürlich schalldämmende Fenster und Türen wichtig, wie ehrtmann schreibt.
2. Frage: Wie verstärkt sich das Geräusch durch Resonanz im Raum.

Es sollte überprüft werden, ob hier tatsächlich eine Verstärkung durch Raum-Resonanz entsteht. Dazu könnte man das Dröhnen vor dem Haus vergleichen mit dem Dröhnen im Inneren des Raumes. Dabei können ganz grob Spectrum Analyzer Apps helfen.

Immer bedenken: Schallwellen der tiefen Frequenzen haben Wellenlängen im Bereich 2 bis 20m.
Wenn man Raumresonanzen hat, dann reden wir von sogenannten "stehenden Wellen" im Raum. Da macht es etwas aus, wo in einer stehenden Welle man sein Ohr hinhält, im Druckmaximum (lautes Dröhnen) oder im Schnellemaximum (wenig zu hören). Wohlgemerkt alles im selben Raum, während es dröhnt.

Ein L-Förmiger Raum ist im Prinzip ein "Schlauch", der um die Ecke gebogen wurde. Einer stehenden Welle macht es meist nicht viel aus, um die Ecke zu laufen. Die Eckabsorber oder Bassfallen muss man in die Ecken der Schlauch-Enden platzieren. Dort wirken sie am besten. Dabei ist egal welche Ecke, es kann auch eine Ecke an der Decke sein, beispielsweise über den Hängeschränken der Küche.


- Johannes
Meister_Oek
Inventar
#16 erstellt: 13. Okt 2020, 15:56
Ich habe es mit einer Frequenzapp ausprobiert und am meisten stört 150Hz, ab und zu auch 64Hz.

Im Raum dröhnt es, außerhalb auf dem Balkon eher nicht, also sind es wohl Raum-Resonanzen.

Es scheint KEINE stehenden Wellen zu geben. Es ist überall im gesamten Raum gleichlaut und dröhnend. In gefühlt
jeder Ecke und auch in der Mitte. Ich kann einfach kein Druckmaximum oder Schnellemaximum erkennen.
Das einzige, was ich sagen kann ist, dass im Schlafzimmer, dass mittig vom Wohnzimmer abgeht und vor dem Fenstrer den
Balkon hat (das Wohnzimmer hat Fenster direkt an der Straße) diese Probleme nicht auftreten. Dort ist es verglichen mit dem Wohnzimmer
sehr still.
Poetry2me
Inventar
#17 erstellt: 13. Okt 2020, 18:03
Wenn Du eine starke Raumresonanz hast, dann gibt es eine tiefe Grundschwingung, z.B. bei 40 Hertz. Diese entsteht aus der Resonanz aus der größten Raumlänge. Hat der Raum z.B. eine Länge L = 6m; dann ergibt sich die Frequenz f nach einer einfachen Formel mit Schallgeschrindigkeit c.

            f   =   c  /  (2 x L);
            f   =   343  /  (2 x 6)   =   28,5 Hz;    also ca. 30 Hertz


Diese Grundschwingung zeigt sich praktisch immer in Begleitung von
a) Oberwellen, also Schwingungen bei Vielfachen der Grundschwingung (hier wären das 60Hz, 90Hz, 120Hz, ...)
b) Schwingungen aus Mischung der einen Frequenzen mit den anderen Frequenzen, welche aus den anderen raumabmessungen Wand-zu-Wand entstehen.

Du siehst, das ganze ist etwas komplex.

Weshalb ich es aber erzähle: Du hast es leider nicht nur mit einer einzigen stehenden Welle zu tun, sondern mit einem ganzen Cocktail.

Einziges Mittel dagegen ist Dämpfung mittels Absorbern.

Falls Du ber Dämmstoff-Absorber nachdenkst:
Da wir über große Wellenlängen reden, müssen auch diese Absorber etwas größere Abmessungen haben. Sie sollten eine Dicke von mindestens 30cm haben, besser 50cm oder mehr, dann wirken sie.

Falls man Frequenzen kenn, wo es resoniert, kann man diesegezielt auch mit einem Helmholtz-Absorber herausfiltern. Sowas findest Du bei Tonstudios haufenweise. Da gibt es auch viel auf Youtube. "Akustische Behandlung von Aufnahmeräumen / Abhörräumen." oder "Bassfallen" etc.

Einen hohen WAF haben diese Dinge leider alle nicht.


Ich würde aber auch das andere noch Thema prüfen:
Kommt evtl. doch etwas zu viel durch irgendwelche Ritzen in Fenstern oder Türen von draußen herein?


. Johannes
Meister_Oek
Inventar
#18 erstellt: 14. Okt 2020, 09:10
Danke für die Ausführungen. WAF ist hier erstmal egal, da ich allein wohne. Sollte dennoch minimal ästhhetisch aussehen, weiß
aber schon, wo ich die Absorber mit 50cm aufstellen könnte. Es reicht ja einer davon oder, wenn er groß genug ist?

Kommen wir zur letzten Frage, Wie genau soll ich feststellen, ob es Ritzen gibt? Mein Ohr ist dazu nicht in der Lage, die App
auch nicht. Es gibt Tablets, mit dem man Schall "sehen" kann, aber die werden wohl nicht an Privatpersonen verliehen.
Wärmebildkamera vielleicht? Schon böse, dass Neubauten heutzutag so viele und so große Fenster haben.
ehrtmann
Inventar
#19 erstellt: 14. Okt 2020, 09:16

Wärmebildkamera vielleicht?

Jepp, das wäre eine der Möglichkeiten. Achtung: Temperaturdelta beim Einsatz beachten! =<20°C.
Räucherstäbchen gingen auch Innenseitig langsam am Fenster/Türrahmen ,,vorbeifahren´´ und den Rauch beobachten. Wo Luft rein kommt, kommt auch der Lärm rein.
Poetry2me
Inventar
#20 erstellt: 14. Okt 2020, 09:18
Es könnte übrigens auch sein, dass Du schon gut profitierst von mehr Einrichtung, also Polstermöbel, Bücherregale und gefüllte Schränke.

Das sind ebenfalls Absorber, und zwar sehr effektive mitunter.

Wenn Du gerade frisch eingezogen bist, dann könnte da noch etwas zu tun sein für Dich (?)

- Johannes
Meister_Oek
Inventar
#21 erstellt: 14. Okt 2020, 15:53
Das ist natürlich auch richtig. Es stehen sehr wenig Möbel im Wohnzimmer, aber um ehrlich zu sein, fallen mir kaum
noch Möbel ein. Ich tendiere schon in Richtung Minimalismus. Wahrscheinlich ist hier schon ein Problem zu sehen, dass andere
Personen nicht haben. Den Rat nehme ich aber gerne auf.
Hat es wirklich so krasse Auswirkungen? Ich habe ja gesagt, dass es im Schlafzimmer nicht so ist. Dachte jedoch, dass es am Balkon
liegt, der davor liegt. Jedoch ist das Zimmer natürlich kleiner und hat einen sehr gut befüllten Kleiderschrank auf ganzer Länge.
Ich müsste mich jetzt nötigen mehr Möbel zu kaufen (Regale) und zu befüllen, bin also eher bereit mehr Teppiche, Akkustische Bilder,
Bassfallen und schwere Vorhänge zu kaufen. Ich mag Platz eigentlich recht gerne. Pflanzen kann ich mir auch vorstellen.

Wärmebildkamera fällt dann wohl raus. Ein Temperaturdelta über 20 lässt sich derzeit kaum realisieren. Ich habe aber zum Glück tatsächlich
noch Räucherstäbchen.
ehrtmann
Inventar
#22 erstellt: 14. Okt 2020, 16:09

Ich tendiere schon in Richtung Minimalismus. Wahrscheinlich ist hier schon ein Problem zu sehen, dass andere
Personen nicht haben.

Das wird dann vermutlich der Hauptgrund sein. Volumen ist, wie bei einem 8 Zylinder Motor, eben durch nichts anderes zu ersetzen.(schlechter Vergleich )
BassTrap
Inventar
#23 erstellt: 14. Okt 2020, 21:16

Meister_Oek (Beitrag #18) schrieb:
Wie genau soll ich feststellen, ob es Ritzen gibt?

Tieffrequenter Schall interessiert sich m.E. überhaupt nicht für derart schmale Ritzen, die es an Schallschutzfenstern in einem Neubau vermutlich gar nicht gibt, so daß es im Zimmer dröhnen könnte.
Von hier in meinem Arbeitszimmer dröhnt der Bass des Subs nach draußen in den Gang, wenn die Tür offen ist. Ist sie angelehnt, sind das vergleichsweise riesige Ritzen, dennoch ist im Gang das Dröhnen weg.
Die Energie für's Dröhnen stammt mit Sicherheit vom schwingenden Fensterglas. Hab ich hier im Schlafzimmer mit großem Balkonfenster auch, wenn ein Fahrzeug entsprechend untertourig vorbei fährt.
Prim2357
Inventar
#24 erstellt: 14. Okt 2020, 22:03
Ensteht das Dröhnen auch bei geöffnetem Fenster?

Ein Neubau und seine Schallschutzfenster haben keine Ritzen mehr, normalerweise kann man diese, und werden auch diese,
mit einer Dichtheitsüberprüfung nachgeprüft.

Kannst du testweise wenn es wieder dröhnt allein oder noch mit anderen Leuten mit der Hand gegen die Fensterscheiben drücken?
Verändert sich dadurch die Situation merklich?
Kannst du Bettdecken und Ähnliches testweise vor den Fenstern anbringen?
Bringt das Abhilfe/Verbesserung? (Dann eventuell dicken Molton anbringen...)

Andere Anwohner auf eventuell identische Probleme ansprechen zwecks Vergleich?
Vermieter auf die Probleme hinweisen....
ehrtmann
Inventar
#25 erstellt: 15. Okt 2020, 07:00
[quote]Die Energie für's Dröhnen stammt mit Sicherheit vom schwingenden Fensterglas.[/quote]
Jepp, siehe....
[quote]Das Problem ist meistens das Glas in den Fenstern...
https://www.aixfoam.de/info/de/schallisolierung-fenster[/quote
….und der ,,leere´´ Raum verstärkt den Eindruck noch.


[Beitrag von ehrtmann am 15. Okt 2020, 07:01 bearbeitet]
Prim2357
Inventar
#26 erstellt: 15. Okt 2020, 12:15
Wenn das tatsächlich "schwingendes " Fensterglas sein sollte, sind das vermutlich doch keine richtigen Schallschutzfenster...

Der LKW ist die Schallquelle, geht durch Fenster und Wände hindurch (wie überall), und regt dort die Raummoden an wie es auch ein Subwoofer machen würde...
ehrtmann
Inventar
#27 erstellt: 15. Okt 2020, 13:20

Wenn das tatsächlich "schwingendes " Fensterglas sein sollte, sind das vermutlich doch keine richtigen Schallschutzfenster...

Das Problem bei Glas ist, dass es zu wenig schwingt.
Glasmasse: Je schwerer die Glasscheibe, desto höher ist in der Regel der Schalldämmwert
Scheibensteifigkeit: Je elastischer die Glasscheibe, desto höher ist in der Regel der Schalldämmwert
Aufbau: Je asymmetrischer der Aufbau, desto geringer der Einfluss der Eigenfrequenz

Interessante Erläuterungen dazu....

Beispiele für Umweltlärmquellen in Dezibel (dB)

Lärmquelle
10 db Bätterrascheln
30 dB Vogelgezwitscher
50 dB Geringer Straßenverkehr
70 db Staubsauger
90 db Schnellstraße
110 db Presslufthammer
130 db Rockkonzert
150 db Start eines Düsenjets
170 db Start einer Rakete
Quelle:
https://www.energie-...challschutzglas.html
BassTrap
Inventar
#28 erstellt: 15. Okt 2020, 14:09

ehrtmann (Beitrag #27) schrieb:
Das Problem bei Glas ist, dass es zu wenig schwingt.

Hier im Wohnzimmer schwingt eine Fensterscheibe bei entsprechenden Musiktiteln deutlich fühlbar. Eine Fensterscheibe muß beim Schwingen auch gar nicht stark auslenken, ihre große Fläche macht's. Das Balkonfenster hier im Schlafzimmer misst 160cm x 145cm. Man bräuchte 32 Stück 12"-Subwoofer für dieselbe Fläche. Laut dort https://www.lautsprechershop.de/hifi/aka_bass.htm ergäben diese bei 0,1mm Auslenkung und 50Hz 103dB. Allerdings lenkt eine Fensterscheibe nicht vollflächig gleich stark aus, sie wäre also leiser, aber sicher noch immer deutlich hörbar.


[Beitrag von BassTrap am 15. Okt 2020, 14:26 bearbeitet]
Meister_Oek
Inventar
#29 erstellt: 16. Okt 2020, 10:39
Also, es gibt keine Ritze oder Spalten. Die Fenster vibrieren spürbar, wenn ein Traktor oder LKW vorbeifährt. Der Test, ob es besser wird, wenn ich
gegen ein Fenster drücke, lässt sich nicht ordentlich realisieren, da ich einfach zu viele Fenster habe, als dass es etwas bringen würde, eines
"festzuhalten".
Habe nun auch eine Beschreibung meiner Fenster vom Vermieter: "Kunststoff-Energiesparfenster mit einer Dreifachwärmeschutzverglasung. Schallschutzverglasung gemäß Lärmschutzgutachten."
Molton ist wirklich sehr teuer, um meine 3 Doppelfenster abzudecken bräuchte ich 9m und bewege mich da im Bereich von 1000€, ohne zu wissen,
ob es etwas bringt.
ehrtmann
Inventar
#30 erstellt: 16. Okt 2020, 15:43

Habe nun auch eine Beschreibung meiner Fenster vom Vermieter: "Kunststoff-Energiesparfenster mit einer Dreifachwärmeschutzverglasung. Schallschutzverglasung gemäß Lärmschutzgutachten."

Im Scheibenzwischenraum müsste auf dem silbernen/schwarzen Randverbund ein Stempel sein.
Kannst du das mal fotografieren?
Und dann noch den Feuerzeug/Kerzentest....
https://www.youtube.com/watch?v=X3BUHkNI5bo&feature=emb_logo
Meister_Oek
Inventar
#31 erstellt: 16. Okt 2020, 16:00
Ein Stempel nicht, aber eine extrem lange Bezeichnung.
PN-FN 1279 Press Class SA 2019/06/14 04:20 und das geht ewig so weiter und nur sehr schlecht zu lesen.
ehrtmann
Inventar
#32 erstellt: 16. Okt 2020, 16:12
Ich lass das am Montag Mal auslesen. Glas ist gut vor einem Jahr produziert...nicht in Deutschland. Ist dort wo die Nummer steht schwarz, oder silber? Was sagt der Feuerzeugtest?
Meister_Oek
Inventar
#33 erstellt: 16. Okt 2020, 18:42
Ich kann die ganze Nummer nochmal ordentlich ablesen, wenn ich besseres Licht habe. Die Nummer ist auf silbernem Grund. Das Feuerzeug zeigt 3 bzw. 6 Spiegelungen, wovon die vorletzte hinten rosa ist.
Mir scheint es lauter geworden zu sein. Entweder ich konzentriere mich jetzt mehr darauf oder die nasse Fahrbahn oder Luftfeuchte überträgt den Schall besser.
ehrtmann
Inventar
#34 erstellt: 16. Okt 2020, 19:26
Reicht schon, danke. Dein Glas wurde in Polen produziert. Es ist eine 3 fach Verglasung mit einer zusätzlichen Folie, welche als Wärmeschutz dient. Diesen Glastyp gibt es seit ca. 2005. Eher unterer Standard. Für den Schallschutz müsstest du midest noch 2 anders farbige Flammen sehen. Grundsätzlich ist das aber kein schlechtes Glas. Ich denke, deine leere Hütte ist der eigentliche Übeltäter.
Meister_Oek
Inventar
#35 erstellt: 19. Okt 2020, 16:08
Ich möchte als nächstes die Vorhänge kaufen und habe nun nach vielen geschlossenen Tabs noch 2 übrig.
(Die Wohnung wird nach und nach ja trotzdem noch vollgestellt, aber Vorhänge brauche ich ohnehin)
1. 2x300g "Backdrop" aus Bühnenmolton doppelt gearbeitet für 600€ für alle Vorhänge
2. "Akustikvorhang" 3-lagig aus 2x Kalmuck B1 (500g) und 1x PVC-Folie B1 (450g) = 1450g für 1030€

Kann ich absolut nicht einschätzen, ob es den Aufpreis wert ist, die Dinger überhaupt etwas bringen oder selbst ein noch
dünnerer Molton was bringt. Gibt wohl nicht viel Erfahrung im Netz zu.
Der zweite ist schon krass schwer, da muss meine Stange arbeiten ;-)
PhreakShow
Ist häufiger hier
#36 erstellt: 05. Jan 2022, 22:31
Kannst du ein Update geben, wie sich das bei dir entwickelt hat?
Poetry2me
Inventar
#37 erstellt: 12. Jan 2022, 08:53
Bin auch gespannt.
ehrtmann
Inventar
#38 erstellt: 12. Jan 2022, 08:58
....und ich erst.
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