NAD 515 bee modifiziert

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putzini
Neuling
#1 erstellt: 31. Mai 2016, 15:23
Hallo, wollte mal berichten wie ich aus einer kleinen Investition mit ein paar Schottky Dioden BYV26E die ich noch herum zu liegen hatte und ein paar Nichicon FG Kondensatoren eine wirkliche Klangverbesserung erzielen konnte.

Die Bässe satter, mit mehr Dynamik und viel klarere Höhen aber nicht aufdringlich. Einzelne Instrumente sind viel besser raus zu hören.

Habe alle N 4003 Dioden raus geschmissen und durch die BYV26E ersetzt.
Die Koppelkondensatoren vor und nach den Opereationsverstärker durch Nichicon FG gleichen Wertes ersetzt, sowie die Stützkondensatoren des OP.

Als nächstes kommt noch die Spannungsversorgung mit LOW ESR Panasonic Kondensatoren.

Gruß Thomas javascript:insert('%20:prost%20','')
h_sc
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 31. Mai 2016, 15:42
Ahh, OK. Also langsam schaltenden Gleichrichterdioden durch schnell schaltende Schottky-Dioden ersetzt, die höherfrequente Störungen verursachen. Fast recovery ist bei 50 Hz extrem von Vorteil.
putzini
Neuling
#3 erstellt: 31. Mai 2016, 16:23
Technisch mag es weniger sinnvoll sein UF Dioden im CD Player bei 50Hz einzusetzen, die für diese Anwendung zu schnell sind und hochfrequente Störungen hinterlassen können, aber hörtechnisch hat es auf jeden fall einen positiven Eindruck im Vergleich zu vorher hinterlassen.

Wer es nicht glaubt, kann es selbst ausprobieren oder auch sein lassen und sich um ein vielfach teureres Gerät bemühen.

Das ist entscheident.

Manchmal muß man über seinen eigenen Schatten hinaus schauen und durch probieren und tüfteln Dinge herausfinden, auch wenn sie unlogisch erscheinen,
so denke ich.
pelowski
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 31. Mai 2016, 17:15

putzini (Beitrag #3) schrieb:
... Manchmal muß man über seinen eigenen Schatten hinaus schauen und durch probieren und tüfteln Dinge herausfinden, auch wenn sie unlogisch erscheinen,
so denke ich.

Da gebe ich dir Recht!

...und ich habe herausgefunden:

- täglich 25min auf einem Bein hüpfen stegert den IQ um mindestens 36Punkte.

- täglich warme Kuhscheiße auf den Kopf beugt Glatzenbildung vor.

- gegen Gebühr verrate ich dir eine Methode, garantiert zum Lottomillionär zu werden.

Es gibt noch mehr, wird aber sonst O.T.

Grüße - Manfred
putzini
Neuling
#5 erstellt: 31. Mai 2016, 18:14
Das mit der Kuhscheiße muß ich mal ausprobieren, ich hoffe bei Dir hat es geholfen?

Und Lottomillionär brauche ich nicht werden, Geld macht auch nicht glücklich?

Bei dem hüpfen auf einem Bein ist wohl was schief gelaufen " steigert " schreibt man mit i und nicht " stegert ".

Gruß Thomas


[Beitrag von putzini am 31. Mai 2016, 18:23 bearbeitet]
xutl
Inventar
#6 erstellt: 01. Jun 2016, 09:11
Kann mir mal jemand erklären, wieso putzis Beitragszähler auf "0" steht, abwohl er einiges geschrieben hat

Oder ist die Forensoftware so intelligent programmiert, daß sie nicht die Anzahl der Beiträge, sonden deren Inhalt zählt
bapp
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 01. Jun 2016, 15:13

putzini schrieb:
Das ist entscheident

Sollte man als Klugscheißer auch anders schreiben...
Meyersen
Stammgast
#8 erstellt: 01. Jun 2016, 15:24

xutl (Beitrag #6) schrieb:
Kann mir mal jemand erklären, wieso putzis Beitragszähler auf "0" steht, abwohl er einiges geschrieben hat

Oder ist die Forensoftware so intelligent programmiert, daß sie nicht die Anzahl der Beiträge, sonden deren Inhalt zählt :D

Moin,

das ist mir schon öfter auch bei Anderen aufgefallen. Bug oder Feature?

Gruß

Kai
pelowski
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 01. Jun 2016, 16:48

putzini (Beitrag #9) schrieb:
... warum sich eine klangliche Verbesserung mit den BYV26 einstet ...

Kann ich dir eindeutig beantworten: Einbildung!

Grüße - Manfred


[Beitrag von pelowski am 01. Jun 2016, 17:23 bearbeitet]
putzini
Neuling
#10 erstellt: 01. Jun 2016, 16:51
Habe jetzt mal einen Versuchsaufbau gestartet mit einem Gleichrichter aus BYV26 Dioden und einem SQL3510 Gleichrichter. Als Last an die 50Hz Wechselspannung habe ich einen 4,7K Ohm Widerstand dran gehängt und das Ganze mit dem Oszi gemessen.

Ich entschuldige mich mal für die schlechte Bildqualität.

Fazit, es gibt keinerlei Unterschiede im Ausgangssignal, wobei sich mir die Frage stellt, warum sich eine klangliche Verbesserung mit den BYV26 einstellt.

Ich weiß allerdings auch nicht, welche Dioden genau im SQL3510 verbaut sind.

IMG_20160601_160526IMG_20160601_160746
pelowski
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 01. Jun 2016, 17:12

putzini (Beitrag #10) schrieb:
... Fazit, es gibt keinerlei Unterschiede im Ausgangssignal ...

Ja, wo sollte der auch bei 50Hz herkommen?

Ansonsten siehe meine Antwort #9.

Grüße - Manfred
Mickey_Mouse
Inventar
#12 erstellt: 01. Jun 2016, 17:17
zu Beiträgen bei denen irgendwelche Signalformen nacheinander mit einem Oszi verglichen werden braucht man wohl nichts weiter sagen...
putzini
Neuling
#13 erstellt: 01. Jun 2016, 17:36
Das sind nicht irgenwelche Signalformen, sondern eigens dokumentierte Signalformen.

Wobei ich auch schon von einigen gehört habe, dass Schottky Dioden nun überhaupt nichts in konventionellen Gleichrichterschaltungen zu suchen haben, wegen angeblicher hochfrequenter Störungen. Blablabla

Wer es nicht glaubt, der solle doch bitte erst genannte Änderungen selbst testen und dann Kommentare hinterlassen.

Mutmaßen kann jeder. Wenn die Menschen nir etwas neues ausprobiert hätten, dann würden wir wohl alle heute noch Höhlen wohnen, wobei ich mir da bei einigen nicht wirklich sicher bin, ob sie das heute noch so praktizieren.

Außerdem bin ich es leid, wenn keine nützlichen Themenrelevanten Beiträge kommen, sondern nur nutzloses Geschwafel.

Gruß Thomas
dudelmichel
Stammgast
#14 erstellt: 01. Jun 2016, 18:33
Mir war schon immer klar das heutige Ingenieure von tuten und blasen keine Ahnung haben, die wirklichen Innovationen kommen doch immer von Küchentischbastlern
mfg Michael
pragmatiker
Administrator
#15 erstellt: 01. Jun 2016, 19:24
Servus zusammen,

putzini (Beitrag #1) schrieb:
Schottky Dioden BYV26E

Die BYV26-Reihe sind KEINE Schottky-Dioden, sondern sehr schnelle Avalanche-Dioden (die deswegen in einer 50[Hz] Netzgleichrichtung in der total falschen Anwendung eingesetzt wären) - was einen gewaltigen Unterschied (u.a. in der Vorwärtsspannung) macht.


Für eine Schottky-Diode wäre das jedenfalls eine undiskutabel schlechte, weil sehr verlustbehaftete Kennlinie (min. 2.3[V] @ 3[A] bei Tj = +175[°C]):




Da schneidet selbst eine Billigst-Wald-und-Wiesen 1N5408 besser ab (ca. 0.88[V] @ 3[A] bei Tj = +25[°C]):




Und bei einer richtigen, echten Schottky-Diode sieht das dann so aus (da ist allerdings dann - schottkybedingt - auch bei 100[V] Sperrspannung Schluß) - (max. 0.48[V] @ 3[A] bei Tj = +25[°C]):




Eine ECHTE Schottky-Diode ist hier also der Verlustleistungskönig - und das Verlustleistungsschlußlicht bei 50[Hz] Netzgleichrichtung ist die BYV26E. Im Zweifelsfall kommt also bei identischer Netzspannung als sicher anzunehmende Größe aus dem Netzteil am Ladekondensator beim Einsatz der BYV26E zunächst mal weniger Spannung raus - verglichen mit der 1N5408 oder gar einer echten Schottky-Diode. Das kann - wenn es ein lineargeregeltes Netzteil ist - die Netzspannungstoleranzgrenzen nach unten einengen.


Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 01. Jun 2016, 19:41 bearbeitet]
Meyersen
Stammgast
#16 erstellt: 01. Jun 2016, 19:28
Moin Herbert,

nun komm doch nicht mit harten Fakten daher. Das will doch niemand lesen...

Gruß aus Königslutter

Kai
Mickey_Mouse
Inventar
#17 erstellt: 01. Jun 2016, 19:33
man kann es doch hören, was so eine Modifikation der Gleichrichter Dioden im Netzteil eines CD-Players bewirkt:
Die Bässe satter, mit mehr Dynamik und viel klarere Höhen aber nicht aufdringlich. Einzelne Instrumente sind viel besser raus zu hören.


vielleicht sollte man mal Nachhilfe Kurse anbieten in denen erklärt wird, was Dynamik eigentlich bedeutet

und wahrscheinlich war der auch noch digital angeschlossen, das ist alles nur Jitter!
pragmatiker
Administrator
#18 erstellt: 01. Jun 2016, 19:36
Vielleicht könnte der Sound auch deswegen viel "frischer" sein, weil die schnelle BYV26E Avalanche-Diode auch alle schnellen, steilflankigen Störungen aus dem Netz so viel besser überträgt - was eine "total crispe" Bühne möglich erscheinen läßt......

putzini (Beitrag #10) schrieb:
Habe jetzt mal einen Versuchsaufbau gestartet mit einem Gleichrichter aus BYV26 Dioden und einem SQL3510 Gleichrichter

Im übrigen bin ich gar nicht auf der Höhe der Zeit - der NAD515 scheint ja wohl mit Drehstrom betrieben zu werden (vielleicht ist da ja ein Drehstrommotor drin, wer weiß?)......jedenfalls ist der SQL3510 ein Drehstromgleichrichter:



Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 01. Jun 2016, 19:50 bearbeitet]
putzini
Neuling
#19 erstellt: 01. Jun 2016, 21:35
Richtig, der SQL 3510 ist ein 3 Phasen Gleichrichter, den man aber auch mit hausüblicher Wechselspannung betreiben kann, man muß halt nur flexibel sein, dann geht das.

Hier noch mal die Gleichrichtung mit 4x N4001.

4001

Gute Idee, den NAD mit Drehstrom zu betreiben, die Überlagerung der einzelnen Phasen gleichzurichten und zu glätten, müsste einiges an Performens bringen. Lach.....

Hab eben auch noch mal die BYV26 Brücke gemessen, das gleiche mit N4001 Gleichrichterdioden. Es ist tatsächlich so, dass die BYV26 22,5Volt und bei der N4001 23,6 Volt an der Gleichrichterbrücke unbelastet zu messen sind.

Interessant ist auch was bei Wikipedia über Avalanche Dioden steht:
"Durch entsprechende Dotierungsprofile können in Avalanche-Dioden Bereiche hoher elektrischer Feldstärke erzeugt werden (Multiplikationszone), in denen sich die Anzahl der freien Ladungsträger im Leitungs- oder Valenzband durch Stoßionisation vervielfältigt, und oberhalb der Durchbruchspannung lawinenartig ansteigt."

Gruß Thomas


[Beitrag von putzini am 02. Jun 2016, 11:22 bearbeitet]
bapp
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 02. Jun 2016, 02:06

Interessant ist auch was bei Wikipedia über Avalanche Dioden steht:
"Durch entsprechende Dotierungsprofile können in Avalanche-Dioden Bereiche hoher elektrischer Feldstärke erzeugt werden (Multiplikationszone), in denen sich die Anzahl der freien Ladungsträger im Leitungs- oder Valenzband durch Stoßionisation vervielfältigt, und oberhalb der Durchbruchspannung lawinenartig ansteigt."

Mein Bullshit-Detector hat gerade auch eine Stoßionisation erfahren, und befindet sich seitdem mit grenzwertiger Feldstärke in der Multiplikationszone.
Wenn ich nicht bald ein freies Valenzband finde, kann ich für nichts mehr garantieren.
8erberg
Inventar
#21 erstellt: 02. Jun 2016, 08:19
Hallo,

meine Güte, das Gehirn belohnt nach der fleissigen Arbeit einen mit "besserem Klang".
Mach einen Blindtest und als Gegner ein nicht umgebautes Gerät - Du hörst keinen Unterschied mehr.

Die Sache ist uralt und wird auch gerne bei Weinverkostungen angewandt: 2 gleiche Weine werden ausgeschenkt, bei einem wird fast nix zum Wein erzählt, beim zweiten vom Winzer, Rebsorte, Anbau & Ausbau und vieles mehr.
Naaa, welcher Wein "gewinnt"?

Peter


[Beitrag von 8erberg am 02. Jun 2016, 08:20 bearbeitet]
putzini
Neuling
#22 erstellt: 02. Jun 2016, 11:33
Behaltet eure Meinung für euch, wenn ihr nichts sinnvolles beitragen könnt, wollt oder in der Lage seid.

Ich komm mir hier langsam vor, wie im Waschweiberforum, ist es nicht möglich sachliche Argumente beizutragen, oder habt ihr nur lange Weile und müsst alles versuchen in den Dreck zu ziehen.
8erberg
Inventar
#23 erstellt: 02. Jun 2016, 11:58

putzini (Beitrag #1) schrieb:


Die Bässe satter, mit mehr Dynamik und viel klarere Höhen aber nicht aufdringlich. Einzelne Instrumente sind viel besser raus zu hören.

soso...


Behaltet eure Meinung für euch, wenn ihr nichts sinnvolles beitragen könnt, wollt oder in der Lage seid.

Ich komm mir hier langsam vor, wie im Waschweiberforum, ist es nicht möglich sachliche Argumente beizutragen, oder habt ihr nur lange Weile und müsst alles versuchen in den Dreck zu ziehen.


Ach, Du suchst Jubelperser.
Tja...

Peter
h_sc
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 02. Jun 2016, 11:59
Um in dieser Analogie zu bleiben, hier kommt einer daher und will uns erzählen, dass die Wäsche weißer wird, weil er den Wasserhahn aus Messing gegen einen aus Kunststoff getauscht hat.

Du hast normale Silizium-Dioden gegen Z-Dioden getaucht. Der Avalanche- bzw. Lawinen-Effekt ist ein Durchbruch. Damit leitet die Diode in Sperrrichtung, steht auch im Datenblatt. Schottky-Dioden haben den Vorteil einen geringen Flussspannung, Nachteil ist der größere Sperrstrom (mA gegen µA). Bei höheren Spannung nehmen die Verluste durch den Sperrstrom zu und der Vorteil der geringen Flussspannung verliert sich. Daher werden bei höheren Spannungen keine Schottky-Dioden eingesetzt.
Jakob1863
Gesperrt
#25 erstellt: 02. Jun 2016, 12:14

h_sc (Beitrag #24) schrieb:
Um in dieser Analogie zu bleiben, hier kommt einer daher und will uns erzählen, dass die Wäsche weißer wird, weil er den Wasserhahn aus Messing gegen einen aus Kunststoff getauscht hat.


Tatsächlich schrieb putzini, er habe die Gleichrichterdioden, die Koppelkondensatoren und die Stützkondensatoren an den OPs getauscht; insofern trifft die Wasserhahnanalogie auch in dem Punkt nicht zu.

Erstaunlich ist für mich immer wieder, dass man ohne messtechnische Untersuchung aus der Ferne pauschal beurteilen will, ob derartige Massnahmen zu einer wahrnehmbaren Änderung führten.
Denn das der Austausch der Gleichrichterdioden zu einer Änderung im "ringing" führen können (Wechselwirkung mit der Streuinduktivität des Netztrafos), aufgrund der vermutlich/wahrscheinlich veränderten Schwingkreisabstimmung, ist doch keine abwegige Vermutung.
pragmatiker
Administrator
#26 erstellt: 02. Jun 2016, 12:54

Jakob1863 (Beitrag #25) schrieb:
[Denn das der Austausch der Gleichrichterdioden zu einer Änderung im "ringing" führen können (Wechselwirkung mit der Streuinduktivität des Netztrafos), aufgrund der vermutlich/wahrscheinlich veränderten Schwingkreisabstimmung, ist doch keine abwegige Vermutung. ;)

Äähhh - wie meinen?

Grüße

Herbert
Mickey_Mouse
Inventar
#27 erstellt: 02. Jun 2016, 13:35

putzini (Beitrag #22) schrieb:
Behaltet eure Meinung für euch, wenn ihr nichts sinnvolles beitragen könnt, wollt oder in der Lage seid.

Ich komm mir hier langsam vor, wie im Waschweiberforum, ist es nicht möglich sachliche Argumente beizutragen, oder habt ihr nur lange Weile und müsst alles versuchen in den Dreck zu ziehen.

statt völlig sinnlose Fotos vom Oszi zu machen, kannst du doch mal "Argumente" bringen?!?

wie wäre es mit einem 1kHz Sinus von einer Test CD (mit bekannter Güte) und dann die Unterschiede auf einem ordentlichen Spektrum Analyzer dargestellt?
Wenn der Klang sich so sensationell verbessert, dann wird man das darauf doch bestimmt sehen könne oder was meinst du?
dudelmichel
Stammgast
#28 erstellt: 02. Jun 2016, 19:56

Mickey_Mouse (Beitrag #27) schrieb:

Wenn der Klang sich so sensationell verbessert, dann wird man das darauf doch bestimmt sehen könne oder was meinst du?

Nein, das kann man nur mit einem über Jahrzehnte von einem Schamanen geschultem Ohr hören.
Unsere Messtechnik ist dafür viel zu grobschlächtig um diese Nuancen messen zu können
George_Lucas
Inventar
#29 erstellt: 03. Jun 2016, 11:56

xutl (Beitrag #6) schrieb:
Kann mir mal jemand erklären, wieso putzis Beitragszähler auf "0" steht, abwohl er einiges geschrieben hat

Oder ist die Forensoftware so intelligent programmiert, daß sie nicht die Anzahl der Beiträge, sonden deren Inhalt zählt :D

Weder, noch.
Im Forenbereich Kabel, Adapter, Tuning, Zubehör werden die Beiträge nicht gezählt.
Siehe auch hier.
Jakob1863
Gesperrt
#30 erstellt: 04. Jun 2016, 13:52

pragmatiker (Beitrag #26) schrieb:

Jakob1863 (Beitrag #25) schrieb:
[Denn das der Austausch der Gleichrichterdioden zu einer Änderung im "ringing" führen können (Wechselwirkung mit der Streuinduktivität des Netztrafos), aufgrund der vermutlich/wahrscheinlich veränderten Schwingkreisabstimmung, ist doch keine abwegige Vermutung. ;)

Äähhh - wie meinen?

Grüße

Herbert


Wie geschrieben, so auch gemeint.

Aber im Ernst, wenn du etwas spezifischer fragen würdest, könnte ich die Frage auch beantworten.....
pragmatiker
Administrator
#31 erstellt: 04. Jun 2016, 17:49
Na gut, also:

Aus welchen Komponenten besteht Deiner Ansicht nach der Schwingkreis (also ein Gebilde aus zwei komplementären Reaktanzen), der für so ein "ringing" (also eine gedämpfte Schwingung) mit einer im Audiofrequenzbereich relevanten Frequenz (20[Hz] bis 20[kHz]) verantwortlich ist? Die Güte eines solchen schwingfähigen Gebildes gehört natürlich in eine seriöse Betrachtung unbedingt mit rein......und wenn (umfangreiche und komplette) Daten zur Verfügung stehen sollten, die man durch eine Simulation jagen kann, ist es natürlich noch besser.

Neugierige und interessierte Grüße

Herbert
Jakob1863
Gesperrt
#32 erstellt: 05. Jun 2016, 20:36

pragmatiker (Beitrag #31) schrieb:
Na gut, also:

Aus welchen Komponenten besteht Deiner Ansicht nach der Schwingkreis (also ein Gebilde aus zwei komplementären Reaktanzen), der für so ein "ringing" (also eine gedämpfte Schwingung) mit einer im Audiofrequenzbereich relevanten Frequenz (20[Hz] bis 20[kHz]) verantwortlich ist? Die Güte eines solchen schwingfähigen Gebildes gehört natürlich in eine seriöse Betrachtung unbedingt mit rein......und wenn (umfangreiche und komplette) Daten zur Verfügung stehen sollten, die man durch eine Simulation jagen kann, ist es natürlich noch besser.

Neugierige und interessierte Grüße

Herbert


Gebildet wird, wie erwähnt, der Schwingkreis aus der Streuinduktivität des Transformators und passenden Kapazitäten wie z.B. der Sperrschichtkapazität der Gleichrichterdioden. Sofern keine weiteren (Dämpfungs)glieder parallel geschaltet sind, führen die Schaltvorgänge der Dioden zum "Anstoßen" des Schwingkreises; die Folge ist mehr oder weniger gedämpftes "Ringing" im Schalttakt der Dioden, die Oszillatorfrequenz hängt demzufolge von den realen Werten ab.

Weshalb "muss" die Schwingfrequenz selbst im Audioband liegen, um relevant zu sein?
pragmatiker
Administrator
#33 erstellt: 05. Jun 2016, 21:19
Die auf der Sekundärwicklung wirksame Streuinduktivität des Netztrafos dürfte eine unterirdisch lausige Güte haben (das kann jeder ambitionierte Bastler gerne selbst mal nachmessen: Primärwicklung des Netztrafos kurzschließen und versuchen, auf der Sekundärwicklung die Streuinduktivität zu messen: mit den üblichen < EUR 100,-- Amateurschätzeisen dürfte das wegen mangelnder Güte des Streu-L grandios in die Hose gehen).

Gehen wir hypothetisch mal von einem sekundären Streu-L des Netztrafos von ca. 100[µH] aus. Begründung: Von mir selbst vor längerer Zeit (mit professioneller Meßtechnik (Rohde & Schwarz, HP, GenRad, ESI usw.)) gemessene primäre Streu-L's an einem Schwung von verschiedensten 50[Hz]-Netztrafos liegen in der Gegend von 2[mH]....10[mH] - je nach Qualität, Güte und Größe des Netztrafos. Nehmen wir also worst-case mal 10[mH) Primär-Streu-L an. Nun schrieb der Threadersteller von einer Gleichspannung am Gleichrichter in der Gegend von 22...24[V]. Gehen wir also mal von einer Trafowechselspannung von ca. 18[Veff] aus (ganz ungefähr: 24[V] / sqrt(2)). 230[V] / 18[V] = ca. Faktor 12.8. 10[mH] / (12.8)² = ca. 61[µH] Streu-L auf der Sekundärseite - das runden wir dann mal großzügigst auf 100[µH] auf.

Gehen wir desweiteren mal von einer (ziemlich hohen) Sperrschichtkapazität des Gleichrichters von 1000[pF] aus (BYV26E: max. ca. 40[pF], 1N5408: max. ca. 50[pF], MBR10100 (Schottky): ca. 1[nF]; alle Werte großzügigst nach oben gerundet). Dann wenden wir dem Herrn Thomson seine Schwingungsgleichung an:

f(0) = 1 / (2 * pi * (sqrt(L * C))

und erhalten bei Einsetzung von 100[µH] und 1[nF] eine niedrigstmögliche Resonanzfrequenz des Schwinggebildes von ca. 503[kHz] (!).

Bei den lausigen Güten, die dieses schwingfähige Gebilde aufweist, kann man davon ausgehen, daß die gedämpfte Schwingung (sofern sie wirklich mit "Schmackes", also steilflankig, angeregt wurde) auf der Versorgungsspannung nach spätestens 5 Schwingungszügen auf irrelevante Amplitudenwerte abgeklungen (sprich: krepiert) ist. Also rechnen wir: 1 / 503[kHz] * 5 = ca. 10[µs]. Nach spätestens ca. 10[µs] im doppelweggleichgerichteten 100[Hz] (10[ms]) Netzfrequenztakt (auf der Versorgungsspannung, wohlgemerkt!) ist garantiert jeder "ringing"-Spuk vorbei. Was sind 10[µs] von 10[ms]? Richtig: 0.1% - das allein wären also schonmal -60[dB] - wenn die Ringing- und die Brummspannungsamplitude am Ladekondensator gleich groß wären (was sie garantiert nicht sind). Und dieses "ringing" darf ja in Amplitude und Zeit (aus der Sicht eines Goldohrs: leider?) ganz und gar nicht so frei klingeln, wie es gerne möchte, weil: Da macht ihm doch glatt der (via Netztrafo auf die Sekundärseite transormierte) äußerst niederohmige Innenwiderstand des Lichtnetzes und die ebenso niederohmige Netzteillast auf der Gleichspannungsseite - gepaart mit Netzteilelkos, die in <= 10[µs] gar nicht mitbekommen, daß von ihnen gefälligst kooperative Mitarbeit an "ringing" erwartet wird - einen gewaltigen und sehr dämpfenden Strich durch die Rechnung.

In der Praxis dürften die Frequenzwerte deutlich höher liegen, weil sowohl Streu-L wie auch Sperrschicht-C deutlich geringer ausfallen dürften. Und den meßtechnischen und fachlich einwandfreien Nachweis, daß es am Lade- und / oder Sieb-C eines Netzteils "ringing" mit für das Audiosignal irgendwie relevanten Amplituden und Frequenzen gibt, die eindeutig und nachweisbar der Schwingkreisinteraktion "Streu-L Netztrafo" und "Sperrschicht-C Gleichrichter" zuzuordnen ist, den möchte ich gerne sehen......ich glaube, darauf kann ich lange warten......sehr lange.

Fazit: Für den Klang eines Gerätes, welches von Haus aus Mindestsignalvollaussteuerungspegel im Bereich von vielen Volt verarbeitet, ist es bei derart niedrigen Betriebsspannungen (also niedrigen Impedanzniveaus) wirklich absolut scheißegal, was da für ein Gleichrichter in der Schaltung drinsitzt (solange er nicht überlastet ist oder aus Germanium, Selen, irgendeinem anderen exotischen und ungebräuchlichen Halbleitermaterial, einer Röhre oder aus einem Quecksilberdampfofen besteht). Mit anderen Worten: Gleichrichtermodding ist hier absolutes "Voodoo". Was auch immer man da an vermeintlicher Verbesserung hören mag, ist - so hart das für Hardcore-Goldohren (oder für Leute, die mit diesbezüglichem Voodooismus ihren Lebensunterhalt bestreiten) auch klingen mag - dem Placebo-Effekt zuzuschreiben: https://de.wikipedia.org/wiki/Placebo . Placebo muß nichts schlechtes sein: Viele fühlen sich nach einer Placebo-Maßnahme hinterher oft tatsächlich besser - nur sollte man für eine (möglicherweise auch noch salbungsvolle und kostentreibende) Begründung des Effektes besser nicht die Naturwissenschaftskeule aus der Tasche holen.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 05. Jun 2016, 21:58 bearbeitet]
pelowski
Hat sich gelöscht
#34 erstellt: 06. Jun 2016, 11:13

Jakob1863 (Beitrag #32) schrieb:
... Weshalb "muss" die Schwingfrequenz selbst im Audioband liegen, um relevant zu sein?

Vielleicht deshalb, weil das "Audioband" von audire "hören" abgeleitet ist?

Ja ja, ich weiß schon, es könnten ja auch Intermodulationen entstehen ...

Danke pragmatiker, dass du das mal auf die physikalischen Fakten überprüft hast.

Grüße - Manfred
hifi_angel
Inventar
#35 erstellt: 06. Jun 2016, 21:23
Ja ja, wie so oft beim Jakob! Sobald einer mal (wie hier >prakmatiker< ) sich die Mühe macht die bedeutungsschwangeren Worte konkret durch Berechnungen zu ersetzen, wird fast wie immer aus dem skizzierten Elefanten sehr schnell eine Eintagsfliege.

Ich weiß zwar nicht was der selbsternannte Entwickler Jakob so den lieben langen Tag entwickelt aber scheinbar ist er es nicht gewohnt zur Abschätzung der Relationen mal die Mathematik anzuwenden.
Vermutlich ist sein Spezialgebiet die Entwicklung von Nebelkerzen um damit unbedarfte Leute zu beeindrucken. Im OEM ist das sicherlich eine hochgeschätzte Fähigkeit, aber doch nicht hier, wo sich viele Fachleute aus dem HiFi-Bereich treffen.

PS: Jakob, als Admin im OEM kennst du sicher die Präambel zum dortigen Forum, die da lautet:

Dieses Forum ist für hörende Menschen gebaut. Nixhörer und Abstreiter sind hier unerwünscht. Die Frage der grundsätzlichen Hörbarkeit ist bei uns längst geklärt. Weitere Einlassungen dazu werden als Belästigung betrachtet.


Hier jedoch musst du damit rechnen von wachen und kritischen Geistern "belästigt" zu werden, die dir auf den Zahn fühlen. Sofern sie bezogen auf deine Person noch dazu bereit sind.


[Beitrag von hifi_angel am 06. Jun 2016, 21:27 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#36 erstellt: 07. Jun 2016, 07:45
Hallo,

na ja, lästig ist ein Unfug eh. Früher konnt man wenigstens noch drüber lachen.

Aber inzwischen wirkt er wie ein alternder Witzeerzähler, der seine Uraltkamellen noch immer abläst obwohl längst nur noch der Pfleger zuhören muss

Peter
putzini
Neuling
#37 erstellt: 07. Jun 2016, 07:50
Kleines Update von mir, habe die BYV26 wieder ausgebaut und gegen Orginal Dioden getauscht. Vielleicht war es doch nur Suggestion?

Die Messungen am Oszi ergaben bei 50 HZ keinen merklich positiven Einfluss auf die Stromversorgung.

Zumindest kann ich auch nicht ausschließen das einem das Gehör durch Stress oder andere Faktoren etwas suggestiert.

Was ich aber auf jeden Fall empfehle ist die lausigen Koshin Kondensatoren zu tauschen, die lediglich 85 Grad Celsius vertragen und vermutlich nach wenigen Jahren das zeitliche segnen.

Gruß Thomas
pragmatiker
Administrator
#38 erstellt: 07. Jun 2016, 08:04
Vernünftige, gut beleumundete, Low-ESR Elkos der +105[°C] Klasse mit möglichst viel Elektrolytvolumen (sprich: der größten Baugröße, die problemlos auf die Leiterplatte paßt - läßt sich bei gleicher Kapazität durch höhere Spannungsfestigkeit erreichen) sind sicher kein Schaden - und wenn es dann noch diese neuen Dinger der Serie "FR" von Panasonic sind, von denen mir hier kürzlich Werbung über den Schreibtisch gesegelt ist und bei denen ich die Zahl "175000" Stunden (was ziemlich genau 20 Jahren Dauerbetrieb entspräche) als Lebensdauer bei Temperaturen in der Gegend von +40[°C] in Erinnerung habe, um so besser:

https://industrial.p...000/ABA0000C1021.pdf

Ich hab' jetzt grade noch mal in weiteren Datenblättern von Panasonic gestöbert:

http://www.ttieurope.com/attach/18892

Auch für die Panasonic "FR"-Elkos gilt also die übliche Elko-Lebensdauerformel:



Damit käme einer der kleineren Panasonic FR-Elkos, die mit "nur" 5.000[h] Lebensdauer bei +105[°C] spezifiziert sind, bei +55[°C] Betriebstemperatur auf eine Lebensdauer von ca. 160.000[h] (was ca. 18.3 Jahren Dauerbetrieb entspräche) - kein schlechter Wert. Wird der Elko größer und die Betriebstemperatur kleiner, steigt die Lebensdauer dramatisch an.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 07. Jun 2016, 10:31 bearbeitet]
Jakob1863
Gesperrt
#39 erstellt: 13. Jun 2016, 17:31

pragmatiker (Beitrag #33) schrieb:
<snip>
Gehen wir hypothetisch mal von einem sekundären Streu-L des Netztrafos von ca. 100[µH] aus. Begründung: Von mir selbst vor längerer Zeit (mit professioneller Meßtechnik (Rohde & Schwarz, HP, GenRad, ESI usw.)) gemessene primäre Streu-L's an einem Schwung von verschiedensten 50[Hz]-Netztrafos liegen in der Gegend von 2[mH]....10[mH] - je nach Qualität, Güte und Größe des Netztrafos. Nehmen wir also worst-case mal 10[mH) Primär-Streu-L an. Nun schrieb der Threadersteller von einer Gleichspannung am Gleichrichter in der Gegend von 22...24[V]. Gehen wir also mal von einer Trafowechselspannung von ca. 18[Veff] aus (ganz ungefähr: 24[V] / sqrt(2)). 230[V] / 18[V] = ca. Faktor 12.8. 10[mH] / (12.8)² = ca. 61[µH] Streu-L auf der Sekundärseite - das runden wir dann mal großzügigst auf 100[µH] auf.


Da die Streuinduktivität durch die Konstruktion des Trafos bestimmt wird, kann und sollte man nicht pauschal von diesem Wert ausgehen. Je besser der Koppelfaktor des Trafos desto geringer die Streuinduktivität. Bei sehr exakt gewickelten Ringkerntrafos wird es auf einige Dutzend MikroHenry hinauslaufen, bei normalen EI-Kern-Trafos können es auch durchaus mehrere MilliHenry sein. Ebenso bei RK-Trafos mit Wicklungsunsymmetrien (bewusst so entwickelt oder ungewollt als Ergebnis des Wickelverlaufs).


Gehen wir desweiteren mal von einer (ziemlich hohen) Sperrschichtkapazität des Gleichrichters von 1000[pF] aus (BYV26E: max. ca. 40[pF], 1N5408: max. ca. 50[pF], MBR10100 (Schottky): ca. 1[nF]; <snip>


Nicht vergessen, die Sperrschichtkapazität liegt parallel zur Wicklungskapazität...


Bei den lausigen Güten, die dieses schwingfähige Gebilde aufweist, kann man davon ausgehen, daß die gedämpfte Schwingung (sofern sie wirklich mit "Schmackes", also steilflankig, angeregt wurde) .....


Wieviel "Schmackes" es ist, hängt eben von der jeweiligen Diode ab .....


........auf der Versorgungsspannung nach spätestens 5 Schwingungszügen auf irrelevante Amplitudenwerte abgeklungen (sprich: krepiert) ist. Also rechnen wir: 1 / 503[kHz] * 5 = ca. 10[µs]. Nach spätestens ca. 10[µs] im doppelweggleichgerichteten 100[Hz] (10[ms]) Netzfrequenztakt (auf der Versorgungsspannung, wohlgemerkt!) ist garantiert jeder "ringing"-Spuk vorbei. Was sind 10[µs] von 10[ms]? Richtig: 0.1% - das allein wären also schonmal -60[dB] - wenn die Ringing- und die Brummspannungsamplitude am Ladekondensator gleich groß wären (was sie garantiert nicht sind). Und dieses "ringing" darf ja in Amplitude und Zeit (aus der Sicht eines Goldohrs: leider?) ganz und gar nicht so frei klingeln, wie es gerne möchte, weil: Da macht ihm doch glatt der (via Netztrafo auf die Sekundärseite transormierte) äußerst niederohmige Innenwiderstand des Lichtnetzes und die ebenso niederohmige Netzteillast auf der Gleichspannungsseite - gepaart mit Netzteilelkos, die in <= 10[µs] gar nicht mitbekommen, daß von ihnen gefälligst kooperative Mitarbeit an "ringing" erwartet wird - einen gewaltigen und sehr dämpfenden Strich durch die Rechnung.


Solche Annahmen und Gedankenspiele sind ja gut und schön, aber leider ändern sie nichts daran, dass man in Audiogeräten die Einflüsse dieser Schaltspitzen (und des Ringings sehen kann).....


In der Praxis dürften die Frequenzwerte deutlich höher liegen, weil sowohl Streu-L wie auch Sperrschicht-C deutlich geringer ausfallen dürften.


Vielleicht, vielleicht auch nicht, s.o. ; so oder so allerdings erstaunlich, denn als Elektrotechniker könnt man doch auch vermuten, dass höherfrequente Ringinganteile schädlicher sein können als niederfrequente, sonfern denn "passende" Empfänger in der Nähe sind....


Viele fühlen sich nach einer Placebo-Maßnahme hinterher oft tatsächlich besser - nur sollte man für eine (möglicherweise auch noch salbungsvolle und kostentreibende) Begründung des Effektes besser nicht die Naturwissenschaftskeule aus der Tasche holen.


Man sollte aber, auch wenn es angesichts der Wirkung des selbsterzeugten Plausibilitätsrauschmittels schwerfällt, nicht vergessen, dass zum Naturwissenschaftler auch die Prüfung gehört, ob die Realität mit den Annahmen und Schlussfolgerungen auch übereinstimmt....


[Beitrag von Jakob1863 am 13. Jun 2016, 17:32 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#40 erstellt: 13. Jun 2016, 17:51

Jakob1863 (Beitrag #39) schrieb:
Nicht vergessen, die Sperrschichtkapazität liegt parallel zur Wicklungskapazität...

Die hab' ich nicht vergessen - die steckt bei einer Sekundärwicklung von ca. 18[Veff] (bei 230[Veff] Netzspannung) in den 1[nF], mit denen ich gerechnet habe, schon mit drin. So viel Parasitärkapazität kommt da bei Niederspannungswicklungen nicht zusammen. Nur so als Anhaltspunkt: Die Firma Reinhöfer bietet (für Röhrenverstärker) eine Siebdrossel an, die hat eine Induktivität von 600[H] und ist aus wahnsinnig vielen Windungen sehr dünnen Drahtes auf einem recht kleinen Wickelkörper gewickelt, der außerdem noch vollgewickelt ist, wodurch die Wicklung nur einen sehr geringen Abstand zum M-Kern hat - ideale Voraussetzungen für eine recht hohe Wicklungskapazität also. Diese Drossel kommt auf grade mal ~60[pF] Wicklungskapazität......

Jakob1863 (Beitrag #39) schrieb:
Solche Annahmen und Gedankenspiele sind ja gut und schön, aber leider ändern sie nichts daran, dass man in Audiogeräten die Einflüsse dieser Schaltspitzen (und des Ringings sehen kann).....

Für diese (derzeit unbelegte) Behauptung hätte ich gerne für Halbleitergeräte mit Eingängen ab Line-Pegel aufwärts (es geht ja hier in diesem Thread um einen NAD515 CD-Spieler und nicht um einen Moving-Coil-Vorverstärker) ein einziges, seriös sauber vermessenes und dokumentiertes Beispiel (Schaltbild, Meßaufbau, Meßgeräte, an welchen Stellen wurde was gemessen usw.), welches diese Behauptung hieb- und stichfest belegt und welches in akzeptabler Zeit von fachkundigen Dritten meßtechnisch nachvollzogen werden kann.

So, um da mal etwas "Butter bei die Fische" zu geben, hab' ich jetzt mal zwei Ringkernnetztrafos, die hier grade so rumliegen, meßtechnisch auf die Schnelle untersucht (für die Anwendung der "ganz großen Kanone" - HP3577A Vektor-Netzwerkanalysator, der ab 5[Hz] bis 200[MHz] einsetzbar ist - fehlt mir jetzt sowohl die Zeit wie auch die Lust).

Die meßtechnische Untersuchung lief - aus Zeit- und Lustgründen - also "mit dem kleinen Besteck".

  • Rohde & Schwarz LARU L-Meßgerät für die Messungen bei hohen Frequenzen (das LARU ist uralt, aber bei Messungen, bei denen andere Geräte schon längst nichts mehr "sehen", nicht zu toppen). Die Meßgenauigkeit von 1% reicht hierbei für das, was wir hier tun - nämlich Netztrafos anschauen - lockerst aus. Dieses Meßgerät arbeitet nach dem Prinzip des Resonanzinduktivitätsmessers.
  • Hewlett Packard HP5341A Frequency Counter (um die Oszillatorfrequen(en) des o.a. LARU genau zu messen).
  • Hewlett Packard HP4261A LCR-Meter. Das ist ein digitales LCR-Meßgerät, das nach dem Brückenprinzip funktioniert und mehr oder weniger ein mikroprofessorgesteuerter Vollautomat ist. Dieses Gerät wurde für die Messungen bei 100[Hz] Meßfrequenz verwendet (für alle Messungen mit diesem Gerät einheitliche Einstellungen waren außerdem: Meßpegel 1[V], automatische Ermittlung des anwendbaren Ersatzschaltbildes).

Wie erwartet (und weiter oben ja bereits geschrieben), wiesen die Induktivitäten beide Netztrafos (egal ob primär oder sekundär) lausigste Güten auf. Dies machte die Bestimmung der Streuinduktivitäten schwierig. Ein Messung der sekundären Streuinduktivität bei kurzgeschlossener Primärseite war mit dem "kleinen Besteck" schlicht nicht möglich - deswegen wurde der umgekehrte Weg beschritten: Messung der primären Streuinduktivität bei kurzgeschlossener Sekundärwicklung. Durch diese Messung ergibt sich ein Induktivitätsquotient (Leerlauf / Kurzschluß), der sich mit guter Näherung (da es sich ja um denselben Trafo mit derselben Wicklungskopplung handelt) rechnerisch auch auf die Sekundärwicklung anwenden lassen sollte.

Die (ggf. umgerechneten) Meßergebnisse der beiden Ringkernnetztrafos:


A.) Netztrafo 50[VA] (230[V] prim. / 9[V] sek.):

  • Netztrafotyp: Bürklin UR509, 50[VA], 230[V] prim., 9[V] sek.
  • Primärleerlaufinduktivität bei 100[Hz] (HP4261A): 54[H].
  • Sekundärleerlaufinduktivität bei 100[Hz] (HP4261A): 102[mH].
  • Primärstreuinduktivität bei kurzgeschlossener Sekundärwicklung bei 100[Hz] (HP4261A): 7,3[mH].
  • Daraus errechnet sich primär ein Verhältnis von Leerlauf-L / Kurzschluß-L von 54[H] / 7,3[mH] = ~7.397.
  • Daraus läßt sich ein sekundäres Streu-L von 102[mH] / 7.397 = ~14[µH] ableiten. Dieses Streu-L hat (erwartungsgemäß; siehe meine Beiträge weiter oben) eine derart unterirdische Güte, daß es mit dem "kleinen Besteck" nicht mehr direkt meßbar ist.
  • Messung mit dem LARU: Sekundäre Leerlaufresonanz bei 6,65[µH] (Meßfrequenz f(L): 861,9[kHz]).
  • Messung mit dem LARU: Resonanzfrequenz bei dranhängendem L, aber abgeschaltetem Meßkondensator ("Spulen-C-Messung") -> Meßfrequenz f(e): 4.517[MHz].
  • Nach folgender Formel (5000[pF] = Normalkondensator; 25[pF] = Meßkreiskapazität bei abgeschaltetem Normkondensator):

    errechnet sich die parasitäre Wicklungskapazität der Sekundärwicklung dieses Netztrafos also zu ~157[pF].


B.) Netztrafo 50[VA] (230[V] prim. / 9[V] sek.):

  • Netztrafotyp: Block RKD 160/2 * 12, 160[VA], 230[V] prim. (2 * 115[V]), 2 * 12[V] sek.
  • Primärleerlaufinduktivität bei 100[Hz] (HP4261A): 37[H].
  • Sekundärleerlaufinduktivität bei 100[Hz] (HP4261A): 95[mH].
  • Primärstreuinduktivität bei kurzgeschlossener Sekundärwicklung bei 100[Hz] (HP4261A): 3,2[mH].
  • Daraus errechnet sich primär ein Verhältnis von Leerlauf-L / Kurzschluß-L von 54[H] / 7,3[mH] = ~11.562.
  • Daraus läßt sich ein sekundäres Streu-L von 95[mH] / 11.562 = ~8,2[µH] ableiten. Dieses Streu-L hat (erwartungsgemäß; siehe meine Beiträge weiter oben) eine derart unterirdische Güte, daß es mit dem "kleinen Besteck" nicht mehr direkt meßbar ist.
  • Messung mit dem LARU: Sekundäre Leerlaufresonanz bei 5,8[µH] (Meßfrequenz f(L): 917,2[kHz]).
  • Die zweite, für die Ermittlung der Parasitärwicklungskapazität erforderliche Messung ohne Normalkondensator war nicht mehr möglich.


C.) Fazit::

  • Der "kleine" vermessene Netztrafo hat bei einer 9[V] Sekundärwicklung ein Streu-L von ~14[µH], Hochgerechnet auf eine 18[V] Wicklung (für unseren NAD 515 CD-Spieler Fall) ergäbe das ein Streu-L von ~56[µH]. Das ist ungefähr die Hälfte dessen, was ich in meinem Beitrag weiter oben angenommen habe (nämlich ca. 100[µH]) - damit liegt die Resonanzfrequenz eines parasitären Schwingkreises also noch höher und damit noch weiter vom Audioband weg.
  • Der "kleine" vermessene Netztrafo weist eine Kapazität der Sekundärwicklung (9[V]) von ca. 157[pF] auf. auf. Hochgerechnet auf eine 18[V] Wicklung (für unseren NAD 515 CD-Spieler Fall) ergäbe das einen Wert von ~314[pF]. Das sind ca. 30% der von mir bei meinen Rechnungen weiter oben insgesamt angenommenen Kapazität von 1[nF] - das ist also für diesen Betrachtungsfall (da ja die Beziehung zwischen Frequenz und den beiden Reaktanzelementen eines Schwingkreises quadratisch ist) auch von untergeordneter Bedeutung.
  • Der "große" vermessene Netztrafo hat bei einer 12[V] Sekundärwicklung ein Streu-L von ~8.2[µH], Hochgerechnet auf eine 18[V] Wicklung (für unseren NAD 515 CD-Spieler Fall) ergäbe das ein Streu-L von ~18.5[µH]. Das ist sehr viel weniger als das, was ich in meinem Beitrag weiter oben angenommen habe (nämlich ca. 100[µH]) - damit liegt die Resonanzfrequenz eines parasitären Schwingkreises also noch höher und damit noch weiter vom Audioband weg.


Jakob1863 (Beitrag #39) schrieb:
Solche Annahmen und Gedankenspiele sind ja gut und schön, aber leider ändern sie nichts daran, dass man in Audiogeräten die Einflüsse dieser Schaltspitzen (und des Ringings sehen kann).....dass zum Naturwissenschaftler auch die Prüfung gehört, ob die Realität mit den Annahmen und Schlussfolgerungen auch übereinstimmt....

Das Obige sind keine Annahmen und Gedankenspiele mehr - das sind Meßwerte. Und gegen diese Meßwerte waren meine Annahmen noch "gnädig".

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 14. Jun 2016, 16:19 bearbeitet]
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