Hochflorteppich anstatt Basotect - direkt an die Wand?

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HifiNoob997
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 31. Mrz 2019, 17:08
Hallo zusammen!

Mir gefallen Basotect Platten (als Pyramide und flach) einfach nicht. Dachte mir gerade: So ein Teppich - in einem schönen Eichenrahmen (Laminat ist Eiche) müsste doch optisch schöner sein (und auch Schall schlucken). Packe ich den Teppich direkt an die Wand oder sollte man 2-3 cm Luft zwischen Teppich und Wand lassen?

https://www.moemax.d...x170-cm-008630002901

Der Teppich (2 Quadratmeter) kostet ungefähr soviel wie dieselbe Fläche 3cm Basotect.
Könnte man eigentlich 3cm dickes Basotect rund 7cm weit vor der Wand befestigen, um den selben Effekt, wie etwa 5cm dickes Basotect herzustellen, welches direkt an der Wand befestigt ist?
Habe sogar mal gelesen, dass klassischen Noppenschaum mit der glatten Fläche zum inneren des Raumes hängen soll (und von der Wand weg).

Gruß,
Euer Noob!


[Beitrag von HifiNoob997 am 31. Mrz 2019, 17:16 bearbeitet]
acct_del
Gesperrt
#2 erstellt: 31. Mrz 2019, 18:02
2 Blöde -1 Gedanke, wär mir fast über die Tastatur gekommen.... ;-)

Ich hab recht dicke und sauschwere Tibet-Teppiche oder so ähnlich und mir kam ebenso der Gedanke, die mal spaßeshalber an die Wand zu hängen.
Die Frage nach dem "wie" konnte ich noch nicht lösen, am besten einfach als "Wollbild" ohne Rahmen. Aussehen tun die Biester super, wiegen aber ca. 10-15 Kilo pro Quadratmeter und sind fast 3 cm dick.

Die Frage aller Fragen: Welche Frequenzen schlucken die Dinger?
Was man so liest, scheint Teppich, egal wie schwer, wenig gegen tiefe Frequenzen auszurichten. Ich hab keine Ahnung, ob es hierbei nur um die Dicke
im Vergleich zur Wellenlänge geht und welchen Unterschied das Material macht. Gibt es hier irgendwo Referenzen oder Tests zu dicken Wollteppichen?
Wenn's nur um die Dicke ginge, dürften ja Vorhänge und Spezialmaterialien auch wenig bringen...

Ich fang' gerade hier mal an:

https://www.uni-due.de/ibpm/BauPhy/Schall/Buch/26.00-vor27.htm

https://www.beisamme...BCr-den-bassbereich/

LG


[Beitrag von acct_del am 31. Mrz 2019, 18:48 bearbeitet]
Dadof3
Moderator
#3 erstellt: 01. Apr 2019, 13:12

HifiNoob997 (Beitrag #1) schrieb:
Könnte man eigentlich 3cm dickes Basotect rund 7cm weit vor der Wand befestigen, um den selben Effekt, wie etwa 5cm dickes Basotect herzustellen, welches direkt an der Wand befestigt ist?

Der Effekt ist einigermaßen vergleichbar. Du kannst so etwas hier schnell simulieren: http://www.acousticmodelling.com/porous.php


Packe ich den Teppich direkt an die Wand oder sollte man 2-3 cm Luft zwischen Teppich und Wand lassen?

Mit etwas Abstand zur Wand wird die Wirkung auf jeden Fall erhöht.


r1d1 (Beitrag #2) schrieb:
wiegen aber ca. 10-15 Kilo pro Quadratmeter und sind fast 3 cm dick.

Zu hohes Gewicht kann kontraproduktiv sein. Der Schall muss in das Material eindringen und sich dort verlaufen können. Ein mittelschwerer Hochflorteppich könnte nach meinem Empfinden hier im Vorteil sein.


Was man so liest, scheint Teppich, egal wie schwer, wenig gegen tiefe Frequenzen auszurichten.

Ja, aber das trifft auf Basotect auch zu. Man benötigt einfach sehr viel Dicke, um die langen Basswellen zu dämpfen.
acct_del
Gesperrt
#4 erstellt: 01. Apr 2019, 16:04

Dadof3 (Beitrag #3) schrieb:

Zu hohes Gewicht kann kontraproduktiv sein. Der Schall muss in das Material eindringen und sich dort verlaufen können.


Ahso, diffus also, verstehe.
Schwer, kompakt und "glatt" entspräche dann u.U. eher wieder einer reflektierenden Oberfläche, zumindest weniger absorbierend.
Danke!

Lacht mich ruhig aus, aber ich bekomme das ganz schwer in mein Hirn; die Sache mit der Wellenlänge und wie das überhaupt funktionieren soll, auch mit Bildern. Letzter Schluß der Weisheit ist für mich immer wochenlanges Ausprobieren mit Blindest. Mein Frau ist regelmäßig immer kurz vorm Durchdrehen....
BassTrap
Inventar
#5 erstellt: 02. Apr 2019, 17:13

r1d1 (Beitrag #4) schrieb:
Lacht mich ruhig aus, aber ich bekomme das ganz schwer in mein Hirn; die Sache mit der Wellenlänge und wie das überhaupt funktionieren soll, auch mit Bildern.

Zeichne Dir eine ganze Sinusperiode (die rote Kurve dort: https://de.wikipedia.org/wiki/Sinus_und_Kosinus) komplett von links nach rechts quer auf ein DIN A4 Blatt. Dort, wo die Kurve am steilsten ist (Blattrand links und rechts und Blattmitte), ist die Wirkung eines porösen Absorbers am stärksten. Dort bewegt sich die Luft am schnellsten. Wenn die Geschwindigkeit am höchsten ist, ist auch die "Brems"wirkung (=Dämpfung) am höchsten.

Nun schneidest Du mit der Schere das Blatt in der Mitte durch, um zwei Halbwellen zu erhalten. Von der rechten Hälfte scheidest Du dann vom linken Rand noch ein 1cm breites Stückchen ab. Dann fügst Du die beiden Halbwellen wieder zusammen. Auf der rechten Blatthälfte ist die Kurve nun ein Stückchen niedriger.

Du siehst hiermit die Wirkung eines porösen Absorbers:
Absorber = Stückchen herausgeschnitten, etwas Energie aus der Schallwelle entfernt
Effekt = niedrigerer Kurvenverlauf, Senkung der Lautstärke

Das ganze kannst Du mit der halben, viertel , ... Wellenlänge, also doppelten, vierfachen ... Frequenz wiederholen, und jedesmal schneidest das eine 1cm breites Stückchen ab ...
Mit steigender Frequenz nimmt zunehmend der Kurvenverlauf ab, da Du mit steigender Frequenz mehr und mehr aus der Sinuskurve herausschneidet.

Dimensionierst Du den Absorber doppelt so dick, schneidest Du statt 1cm dann 2cm ab.

HTH.


[Beitrag von BassTrap am 02. Apr 2019, 17:25 bearbeitet]
acct_del
Gesperrt
#6 erstellt: 03. Apr 2019, 12:09

BassTrap (Beitrag #5) schrieb:
BassTrap...


1000Dank für die anschauliche und ausführliche Erklärung!
LG
HifiNoob997
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 10. Mai 2019, 19:07
[quote="BassTrap (Beitrag #5)"][quote="r1d1 (Beitrag #4)"]

Dimensionierst Du den Absorber doppelt so dick, schneidest Du statt 1cm dann 2cm ab.

[/quote]

Von mir auch ein großes Dankeschön!

Der letzte Satz hat dann auch meine Frage beantwortet "Was entspricht bei der Raumgestaltung dem Herausschneiden "


[Beitrag von HifiNoob997 am 10. Mai 2019, 19:08 bearbeitet]
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