Planung Raumakustik: Dämmung

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frankenmatze
Stammgast
#1 erstellt: 18. Mrz 2022, 10:09
Hallo Zusammen,

ich plane nachfolgenden Raum als Heimkino & Konferenzraum:

5.2.4 Setup


Mir wurde empfohlen die Rückwand abzukoffern und mit Dämmmaterial zu füllen, um die Reflexionen der Rückwand zu mindern. Das bietet sich auch an, da wird dann dort die ganzen Rohre und Kabelkanäle verstecken können. Das Fenster kann ich aber nicht zubauen ;-)

Ich habe die Fläche im nachfolgenden Bild okkerfarben / gelb markiert. Wir wollten Trockenbau verwenden. Welches Material würdet ihr als Füllmaterial empfehlen?

Rot markiert sieht man hier auch die beiden Subwoofer, die unter einer speziell angefertigten Holzbank platziert werden sollen.
Macht es Sinn, die freien Ecken noch etwas zu dämmen?

Welches Material würdet Ihr zu Verblendung der Subwoofer in der Bank verwenden. Einfach ein Metallgitter?

Lautsprecherplan2
Prim2357
Inventar
#2 erstellt: 18. Mrz 2022, 21:58

frankenmatze (Beitrag #1) schrieb:
Mir wurde empfohlen die Rückwand abzukoffern und mit Dämmmaterial zu füllen, um die Reflexionen der Rückwand zu mindern. Das bietet sich auch an, da wird dann dort die ganzen Rohre und Kabelkanäle verstecken können. Das Fenster kann ich aber nicht zubauen ;-)


Für den Bassbereich wäre es sinnvoll, wenn eine komplette Wand gedämmt werden würde,
da hinten das Fenster im Weg ist, ginge das an der Frontwand?

Steinwolle mit passendem Strömungswiderstand oder Polyesterwolle...

Subwooferabdeckung? Lochblech....
frankenmatze
Stammgast
#3 erstellt: 18. Mrz 2022, 22:18

Prim2357 (Beitrag #2) schrieb:

Für den Bassbereich wäre es sinnvoll, wenn eine komplette Wand gedämmt werden würde,
da hinten das Fenster im Weg ist, ginge das an der Frontwand?

Steinwolle mit passendem Strömungswiderstand oder Polyesterwolle...
.


Die Rückwand sollte vor allem gedämmt werden, um die Reflexionen bei längeren Vorträgen zu mindern.

Wie dick müsste man die Vorderwand denn dämmen, dass es einen Effekt hat?
Prim2357
Inventar
#4 erstellt: 18. Mrz 2022, 22:48
Um die Nachhallzeiten im Tiefstbassbereich zu senken, 25cm aufwärts. je dicker, je besser.

Aber ob das bei Vorträgen dann auch noch auf Dauer angenehm ist, kann bezweifelt werden.

Schwierig wenn ein Raum mehrfach genutzt wird....
frankenmatze
Stammgast
#5 erstellt: 18. Mrz 2022, 22:52
Der Raum ist eigentlich knapp 3 Meter hoch und ich muss den um ca.30-40cm abhängen, weil ich sonst die Leinwand nicht in die Decke unter den Stahlbalken bekomme (siehe Bild).

Dort hätte ich ja eigentlich genügend Platz um das mit Sonorock & Co zu füllen. Da könnte ich mir dann die Front ja sparen, oder?

09-03-_2022_08-34-37
Prim2357
Inventar
#6 erstellt: 18. Mrz 2022, 23:08
Dann müssten die Subs aber auch in die Decke oder den Boden...sorry wenn ich mich nicht exakt ausgedrückt hatte....

Ich habe mit Konferenzräumen keine Erfahrung, deshalb möchte ich dir nichts empfehlen, was sich hinterher als unpassend dafür herausstellt.

Vllt einen Fachbetrieb anschreiben? Gibt ja einige welche diesbezüglich eine kostenlose Erstberatung anbieten.
Und wenn sich deren Vorschläge decken, könnte das die Richtung sein.
Acoustics_Fun
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 21. Mrz 2022, 05:48
Bitte einen Profi engagieren.
Das ist sonst zum Scheitern verurteilt, je nachdem welches Ziel erreicht werden soll. Je dicker, desto besser stimmt nicht beim Dämmmaterial.
Die freien Onlinerechner geben eine Richtung an, zur korrekten Bestimmung der benötigten Dicke sind sie leider nicht präzise genug.
Software: afmg Soundflow. Gibt eine Demoversion.
Hintergrund ist, das die Online Rechner die Rohdichte des Material nicht berücksichtigen. Nehme ich z.B 70 cm Sonorock, ist das schon eher unter 30 hz am effektivsten, 50-60 bei 35-50 hz. Die Software stellt das Recht gut da. In der Praxis kann ich das bestätigen.

Zurück zum Raum : Aufgrund der Raummaße liegt deine dominante axiale Raummode irgendwo zwischen 25 und 30 hz. Je nach Wandbeschaffenheit. Die an einer Wand mit poröser Absorption in einen guten Bereich zu drücken ist schon sportlich. Ein Akustiker würde eher mit Druckabsorbern arbeiten, die genau berechnet auf deinen Raum zugeschnitten sind. Leider ist das eben ein Bereich, der für Filme noch sehr relevant ist. Wenn du sowas noch nie selbst gemacht hast, lass es. Das wird "teurer" als sich das einmal planen zu lassen.
Raumakustik muss einem Konzept folgen, sonst ist das ein Blindflug, der in der Verschwendung von viel Arbeit und Material endet.

Ich muss immer wieder feststellen, wenn ich hier in das Forum gucke, dass Raumakustik einfach zu komplex für ein Forum ist. Außerdem haben die wenigsten jemals einen Raum richtig behandelt und teilen dieses Wissen dann auch. Im Internet steht viel Quatsch.

Grundsätzlich eignet sich folgendes strukturiertes Vorgehen:

1. Raummaße in einen Modenrechner eingeben, durch Messung das Ergebnis verifizieren.
2. Entsprechend der Messung, die benötigte Dicke des Treatments planen. Schauen, ob das mit der Nutzung des Raums vereinbar ist.
3. Wenn ja, möglichst vollflächig arbeiten. Zuerst auf die 1-0-0 fokussieren
4. Schauen, ob das Treatment die 1-0-0 wie gewünscht in den Bereich unter 500ms gedrückt hat. Mit Seite und Decke entsprechend weitermachen. Symmetrie ist das A und O außer eben bei der 1-0-0, da schaut man, ob die Rückwand ausreicht, damit man vorne genug Platz hat die Lautsprecher auf die beste Position für das Stereoimage (ja auch im Kino sollte man damit anfangen) und SBIR zu bringen. Da du mlt Subs arbeiten wirst, ist der SBIR Effekt nicht so relevant für dich. Dann ist da noch die Leinwand, die auch passen sollte.

Multi Use halte ich bei passivem porösem Treatment für nicht mehr so praktikabel. Da geht ordentlich Fläche weg. Druckabsorber brauchen auch Platz, aber weniger. Sind DIY aber Trial und Error ohne Anleitung.
Was noch eine gute Möglichkeit wäre, ist ein Double Bass Array. Auch nicht super einfach und nicht mein Fachgebiet. Da gibt es aber Forenuser, die das erfolgreich umgesetzt haben und auch Anleitungen im Netz. Dann müssen im Anschluss "nur" die ER Punkte für alle Sitzplätze abgegrast werden und je nach Entfernung kann auch Diffusion eingesetzt werden. Da scheiden sich im Kinobereich aber die Geister. Ich mag das, viele wollen den Surroundeffekt rein durch die ganzen Lautsprecher erreichen, was auch passt.
Ich wünsche dir viel Erfolg, wenn was unklar ist, gerne fragen.
old-DIABOLO
Stammgast
#8 erstellt: 21. Mrz 2022, 11:29
Hallöchen frankenmatze.

Für eine Berechnung sollten noch folgende Raumeigenschaften bekannt sein (angegeben werden):
• Bodenaufbau & Bodenbelag
• Aufbau der jeweiligen Wand (gemauert, Trockenbau, ..)
• Wandoberflächen (glatt / tapeziert, Rauputz / ca. Körnung, …)
• Akustisch relevante Einrichtung (Sitzgruppe, Tische, Stühle, Regale, Schränke, Vorhänge, …)
• Deckenaufbau (Betondecke, Holzbalkendecke, ..)

Wenn diese Parameter gegeben sind, sollte eine aussagekräftige Berechnung zu geeigneten Lösungen für den Raum möglich sein.


[Beitrag von old-DIABOLO am 21. Mrz 2022, 16:13 bearbeitet]
frankenmatze
Stammgast
#9 erstellt: 23. Mrz 2022, 11:24
Vielen Dank für Eure Anregungen.

Zum Thema Konferenzraum habe ich mich schon beraten lassen und da kam eben allgemein die Aussage, dass die Rückwand gedämmt sein sollte, damit der Schall nicht ständig von hinten reflektiert wird.

Mir ist aber nicht klar, wie man den Schall mit einer Rigipswand dämmen soll. Mit einer Akustikwand (siehe https://www.bauhaus....ele-basic/p/28474908 ) bin ich aber sicherlich schonmal gut beraten - vor allem auch optisch.


@Acoustics_Fun: Wir sind ja noch in der Phase, in der noch nicht alles 100%ig festgelegt ist, der Raum noch komplett saniert werden muss und in der jetzigen Phase viele noch keine wirklich Aussage treffen wollen. Sobald der Raum mal wieder leer ist, kann ich aber mal eine REW-Messung durchführen.

Im Moment ist die Planung so, dass in den blauen Flächung Dämmungen möglich wären. Hinzu kommt noch, dass man z.B. Basotect-Elemente als Deko an den Wänden platzieren könnte (da sollen magnetische Befestigungsleisten unter den Putz).

Hinweis: Die notwendigen Höhe ergeben sich durch Aufbauen (Leinwand, Klimaanlage) und den Stahlträger, der auf 2,70m Höhe seine Unterkante hat.

Querschnitt


@old-DIABOLO: Das ist stimmt natürlich - ich habe das mal versucht zusammen zu tragen:

• Bodenaufbau & Bodenbelag:
=> Beton auf Granitfelsen + wahrscheinlich Vynil-Parket mit doppelter Trittschalldämmung

• Aufbau der jeweiligen Wand (gemauert, Trockenbau, ..)
- die beiden Wände am Fenster haben ca. eine Dicke von 50cm (Sandstein & Backsteinmauer)
- Wand mit Tür: 18cm Backsteinmauer
- Wand Leinwand: 13cm Backsteinmauer

• Wandoberflächen (glatt / tapeziert, Rauputz / ca. Körnung, …)

- wahrscheinlich glatt, Rückwand mit Akustikpaneelen

• Akustisch relevante Einrichtung (Sitzgruppe, Tische, Stühle, Regale, Schränke, Vorhänge, …)
- bis auf die Rückbank und ein Sitzmöglichkeiten erstmal nix :-)

• Deckenaufbau (Betondecke, Holzbalkendecke, ..)
- Das wird ganz schwierig heraus zu finden. Es sind definitiv Holzbalken vorhanden, die von einem Stahlträger gehalten werden. Sie ist definitiv leicht schwingend, da man es hört, wenn jemand oben läuft. Das Haus ist aber von Ende des 17 Jahrhunderts und wurde seitdem x-mal umgebaut. Ich würde mal vom worst-case ausgehen.
Acoustics_Fun
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 23. Mrz 2022, 14:04
Ist die blaue Fläche auch die maximale Dicke ?
old-DIABOLO
Stammgast
#11 erstellt: 23. Mrz 2022, 19:03
Nochfragen:

• Konferenzraum. Werden die Möbel (Tische, Stühle) erst zur Nutzung als Konferenzraum in den Raum verbracht und sind zur Nutzung als Hörraum nicht im Raum?
• Es sind 1 Polstersessel und eine Rückbank bis 4 Personen zu berücksichtigen, passt?
• Heizkörper?
• Keinerlei Schrank, Regal, .. (was ist das bei der Rückwand sichtbare unter ockerfarbener Fläche)?
• Wie wäre es mit Vorhängen? Akustisch wirksam + gleichzeitig Verdunkelungsmöglichkeit, oder nicht gewünscht?
Vinylo
Stammgast
#12 erstellt: 24. Mrz 2022, 08:44
Wird hier nicht alles verkompliziert?
Ich würde die Zimmerdecke wandbündig mit einer Akustikdecke abhängen. Fertig.
Platz hast du da oben mehr als genug, theoretisch so viel Platz dass du dort nicht mal mit zusätzlicher Dämmung arbeiten müsstest.
Du wirst dadurch minimale Nachhallzeiten erzielen und das bis runter in den Tiefbassbereich.
Der Raum (wohl letztlich mit ein paar Möbeln) wird angenehm zum Quatschen sein und von der Rückwand wird auch nicht mehr viel reflektiert, dass frisst die Decke zum Großteil weg.
Acoustics_Fun
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 24. Mrz 2022, 08:50
Dir ist aber schon klar, dass Moden immer zwischen Begrenzungsflächen entstehen? Benachbarte Wände können helfen, aber niemals wird durch die Decke die erste dominante axialmode in einen akzeptablen Bereich gedrückt. Das wäre praktisch. Dann bräuchte man keine Akustiker mehr. Einfach immer dick die Decke behandeln und man hat ein perfektes Heimkino und ein world class studio.
frankenmatze
Stammgast
#14 erstellt: 24. Mrz 2022, 11:53
@old-DIABOLO: Ich habe dein Fragen noch ergänzt:

• Es sind 1 Polstersessel und eine Rückbank bis 4 Personen zu berücksichtigen, passt?
Das wäre jetzt so die Minimalannahme. Hinten soll eine Bank gebaut werden, die als Sitzbank optimal genutzt werden kann und in der Technik / Subwoofer versteckt werden kann.

• Keinerlei Schrank, Regal, .. (was ist das bei der Rückwand sichtbare unter ockerfarbener Fläche)?
Nein, es gibt keine. Die Rückwand wird abgekoffert (für Kabel, Schläuche) und ich hätte da jetzt eine Akustikpaneele draufgemacht.

• Wie wäre es mit Vorhängen? Akustisch wirksam + gleichzeitig Verdunkelungsmöglichkeit, oder nicht gewünscht?
=> Hatten wir auch schon überlegt, aber bisher nichts passendes gefunden

• Konferenzmöbel:
=> Kommen bei Nichbenutzung raus

• Konferenzmöbel:
=> Keine, nur Klimaanlage

• Bodenaufbau & Bodenbelag:
=> Beton auf Granitfelsen + wahrscheinlich Vynil-Parket mit doppelter Trittschalldämmung

• Aufbau der jeweiligen Wand (gemauert, Trockenbau, ..)
- die beiden Wände am Fenster haben ca. eine Dicke von 50cm (Sandstein & Backsteinmauer)
- Wand mit Tür: 18cm Backsteinmauer
- Wand Leinwand: 13cm Backsteinmauer

• Wandoberflächen (glatt / tapeziert, Rauputz / ca. Körnung, …)
- wahrscheinlich glatt, Rückwand mit Akustikpaneelen

• Akustisch relevante Einrichtung (Sitzgruppe, Tische, Stühle, Regale, Schränke, Vorhänge, …)
- bis auf die Rückbank und ein Sitzmöglichkeiten erstmal nix :-)

• Deckenaufbau (Betondecke, Holzbalkendecke, ..)
- Das wird ganz schwierig heraus zu finden. Es sind definitiv Holzbalken vorhanden, die von einem Stahlträger gehalten werden. Sie ist definitiv leicht schwingend, da man es hört, wenn jemand oben läuft. Das Haus ist aber von Ende des 17 Jahrhunderts und wurde seitdem x-mal umgebaut. Ich würde mal vom worst-case ausgehen.


Ich habe mal versucht, den Endausbau ein bischen besser zu illustrieren:

Lautsprecherplan_6 Lautsprecherplan_12 Lautsprecherplan_11 Lautsprecherplan_10 Lautsprecherplan_9 Lautsprecherplan_8

Lautsprecherplan_4 Lautsprecherplan Lautsprecherplan2
old-DIABOLO
Stammgast
#15 erstellt: 24. Mrz 2022, 16:39
Hallöchen.

@ Vinylo
Mein Gedanke war/ist, wenn zunächst die Berechnung der bestehenden Raumakustik gut zu Hörempfinden oderund Messung übereinstimmt, ist eine ausreichende Basis zur Berechnung geeigneter Maßnahmen gegeben. Daher die Fragen / Nachfragen, um den Ist-Zustand hinreichend zu erfassen.

@ frankenmatze
Danke für die weiteren Infos, Grafiken.

Anstelle der Rückbank als Möbel ist nun diese Konstruktion als integriertes Bauteil berücksichtigt, zusätzlich (wenn auch nicht in deinen Grafiken abgebildet) Stoffpolster als Sitzauflage. Anstelle des Polsterstuhles ein Zweisitzer mit Stoffbezug. Heizkörper ist aktuell keiner berücksichtigt.

Eine vergleichsweise günstige Lösung lässt sich mit einer Akustikdecke und Rückwand aus Lochplatten (Knauf, Rigiton, ..) mit hinterlegtem Dämmmaterial verwirklichen. Diese Variante ist in nachfolgender Berechnung zunächst auch berücksichtigt. In Verbindung mit weiteren Absorbern an den Seitenwänden z.B. als Vorhänge, alternativ Akustikbildern oder Formteilen lässt sich die EBU Empfehlung zur Nachhallzeit für hochwertige Musikreproduktion erreichen. Außerdem Flatterechos vermeiden. Mit etwas weniger Maßnahme ist es für viele Ansprüche bereits noch immer gut ausreichend (eigene Erfahrungswerte).

In deinem Raum ist eine Abhängung von 30 cm machbar bzw. von dir aufgeführt. Dies ermöglicht gute Absorptionseigenschaften bis in den unteren Bassbereich. Als Dämmstoffauflage sind 100 mm ausreichend.

Für die Rückwand als Akustikwand ist eine Gesamtstärke von ca. 110 mm, ausreichend. Auch hier mit hinterlegtem Dämmstoff.

Die Montage der Wandabsorber sollen den Bereich der Ohrhöhe überdecken. Aufgrund des schrägen Einfallswinkels der Erstreflexion reicht eine Stärke von 50 mm aus (bzw. ca. 65 mm gesamt bei Akustikbild mit 50 mm Dämmstofffüllung). Ausführung als Plattenabsorber oder Akustikbild. Werden alternativ oder gemischt Akustikvorhänge verwendet, sollten diese auch im ausgefahrenen Zustand noch über einen ausreichenden Faltenwurf verfügen, ⩠ ca. 2,5- bis 3-fache Länge des Vorhangstoffes, weiter ist ein zum Faltenwurf ausreichender Wandabstand zu beachten.

Einige gängige akustisch geeignete Absorbermaterialien: Mineralwolle, im Innenbereich wird es gesundheitlich oftmals kritisch eingeschätzt. Naturfasern z.B. Hanfplatten, selbige werden jedoch u.a. wegen des Eigengeruches seltener eingesetzt. Basotect ein beliebtes Absorbermaterial, jedoch hochpreislicher. PET-Flies (meine Empfehlung ist PET-Flies).

Alternativ zu den Lochplatten sind auch Konstruktionen aus Holz (zukünftig alt. Pilzwerkstoff), passend zu einigen deiner Grafiken, möglich. Diese bieten bei entsprechender Bauweise die Möglichkeit das Schallfeld diffuser zu streuen. Die Absorptionseigenschaften sind gegenüber Lochplatten zumeist geringer.

In deinen Grafiken scheint es mir, als wenn du an der Decke einzelne Absorberplatten, z.B. aus Basotect, direkt an die Decke montieren möchtest. Möglich, die akustischen Eigenschaften sind jedoch ungünstiger.

Ein (dicker) Teppich ist aktuell nicht berücksichtigt, die Installation eines Teppichstückes zwischen Frontlautsprecher und Hörplatz reduziert die Erstreflektion Boden.

Nutzung Konferenzraum.
Zur gegebenen Raumlänge unter 7 Metern gilt der Pegel des Direktschalls für gutes Sprachverstehen als ausreichend, zusätzliche Reflektionsflächen tragen zum besseren Entfernungsverstehen allgemein nicht bei. Auch ist gem. DIN 18041 und eigener Erfahrung eine Überdämpfung bei dieser Raumgröße nicht möglich.

Raummoden. Die sich mit der berechneten Maßnahme ergebenden geringen Nachhallzeiten auch im tieffrequenten Bereich ermöglichen eine elektronische Korrektur frequenzabhängiger Überhöhungen durch Raummoden via EQ/DSP auf einen Hörplatz. Sich ergebende Vorteil hierbei sind u.a. geringere Verzerrungen, da entsprechend weniger Leistung für gleichen Pegel benötigt wird, höherer möglicher Schalldruck.

Akustische Daten Raumakustikdaten2 Raumakustikdaten3 Raumakustikdaten4 Raumakustikdaten5 Raumakustikdaten6 Raumakustikdaten7


[Beitrag von old-DIABOLO am 24. Mrz 2022, 16:41 bearbeitet]
Acoustics_Fun
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 25. Mrz 2022, 02:00
Mit welcher Dicke porösem Treatments möchtest du die 25-30 hz auf 0,3-0,5 sek drücken ? Oder soll das einfach EQed werden ? Die Berechnung liest sich für mich so, als würde das geplante Treatment nur bis 125 hz gehen ? Welche Sinn macht das bitte. Das was einen Control Room/Critical Listening Room oder ein Kino schwierig macht, ist eben das Treatment zwischen 20-120 HZ. Darüber lässt sich das, wie aus deiner Tabelle hervorgeht mit dünnen Panels wegsaugen. Das Ebu Tech Paper ist mir geläufig und bezieht sich auf größere Räume. 40qm min. für Critical listening Rooms und 30qm min. für Control Rooms. Alles darunter ist schwierig, was ich aus der Praxis bestätigen kann.
Die Raumgröße ist außerdem hart an der Grenze noch ein "akustisch kleiner Raum" zu sein. Die Beurteilung mit RT60 funktioniert nur in akustisch großen Räumen, dafür bedarf es nämlich eines diffusen Schallfelds. Deshalb orientiert man sich mehr am Wasserfall/Spektrogramm. Da es multiple Hörplätze gibt, ist das nochmal etwas komplexer als für einen Hörplatz.

Ich lasse mich gerne eines besseren Belehren, vielleicht übersehe ich ja etwas in deinen Ausführungen.
old-DIABOLO
Stammgast
#17 erstellt: 25. Mrz 2022, 05:28
@ Acoustics_Fun. Danke für deine Fragestellung.

Die Hersteller der Akustikelemente geben die Absorptionswerte gemäß DIN zumeist von 125 bis 4000 Hz an. Eine Berechnung der Bereiche außerhalb durch Interpolation oder basierend zu Werten aus bisherigen eigenen Messungen erfolgt bewusst im Diagramm nicht, da keine Normung gegeben.

Zur Orientierung ist im Beschreibungstext auf ausreichend geringe Nachhallzeiten zu tiefen Frequenzen hingewiesen. Diese begründen sich basierend zu Fachartikeln sowie eigener Erfahrungen.
Das zu tiefen Frequenzen geringere Leistungsvermögen des Gehörs berücksichtigt, werden Nachhallzeiten bis 0,6 Sekunden unter 100 Hz bereits für Regieräume oftmals als ausreichend beschrieben. Gemäß DIN 15996 (Bild- und Tonbearbeitung in Film-, Video- und Rundfunkbetrieben ab 50 m³) ist ein Anstieg unter 125 Hz auf bis zur 1,5-fachen Nachhallzeit ab 50 Hz, entsprechend 0,47 s empfohlen, bis 0,56 s innerhalb des Toleranzkorridors für den gegebenen Raum.

Bei einer verbleibenden Raumlänge von 628 cm liegt die erste Mode bei ca. 27 Hz.
--> 340 m (Wellenlänge) / 2 (⩠ ½ Wellenlänge) / Raumlänge
darunter sind noch wenig ausgeprägte oblique Moden möglich, ansonsten geht es zu den Eigenschaften des Druckkammereffektes (Nachhallzeit gegen 0) über.

Ist es gelungen hinreichend zu klären ohne zu belehren?
Acoustics_Fun
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 25. Mrz 2022, 10:27

old-DIABOLO (Beitrag #17)"]@ Acoustics_Fun. Danke für deine Fragestellung.

Die Hersteller der Akustikelemente geben die Absorptionswerte gemäß DIN zumeist von 125 bis 4000 Hz an. Eine Berechnung der Bereiche außerhalb durch Interpolation oder basierend zu Werten aus bisherigen eigenen Messungen erfolgt bewusst im Diagramm nicht, da keine Normung gegeben.



Warum geben sie das wohl nicht an ? Weil so dünne Absorberchen in diesem Bereich einfach nicht wirken. Es bedarf eine frequenzabhängingen Volumens, damit sich ne 10 Meter Basswelle überhaupt von einem Gegenstand beeinflussen lässt, geschweige denn ausreichend absorbiert wird. Zumindest wenn man von poröser Absorption spricht.



Zur Orientierung ist im Beschreibungstext auf ausreichend geringe Nachhallzeiten zu tiefen Frequenzen hingewiesen. Diese begründen sich basierend zu Fachartikeln sowie eigener Erfahrungen.
Das zu tiefen Frequenzen geringere Leistungsvermögen des Gehörs berücksichtigt, werden Nachhallzeiten bis 0,6 Sekunden unter 100 Hz bereits für Regieräume oftmals als ausreichend beschrieben. Gemäß DIN 15996 (Bild- und Tonbearbeitung in Film-, Video- und Rundfunkbetrieben ab 50 m³) ist ein Anstieg unter 125 Hz auf bis zur 1,5-fachen Nachhallzeit ab 50 Hz, entsprechend 0,47 s empfohlen, bis 0,56 s innerhalb des Toleranzkorridors für den gegebenen Raum.



Dabei geht es aber um möglichst gleichmäßigen Decay. Wenn man den Bassbereich praktisch gar nicht behandelt, ist das einfach nicht der Fall. Außerdem wird es Peaks und Dips im Frequenzgang geben. Modale Aktivität führt eben nicht immer nur zu einer Überhöhung die man eben mit EQ behandeln kann. Und EQ sollte die letzte Option sein, wenn der Raum fertig behandelt ist. Über SBIR haben wir noch gar nicht geredet...



Bei einer verbleibenden Raumlänge von 628 cm liegt die erste Mode bei ca. 27 Hz.
--> 340 m (Wellenlänge) / 2 (⩠ ½ Wellenlänge) / Raumlänge
darunter sind noch wenig ausgeprägte oblique Moden möglich, ansonsten geht es zu den Eigenschaften des Druckkammereffektes (Nachhallzeit gegen 0) über.

Ist es gelungen hinreichend zu klären ohne zu belehren?

Das ist korrekt. Aber um alles über 27 hz haben wir uns doch noch gar nicht gekümmert. Was unter der 1-0-0 liegt ist nicht interessant, bin ich mir mit dir einig.

Mal andersrum : Sämtliche professionell gebaute Studios, wären nach deinen Ausführungen psychoakustisch begründet komplett falsch behandelt.
Leute lassen sich von so talentieren Leuten wie Northward z.B. einen 100.000 $ Studio bauen, dabei wären sie mit ein bisschen dünner Absorption an der Rückwand und an der Decke schon fertig gewesen, die jeder, der mit ner Säge und Bohrmaschine umgehen kann hinkriegt.[/b]


[Beitrag von Acoustics_Fun am 25. Mrz 2022, 10:32 bearbeitet]
old-DIABOLO
Stammgast
#19 erstellt: 25. Mrz 2022, 12:24
@ Acoustics_Fun. Zu deiner letzten Nachricht.

Schade, nun eine so aggressive Schreibe.

Der angegebene Bereich entspricht, wie in der letzten Nachricht bereits angegeben, der DIN Vorgabe, ist keine von dir unterstellte Herstellerfestlegung, um etwas zu verschweigen.

Bei der angegebenen Akustikdecke sowie Rückwand handelt es sich nicht um „dünne Absorberchen … poröser Absorption“. Grundkenntnisse vorausgesetzt, sollte bekannt sein, deren Arbeitsweise unterscheidet sich grundsätzlich. Hier ist es eine Kombination aus Resonatoren, detaillierter Plattenschwingern, Lochplattenschwingern, Helmholtzresonatoren im Verbund mit porösem Absorbern.

Diskussionen, in denen eine Seite permanent nicht begründete bis unwahre Unterstellungen der anderen Seite widerlegen soll, erweisen sich bekanntlich als belastend und wenig zielführend. Daher entschuldige bitte, ich möchte nicht mehr weiter auf deine Ausführungen eingehen.
Prim2357
Inventar
#20 erstellt: 25. Mrz 2022, 12:39
Acoustics_Fun
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 25. Mrz 2022, 14:18
Ich sehe da einfach keine adequate Bassbehandlung. Die Oberflächen als Lochplattenschwinger.. gut dann müssen die aber auch abgegrenzt und Luftdicht sein. (Nutzt man auch eigentlich mehr über 200hz) Eine Info, die der TE dann auch brauchen würde. Oder wie man Plattenschwinger baut, wieviel Fläche, wo genau. Dann bleibt nur der Weg zu einem Profi. Wer mit Druckabsorbern den ersten Raum nach EBU hinkriegt, respekt. Würde ich DIY nie empfehlen.
frankenmatze
Stammgast
#22 erstellt: 15. Apr 2022, 13:41
So, kleines Update vielleicht an der Stelle:

Die Jungs von HOFA-Akustik haben sich mal was wirklich gutes einfallen lassen. Die Hofa Basstrap V2 ist optisch sehr ansehenlich und jetzt kommt das beste: Sie kann als (Steh-) Tisch verwendet werden. Also kommen davon schonmal mindestens zwei rein, um sie als Präsentationstisch zu nutzen - und sonst stehen sie halt der in der Ecke rum :-)

Da es ja ein auch ein Workshopraum werden soll, braucht man natürlich Pinnwände. Hier gibt es aber auch schöne Varianten aus Filz. Das könnte die Raumakustik auch verbessern.

Auf der Seite mit den zwei Fenstern kommen wahrscheinlich 5-8 Meter Studio-Akustikvorhang (3 lagig) hin. Wahrscheinlich auch von Hofa, damit die farblich abgestimmt sind mit den Basstraps.

Bei Diffusoren habe ich noch keine Idee, aber da kriegen wir auch noch eine Variante. Aixfoam hat welche mit Bezug im Angebot.


Was mir jetzt noch fehlt: Eine Lösung, um Absorber mit Magneten an der Wand zu befestigen.
Acoustics_Fun
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 15. Apr 2022, 15:31
Du hast gar nicht gelesen, was hier geschrieben worden ist oder ?
Was du da vorhast wird zu keinem vernünftigen Ergebnis führen, bezogen auf das Heimkino. Auch wenn ich old diabolos Ansatz für unzureichend halte, ist es ein Ansatz. Das was du machen willst bringt praktisch nix. Was sollen denn zwei Hofa Basstraps im Bassbereich machen? Viel zu wenig Fläche. Du gehst immernoch vom Ansatz aus: ich mach mal ein bisschen was, wird schon gut gehen.
Nein wird es nicht. Hier haben sich Leute Gedanken gemacht und versucht dir was zu erklären und du ignorierst das komplett, ich bin damit raus.

Viel Erfolg.
frankenmatze
Stammgast
#24 erstellt: 17. Aug 2022, 12:17

Acoustics_Fun (Beitrag #23) schrieb:
Du hast gar nicht gelesen, was hier geschrieben worden ist oder ?
Was du da vorhast wird zu keinem vernünftigen Ergebnis führen, bezogen auf das Heimkino. Auch wenn ich old diabolos Ansatz für unzureichend halte, ist es ein Ansatz. Das was du machen willst bringt praktisch nix. Was sollen denn zwei Hofa Basstraps im Bassbereich machen?


Ich hab´ doch recht deutlich geschrieben, dass ich die als Präsentationstische einsetzen werden. Was werden sie also bringen? Sie bieten Stellfläche für Notebooks - Ziel erfüllt.

Sind wir mal ehrlich: das ganze thereotische Geplane bringt doch sowieso recht wenig, ohne dass der Raum dann mal ausgemessen wird, wenn zumindest 50% der des Bau´s fertig ist.

Zwischenstand ist bisher:
- Die Fenster sind drin
- Schlitze für die Kabelkanäle werden als nächstes erstellt
frankenmatze
Stammgast
#25 erstellt: 04. Jan 2023, 21:35
Die Wände stehen nun und ich habe eine erste Messung durchgeführt:

SPL (varsmooth):
Seminarraum_baustelle_FR_allSPL

RT60 - T30:
Seminarraum_baustelle_FR_RT60_RT60_T30

Spectrogram:
Seminarraum_baustelle_FR_Spectogramm

Insgesamt habe ich jetzt noch knapp 10m3 Raum für Mineralwolle oder Diffusor geschaffen.
Ich bin gespannt, wie sich die Kurven mit den Maßnahmen verändern werden.
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