unzufrieden mit klang

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funky-one
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 11. Feb 2011, 22:09
hallo.

ich habe da mal ein anliegen, das mir irgendwie ein bisschen kopfzerbrechen bereitet.
folgende situation:

meine freundin hat einen golf 4 mit 2 tieftönern und 2 hochtönern, vorne in den türen verbaut. alles serienmässig.
sonst NICHTS verbaut. radio ist ein günstiges JVC KD-G332, welches schon ein paar jahre auf dem buckel hat. damaliger preis 88 euro..
ich habe auch einen golf 4, mit insgesamt 8 lautsprechern. also 4 tief- und 4 hochtöner. ebenfalls werkseitig.
dazu ein blaupunkt buenos aires 200 radio.

habe nun schon hier und da diverse einstellungen bei mir geändert, aber ich komme einfach nicht an das soundvolumen im golf meiner freundin heran. die bässe, höhen und mitteltöne hören sich so viel besser an, als bei mir. da macht es wirklich spaß zu hören.
ich muss dazu sagen, das der sound bei mir auch nicht schlecht ist.. aber trotz der 8 lautsprecher, komme ich einfach nicht ran.
wo kann da die ursache sein?
gedämmt wurde bei beiden fahrzeugen nichts. alles komplett serienmässig.

kann das etwa an meinem radio liegen?
ist das blaupunkt vom sound her so schlecht, gegenüber einem JVC?

bitte helft mir.


[Beitrag von funky-one am 11. Feb 2011, 22:12 bearbeitet]
zuckerbaecker
Inventar
#2 erstellt: 11. Feb 2011, 22:19
Es liegt an Deinen vielen Lautsprechern
(die löschen sich warscheinlich gegenseitig aus,
außerdem wird VW bestimmt günstigere eingebaut haben
um insgesamt auf denselben Wareneinsatz zu kommen )
UND dem Radio



Schwinni schrieb:

fender85 schrieb:
Kann man das erklären ? Warum ist das so ? Das geht bei mir nicht in den Kopf ... :?


Klar kann man das erklären.

Fangen wir mal humanbiologisch an und vertiefen das ganze dann physikalisch:

Tiere lassen sich grob in Raub- und Beutetiere einteilen. Diese haben jeweils andere Wahrnehmungen der Umwelt.
Bei Raubtieren, und der Mensch zählt dazu, sind die zur Jagd benutzten Sinnesorgane nach vorne ausgerichtet um den exakten Standort der Beute zu ermitteln, während bei Beutetieren eine Erfassung der kompletten Umwelt erstrebenswert ist.
Besonders gut kann man den Unterschied bei Vögeln sehen:
Eine Eule (Raubvogel) hat beide Augen nach vorne ausgerichtet, eine Amsel dagegen hat die Augen seitlich am Kopf.
Bei Schlangen sind die beiden Sensoren zur Jagd noch enger beieinander (Molekülsensoren in den Spitzen der gespaltenen Zunge).
Extremen Rundblick haben z.B. Chamäleon, mit einer Abdeckung von über 340°.

Die Erfassung des größtmöglichen Bereiches hat aber den Nachteil, dass dadurch kein Raumbild entsteht, was dem Beutetier aber egal ist, da es ja nur wissen will, dass eine mögliche Gefahr lauert und es sich verstecken oder fliehen muss.

Die Erfassung eines kleinen Bereiches, aber dafür mit definierten Abständen der Sensoren schränkt zwar das Sichtfeld ein, man empfängt die Umwelt aber räumlich.

So, zurück zu den Menschen. Diese nutzen zur Jagd zwei Quellen. Die Augen und die Ohren.
Beide sind nach vorne ausgerichtet - gut, die Ohrlöcher sind zwar seitlich angebracht, aber die Ohrmuscheln sorgen für Ausrichtung nach vorne.
Beide Quellen für den Empfang sind Wellen, einmal Lichtwellen, einmal Schallwellen.
Zur genauen Ortung der Quellen werden immer mindestens zwei Empfänger benötigt.
Da sich die Augen selbst im Kopf bewegen lassen, und das Gehirn die genaue Stellung kennt, funktioniert das räumliche Sehen auch noch relativ gut, wenn ein Auge ausfällt.
Deine Ohrmuscheln sind aber fest (ja, manche Menschen können damit wackeln, aber sie bestimmt nicht drehen ;)).

So weit so gut, nun ein bisschen Physik.
Wir betrachten das ganze mal in einer Ebene. Eine Welle wird von einem punktförmigen Sender kreisförmig abgestrahlt (Rundstrahler), wenn sie nicht gebündelt wird (wie bei einer Taschenlampe, deinem Mund, usw.). Darauf, dass ein Haus ja keine Lichtquelle ist, sondern Licht nur reflektiert, wollen wir jetzt nicht eingehen, da wir uns jetzt ja nicht für Optik, sondern Akustik interessieren.
OK, ist eine Schallquelle genau vor dir, so kommt die Welle am linken und am rechten Ohr zur gleichen Zeit an. Dein Gehirn weiß also, dass die Quelle den gleichen Abstand zum rechten und zum linken Ohr hat, also auf dem Lot zur Strecke vom linken zum rechten Ohr durch deren Mittelpunkt liegen muss.
Ist die Quelle weiter links, so kommt das Signal am rechten Ohr später an, oder je nach Winkel gar nicht.
So kannst du die Richtung der Quelle sehr genau orten, falls sie sich vor dir befindet.
Hinten funktioniert das nur sehr eingeschränkt, da - wie schon erwähnt - die Ohrmuscheln nach vorne ausgerichtet sind.
Das kannst du auch an den Reflexen bei Wahrnehmung eines Geräusches erkennen, wenn du nachts durch den Park gehst.
Hörst du eine Maus im Feld vor dir, richtet sich dein maximal dein Kopf sofort zur richtigen Stelle aus. Ist das Geräusch hinter dir, muss sich erst der ganze Körper ausrichten (du drehst dich um) und die Umwelt neu "scannen".
Oder es wird sofort ein Fluchtreflex ausgelöst, da der Mensch hinten im Sinne der Umweltwahrnehmung ein Beutetier ist und dort nur die Existenz einer Quelle, aber nicht deren Standort interessant ist.

Nun zur Musik:
Stehen vor dir 2 Lautsprecher, und zwar so, dass die Lautsprecher und du ein gleichschenkliges (im Idealfall gleichseitiges) Dreieck bilden, und kommt aus den beiden Lautsprechern exakt das gleiche Signal zum gleichen Zeitpunkt, so kommt dieses an deinen Ohren zur gleichen Zeit an und dein Gehirn wird eine Schallquelle genau vor dir identifizieren.
Wird nun das gleiche Signal rechts etwas später gesendet, verschiebt sich die Pseudoquelle nach links, da dein Gehirn ja das gleiche Signal früher am linken Ohr wahrnimmt.
Analog funktioniert dies auch mit den Amplituden der Wellen (Lautstärke).

Gehen wir nun ins Tonstudio und schauen uns mal an, was passiert, wenn eine Band ein Lied aufnimmt.
Eine gute Band spielt zusammen im Studio.
Zur Aufnahme werden mehrere Mikrofone benutzt.
Die Signale der Mikrofone werden auf 2 Kanälen gespeichert.
Diese Kanäle enthalten also ein überlagertes Signal, das sich für die beiden Kanäle für ein Instrument in Laufzeit und Lautstärke unterscheidet.

Wird diese Aufnahme dann über die 2 Lautsprecher ausgegeben, so filtert dein Gehirn verschiedene Schallquellen (die Instrumente und Stimmen) aus dem "Mix" der Signal heraus.
Durch die unterschiedlichen Laufzeiten und Lautstärken (die schon bei der Aufnahme entstanden sind) des jeweiligen Instruments auf den beiden Kanälen, wird dein Gehirn also das eine Instrument in der Mitte positionieren, das andere weiter links, das andere weiter rechts, usw.
Es baut sich also eine Bühne vor dir auf, die im Idealfall die Positionen der Musiker bei der Aufnahme im Studio wiederspiegelt.
Das ganze sollte also so klingen, als ob du selbst mittig vor der Band stehst und zuhörst.
Auf einem Konzert, bei dem Lautsprecher genutzt werden, funktioniert dies auch genau so.
Die Signale der Instrument werden von Mikrofonen erfasst, verstärkt, und wieder auf 2 Quellen (jeweils ein Boxenturm links und rechts der Bühne) ausgegeben.
Haben die Tontechniker gut Arbeit geleistet, so entspricht dann beim Zuhören die virtuelle Position der Schallquelle der Position des jew. Musikers, die du visuell wahrnimmst.

Hast du nun die gleichen Stereosignale nun nochmals zur gleichen Zeit hinter dir, so kann dein Gehirn die Instrumente nicht mehr räumlich zuordnen und du denkst, du steht in den Instrument, und zwar in allen gleichzeitig. Und das hört sich nicht gerade berauschend an.
Selbst Musik, die komplett synthetisch hergestellt wird, wird nur in 2 Kanälen gespeichert und Effekt wie sich durch den Raum bewegende Klangquellen würden dadurch verloren gehen.

Nur bei speziellen Aufnahmen machen mehr als 2 Lautsprecher Sinn, was z.B. bei Filmen genutzt wird, wo es ja gewünscht ist, dir vorzugaukeln, dass du wirklich mitten im Geschehen bist und den Film dadurch besser erleben kannst.
Ein anderes Beispiel wären besondere Installationen, z.B. der Klanggarten, den der Vater eines Freundes von mir komponiert und zu speziellen Anlässen, z.B. zu Landesgartenschauen installiert.

Eine weitere Ausnahme sind Frequenzen unter 120Hz. Diese kann das Gehirn nur schwer orten, unter 80Hz gar nicht mehr.
Das liegt daran, dass der Abstand der Ohren geringer ist als die halbe Wellenlänge des Signals und somit zu den verschiedenen Zeitpunkten des Eintreffens an den Ohren keine Amplitudenänderung wahrnehmbar ist.
Deshalb darfst du deinen Subwoofer auch in den Kofferraum stellen, wobei du die Trennfrequenz nie höher als 80Hz wählen solltest.

Natürlich musste ich einiges Dinge verallgemeinern oder weglassen (z.B. Interferenzen, stehende Wellen), was meine Erläuterungen aber nicht falsch macht!

Die Quintessenz des Ganzen ist also, dass das Auto also akustischer Raum wegen Reflexionen, usw. sowieso schon mehr schlecht als recht ist und man dies nicht auch noch durch Lautsprecher im Rücken vollends zerstören sollte!

Gruß,
Schwinni
sisqo80
Inventar
#3 erstellt: 11. Feb 2011, 22:23
Im Golf 4 kann man doch super ne tolle Anlage verbauen!

16er 2-Wege Frontsystem und ein Sub, Türen etwas gedämmt , ordentlich Amp dazu und fertig!

Was hast denn bis jetzt verbaut?
funky-one
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 11. Feb 2011, 22:29
danke euch beiden.
es geht hier aber nicht um das was man verbauen kann..
es sind in beiden fahrzeugen die GLEICHEN lautsprecher eingebaut. es gab nur ein und die selben. abgesehen vom DSP system. aber davon ist hier nicht die rede.

selbst wenn ich den ton nur auf die vorderen lautsprecher gebe, ist der sound bei weitem nicht so toll bei mir.

deshalb war halt die frage ob es an dem radio liegen könnte?
ist das blaupunkt soviel schlechter als das JVC?

bisher ist bei mir sonst ALLES original. und so soll es auch bleiben. ich möchte keine endstufe, subwooferkiste oder sonstiges mehr haben. nimmt alles platz weg, bzw ist mir zu aufwendig. serienmässig ist der sound nämlich eigentlich super im golf. möchte nur wissen woher der unterschied rühren könnte.
und welches radio bis maximal 150 euro kann man empfehlen?
sisqo80
Inventar
#5 erstellt: 11. Feb 2011, 22:34
Ach so ihr habt beide das Orginalsystem vorne und hinten drin und alles über den Radio!

Naja kann schon sein das dein Radio die Ursache ist weil Blaupunkt ist nicht mehr das was es mal war, ich persönlich würde es sogar als Elektroschrott bezeichnen.


Tausch doch mal die Radios dann haste nen direktvergleich
zuckerbaecker
Inventar
#6 erstellt: 11. Feb 2011, 23:00
Das Kenwood BT 60 wäre etwas, das mit seiner eingebauten Laufzeitkorrektur Deine 4 Schallquellen in den Griff bekommen könnte und außerdem einen sauberen Klang hat.


http://www.kenwood.de/products/car/receivers/bluetooth/KDC-BT60U/



Dies hier ist der Vorgänger der ab und an als Auslaufmodell günstig zu bekommen ist:




http://www.produkte.vs-elektro.net/product.php?keyvs=B00361DAV6





http://www.hifitest....-kdc-bt6544u_108.php
merlin5
Stammgast
#7 erstellt: 11. Feb 2011, 23:18

serienmässig ist der sound nämlich eigentlich super im golf.


Eigentlich gibt es wohl kaum ein Serienfahrzeug dass ein super Sound macht und Golf gehört leider auch bestimmt nicht dazu. Ob es dir so reicht ist natürlich eine andere Frage. Es gibt viele Menschen, die nichts am Auto ändern möchten. Ein hochwertiges Radio würde klanglich sicher sehr viel bringen, ist aber auch nicht soo günstig...
funky-one
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 12. Feb 2011, 02:24
ja wie gesagt, im golf meiner freundin ist der sound schon super. und das aus standard lautsprechern. mag aber auch daran liegen das die ab dem 4er golf auch vernünftig verbaut wurden und nicht mehr einfach nur in die türpappe geschraubt sind.. ^^
Cruiser1985
Inventar
#9 erstellt: 12. Feb 2011, 03:08
Moin.


Also das die werkströten im Golf 4 gut klingen kann ich nicht bestätigen. Aber die Ansprüche sind auch von Person zu Person unterschiedlich.
Wenn du ca. 100€ in Dämmung investierst, wirst du auch bei deinem Golf schon groß Unterschiede zu vorher merken.


MfG ich
funky-one
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 12. Feb 2011, 10:04
moin.

ich glaube ich wurde noch nicht so recht verstanden.

es wurde bei beiden fahrzeugen NICHTS verändert!
mich interessiert nur, woher die großen unterschiede im klang kommen.
werde wohl einfach mal ein anderes radio anklemmen und dann mal sehen wie es klingt.
hab hier noch ein AIWA liegen.. taugt das einigermaßen?


[Beitrag von funky-one am 12. Feb 2011, 10:04 bearbeitet]
crap_nek
Stammgast
#11 erstellt: 12. Feb 2011, 23:05
Du solltest erst mal das Radio deiner Freundin bei dir ausprobieren.
Was bringt es dir denn jetzt bitte wieder ein ganz anderes zu testen?
Das macht überhaupt keinen Sinn.

Wenn der Klang mit ihrem Radio genauso unbefriedigend ist wie vorher weisst du das es nicht am Radio liegt. Und bist schonmal schlauer als vorher.
funky-one
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 13. Feb 2011, 02:27
ein wahres wort. der tausch ist ja schnell gemacht. dankeschön.
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