Hochtöner - Position und Höhe

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noge1856
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 06. Jan 2024, 17:01
Hallo zusammen,
seit ein paar Stunden treibt mich eine Frage um. Ich beschalle mich mit einem Pärchen Q-Acoustics, in einem gleichschenkligen Dreieck. Die Mitte der Hochtöner liegt bei ca. 77cm. Meine Ohren befinden sich an meinem Hörplatz auf ca. 95 cm Höhe. Bei waagerechter Abstrahlung liegen die HT also ungefähr 18cm zu tief.

Seit ich die LS besitze, denke ich über eine Möglichkeit nach, diesen Höhenunterschied optisch einigermaßen elegant auszugleichen. Gestern Abend habe ich mich mit einem Schreiner getroffen, um mir ein paar Vorschläge anzusehen. Dabei kam mir folgender grundsätzlicher Gedanke: Wenn es so entscheidend für den Klang (mit dem ich ausgesprochen zufrieden bin) ist, dass die HT mit ihrer vertikalen Abstrahlung meine Ohren treffen, warum ist es dann anscheinend völlig unwichtig, dass der Direktschall, je nach Aufstellung, horizontal gerne mal 1 Meter und mehr am Ohr vorbeigeht? Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass die HT so konstruiert sind, dass sie zwar nach rechts und links, nicht aber nach oben und unten abstrahlen. Zumal die liebgewonnenen Teppiche dann ja nur noch Deko wären.

Die Ratschläge hier und anderswo gehen ja oft in die Richtung, dass man mit der Aufstellung und Anwinkelung der LS experimentieren soll. Eine Anwinkelung zwischen 0 und 60 Grad lässt den Direktschall doch irgendwo zwischen komplett und nahezu gar nicht meine Ohren erreichen.

Wäre es also nicht klug, sowohl mit der Anwinkelung, als auch mit der Höhe zu experimentieren? Insbesondere deshalb, weil die Raumeinflüsse hier noch mal eine andere Rolle spielen könnten?

Ich bin verwirrt (was nicht Wenige als meinen Normalzustand betrachten).

Danke für eure Erklärungen.

Gruß
Egon


[Beitrag von noge1856 am 06. Jan 2024, 18:00 bearbeitet]
Prim2357
Inventar
#2 erstellt: 06. Jan 2024, 17:21
Hallo,

grundsätzlich hast du dich schon mit dem Thema Abstrahlverhalten auseinandergesetzt?
https://www.monacor....wirkung-lautsprecher
Unterschiedliche Höchtöner haben auch unterschiedliches Abstrahlverhalten, nur zur Info.
Je größer der Hörabstand, desto weniger machen sich Winkelabweichungen vom Ideal bemerkbar.

Leg doch mal unter deine LS ein paar Bücher, dann hörst du doch was eine Änderung für dich bewirkt.
Manche Hersteller geben als Aufstellempfehlung tatsächlich an, bei zu viel Hochtonenergie den LS nicht auf den Hörplatz anzuwinkeln.
Warumsollte dir mittlerweile einleuchten, oder?
noge1856
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 06. Jan 2024, 18:19
Hallo,
meine Frage drehte sich gar nicht um unterschiedliche Hochtöner, sondern nur um den genau einen, der in einer Box verbaut ist und vermutlich nach vorne in alle Richtungen gleich abstrahlt. Wenn ein Andrehen um x Grad zu einer Verbesserung führen könnte, könnte dann nicht auch eine Kombination aus Höhenanpassung und einem Kippen zu einer Verbesserung führen?

Das ist meine Frage. Aber außer mir scheint sich diese Frage wohl niemandem zu stellen, sonst wäre sie sicher längst hier thematisiert worden, oder es gäbe LS, die herstellerseitig gekippt wären. Ergo Nonsens. ;-)

Ich mache jetzt mal spaßeshalber ein paar Experimente mit Keilen - hab sonst nix zu tun.

Gruß
Egon
Prim2357
Inventar
#4 erstellt: 06. Jan 2024, 19:31
Ja ich weiß das die Frage eigentlich nicht um verschiedene Hochtöner im Speziellen gestellt war,
aber es ging mir auch eher darum das Thema von Anfang an zu verstehen.

Q Acoustics verbaut ja nur normale Kalotten, trotzdem ist das Abstrahlverhalten vertikal und horizontal meistens ungleich,
da einmal die Schallwandabstände differieren und/oder auch der Hochtöner zwischen zwei Tief/Mitteltönern liegt was das Abstrahlverhalten auch deutlich beeinflusst, Stichwort (Pseudo) D'Appolito Anordnung.

Im Übrigen gibt es natürlich auch geneigte Lautsprecher (Phonar, Epos, Fink usw...) welche das eventuell aus dem Augenwinkel der Zeitrichtigkeit heraus tun,
aber es gibt auch Konstrukte welche das wegen dem Abstrahlverhalten so machen, Beispiel Vroemen, hier gibt es einen Standlautsprecher welcher nur 66cm hoch ist und deswegen geneigt wurde.
kalle_bas
Inventar
#5 erstellt: 07. Jan 2024, 02:13
Probiere doch mal dein Höhen Unterschied mit hocken und nicht hocken aus.

Frage ist auch macht es ein unterschied ? Das kommt auch auf deine Raum Situation an. (Absorption und co.)

Macht es ein unterschied? Dass kann von voll bis zu kaum ausfallen.
Das ist nicht pauschal auf alles zu über nehmen es kommt auf viel einzelne Parameter an.
Als erstes würde ich den Raum und die Geometrie und Adoption favorisieren.
Hast du da schon die Plus punkte abgegriffen weil du da was gemacht hast ( außer einen Teppich). Dann werden die "Bonus Parameter" noch in andren Bereichen möglich.
Nochmal anders formuliert:

Wenn du aber am Raum kaum bis 0 gemacht hast kann da ne Parameter Veränderung Winkel, Aufstellung und co. Zwar auch etwas verändern aber nicht so stark wie wenn du die Parameter veränderst hättest in einen absorbierten / bearbeiten Raum.

Noch mal anders Dargestellt:

Wickelveränderung im schlechten raum Veränderung +5%
Besser Raum, Grund Verbesserung +50%

In dem "Besseren Raum" die gleichen Wickelveränderung wie im schlechten Raum bringen auf einmal eine Veränderung von +20% und nicht nur die +5% weil sie jetzt stärker ins Gewicht fallen.


Ich Hoffe das war verständlich Ausgedrückt.
Grüße
noge1856
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 07. Jan 2024, 19:08
Hallo kalle_bas,

offensichtlich fehlt mir die Fähigkeit, meine Gedanken richtig auszudrücken.

Es geht mir nicht um meine Anlage. Mit der bin ich, wohl auch, weil ich Glück mit dem Raum habe, sehr zufrieden.

Meine Frage hat eher grundsätzlichen Charakter, könnte also durchaus für eine größere Gruppe infrage kommen - oder wohl eher nicht.

Kann bei einem nicht in Ohrhöhe befindlichem HT ein Kippen der Box um X Grad (nach hinten, bei zu niedrigen Boxen) einen ähnlich positiven Effekt auf das Klanggeschehen haben, wie das Anwinkeln der Box um X Grad?

A: Nein, das ist Unsinn.
B: Ja, aber das Ergebnis ist irrelevant.
C: Eventuell, aber es scheint der Community nicht wichtig genug, darum wird es nicht erwähnt.

Weil doch jede, auch noch so kleine Positionsänderung der Boxen, jede Veränderung der Möbilierung, oder jedes Bücherregal enorme Auswirkung haben kann, dachte ich, das könnte auch eine Rolle spielen. Könnte es z.B. Einfluss auf die Entstehung des Direktschalls am Boden haben?

Ist aber wahrscheinlich nur ein Hirngespinnst von mir, darum werde ich auch nicht weiter damit nerven.

Gruß
imLaserBann
Inventar
#7 erstellt: 07. Jan 2024, 19:49
Ein Lautsprecher hat ja irgendwo eine akustische Achse, auf die hin er designt ist. Faustregel: auf Höhe des Hochtöners, senkrecht zur Schallwand. Diese akustische Achse richtet man nun im Idealfall aufs Ohr aus.

Wenn man davon abweicht, kommt es auf den Winkel an, da die Abstrahlung unter Winkeln anders ist als auf Achse.
Dabei ist ein Höhenunterschied von 18 cm nicht so viel (10 Grad bei 1 m Abstand), da tut sich im Frequenzgang noch nicht viel (man befindet sich noch im sog. Listening Window).

Ist im Studiobereich auch oft gesehen, dass die Lautsprecher höher aufgehängt werden und dann in Gabel-Aufhängungen nach unten geneigt werden. Die Lautsprecher kommen dadurch i.d.R. weiter von der reflektierenden Schreibtischplatte weg.

Natürlich hat das alles auch einen Einfluss darauf, wohin die Energie des Lautsprechers gestrahlt wird.

noge1856 (Beitrag #6) schrieb:
Kann bei einem nicht in Ohrhöhe befindlichem HT ein Kippen der Box um X Grad (nach hinten, bei zu niedrigen Boxen) einen ähnlich positiven Effekt auf das Klanggeschehen haben, wie das Anwinkeln der Box um X Grad?

Wenn man in der Höhe von der Idealachse abweicht, ist das bei den meisten Lautsprecher-Konstruktionen sogar gravierender als wenn man zur Seite hin abweicht, weil die Treiber meist übereinander angeordnet sind. Im Übernahmebereich der Weiche, wenn beide Treiber noch spielen, kann es zu Interferenzeffekten zwischen den Treibern kommen, meist in Form von Löchern im Frequenzgang unter Winkel zu sehen.

Bei "Anwinkeln" ist nicht 100 % klar, was die Null-Position sein soll, ich denke mal, es wird gedanklich von Schallwand parallel zur Raumwand als Null-Grad ausgegangen. Dann wären 30 Grad nach innen genau aufs Ohr ausgerichtet. Wenn man um einen anderen Winkel eindreht, wird man in der Regel einen Abfall im Hochton im Direktschall bekommen und außerdem den Raum stärker anregen. Je nach Abstand der seitlichen Wände kann das zu einer evtl. gewollten Verbreiterung der Bühnendarstellung unter Einbußen bei der Ortungsschärfe führen sowie zu einer erhöhten Räumlichkeit. Die Energie bleibt in erster Näherung aber in der Hör-/Ohr-Ebene.

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[Beitrag von imLaserBann am 07. Jan 2024, 19:52 bearbeitet]
noge1856
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 09. Jan 2024, 14:43
Hallo imLaserBann,

Vielen Dank für deine ausführliche Erläuterung.
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