Hilfe zur Akustik im Heimkino / Musikhörraum

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Kosta88
Stammgast
#1 erstellt: 05. Jan 2016, 12:38
Hallo,

Ich habe mein Heimkino soweit dass ich mich jetzt mit Akustikmaßnahmen beschäftigen kann. Ich weiß, ich hätte das alles VOR dem Bau machen sollen, war aber leider aus div. Gründen nicht möglich. Der Bau musste leider ziemlich schnell geschehen.

Die Problematiken sind in den Messungen ersichtlich, möglicherweise ist der Raum übergedämpft - 0,2s in RT60 sind grenzwertig.

Also was ich definitiv tun kann, ist die Eckabsorber hinten zu entfernen, wenn das was bringt. Empfehlungen zu weiteren Maßnahmen sind ebenso willkommen.
Anbei paar (fast) aktuelle Fotos wie es derzeit aussieht:

Raum1
Raum2
Raum3
Raum4

Hinten ist der Kamin auch von einem Absorber bestehend aus Sonorock und Termarock Mischung noch dazugekommen.
Zusätzlich sind vorne noch Seitenabsorber an den Spiegelpunkten von jeweiligen Lautsprechern links und rechts (Maße 1000/625mm, insg. 144mm dick, gestaffelt von außen gesehen: Sonorock 50mm (6kPa/m3), Termarock 50 / 80mm (16kPa/m3), 1cm Luft -> Wand), sowie ein Deckensegel ca. 2m x 1m, aus 3x Termarock 50, 80cm Platten, Abstand zur Decke ca. 9cm, weniger leider nicht möglich, wäre besser bei Termarock 50 / 80mm).
Derzeit habe ich ca. 20ms RT60, siehe Screenshot:
RT60

Und ein solches Impulsverhalten:
RT60
FilteredIR


Diese Messung habe ich im Bassbereich mit dem Subwoofer alleine gemacht (Sub steht jetzt nicht dort wo am Foto sichtbar, sondern ziemlich direkt auf der Höhe vom Hörplatz, ich weiß noch nicht ob das optimal ist, bin aber dabei die Platzierung des Subwoofers zu optimieren). Nichts desto trotz ändern sich die Raummoden glaube ich nicht... seht bitte das mal an (gemessen auf allen 3 Sitzplätzen):
Raummoden

Hier wurde im REW das System von XTZ verwendt, sowohl mit einer Mic-Kalibrierdatei wie auch Soundkarte-Kalibrierdatei.

Klar ist hier dass ich zwei fette Raummoden am Hörplatz habe. Die 25/26Hz, wie auch bei ca. 44/45Hz. So bin ich jetzt bei die Plattenschwinger. Die sollen recht leicht zu bauen sein (ich bin hierzu noch relativ unerfahren), und sollen bei solchen Probleme recht gut helfen. Eventuell Helmholtzresonatoren anstatt die Eckabsorber. Die Fragen dann, bei die fehlenden Eckabsorbern, was gegen die Mitten...?

So meine eigentlichen Fragen:

1) Da ich relativ wenig Nachhall habe - ca. 20ms (vermutlich durch den Teppich, riesen Vorhang und die Absorber vorne und hinten in den Ecken - sind auch ohne Folie), wäre empfehlenswert die hinteren Eckabsorber, die seitlichen Absorber, sowie den Deckensegel zu kübeln? Der Raum wird derzeit als sowohl Heimkino als auch zum Musikhören genutzt. Ich frage mich ob ein Versuch der Erhöhung auf 30ms was Wert wäre? Ich weiß auch dass die Kinos in der Regel auch ziemlich gedämpft sind, allerdings die Räume zum Musikhören eher weniger.

2) Sind die Plattenschwinger für meine Zwecke sinnvoll? Die seitlichen für 45Hz sind kein Problem, kann einige anbringen, allerdings vorne und hinten könnte ein Problem werden. Vorne sind auch li/re die Eckabsorber. Eventuell kann ich hinten die Eckabsorber entfernen und so viel wie möglich mit Plattenschwingern abdecken.

3) Wieviele und wie große Plattenschwinger würde ich für die Bekämpfung benötigen?

4) Darf ich die Plattenschwinger mit IKEA Ditte bespannen - d.h. auch vorne über der Membran? Alternativ schmiergeln und lackieren?

5) Darf ein Plattenschwinger auch geneigt oder mit Abstand zur Wand platziert werden? Siehe im hinteren Bereich ausreichend Platz unter der Beamer-Halterung, aber die Konsolen erlauben die Wandmontage nicht ganz. Kann entweder neigen oder mit Abstand montieren. 2 horizontal aufgestellte Plattenschwinger könnten hinkommen.

6) Mit Plattenschwingern wird ab 48Hz problematisch - was macht man bis ca. 300Hz? Folierte Absorber? 2 Eckabsorber reichen aus?

7) Wenn die Plattenschwinger oder Helmholtzresonatoren eine Grundfrequenz erfolgreich bekämpfen, werden die Obertöne (Harmonics) auch bekämpft bzw. betroffen sein?

Trotz vorderen Absorbern gegen die Frühreflexionen, habe ich nach 2ms bereits die erste Reflexion. Ich habe zusätzlich versucht auch die Absorber auf gegenüberliegenden Seiten aufzustellen (zB. auf der linker Seite für den rechten Lautsprecher), ändert sich aber kaum was. Auch im hinteren Teil des Raumes Absorber aufgestellt und nix... ich weiß nicht wo die Reflexion herkommt.

Ich habe versucht alles detailliert zu erklären, ich hoffe ich könnt mir weitere Ratschläge geben!

Danke.


[Beitrag von Kosta88 am 05. Jan 2016, 12:45 bearbeitet]
bartman4ever
Inventar
#2 erstellt: 05. Jan 2016, 14:10
Die 0,2 bedeuten 200 ms. RT60 in kleinen Räumen soll man nicht so hoch bewerten. Für Surroundwiedergabe sind 200 ms eigentlich ganz gut. Habe ich selber in meinem Projektstudio und fühle mich da wohl. Die Eckabsorber würde ich für die Bassdämpfung drinlassen. Falls es dir zu trocken ist, kannst du an den Nichtspiegelpunkten Diffusoren anbringen.

Trotz vorderen Absorbern gegen die Frühreflexionen, habe ich nach 2ms bereits die erste Reflexion. Ich habe zusätzlich versucht auch die Absorber auf gegenüberliegenden Seiten aufzustellen (zB. auf der linker Seite für den rechten Lautsprecher), ändert sich aber kaum was.

Die Reflektion kommt wohl nicht von der Seite, sondern eher vom Hocker oder Fußboden.

Für eine gleichmässige Basswiedergabe auf allen Hörplätzen wäre ein 2.Subwoofer sinnvoll. Hat der XTZ ein Einmess-System? Hast du einen Receiver mit Audyssey o.ä.?
Kosta88
Stammgast
#3 erstellt: 05. Jan 2016, 17:16
Okay, dann nehme ich RT60 als OK. Es klingt auch ganz gut, ich bin grundsätzlich mit dem Klang sehr zufrieden - aber NUR wenn XT32 richtig am Hörplatz eingemessen hat, UND ich sitze am Hörplatz! Sowohl Musik wie auch Filme. Receiver ist ein Marantz SR7009.

XTZ ist ein Einmess-System (XTZ Room Analyzer II Pro). Ich verwende aber REW mit korrekten Kalibrierdateien. Die Ergebnisse sind gleich, das sieht man (XTZ Software braucht natürlich keine Kalibrierdateien).
Alternativ habe ich einen ECM8000 und Focusrite Forte, da ich aber keine richtige Kalibrierdatei für das ECM8000 habe, habe ich mit entschieden XTZ zu verwenden. Einen SPL-Meter habe ich auch noch nicht, verwende daweil das iPhone, und messe ein wenn die Lautsprecher spielen, dann über XT32 Kalibrierung stelle ich den Subwoofer auf 0dB ein. Das funktioniert dann ganz gut... einmal werde mir das €20 Ding kaufen ;-)

Ein 2. Subwoofer ist leider aus dem Platzmangel nicht wirklich machbar möglich. Das Zimmer ist bereits jetzt schon ziemlich gefüllt. Ich habe zwar einen 2. Subwoofer im Raum, Genelec 7070, aber diesen kann ich mit dem SVS nicht kombinieren, oder so wurde mir gesagt...
Eventuell konnte man den 2. SVS hinter der Vorhang platzieren, da aber das wirklich eine sehr schlechte Stelle ist (habe mit dem jetzigen Sub getestet), befürchte ich dass das eine schlechte Position für den 2. Sub wäre.


[Beitrag von Kosta88 am 05. Jan 2016, 17:17 bearbeitet]
Kosta88
Stammgast
#4 erstellt: 05. Jan 2016, 17:25
Jetzt habe ich aber was interessantes gesehen:
Wenn der Subwoofer genau vorne in der Mitte stehen würde, sind auf allen 3 Hörpositionen genau die gleichen Ungleichmäßigkeiten. Das bedeutet ich könnte mittels EQ oder Antimode die Kurve ausgleichen und einen ziemlich ausgewogenen Bass auf allen 3 HP haben.
Ab 80Hz übernehmen sowieso die Mains, und da wirken die Superchunks schon wesentlich besser, bzw. sind kleinere Resonatoren und Absorber möglich.
Sehe ich das falsch?

Ich muss nur sehen ob machbar, genau dort ist ein Fuss von unserer Ablage die sich hinter dem Vorhang versteckt. Es wäre denkbar eine Ablage ohne Füße zu bauen.

Siehe da:
RoomSim


[Beitrag von Kosta88 am 05. Jan 2016, 17:30 bearbeitet]
bartman4ever
Inventar
#5 erstellt: 05. Jan 2016, 17:36
Das ist auch meine präferierte Sub-Aufstellung. Vorne und hinten mittig an der Wand knapp 50 cm erhöht. Habe das mal in einem Paper von Harman gelesen und seitdem genutzt.
Kosta88
Stammgast
#6 erstellt: 05. Jan 2016, 17:53
Ausgezeichnet. Werde ich mal erforschen. Fordert leider sehr viel arbeite, und noch einiges an Kosten.

Und warum auf 50cm Höhe? Bzw. was auf 50cm - Füße, Woofer, Top?

Bzw. was kann ich dann für andere LS machen? Die Mains spielen auch nicht ganz ausgewogen - da würde ich mich auch über Tipps freuen.


[Beitrag von Kosta88 am 05. Jan 2016, 17:58 bearbeitet]
bartman4ever
Inventar
#7 erstellt: 05. Jan 2016, 18:45
Habe das mit der Anhebung der Sub mal gelesen und ausprobiert. Ist aber nicht zwingend notwendig und bringt auch nicht so viel. Bei mir stehen sie auf kleinen Stands von IKEA.
Kosta88
Stammgast
#8 erstellt: 07. Jan 2016, 14:20
Also, bin dabei für meine Zwecke Helmis zu bauen, und würde den hinteren Superchunk "auflösen", stattdessen entweder 2 Helmis, je nach Frequenz, oder einen Helmi und einen Superchunk, kommt drauf an was besser wirkt oder notwendig ist. Der rechte (nach hinten gesehen) ist 60x60cm, der linke ist gar kein Superchunk sondern nur die Kamin Abdeckung aus Absorber-Kombinationen.

Das einzige Problem den ich habe, es ist ratsam die Helmis gleichmäßig links und rechts zu positionieren. Das geht ja gar nicht... schlimm? (abgesehen davon dass Sub vorne in der Mitte stehen würde). Alternativ kann ich die Helmis vorne aufbauen, ich denke aber nicht, dass das eine Wirkung hätte, da die stehende Welle von der Hinterwand reflektiert wird!

Das wäre die Idee:
HHR

Was meint ihr?


[Beitrag von Kosta88 am 07. Jan 2016, 14:22 bearbeitet]
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