Maßnahmen zur Optimierung der Tiefenstaffelung in einem Stereosetup

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Silenced_Music
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 30. Jul 2025, 17:32
Servus zusammen,

ich poste mal hier in im Raumakustikbereich da das Thema mutmaßlich hier am besten aufgehoben ist. Ich habe mir in den vergangenen Jahren ein Stereosetup aufgebaut was inzwischen wirklich fantastisch klingt. Eine der Punkte, die mir beim Hören am meisten Freude bereiten, ist eine ausgeprägte Tiefenstaffelung mit klar umrissenen Instrumenten, sofern das die Aufnahme hergibt. Da ich hauptsächlich Jazz und etwas Elektro höre, ist das meist auch der Fall. Nun wollte ich einmal nachfragen ob der ein oder andere vielleicht einen Tipp hat, wie man die Tiefenstaffelung/Räumlichkeit/Trennung der Instrumente noch weiter optimieren kann. Was ich bereits gemacht habe:

•Ich besitze seitens der Elektronik doppel-Monogeräte. Daran würde ich auch nichts ändern wollen, da ich mir bei deren Rolle in dem Thema eh nicht so sicher bin und ein Upgrade zu teuer wäre.
•Die Lautsprecher sind auch fix. Sind hoch auflösende Bändchen verbaut. Die geben Tiefe und Klarheit ganz klar her.
•Die Positionierung kann verändert werden. Aktuell ist die Schallwand der LS ca. 110 cm von der Rückwand und 80 cm von den Seitenwänden entfernt. Die LS stehen leicht eingewinkelt 230 cm auseinander. Der Hörplatz ist 80 cm von der Hinterwand entfernt.
•Der Raum ist 4 m breit und 4,6 m tief und 2,4 m hoch. Die Nachhallzeit liegt bei Frequenzen > 150 Hz zwischen 200 und 250 ms. Im Bassbereich steigt sie an. Das Maximum liegt bei 800 ms bei 35 Hz (Raummode). Mehr Bassabsorption ist nicht drin. Der Raum ist schon recht voll (Hörraum und Büro gleichzeitig).
•Die Erstreflexionen sind soweit möglich bedämpft (Regale an den Seiten, Basotect-Selbstbau-Deckensegel oben, Teppich unten und so ein Absorber mit Lochplatte drauf hinter dem Hörplatz. Zwei QRD-Diffusoren stehen hinter den LS. Da könnten ggf. noch mehr in den Raum?

So der aktuelle Stand. Vielleicht hat ja jemand noch eine Idee oder eine Maßnahme parat, die bei Ihm geholfen hat? Wenn ja freue ich mich über Input.
Christian-Hifi
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 07. Aug 2025, 15:32
Hallo

Am einfachsten wäre wenn du ein Foto vom deinem Raum mit anhängen könntest. Tiefenstaffelung sind extrem viele Faktoren von Abhängig, da würde ich pauschal nicht sagen dies oder das hilft.

Vlt um einmal auf eine Studio Akustik im Nahbereich zu gehen, ist die Tiefenstaffelung durch die hohe Auflösung der Abhören gut ortbar, aber nie zu vergleichen mit einer großen Abhöre bzw. dem Heimsetup da dann die Raumeinflüsse eine viel größere Rolle spielen.

By the Way: wenn du sagst der Raum ist an sich neben der geringen Größe von unter 20qm recht vollgestellt, wird das mit der perfekten Akustik eh nichts! Außer du willst mit einem kleinen Regallautsprecher im Nahbereich vorlieb nehmen.


[Beitrag von Christian-Hifi am 07. Aug 2025, 15:34 bearbeitet]
BassTrap
Inventar
#3 erstellt: 07. Aug 2025, 20:27
Als ich meine Fronts mal direkt an die Vorderwand stellte, war die Tiefenstaffelung komplett weg. Ich bin mal auf eine Website gestoßen, die beschrieben hat, daß die Tiefenstaffelung zunimmt, je weiter die Fronts von der Vorderwand wegstehen. Man könne es damit aber auch übertreiben und diesem Teil des Stereoeffekts schnell überdrüssig werden. Leider finde ich diese Site nicht mehr.

BTW: Wieso schreibst Du (und viele andere) Rückwand? Das ist doch die Vorder/Frontwand, wo die Fronts stehen. Oder meinst Du deren Rückwand? Die sind sich ihrer Rückwand doch gar nicht bewußt, ich mir aber schon, aber die ist hinter mir.
Silenced_Music
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 08. Aug 2025, 08:05
Moin und danke für die beiden Antworten.
@ChristianHifi Ein Foto hochladen möchte ich nicht. Letztlich kann da an der Position der Möbel nicht viel verändert werden. Es gibt auch nur noch eine Erstreflexion die lauter als -15 dB ist. Die ist hinter dem Hörplatz (-12 ungefähr). Da hängt ein 100 mm Alpha Pro Diffusor/Absorber von GIK. Der wirkt schon, da die Reflexion an der nackten Wand deutlich lauter ist und wenn ich eine Decke drüber hänge ändert sich nicht viel.
Dass ein vollgestellter Raum (letztlich 3 Kallax (offen), ein großer Schreibtisch, eine Couch, kleines Bücherregal, Zwei Surround-Standboxen und noch Krimskrams) sich negativ auf die Akustik auswirkt, hätte ich jetzt anders eingeschätzt. Man sagt ja eher den modernen spartanischen Räumen eine schlechte Raumakustik nach. Und klar, perfekt wird die nie werden. Das Ziel wäre eine leichte Optimierung bzw. das rauszuholen, was unter den Bedingungen möglich ist.
Die Nachhallzeit ist ja ab 250 Hz bei ca 200 ms wobei das Minimum bei 400-800 Hz (160 ms) liegt. Das ist ja recht wenig. Prinzipiell wohl gut. Allerdings frage ich mich hier ob eine Anhebung der Nachhallzeit durch eine Änderung des Verhältnisses von Diffusion und Absorption zugunsten der Diffusion einen Vorteil bringen würde. QRD Diffusoren könnte ich ggf. selber bauen. Da wären nur ein paar Erfahrungswerte vorab sinnvoll.
Was definitiv ein Problem ist, sind die gnadenlos schallharten Wände, weshalb die Raummode bei 35 Hz da ist. Aber akustisch gegen 35 Hz vorzugehen geht nicht wirklich ohne massiven Materialeinsatz. Aber eine leichte Bassüberhöhung ist okay und da ich aktive Bässe mit DSP besitze habe ich das weitgehend im Griff.

@Basstrap: Wir können uns gerne auf Vorderwand einigen 😊. Ja das habe ich auch einmal versucht und es hat sich auch extrem negativ auf die Tiefe ausgewirkt. Allerdings mit meinen alten Lautsprechern. Ich könnte es mit den neuen nochmal versuchen. Dass ich der Tiefenstaffelung überdrüssig werde, glaube ich allerdings nicht. Ich freue mich über jeden zusätzlich wahrgenommenen Zentimeter 😊
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